Köhler - es reicht!

Der Kreditwirtschafts-Schlauberger (Dein Bundespräsident, um genau diesen geht es) hat sich heute wieder (mal) zu Wort gemeldet:
Thema Opel:

„In guten Zeiten hätte man für diese (heutigen) schlechten Zeiten Vorsorge tragen müssen!“

Da hätte ich dann angesichts dieser Geschichte =>
http://www.wer-weiss-was.de/cgi-bin/forum/showarticl…
gerne mal gewuß wie!
(etwa mit Bundesmitteln Opel aus dem GM Imperium freizukaufen?, oder nur noch € 1,0 Mio teure Luxuskarossen für das dafür noch zu findende Publikum bauen?)
Leg los, Herr Köhler, ich höre! Jetzt mal Butter bei die Fische!
empört: Torsten

Hallo Torsten,

Der Kreditwirtschafts-Schlauberger (Dein Bundespräsident, um
genau diesen geht es) hat sich heute wieder (mal) zu Wort
gemeldet:

Geht es eigentlich auch sachlicher? Wäre schon!

Hier im Übrigen der ganz genaue Text der Pressemeldung, der eigentlich nicht schlecht ist, auf jeden Fall lässt sich auf DIESER Grundlage besser diskutieren, als auf den Fetzchen, die Du Dir hier so schön zurechtgelegt hast:

(ddp) Bundespräsident Horst Köhler sieht angesichts der
Misere um die General-Motors-Tochter Opel große Versäumnisse bei der
deutschen Wettbewerbsfähigkeit. Mit dem Wettbewerb müsse man in guter
Zeit beginnen, um vorbereitet zu sein, wenn’s härter wird, sagte
Köhler am Montag im Deutschlandfunk. Das sei in Deutschland
offensichtlich versäumt worden.
«Wir müssen eben beweisen, dass wir den Lebensstandard halten
können», sagte Köhler weiter. Darum gehe es im Wettbewerb, «nicht um
Kälte». Köhler fügte hinzu: «Wenn wir diese Art des Wettbewerbs nicht
bewältigen, werden noch mehr Arbeitsplätze verloren gehen.» Dazu
gehöre es auch, Mitarbeiter zu motivieren, Weiterbildungen zu machen
und mehr in Forschung und Entwicklung zu investieren. Dieser Frage
sei auf Manager-Ebene wie auch von der Politik nicht genügend
Aufmerksamkeit geschenkt worden. Die Menschen müssten auf die
Herausforderungen des internationalen Wettbewerbs trainiert werden.
Auch seien bei der Frage nach der Zukunft von Arbeitsplätzen im
Automobilsektor sicherlich Management-Fehler zu benennen. Aber «jeder
muss sich ein bisschen an der Nase ziehen, in welchem Umfang er dazu
beigetragen hat, dass man eben die guten Zeiten nicht genutzt hat»,
sagte Köhler.

Mit der Bitte um nochmaliges Durchlesen ohne allzu hochschwingende Emotionen oder verbale Standgerichte.

Liebe Grüße
Jana

Hallo Jana,

nettes Photo in Deine Vika -
aber egal zum Thema

Der Kreditwirtschafts-Schlauberger (Dein Bundespräsident, um
genau diesen geht es) hat sich heute wieder (mal) zu Wort
gemeldet:

Geht es eigentlich auch sachlicher? Wäre schon!

Herr Köhler geht von meiner Seite vorbelastet ins Rennen.
Das entbehrt zusehends der Grundlage eine nüchterne Gelassenheit vorzutäuschen. Mir platzt der Kragen und das habe ich erkannbar zum Ausdruck gebracht!
Ich entschuldige mich dafür, wenn ich bei Dir dadurch Emotionen geweckt haben sollte, die mich dadurch in Deinen Augen begründet und den Bundespräsidenten bis dato unbegründet als zwielichtig erscheinen lassen könnten.

