hier meine Frage zur Kniebeuge.
Es soll immer das rechte Knie den Boden parallel zur Ferse berühren, warum gerade das rechte Knie. Ich hörte mal eine Erklärung das es was mit dem Tragen eines Schwertes zu tun hat. Welchen Hintergrund hat das Knien mit rechts?
Ich freue mich auf Ihre Antworten und bedanke jetzt schon mal für Ihre Mühe.
Warum gerade das rechte Knie? Ich vermute, dass dies mit dem Rechts- oder Linkshänder zusammen hängt. Eine genaue Regel gibt es nicht. Ich lerne den Ministranten die richtige Kniebeuge und lasse sie beide Varianten (rechtes und linkes Knie) probieren. Die meisten Rechtshänder entscheiden sich für das rechte und die meisten Linkshänder für das linke Knie. Liebe Segensgrüße
ich erlaube mir zu behaupten, dass Ihnen da jemanden einen Baeren aufgebunden hat. Ich mache seit 38 Jahren Kniebeugen in der Kirche, und mir ist einer derartige Unterweisung noch nie untergekommen. Bin Linkshaender und mache die Kniebeuge sicher verkehrt rum.
Sie sollten sich nicht mit solchen Oberflaechlichkeiten aufhalten. Wichtig ist die Symbolik der Ehrfurcht, die hinter der Kniebeuge steckt. Wenn das Herz am rechten Fleck ist (Ihre Haltung gegenueber Gott), dann brauchen Sie sich um den Rest keine Sorgen zu machen. Wenn die innere Haltung nicht stimmt, dann ist das ganze Ritual umsonst. Das hat Jesus uns auch immer zu erklaeren versucht …
moin markus,
es hat wirklich was mit dem schwert zu tun. dabei kommt oder kam es drauf an, ob der ritter links oder rechts händer war. das linke knie berührt den bode. links hängt das schwert. das andere knie ist nur gebeugt. und beim linkshänder umgekehrt. so konnte bei bedarf der ritter schnell zum schwert greifen und gleichzeit sich erheben. zum aufschwung dann das rechte nur gebeugte knie.
ich hoffe dir damit geholfen zu haben.
gruß nobele
Dem könnte ich zustimmen, da das Schwert in der Regel links steckt. Beides geht wohl darauf zurück, dass die meisten Menschen Rechtshänder sind und in der Regel auch ein stärkeres rechtes Bein (zum Aufstehen) haben.
ich nehme an, Sie fragen in Bezug auf die Kniebeuge im Gottesdienst nach. Eine solche akkurate Beschreibung der Kniebeuge gibt es wohl nur beim Tridentinischen Ritus.
Allerdings hat das meines Wissens eher einen deskriptiven als normativen Charakter. Ich habe gerade eine Fortbildung zur Geschichte der Ritterorden hinter mir und hatte dort auch die seltene Gelegenheit, einmal eine komplette Rüstung eines Johanniterritters anzuziehen. Es ist in der Tat so, dass man normalerweise das Schwert und auch den Schild auf der linken Seite trägt, da die meisten Menschen Rechtshänder sind. Eine Kniebeuge auf der linken Seite ist somit für eine Ritter umständlich: Entweder steht das Schwert hoch oder man legt es nach hinten und läuft Gefahr, beim Aufstehen darüber zu stolpern. Vieleicht spielt auch noch ein weiterer Aspekt eine Rolle: Kniet man auf dem linken Bein, ist das Schwert jedenfalls abgesenkt oder steht senkrecht nach oben. In beiden Fällen kann man das Schwert im Falle eines Angriffes nicht so schnell ziehen, als wenn man auf dem rechten Bein kniet. Dabei bleibt das Schwert nämlich in der idealen abgeschrägten Zugposition. Analog gilt das natürlich für den Linkshänder auf der anderen Seite. Hinzu kommt, dass man beim Knien und erst recht beim Aufstehen oftmals die Hand zum Abstützen verwendet: Beim Knien auf dem rechten Bein die linke, beim linken Bein die rechte Hand. Das ist aber die klassische Schwerthand des Rechtshänders, der damit im Falle eines Angriffs im Nachteil wäre. Das könnten alles Überlegungen sein, die zumindest begründen, warum sich die Ritter grundsätzlich nicht auf die Schwertseite knieten: Um sich eben einerseits selber im Notfall besser und schneller verteidigen zu können, vor allem aber auch um ihren Herrn notfalls auch schneller schützen zu können.
So So gesehen kann es durchaus sein, dass sich die Kniebeuge mit dem rechten Bein zunächst als die pragmatischere Form etabliert hat. Aber wie gesagt: Es gibt meines Wissens keine theologisch-symbolische Deutung der Kniebeuge auf der rechten Seite. Wenn das so in einem Rituale gefordert wird, dann eher, um ein einheitliches Erscheinungsbild zu gewährleisten, denn dir irdische Liturgie ist ja auch eng mit der himmlischen verbunden und soll ja auch von ihrem Wesen her eine Art „himmlisches Hofzeremoniell“ sein.
Im übrigen stelle ich bei unseren Ministranten fest, dass hier die Kniebeuge durchaus auch mit links erfolgt (wahrscheinlich - aber das müsste ich mal überprüfen - sind das dann auch die Linkshänder).