Hallo Herbert!
Zum früher buchstäblich gesalzenen Preis des Salzes:
Salz war in früheren Zeiten das Konservierungsmittel schlechthin. Durch Einsalzen bestand die Möglichkeit, Fisch und Fleisch in der warmen Jahreszeit für längere Zeit haltbar zu machen. Neben der Verwendung als Würzmittel hatte Salz deshalb einen höheren Stellenwert als heute. Ausreichende Ernährung mit Produkten tierischer Herkunft hing letztlich an genügender Menge Salz.
Mit der Sonne ist es in unseren Breiten nicht so weit her, um Salz aus Meerwasser in ausreichender Menge gewinnen zu können. So blieb Salz-Bergbau und Verarbeitung stark salzhaltiger Sole in speziellen Salinen. Weil viele Gebiete aufgrund ihrer geologischen Gegebenheiten keinen Zugang zu Salzvorkommen hatten, blieb nur der Transport über zuweilen weite Strecken. Dabei war der Warentransport über Land mit Pferd und Wagen über holprige Wege ein besonderes Problem. Ein einheitliches deutsches Staatsgebiet gab es im Mittelalter nicht, dafür einen Flickenteppich unterschiedlicher Herrschaftsbereiche. Jeder verlangte Abgaben und/oder einen Teil der transportierten Ware. Irgend eine wirksame Ordnungskraft in Form einer Polizei gab es unterwegs nicht, aber dafür Wegelagerer. Transport war also ein gefährliches und sündhaft teures Unterfangen. Es war weitgehend Glücksache, ob und was am Zielort noch ankam. Deshalb waren alle Waren, die nicht in unmittelbarer Umgebung produziert wurden, rar und teuer.
Gar nicht weit weg von meinem Wohnort, in Lübtheen, gab es ein Salzbergwerk. Ebenfalls in der Nähe liegt Lüneburg, eine früher durch Salz zu Wohlstand gekommene Stadt, in der es heute das Salzmuseum gibt http://www.salzmuseum.de .
Ich bin überzeugt, daß man als Verbraucher allgemein ganz
schön verarscht wird!
Sogar mit Erfolg, wenn sich für zig-fach überteuertes Himalaya-Salz Käufer finden lassen
.
Zu Himalayasalz liefert google üppiges Material, z. B. http://www.ugb.de/dmlc/n/6/140889/ .
Abgesehen von einigen eher esoterisch angehauchten Seiten ist der Tenor überall ähnlich: Die Verwendung von Himalayasalz statt des gewöhnlichen Kochsalzes, die beide zu etwa gleichen Teilen aus NaCl bestehen, ist nur für die Anbieter nützlich. Irgendwelche nachweisbar positiven Effekte des gepriesenen Himalayasalzes existieren nicht. Was bleibt, ist der unsinnige Transport über tausende Kilometer und der stolze Preis für letzlich nichts.
Du befürchtest, mit Speisesalz industrielle Abfallprodukte zu verzehren. Die Befürchtung ist unbegründet. Deutschland ist mit jährlich 14,1 Mio t der größte Salzproduzent in der EU. Der Salzmarkt ist von Überkapazitäten geprägt. Hier http://www.wv-bergbau.de/rohstoffe/salz.htm siehst Du, wo, wie und wieviel Salz gewonnen wird.
Gruß
Wolfgang