Hier im Übrigen der ganz genaue Text der Pressemeldung, der
eigentlich nicht schlecht ist, auf jeden Fall lässt sich auf
DIESER Grundlage besser diskutieren, als auf den Fetzchen, die
Du Dir hier so schön zurechtgelegt hast:

(ddp) Bundespräsident Horst Köhler sieht angesichts der
Misere um die General-Motors-Tochter Opel große Versäumnisse
bei der
deutschen Wettbewerbsfähigkeit. Mit dem Wettbewerb müsse man
in guter
Zeit beginnen, um vorbereitet zu sein, wenn’s härter wird,
sagte
Köhler am Montag im Deutschlandfunk. Das sei in Deutschland
offensichtlich versäumt worden.
«Wir müssen eben beweisen, dass wir den Lebensstandard
halten
können», sagte Köhler weiter. Darum gehe es im Wettbewerb,
«nicht um
Kälte». Köhler fügte hinzu: «Wenn wir diese Art des
Wettbewerbs nicht
bewältigen, werden noch mehr Arbeitsplätze verloren gehen.»
Dazu
gehöre es auch, Mitarbeiter zu motivieren, Weiterbildungen zu
machen
und mehr in Forschung und Entwicklung zu investieren. Dieser
Frage
sei auf Manager-Ebene wie auch von der Politik nicht genügend
Aufmerksamkeit geschenkt worden. Die Menschen müssten auf die
Herausforderungen des internationalen Wettbewerbs trainiert
werden.
Auch seien bei der Frage nach der Zukunft von
Arbeitsplätzen im
Automobilsektor sicherlich Management-Fehler zu benennen. Aber
«jeder
muss sich ein bisschen an der Nase ziehen, in welchem Umfang
er dazu
beigetragen hat, dass man eben die guten Zeiten nicht genutzt
hat»,
sagte Köhler.

Mit der Bitte um nochmaliges Durchlesen ohne allzu
hochschwingende Emotionen oder verbale Standgerichte.

Was steht dort bitteschön mehr drin als in meinem Satz?
Nichts! Nichts was ich in die Hand nehmen kann und umsetzen!
Oder sollte ich aus dem Vorschlag (Weiterbildung) herauslesen, daß sich die Bandarbeiter in Abenseminaren selbst zu Managern hätten qualifizieren sollen???

Also ein wenn auch rhetorisch ausgefeiltes blendendes (doppeldeutig) Statement jedoch ohne jegliche Gebrauchseigenschaften.

Es tut nichts als vom Kern abzulenken (bemühe dazu bitte das Archiv und meine Wortmeldungen dazu.)

Liebe Grüße
Jana

sorry, zu schnell abgeschickt
ebenfalls liebe Grüße
Torsten

PS
lies bitte auch den Link auf das Posting von Jürgen Wilhelm durch.
das beweist daß gerade die Opel Mitarbeiter Vorreiter in dem gewesen sind, was weitgehend als Vorbereitung auf schlechte Zeiten gesehen werden kann. Also wesentlich mehr als das was Köhler angegt haben Opel Mitarbeiter schon längst gemacht. Deshalb „Schlauberger“!

Hallo!

Köhler macht nichts anderes, als in klaren Worten den Großteil der Misere darzustellen.
Mir fehlt hier allerdings noch der Hinweis auf die Hauptschuldigen, die Gewerkschaften.

Grüße,

Mathias

denn was Köhler sagt ist richtig. Wir haben es in DE wirklich versäumt zu Zeiten, wo der Wohlstand gewachsne ist, sich auch darauf vorzubereiten, dass es mal schlechter gehen kann.

Wir haben - alle Gruppen - die Prügel nur dem Management zu erteilen ist zwar einfach - versagt.

Eine Generation, die antiautoritär erzogen, nur auf den Egotripp spezialisiert wurde, deren Eltern die Faulheit erfunden haben, andere den Terror, deren Nachkommen sitzen nun mal eben in Politik und Wirtschaft. Wer sich hochgemobbt hat und bei einigen Damen hochgevö… hat zwar einen Posten, lange aber noch keine Qualifikation. Wir tragen heute die absolute Entwicklung einer verkorksten Generation aus den 68er, die bis heute keine Werte weitergegeben hat. Homosequlaität und Abtreibung auf Krankenschein für das akademische Wählerpotential waren seit Jaheren wichtiger als der Arbeitsmarkt, das Steuerrecht und die sozialen Systeme.

