Klug, schlau oder weise?

Guten Tag liebe Philosophen(oder sollte man lieber Philosophie-Experten sagen?),

mich beschäftigt schon lange die Frage zwischen

Klugheit,

Schläue

und weisheit.

Natürlich hab ich nirgenwo eine eindeutige definition gefunden, und würde gerne eure Meinungen zum Sinn der einzelnen Begriffe lesen.

Ist Klugheit eher Intelligenz und Weisheit Wissen?

Was ist schläue, oder wo liegt es zwischen erstem und drittem?

Für mich ist Schläue ebendeswegen ein fremder(= Unheimlicher) Begriff; Sollte man ihn benutzen?

Bin gespannt auf eure antworten!

mfg guseman

Hallo!
Meine assoziativen Vorstellungen:

Ist Klugheit eher Intelligenz

Scheint mir so.

und Weisheit Wissen

mit einer gewissen Abgeklärtheit, Lebenserfahrung, ohne notwendigerweise „gebildet“ zu sein. Weisheit dient nicht der Verfolgung eigener Interessen.*

Was ist schläue, oder wo liegt es zwischen erstem und drittem?

Unter Schläue verstehe ich das (auch tadelsnwerte) Erkennen des eigenen Vorteils.

* Der Philosoph Thales wollte seinen Kritikern beweisen, dass die Philosophenweisheit nicht in Widerspruch steht zur Lebensklugheit: Er kaufte die Ölpressen auf, und als die Oliven reif waren, nutzte er sein Ölpressenmonopol vorteilhaft aus. Weisheit? Klugheit? Schläue?

Schönen Gruß!
Hannes

und Weisheit Wissen

mit einer gewissen Abgeklärtheit, Lebenserfahrung, ohne
notwendigerweise „gebildet“ zu sein. Weisheit dient nicht der
Verfolgung eigener Interessen.*

seh ich ähnlich

Was ist schläue, oder wo liegt es zwischen erstem und drittem?

Unter Schläue verstehe ich das (auch tadelsnwerte) Erkennen
des eigenen Vorteils.

Also das streben des geschäftsmannes? oder sogar gerissenheit und hinterlistigkeit wie bei dem Fuchs in der Fabel(zBsp: http://logos.kulando.de/post/2007/10/01/der_fuchs_un…) zum eigenen Wohlergehen?

* Der Philosoph Thales wollte seinen Kritikern beweisen, dass
die Philosophenweisheit nicht in Widerspruch steht zur
Lebensklugheit: Er kaufte die Ölpressen auf, und als die
Oliven reif waren, nutzte er sein Ölpressenmonopol vorteilhaft
aus. Weisheit? Klugheit? Schläue?

Diese „lebensklugheit“ oder das Handeln des Fuchses würd ich Vernunft nennen, weil ich für mich (aus langen gesprächen) geschlossen habe, dass Vernünftiges handeln das handeln zum eigenen Vorteil ist.

mfg guseman

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Hi,
klug:
mhd: kluoc: höfisch, fein, gebildet, geistig gewandt, behende
heutzutage: verständig, schlau, listig,
Ableitung: altklug, überklug, Klugscheißer, ausklügeln

schlau:
nd: sluw: schlau,
heutzutage: Schlau, klug (mit einer Prise List, Hinterlist)
mit Schlängeln, Schlauch, Schleichen verwandt.
Ableitung: Schluberger, Schlaumeier, Schlaukopf, Schläue, Bauernschläue

weise: wissend
mit wissen urverwandt
heutzutage: wissend (große, umfassende Kenntnisse besitzend, abgeklärt)
Ableitung: wissen, weisen, Weisheit, Weistum, weismachen, Art und Weise, glücklicherweise

Hallo,

Schläue, ist das Vermögen situationsbedingt, kurz- oder mittelfristig, überdurchschnittlich optimale Ergebnisse für das eigene Ego zu erzielen.

Klugheit zielt auf mittel- oder langfristig optimale Ergebnisse - schaut dabei über die aktuelle Situation hinaus und hat wie Schläue nur das eigene Ego im Sinn.

Weisheit sucht alle Ergebnisse der Umgebung zu optimieren - losgelöst von einer speziellen Situation und einem festen Zeitrahmen. Das eigene Ego spielt direkt keine besondere Rolle - profitiert aber aus der Gesamtsituation.

So würde ich es definieren - natürlich sind die Übergänge fließend und die Definitionen nur Orientierungspunkte …

Grüße
K.

Hi guseman,

ich spreche jetzt nur für meine Unterscheidungen:

Klug:
eine gute Mischung aus Wissen, Menschenkenntnis und Intuition

Schlau:
ein gewisser Wille zur Manipulation kommt hinzu, meist zum Zweck des Eigennutzes

Weise:
die Möglichkeit, Wissen, Menschenkenntnis, Intuition und die Möglichkeit der Manipulation nutzen zu können ohne unbedingten eigenen Nutzen

Viele Grüße und ich fand die Frage sehr gut, S:smile:nja

Ich würde es ähnlich, aber doch anders formulieren:
Schläue : Die Fähigkeit, innerhalb einer speziellen Situation ein für sich vorteilhaftes Ergebnis zu erzielen.

