Kleinlich oder nicht ganz dicht?

HI

Nach der geplanten Räumung der jüdischen Siedlungen im Gazastreifen will Israel die Häuser dort zerstören. Anders als zunächst vorgesehen sollten die Wohnhäuser nicht den Palästinensern überlassen werden, erklärte der israelische Regierungsberater Salman Schowal in Washington. Nur öffentliche Gebäude sollten stehen bleiben. Zur Begründung sagte Schowal in seiner Rede vor dem Washingtoner Institut für Nahost-Politik, viele Israelis wollten nicht palästinensische Flaggen auf von Siedlern errichteten Wohnhäusern wehen sehen.

nicki

Weder noch?
Hallo,

Anders als
zunächst vorgesehen sollten die Wohnhäuser nicht den
Palästinensern überlassen werden, erklärte der israelische
Regierungsberater Salman Schowal in Washington.

Na und? Die Häuser sind doch wohl Privatbesitz der Israelis. Wenn sie die aufgebaut haben, dann dürfen sie die auch einreißen. Was ist denn daran auszusetzen?

öffentliche Gebäude sollten stehen bleiben. Zur Begründung
sagte Schowal in seiner Rede vor dem Washingtoner Institut für
Nahost-Politik, viele Israelis wollten nicht palästinensische
Flaggen auf von Siedlern errichteten Wohnhäusern wehen sehen.

Das kann ich sogar gut nachvollziehen. Wer will schon seinem Rivalen etwas in den Rachen werfen?

Grüße,

Anwar

HI

wäre doch eine Geste um evtl. (was ich persönlich auch nicht glaube)
einen klitzekleinen Friedensprozeß einzuleiten.
Oder gibt es da unten nur Verrückte?

Nicki

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hallo Nick!

Na und? Die Häuser sind doch wohl Privatbesitz der Israelis.
Wenn sie die aufgebaut haben, dann dürfen sie die auch
einreißen. Was ist denn daran auszusetzen?

Dann rate mal, ob nach der Zerstörung bis auf den letzten Krümel alles sauber geräumt wird oder ob man einfach Schutthalden hinterläßt.

Das kann ich sogar gut nachvollziehen. Wer will schon :seinem Rivalen etwas in den Rachen werfen?

Mag sein. Aber ist das eine Haltung, mit der es je eine Chance auf friedliches Zusammenleben geben kann? Nachbarn, die unentwegt auf ihre vermeintlichen Rechte pochen und dem anderen nicht das Schwarze unter den Fingernägeln gönnen, machen sich letztlich selbst das Leben zur Hölle.

Gruß
Wolfgang

wenn israel nicht auch noch hübsche häuser für seine erzfeinde baut, dann heißt es auge um auge = „jüdische rachereligion“ … bei jedem fortschritt muß man noch das haar in der suppe finden. reicht es nicht, daß die siedlungen jetzt endlich verschwinden? nichtmal das entlockt dir einen positiven kommentar? wie tief gehts denn noch!

datafox

Hallo!

wenn israel nicht auch noch :hübsche häuser für seine :erzfeinde baut…

Interesse an friedlichem Zusammenleben könnte z. B. damit anfangen, im Nachbarn nicht mehr den „Erzfeind“ zu sehen. Im übrigen geht es nicht um den Bau hübscher Häuser, sondern um deren Zerstörung.

Mit dem derzeitigen Benehmen BEIDER Nachbarn sind Hoffnungen auf Frieden aussichtslos.

Gruß
Wolfgang

Frieden um jeden Preis?
Hallo Wolfgang,

Interesse an friedlichem Zusammenleben könnte z. B. damit
anfangen, im Nachbarn nicht mehr den „Erzfeind“ zu sehen.

Mal wieder die Friedensschiene? Sorry, aber das klappt nicht. Kennst Du Araber? Ich kenne welche (eine Menge). Die wollen keinen Frieden! Und wer als erstes nachgibt, der begibt sich in große Gefahr.
Es wäre schön, wenn die ganzen Gutmenschen, die hier solche Sprüche klopfen mal nach dort unten fahren und dort leben. Data und ich können bestimmt einen Aufenthalt auf beiden Seiten der Grenze vermitteln.

Mit dem derzeitigen Benehmen BEIDER Nachbarn sind Hoffnungen
auf Frieden aussichtslos.