Das Dilema ist vielschichtig. Fehler in den Unternehmen, wobei in Unternehmen wie Opel und auch bei Karstadt die Gewerkschaften am Tisch sitzen, vor allem auch falsche Produktpolitik, mehr gewinn- als kundenorientiertes Vorgehen ( wobei sich Gewinn und Kundennähe im Normalfall nicht gegenseitig aufheben ), die Währungsschwankungen zwischen Dollar und Euro nicht beachtet wurden, die deutschen Parteien keine Reformen auf den Weg bringen und die Funktionäre der Verbände alles behindern, was nicht ihnen persönliche einen Vorteil bringt.

Eines der Grundprobleme liegt auch darin, dass alle Seiten stets nach dem Staat riefen, die Probleme - leider - zu oft vom Staat gelöst wurden - oder sagen wir es so - der Staat übernahm die Lösung der Prtobleme bis er selbst Probleme hatte und nun kommen jenen, die ihr Probleme gelöst haben und wollen neue Fragen wieder von anderen gelöst haben. Die Herren Hundt, Rogowski, Braun, Kannegiesser sind die Aushängeschilder dieser Art der Selbstbedienung. Und natürlich. Wir waren immer die Besten und nie konnte es andere geben, die auch gut oder gar besser sind. Dieser Irrtum hat sich gerächt.

Dass der heutige Bundespräsident für einige ein Problem sein mag, will ich nicht bestreiten. Nur, wenn Köhler das Richtige sagt, ist mir seine Parteizugehörigkeit egal. Vielleicht hätte Rau sich mal weniger um Paul Spiegel und die Polen und mehr ums eigene Volk kümmern sollen. Ein Bundespräsident der betet, mag ein nützlicher Idiot fürs Volk sein. Es ist nicht Aufgabe des Bundespräsidenten diesem Werturteil Folge zu leisten. Köhler mahnt. Und das ist gut so.

Gruss Günter

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Meine Frage war: wie denn?
darauf habe ich immer noch keine Antwort!

Ich möchte mich nicht argumentatorisch im Kreis drehen.
Abstriche Zugeständnisse ect. alles schon geschehen! ( und nochmal, weil´s der eine oder andere augenscheinlich immer noch nicht gelesen hat: http://www.wer-weiss-was.de/cgi-bin/forum/showarticl… )
Also?

Thema? - bitte nicht anbeißen

Hallo!

Mir fehlt hier allerdings noch der Hinweis auf die
Hauptschuldigen, die Gewerkschaften.

bitte diesen Köder hier liegen lassen…

mein Thema war ein anderes!
Gruß Torsten

…und ist ein weltweit erfolgreiches Unternehmen!"

Das hat heute (sinngemäß) Ludwig Stiegler gesagt.

Finde ich gut getroffen.

c.

Der Kreditwirtschafts-Schlauberger (Dein Bundespräsident, um
genau diesen geht es) hat sich heute wieder (mal) zu Wort

Wer sich angesichts der Umstände auch noch trotz wiederholter Aufforderungen einen masslosen Streik liefern kann, der auch andere Werke in Europa durch die fehlende Zulieferung in Mitleidenschaft zieht, muss sich nicht wundern, wenn genau Bochum als ein nicht zuverlässiger Standort geschlossen wird. Hier leisten sich einige Funktionäre, die die Belegschaft nach oben geputscht haben, dass sie sich aktiv am Ruin des Arbeitsplatzes beteiligen. Du solltest mal darüber nachdenken.

Gruss Günter

Was natürlich viel über die Qualität der Arbeit aussagt. Schon mal die modernen Werke von BMW gesehen?

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Ich finde, er hat Recht

„In guten Zeiten hätte man für diese (heutigen) schlechten
Zeiten Vorsorge tragen müssen!“

Eine sehr richtige Aussage!