Klugheit : Die Fähigkeit, konkrete Ereignisse so zu dirigieren, dass daraus ein langfristiger Vorteil erwächst.

Weisheit : Die Fähigkeit, eine Gesamtsituation zu erfassen, objektiv zu bewerten und daraus Information zu gewinnen.
Nicht notwendigerweise verbunden mit der Fähigkeit, eine Gesamtsituation aktiv zu steuern oder verändern.

Gruß,
Michael

Ist das deine meinung oder die des Lexikons?

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Hallo,

Guten Tag liebe Philosophen(oder sollte man lieber
Philosophie-Experten sagen?),

na so was.

mich beschäftigt schon lange die Frage zwischen
Klugheit,
Schläue
und weisheit.

Da jeder hier seine eigene Befindlichkeit den Begriffen zuordnen
kann einschl. seiner Privatdefinition wirst Du mit Sicherheit
durch die Antworten weder klüger noch schlauer noch weiser ?
Halt.Doch.Vielleicht weiser, durch die Erkenntnis, daß manche
Fragen außer Plauderei nichts bringen.(Falls Du diese Erkenntnis
für Dich zuläßt)
Gruß VIKTOR

solche antworten kann man sich auch sparen!!

Oder Philosophie?

Da jeder hier seine eigene Befindlichkeit den Begriffen zuordnen kann einschl. seiner Privatdefinition wirst Du mit Sicherheit durch die Antworten weder klüger noch schlauer noch weiser ?

Wenn man nicht in der Lage ist, anhand der Aussagen von Anderen für sich relevante Informationen zu akquirieren und daraus den „brauchbaren“ Teil herauszufiltern, ist man weder klug noch schlau.

Wenn man dann noch so weit geht, die subjektive Meinung Anderer gänzlich zu ignorieren und sie als „Plauderei“ abzutun, wird niemals Weisheit erlangen.

Selbst Sokrates, Descartes und Nietzsche postulierten ihrerzeit „nur“ ihre rein subjektive Weltsicht.

Halt.Doch.Vielleicht weiser, durch die Erkenntnis, daß manche Fragen außer Plauderei nichts bringen.(Falls Du diese Erkenntnis für Dich zuläßt)

Oder die Erkenntnis, dass es in der Philosophie mehr als eine Wahrheit geben kann.

Gruss,
Michael

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Gibst Du bitte auch mal Sinnvolles rüber?
Hi VIKTOR,

… Vielleicht weiser, durch die Erkenntnis, daß manche Fragen außer Plauderei nichts bringen…

Ich warte inzwischen gespannt auf eine Frage von Dir, bei deinen Antworten kann ich leider bisher keine geistige Erweiterung finden.
„(Falls Du diese Erkenntnis für Dich zuläßt)“.

Schade, Grüße, S:smile:nja

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Hallo Michael,

Da jeder hier seine eigene Befindlichkeit den Begriffen zuordnen kann einschl. seiner Privatdefinition wirst Du mit Sicherheit durch die Antworten weder klüger noch schlauer noch weiser ?

Wenn man nicht in der Lage ist, anhand der Aussagen von
Anderen für sich relevante Informationen zu akquirieren und
daraus den „brauchbaren“ Teil herauszufiltern, ist man weder
klug noch schlau.

Du hast meine Einlassung nicht verstanden.
Begriffe,welche „subjektiv“ austauschbar sind (und dies auch erfolgt)
oder ineinander „verschwimmen“ sind inhaltlich nicht verifizierbar.
Dies liegt in der „Natur der Sache“.
Es geht doch hier um Begriffszuordnung, nicht um Inhalte, oder ?
Es kann nicht viel mehr herauskommen als:
„Ich denke dies“, „ich denke das“, also Plauderei.

Selbst Sokrates, Descartes und Nietzsche postulierten
ihrerzeit „nur“ ihre rein subjektive Weltsicht.

Nun denn, Begriffsklauberei hat mit philosphischer Weltsicht
nichts zu tun.
Und auch nicht damit:

Oder die Erkenntnis, dass es in der Philosophie mehr als eine
Wahrheit geben kann.

Gruß VIKTOR

Quo vadis?

Hallo,

Guten Tag liebe Philosophen(oder sollte man lieber
Philosophie-Experten sagen?),

na so was.

Oder manche auch nicht?

mich beschäftigt schon lange die Frage zwischen
Klugheit,
Schläue
und weisheit.

Da jeder hier seine eigene Befindlichkeit den Begriffen
zuordnen
kann einschl. seiner Privatdefinition wirst Du mit Sicherheit
durch die Antworten weder klüger noch schlauer noch weiser ?

Na paß mal auf, dass du mit diesem satz nicht auf die fresse fliegst.

Halt.Doch.Vielleicht weiser, durch die Erkenntnis, daß manche
Fragen außer Plauderei nichts bringen

Sei nicht so naiv!