Schön erkannt. Aber was sollte eine EINSEITIGE Änderung des Benehmens denn ändern (außer das man dan vielleicht tatsächlich überrannt wird).

Grüße,

Anwar

Hallo!

Aber was sollte eine EINSEITIGE Änderung des
Benehmens denn ändern (außer das man dan vielleicht
tatsächlich überrannt wird).

Mir Verlaub, das ist dummes Zeug. Es wird keinen Frieden geben, ohne daß irgeneine Seite mit friedlichen Gesten beginnt. Wenn man aus den Häusern der Siedler keine Schutthaufen macht, wäre das so eine hilfreiche Geste. Daraus die Gefahr abzuleiten, überrannt zu werden, ist grotesk.

Gruß
Wolfgang

Hallo Wolfgang,

Mir Verlaub, das ist dummes Zeug. Es wird keinen Frieden
geben, ohne daß irgeneine Seite mit friedlichen Gesten
beginnt.

Das stimmt so nicht. Deutschland ist das beste Beispiel: Es wurde kooperiert und daraus ist Frieden gewachsen. Dennoch gab es bis 1990 keinen Friedensvertrag und die Hälfte der Raketen unserer Verbündeter war auf Deutschland gerichtet.

Wenn man aus den Häusern der Siedler keine
Schutthaufen macht, wäre das so eine hilfreiche Geste. Daraus
die Gefahr abzuleiten, überrannt zu werden, ist grotesk.

Gut, vielleicht nicht überrannt. Aber man würde eben doch dem Gegner in die Hände spielen.

Grüße,

Anwar

Hallo!

Bevor Gesten einen Sinn machen, muß jeder für sich entscheiden, ob er ein Interesse an Frieden hat. Falls nein, kann man weitermachen wie bisher. Falls es ein Intereese am Frieden gibt, muß klar sein, welcher Art der Frieden sein soll. Will man dauerhaft den Daumen auf dem Nachbarn halten, sollte man das Thema Frieden wieder zu den Akten legen.
Die Chance auf Frieden gibt es überhaupt erst, wenn die Seiten zum Interessenausgleich und zum Kompromiß bereit sind. Wenn einer diktiert und der andere hat mit der Pistole am Kopf abzunicken, wäre der Frieden nicht von langer Dauer.

Nehmen wir an, die Bereitschaft zu friedlicher, gleichberechtigter Nachbarschaft wäre vorhanden. Dann allerdings kann man einen Anfang nur mit Gesten finden. Dann muß man auf eine Maßnahme verzichten können, die einem selbst nichts nützt, aber der anderen Seite schadet. Dann muß man bereit sein, auch der anderen Seite einen kleinen Nutzen zuzugestehen. Liebe Zeit, diese Dinge laufen doch keinen Deut anders ab als im privaten Bereich! Sieh Dir Eheleute oder Nachbarn an, die sich bis aufs Blut reizen. Da wird ein Gegenstand, auf den man überhaupt keinen Wert mehr legt, lieber zertrümmert, als den Gegenstand in die Hände des „Feindes“ fallen zu lassen. Danach ist das Gejammer groß, weil der böse Nachbar…

Aber man würde eben doch dem
Gegner in die Hände spielen.

Anders ist Frieden nun einmal nicht zu haben. Man muß auch die Interessen des ehemaligen Gegners sehen. Fehlt dazu die Bereitschaft, sollte man aufhören, die eigene Friedensbereitschaft zu behaupten, weil es eine zu leicht durchschaubare Lüge ist.

Nach Jahrzehnten der Scharmützel glaube ich beiden Seiten kein Wort mehr, wenn sie ihren Friedenswillen beteuern. Dann müssen eben noch ein paar tausend Menschen auf beiden Seiten für nichts sterben, nur so und „um dem Gegner nicht in die Hände zu spielen“. Kannst Du mir mal bitte verraten, wozu das gut sein soll?

Gruß
Wolfgang

Hallo Wolfgang,

Aber man würde eben doch dem
Gegner in die Hände spielen.

Anders ist Frieden nun einmal nicht zu haben. Man muß auch die
Interessen des ehemaligen Gegners sehen.

Hier stimme ich Dir zu.