Da hätte ich dann angesichts dieser Geschichte =>
http://www.wer-weiss-was.de/cgi-bin/forum/showarticl…
gerne mal gewuß wie!
(etwa mit Bundesmitteln Opel aus dem GM Imperium
freizukaufen?, oder nur noch € 1,0 Mio teure Luxuskarossen für
das dafür noch zu findende Publikum bauen?)

Nein, ich glaube, das war eher auf die Unternehmensführung bezogen.

Deine Ansätze kann ich aus dem Gesagten nicht nachvollziehen.

mfg

Hallo Torsten,

PS
lies bitte auch den Link auf das Posting von Jürgen Wilhelm
durch.
das beweist daß gerade die Opel Mitarbeiter Vorreiter in dem
gewesen sind, was weitgehend als Vorbereitung auf schlechte
Zeiten gesehen werden kann. Also wesentlich mehr als das was
Köhler angegt haben Opel Mitarbeiter schon längst gemacht.
Deshalb „Schlauberger“!

Gerade was Opel angeht, bin ich persönlich hin- und hergerissen. Denn dass hier der Eindruck der Willkür durch Chicago entsteht, beruht wahrscheinlich auf viel Wahrheit. Allerdings ist denen ganz egal, welches europäische Werk geschlossen wird.

Nachdenklich wurde ich, dass ausgerechnet von allen europäischen Opel-Werken das in Schweden mit Abstand am effektivsten arbeitet. Und da hätten die deutschen Manager nicht früher reagieren können, sich zumindest fragen, wie das sein kann, anstatt blind drauf zu vertrauen, dass schwarze Zahlen allein ausreichen?

Bin kein Wirtschaftsprofi, und das hat mit dem Eingangsposting auch nicht zwangsläufig was zu tun. Ist mir nur mal so aufgefallen…

LG
Jana

Hi,

Herr Köhler geht von meiner Seite vorbelastet ins Rennen.

Genauer bitte!

Das entbehrt zusehends der Grundlage eine nüchterne
Gelassenheit vorzutäuschen.

Aus persönlicher Erfahrung versichere ich Dir, dass Herr Köhler weder von der Art her nüchtern noch gelassen ist, geschweige denn, es vorzutäuschen gedenkt.

Mir platzt der Kragen und das habe
ich erkannbar zum Ausdruck gebracht!

Jawoll. Aber das allein ist nur menschlich :smile:)

Ich entschuldige mich dafür, wenn ich bei Dir dadurch
Emotionen geweckt haben sollte, die mich dadurch in Deinen
Augen begründet und den Bundespräsidenten bis dato unbegründet
als zwielichtig erscheinen lassen könnten.

Das hast Du aber schön ausgedrückt… Mit zwielichtig hat das nichts zu tun. Aber es gibt halt immer zwei Wahrheiten, und in der Regel hört man vor allen Dingen DAS aus Äußerungen heraus, was man auch hören will. Mit dem Abdruck des Textes hier wollte ich nur klarstellen, dass da eigentlich nichts Spezifisches drin stand, sondern ich den Eindruck hatte, dass Du da ganz genau Dinge herausgelesen hast, die Deiner Wut (weshalb auch immer) geschuldet sind. Meiner Meinung nach natürlich nur.

Was steht dort bitteschön mehr drin als in meinem Satz?
Nichts! Nichts was ich in die Hand nehmen kann und umsetzen!
Oder sollte ich aus dem Vorschlag (Weiterbildung) herauslesen,
daß sich die Bandarbeiter in Abenseminaren selbst zu Managern
hätten qualifizieren sollen???

Vielleicht nichts, was ein Opel- oder Karstadt-Mitarbeiter in die Hand nehmen und umsetzen kann. Diese Adresse ging aber möglicherweise auch gar nicht an diese Damen und Herren? Aus dem Vorschlag Weiterbildung kann man auch herauslesen, dass die Arbeitgeber diese Möglichkeiten schaffen sollen… Das Statement ist einfach zu allgemein gehalten.

Also ein wenn auch rhetorisch ausgefeiltes blendendes
(doppeldeutig) Statement jedoch ohne jegliche
Gebrauchseigenschaften.