Homines sumus nun dei.

guseman

Hallo

… Vielleicht weiser, durch die Erkenntnis, daß manche Fragen außer Plauderei nichts bringen…

Ich warte inzwischen gespannt auf eine Frage von Dir, bei
deinen Antworten kann ich leider bisher keine geistige
Erweiterung finden.
„(Falls Du diese Erkenntnis für Dich zuläßt)“.

das ist doch DEINE Erkenntnis (und DEIN Problem), wo soll ich
da „einsteigen“ ?
Es ist hier leider so, daß jede Plauderei bei der man sich auch
Gedanken macht von manchen schon als Philosophie hochgejubelt wird.
Ich teile eben diese Ansicht nicht - und ich spreche dies auch aus,
ohne Rücksicht darauf, ob jemand bei meiner Ansicht geistige
Erweiterung erfährt oder nicht.
Gruß VIKTOR

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Nein, habe ich echt nicht.

Du hast meine Einlassung nicht verstanden.

Nein, habe ich nicht, zumindest nicht im Kontext.

Begriffe,welche „subjektiv“ austauschbar sind (und dies auch erfolgt) oder ineinander „verschwimmen“ sind inhaltlich nicht verifizierbar.

Die Frage nach der Bedeutung der genannten Begriffe ist aber halt eine der Grundfragen der Philosophie.
Wikimodus ein:
Es gibt zahllose Definitionen und Konzepte von Weisheit, die sich in der Regel in den Spannungsräumen zwischen Wissen und Intuition, Verstand und Gefühl, Reife und Kindlichkeit, Klugheit und Torheit, weltzugewandter Diesseitigkeit und Transzendenz bewegen.
Hast Du die „richtige“ Definition von Weisheit, die nicht subjektiv und nicht verschwommen ist? Kannst Du sie uns mitteilen?

Dies liegt in der „Natur der Sache“.

In der Natur der Philosophie.

Es geht doch hier um Begriffszuordnung, nicht um Inhalte, oder?

Wie meinst Du? Wie ordnest Du diese Begriffe zu ohne sie zu definieren? Da diese Begriffe nicht objektiv allgemeingültig definierbar sind, ist auch eine endgültige Begriffszuordnung unmöglich. Willst Du das sagen?
Aber wenn dem so ist: Wie ordnest Du dann den Begriff der „Philosophie“ eindeutig zu - was Du ja gerade tust?

Es kann nicht viel mehr herauskommen als: „Ich denke dies“, „ich denke das“, also Plauderei.

Ahso, Philosophie ist also Plauderei?
Wieder Wikimodus:
In der Philosophie (griechisch φιλοσοφία philosophía, wörtlich ‘Liebe zur Weisheit’) wird versucht, die Welt und die menschliche Existenz zu deuten und zu verstehen.

Das Problem dabei besteht, dass man hierzu erst mal den Begriff „Weisheit“ definieren muss, um Philosophie abzugrenzen, und wie eben schon erwähnt wurde, gibt es leider unzählige Definitionen von Weisheit. Du versuchst uns hier gerade Deinen Philosophiebegriff aufzuzwängen, ohne dass Du selbst in der Lage wärest, diesen Begriff neutral, objektiv und allgemeingültig zu definieren!

Nun denn, Begriffsklauberei hat mit philosphischer Weltsicht nichts zu tun.

Dann sei doch bitte so lieb und definiere mal „philosophische Weltsicht“, insbesondere den Begriff „Philosophie“ ohne „Klauberei“ zu betreiben!

Es ist schon blöd, wenn zwei verschiedene Personen sich über das gleiche Thema unterhalten und dabei gar nicht das Gleiche meinen.

Darum wäre es ganz toll, wenn wir von Dir nun die endgültige, ultimative Definition von Philosophie bekommen könnten, die allgemeingültig akzeptabel ist und keine subjektive, verwischbare Komponente enthält.

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dann tu uns doch einen gefallen und spar dir deine antworten!

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Hi

Ich teile eben diese Ansicht nicht - und ich spreche dies auch aus, ohne Rücksicht darauf, ob jemand bei meiner Ansicht geistige Erweiterung erfährt oder nicht.

Ob Du dann eventuell den Sinn des Forums nicht so ganz verstanden hast?
Oder ob Dir das auch schnurz ist und Du einfach nur gern rumnörgeln möchtest?

Sollten Dir die Fragen hier zu „banal“ erscheinen, so könntest Du dich auch einfach nur schweigend abwenden.

„Rücksicht“ hat übrigens auch etwas mit der Frage nach „schlau, klug oder weise“ zu tun.

Grüße, Sonja

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Guseman?

Homines sumus nun dei.

Gibst Du bitte einem Nicht-Lateiner eine Übersetzung?
Viele Grüße, S:smile:nja

Letzte Antwort, die ich Dir vorerst schenke:
Brettbeschreibung:

Die „Liebe zur Weisheit“. Auch diese Liebe beinhaltet Leidenschaft.
Also seid leidenschaftlich! Und weise - im Umgang miteinander.