Nach Jahrzehnten der Scharmützel glaube ich beiden Seiten kein
Wort mehr, wenn sie ihren Friedenswillen beteuern.

Ich auch nicht. Wobei nach meiner Erfahrung die Israelis diesen Friedenswillen häufiger vorgeben, als die Araber.

Dann müssen
eben noch ein paar tausend Menschen auf beiden Seiten für
nichts sterben, nur so und „um dem Gegner nicht in die Hände
zu spielen“. Kannst Du mir mal bitte verraten, wozu das gut
sein soll?

Oha. Nein, kann ich nicht… Oder doch: Zur Erhaltung der eigenen Art/des eigenen Clans. Hier spielen evolutionstechnische Gründe eine Rolle, das Problem ist, dass Leben eben Krieg ist, jede „Art“ versucht sich durchzusetzen. Das Ziel ist Überleben, möglichst als einziger in der jeweiligen ökolögischen Nische. Warum das die Natur/Gott so eingerichtet hat kann ich Dir auch nicht sagen. Nur das es so ist.

Grüße,

Anwar

Hallo :smile:

Warum das die Natur/Gott so
eingerichtet hat kann ich Dir :auch nicht sagen. Nur das es :so ist.

Ich dachte schon, die Herrschaften am Mittelmeer wären bekloppt und vernagelt. Aber nein, Gott und die Natur sind Schuld an Jahrzehnten Krieg. Darauf muß erstmal einer kommen.

Fassungslose Grüße
Wolfgang

Verständnis für die Vertriebenen.

öffentliche Gebäude sollten stehen bleiben. Zur Begründung
sagte Schowal in seiner Rede vor dem Washingtoner Institut für
Nahost-Politik, viele Israelis wollten nicht palästinensische
Flaggen auf von Siedlern errichteten Wohnhäusern wehen sehen.

Das kann ich sogar gut nachvollziehen. Wer will schon seinem
Rivalen etwas in den Rachen werfen?

Da gehts nicht um Fahnen, sondern ums
hineinversetzen:

Stell Dir mal vor, *Du* wirst aus deinem Haus
vertrieben. Also ich würde mitnehmen, was
ich tragen kann, und den Rest bis auf die
Grundmauern niederbrennen. Möglichst noch
Rattengift über die Äpfel und den Öltank
auf die Äcker leeren.

Also in dieser Hinsich kann ich die
Israeli absolut verstehen.

Die Verbrecher sind diejenigen, die
überhaupt die Siedlungsentstehung erlaubt
haben!

Gruss, Marco

Hallo Anwsar,

Mir Verlaub, das ist dummes Zeug. Es wird keinen Frieden
geben, ohne daß irgeneine Seite mit friedlichen Gesten
beginnt.

Das stimmt so nicht. Deutschland ist das beste Beispiel: Es
wurde kooperiert und daraus ist Frieden gewachsen. Dennoch gab
es bis 1990 keinen Friedensvertrag und die Hälfte der Raketen
unserer Verbündeter war auf Deutschland gerichtet.

Es stimmt schon. Deutschland und Frankreich haben unter De Gaule und Adenauer die Verständigung der beiden Völker gesucht. Dies war der Beginn des heutigen Europa.

Ganz im Gegensatz dazu sind die Polen immer noch hasserfüllt gegen Deutsche und die tschechische Republik ist sogar stolz auf die Vertreibungspoltik der Bensch-Dekrete.

Wenn man aus den Häusern der Siedler keine
Schutthaufen macht, wäre das so eine hilfreiche Geste. Daraus
die Gefahr abzuleiten, überrannt zu werden, ist grotesk.

Gut, vielleicht nicht überrannt. Aber man würde eben doch dem
Gegner in die Hände spielen.

Sollen sie doch die Häuser abreissen. Mir reicht es eigentlich, wenn der Staat Israel später an die Hinterbliebenen der Mordopfer der Armee und der zahlreichen Zerstörungen privaten Eigentums die Schäden erstattet.

Gruss Günter, der nicht an die Ankündigung der Regierung glaubt.

du hast
Hallo,

Ich dachte schon, die Herrschaften am Mittelmeer wären
bekloppt und vernagelt.

Du scheinst heute deinen Understatement-Tag zu haben :wink:.

ebenfalls Fassungslose Grüße
maxet

Hallo!