Naja, es ist schon ein großer Fortschritt, wenn ein Bundespräsident überhaupt auf aktuelle Themen eingeht.

Es tut nichts als vom Kern abzulenken (bemühe dazu bitte das
Archiv und meine Wortmeldungen dazu.)

Ich glaube nicht, dass das seine Intention war.

Liebe Grüße
Jana

die Gewerkschaften - selbstbewußt wie immer
Hallo Jana,

Nachdenklich wurde ich, dass ausgerechnet von allen
europäischen Opel-Werken das in Schweden mit Abstand am
effektivsten arbeitet. Und da hätten die deutschen Manager
nicht früher reagieren können, sich zumindest fragen, wie das
sein kann, anstatt blind drauf zu vertrauen, dass schwarze
Zahlen allein ausreichen?

wie soll ein deutscher Manager darauf reagieren, daß die Stundenlöhne in Schweden 10 Euro niedriger sind als in Deutschland? Jeder Versuch der Arbeitgeber, an Lohn und/oder Arbeitszeit in Deutschland etwas zu drehen, ist in den letzten 20 Jahren gescheitert. Die Gewerkschaften haben stattdessen in einer Tour kürzere Arbeitszeiten und höhere Löhne durchgesetzt.

Daß das Management Fehler gemacht hat, will ich nicht aussschließen. Daß sich nun aber die Gewerkschaften den Schuh nicht wenigsten teilweise anziehen, finde ich schon sehr selbstbewußt.

Gruß,
Christian

Hi!

darauf habe ich immer noch keine Antwort!

[…]

Also?

Ganz einfach: Runter mit den Löhnen!

Ein Opel-Mitarbeiter in Bochum und Rüsselsheim kostet (inkl. Lohnnebenkosten für den Arbeitgeber) etwa 33 Euro/Stunde. Er arbeitet 35 Stunden pro Woche (laut Tarif; zumeist aber weniger wegen unzureichender Auslastung der Produktionsstraßen).

Ein Opel-Mitarbeiter in Eisenach kostet (ebenfalls inkl. Lohnnebenkosten für den Arbeitgeber) etwa 28 Euro/Stunde bei 38 Wochenstunden gemäß Tarif (auch hier werden mangels Auslastung „Freischichten“ gefahren).

Ein Saab-Mitarbeiter in Schweden kostet etwa ein Drittel weniger pro Stunde - und das liegt nicht nur an den Lohnnebenkosten, sondern auch am effektiven Lohn des Arbeitnehmers. Außerdem gelten bei Saab flexible Arbeitszeiten.

Ein Opel-Mitarbeiter in Gleiwitz/Polen kostet im Monat umgerechnet 400 Euro - wohlgemerkt: im Monat! Obwohl ein polnischer Opel-Mitarbeiter deutlich weniger bekommt, ist seine Produktivität besser und die abgelieferte Qualität zumindest identisch zu jener in Bochum und Rüsselsheim. Aufs Jahr gerechnet ergeben sich so pro Mitarbeiter Kostenunterschiede von über 48.000 Euro!

Fazit: Sollen die Arbeitsplätze in Bochum und Rüsselsheim erhalten bleiben, müssen die Löhne und Gehälter drastisch gekürzt werden. Schätzungsweise auf die Hälfte. Anderenfalls werden die Werke über kurz oder lang dichtgemacht. Warum soll ein Unternehmen wie General Motors Mitarbeiter teuer bezahlen, wenn sie die gleichen Produkte woanders günstiger herstellen können?

Also Gehälter runter oder Arbeitslosigkeit (inkl. der Folgen für die Zulieferindustrie, die Logistik, den Einzelhandel usw.). Wir müssen irgendwann einsehen, daß der Lohnkostendruck von Billiglohnländern, die aber gleiche Qualität liefern können, direkte Auswirkungen in unserem Portemonnaie hat.

Antwort zufriedenstellend?

Grüße
Heinrich

Tach auch!

Es geht in der Gesamtheit immer nur um die üblichen Zusammenhänge:
Die Wettbewerbsfähigkeit und damit das Wohl und Wehe eines Unternehmens werden kategorisch an Personalaufwendungen festgemacht.

Gemessen an Prozenten mag es zwar stimmen, dass Personalkosten einen wesentlichen Beitrag zum Betriebsergebnis leisten, aber ein Arbeiter ist nunmal nicht irgendein von der Zulieferindustrie gefertigtes Kleinteil, das man kauft, verwendet und anschliessend im Produkt nach Möglichkeit gewinnbrigend weiterverkauft.
Seine ökonomische Bedeutung besitzt eine weitaus höhere Qualität:
Er ist einerseits in den Wertschöpfungsprozess einer Produktionskette eingebunden, wie andererseits aber auch als Teil der Binnennachfrage unverzichtbar, und genau um letztere geht es hier.

Wären deutsche Unternehmen nicht wettbewerbsfähig, besässen sie keine Absatzchancen im Aussenhandel.
Die Argumentation, hierbei handele es sich um in Billiglohnländern produzierte Güter, ist von einer geradezu absurden Janusköpfigkeit:
Sie beweist nämlich lediglich, dass Unternehmensauslagerungen, sprich die Nutzung weniger kostenintensiver Produktionsmöglichkeiten, durchaus profitabel sein können, aber keineswegs für eine Besserung der volkswirtschaftlichen Situation sorgen.

Anzunehmen, dass aber genau dieses niedrigere Löhne leisten könnten, ist doch paradox. Tatsächlich müsste sich daraus gleichzeitig eine Verschiebung des Preisniveaus nach unten ergeben, um die zur Nachfrage nötigen Angebotsimpulse auf dem Gebrauchsgütermarkt neu zu generieren. Ähnliches hat aber schon im Klimaanlagen-Rabattkrieg der Automobilindustrie nicht funktioniert, warum sollte es ergo nach Entlassungen funktionieren?
Die Nachfrageseite wird sich dadurch eher negativ denn günstig entwickeln.

Dabei kann man es den Unternehmen ja noch nichtmal verübeln, dass sie gewinnorientiert agieren. Ein Unternehmen ist letztlich kein caritativer Verein, dessen Grundlage soziale Verantwortung wäre.
Wenn Opel/GM also 10000 Mitarbeiter in die Arbeitslosigkeit schicken will, muss man das als Konsequenz einer Ökonomie der freien Märkte wohl so hinnehmen.
Wenn 10000 Mitarbeiter aus Angst vor dem drohenden sozialen Abstieg mit gleicher Konsequenz vor die Betriebstore ziehen, muss man das ebenso hinnehmen.

Sind wir doch mal ehrlich! 10000 Arbeitslose mehr oder weniger machen den Kohl auch nicht mehr fett. Weitere geschätzte 25000 Arbeitsplätze der Zulieferindustrie, die nun unmittelbar durch streikbedingte Eskalation in Mitleidenschaft gezogen werden, sind lediglich ein zeitnaher Vorgriff auf das, was ohnehin über kurz oder lang noch auf uns zukommen wird.
Oder glaubt irgendeiner, Opel wäre das Ende der Fahnenstange???

Gehört alles zur freien Marktwirschaft! Regt Euch doch also bitte nicht so künstlich auf!

Gruss
Thorsten

p.s. an Heinrich: Deine Anwort war natürlich nicht zufriedenstellend.

Hi,

wie soll ein deutscher Manager darauf reagieren, daß die
Stundenlöhne in Schweden 10 Euro niedriger sind als in
Deutschland? Jeder Versuch der Arbeitgeber, an Lohn und/oder
Arbeitszeit in Deutschland etwas zu drehen, ist in den letzten
20 Jahren gescheitert. Die Gewerkschaften haben stattdessen in
einer Tour kürzere Arbeitszeiten und höhere Löhne
durchgesetzt.

Ich weiß gar nicht, woran genau das liegt. Schweden ist eines der teuersten Länder Europas, was die Arbeitskraft angeht (wegen der hohen Sozialbeiträge). Weißt Du das sicher, das mit den 10 Euro? Oder war das nur so dahergesagt?