Mir Verlaub, das ist dummes Zeug. Es wird keinen Frieden
geben, ohne daß irgeneine Seite mit friedlichen Gesten
beginnt. Wenn man aus den Häusern der Siedler keine
Schutthaufen macht, wäre das so eine hilfreiche Geste.

Genau, durchaus hilfreich!
Und mit dem ersparten Geld können wieder Waffen angeschafft und Selbstmordattentate finanziert werden.

Wer einen Schritt zurück macht, macht vielleicht auch noch einen Zweiten.

Gruss Harald

Hallo Harald!

Und mit dem ersparten Geld können wieder Waffen angeschafft und Selbstmordattentate finanziert :werden. Wer einen Schritt :zurück macht, macht :vielleicht auch :noch einen :Zweiten.

Wenn sich niemand bewegt, wie will man dann aufeinander zugehen?

Das frage ich, obwohl ich aufgrund der jahrzehntelangen Vorgänge weiß, daß kein Beteiligter Frieden will. Den Grund, ständig Tote und ständige Unsicherheit dem Frieden vorzuziehen, kenne ich leider nicht. Kannst Du mir helfen?

Gruß
Wolfgang

Will man Probleme vermeiden?
Hallo Israel / Palästina - Streithanseln,

als (etwas) mit den Israelis sympathisierender hat mich der Grund der Privathaus-Zerstörung auch beschäftigt.

Ich kam zu folgenden Gedankenergebnissen:

  1. Bis jetzt ist der Abzug der israelischen Besatzungsmacht aus Gaza politisches Gespräch und noch nicht Realität. Ich warte also auf den Abmarsch, bevor ich mich über die Zerstörung der Häuser ärgere.

  2. Wie Marco schon angedeutet hat, könnten einige der Siedler über die Vertreibung trotz der Entschädigung es nicht gerne sehen, daß Palästinenser in ihren Häusern leben würden. Und einige von ihnen könnten chemische, militärische oder medizinische Kenntnisse haben und so anwenden, daß den Nachmietern Schaden entsteht.

Was das für ein Geschrei geben würde wenn ein paar Palästinenser in den israelischen Häusern ihre Gesundheit verlieren würden! Deshalb stelle ich mir vor, der Scharon und seine Berater wollen keine Probleme nach der Räumung haben, oder?

Aber erst möchte ich 1. oben sehen!

Grüße, Rudolf

Hallo Wolfgang!

Wenn sich niemand bewegt, wie will man dann aufeinander
zugehen?

na ja, wer sich zuerst bewegt, hat verloren.

Das frage ich, obwohl ich aufgrund der jahrzehntelangen
Vorgänge weiß, daß kein Beteiligter Frieden will. Den Grund,
ständig Tote und ständige Unsicherheit dem Frieden
vorzuziehen, kenne ich leider nicht. Kannst Du mir helfen?

Ich würde sagen:
Die Einen wollen, dass der andere zwei Schritte auf einmal tut, sind aber nicht bereit, den Ersten Schritt selber zu machen. Bei den Anderen verhält es sich genau umgekehrt.

In Klartext heißt das für mich:

Die Palästinenser wollen einen totalen Rückzug der Israelis (am Besten so weit wie (un)möglich).

Die Israelis wollen einen Stop der Feindseligkeiten. Davor fürchten sich die Palästinenser, weil sie meinen, bei einer friedlichen Tagespolitik der Druck auf Israel fehlt, sich zu bewegen.

Ich glaube, dass eigentlich beide Parteien den Frieden wollen, aber der Preis ist zu hoch ;-((

Gruss Harald

Hallo!

einige von ihnen könnten chemische, militärische oder
medizinische Kenntnisse haben und so anwenden, daß den
Nachmietern Schaden entsteht.
Was das für ein Geschrei geben würde…

Pruuust … Deinetwegen hab ich gerade den Kaffee über die Tastatur gespuckt …

Für den nächsten Bombenanschlag auf irgendein Gebäude sollten die Täter mindestens Dank, wenn nicht sogar Honorar verlangen. Man wollte nur verhindern, daß jemand zu Schaden kommt.

Scheinargumente und Ausreden sind nie zu dumm, um nicht trotzdem (oder gerade deshalb) benutzt zu werden.

Gruß
Wolfgang