Daß das Management Fehler gemacht hat, will ich nicht
aussschließen. Daß sich nun aber die Gewerkschaften den Schuh
nicht wenigsten teilweise anziehen, finde ich schon sehr
selbstbewußt.

Da rennst Du bei mir offene Türen ein!

LG
Jana

Hallo nochmal,

Ich weiß gar nicht, woran genau das liegt. Schweden ist eines
der teuersten Länder Europas, was die Arbeitskraft angeht
(wegen der hohen Sozialbeiträge). Weißt Du das sicher, das mit
den 10 Euro? Oder war das nur so dahergesagt?

nein, die Zahlen wurden immer wieder so genannt: Rüsselsheim 33,50 je Stunde, Trollhättan 23 Euro. Woher das kommt, weiß ich auch nicht genau, nach dem, was man so liest, liegt es u.a. an der flexibleren Einsetzbarkeit des Personals.

Gruß,
Christian

Hi!

Die Argumentation, hierbei handele es sich um in
Billiglohnländern produzierte Güter, ist von einer geradezu
absurden Janusköpfigkeit:
Sie beweist nämlich lediglich, dass Unternehmensauslagerungen,
sprich die Nutzung weniger kostenintensiver
Produktionsmöglichkeiten, durchaus profitabel sein können,
aber keineswegs für eine Besserung der volkswirtschaftlichen
Situation sorgen.

Anzunehmen, dass aber genau dieses niedrigere Löhne leisten
könnten, ist doch paradox. Tatsächlich müsste sich daraus
gleichzeitig eine Verschiebung des Preisniveaus nach unten
ergeben, um die zur Nachfrage nötigen Angebotsimpulse auf dem
Gebrauchsgütermarkt neu zu generieren.

Exakt das ist die logische Konsequenz, die uns m.E. derzeit im Wirtschaftskreislauf bevorsteht. Die Bereiche, in denen Druck auf die Löhne herrscht, nehmen zu und werden weiter zunehmen. Vor ein paar Jahren waren es die billigen Erntehelfer, dann war es das Baugewerbe, nun sind es die Automobilindustrie, Call-Center und Standard-Büroarbeiten (Unternehmen lagern z.B. die Datenerfassung der Buchhaltung in Niedriglohnländer aus). Eine Ausweitung in andere Branchen ist absehbar.

Als Folge bleiben nur Abbau hiesiger Arbeitsplätze - oder eben Absenkung des Lohnniveaus. Wenn aber in Deutschland niemand mehr das Geld hat, um sich Autos, Fernseher oder PCs zu kaufen, müssen die Hersteller entweder Märkte aufgeben oder mit den Produktpreisen runter. Am besten im selben Verhältnis wie die Löhne. Sind Löhne und Preise zwischen den jetzigen Hoch-Lohn/Preis-Ländern und den Niedrig-Lohn/Preis-Ländern nivelliert, lohnt es sich für ein Unternehmen kaum noch, Arbeitsplätze in Billiglohnländer zu verlagern (es sei denn, es gibt neue Billiglohnländer, die das abgesenkte Niveau unterbieten können).

Entlassungen mögen für das Unternehmen positiv erscheinen, verschiebt man dadurch die Kostenfrage in Richtung Staat und Sozialsysteme. Nur werden die nicht ewig halten. Und dass den Unternehmen die Märkte verloren gehen, sieht man doch an den seit Jahren bestehenden Klagen des Einzelhandels. Es gibt keine Binnennachfrage, schon gar nicht auf privater Ebene.

Globalisierung bedeutet nicht nur, dass Unternehmen oder Staaten in Konkurrenz treten, sondern auch Arbeitnehmer. Und da wir mit unseren Löhnen ganz weit oben stehen, müssen wir auch als erste von da oben runter kommen. Deshalb bleibe ich bei meiner These: In den nächsten Jahren werden entweder die Arbeitslosenzahlen explodieren oder die Löhne massiv einbrechen.

Grüße
Heinrich