Können Sünden eigentlich verjähren?

Hallo zusammen!

Was ich schon immer einmal wissen möchte. Kann eine Sünde eigentlich irgendwann verjähren? Ich frag das deshalb weil z.B. eine Straftat, wenn es nicht gerade Mord ist (denn der verjährt nie) duechaus verjähren kann.

Vielleicht weiß dazu jemand Bescheid.

Gruss

Petra H.

Vorher kurz zurückgefragt:

Verjährt dein Gewissen?

Vorher kurz zurückgefragt:

Verjährt dein Gewissen?

Hallo!

Gute Frage. Ich habe keine Gewissensbisse. Die Frage war nicht persönlich sondern allgemein gemeit. Hätte ich vielleicht dazuschreiben müssen.

Gruss

Petra H.

Vorher kurz zurückgefragt:

Verjährt dein Gewissen?

Hallo!

Gute Frage. Ich habe keine Gewissensbisse. Die Frage war nicht
persönlich sondern allgemein gemeit. Hätte ich vielleicht
dazuschreiben müssen.

Also ganz allgemein findet sich in der Bibel lediglich die Angabe, dass Sünden gegen Gott nur sehr, sehr langsam verjähren, nämlich

Denn ich, der HERR, dein Gott, bin ein eifernder Gott, der die
Missetat der Väter heimsucht bis ins dritte und vierte Glied an den
Kindern derer, die mich hassen, aber Barmherzigkeit erweist an vielen
Tausenden, die mich lieben und meine Gebote halten.

Konkrete Verjährungsfristen für geringere Sünden sind mir nicht erinnerlich.

Aber ich denke, als grober Anhaltspunkt ist die Verjährungsfrist des Gesissens so schlecht nicht. Aber das ist meine ganz persönliche Meinung.

Hallo

Aber ich denke, als grober Anhaltspunkt ist die
Verjährungsfrist des Gesissens so schlecht nicht. Aber das ist
meine ganz persönliche Meinung.

Ich muss also nur genügend Schlimmes anstellen, bis sich mein Gewissen immer mehr abstumpft. Und zu allem Überfluß werde ich dafür noch belohnt, gewissenlos zu sein, weil sich meine Sünden recht schnell verjähren?
Und was ist mit denen, die scheinbar gar kein Gewissen haben?
Ich denke Folgendes:
Es heißt ja, dass Jesus gestorben ist, um die Sünden aller wegzunehmen(ich habe noch nie erlebt, dass jemand, als er das gesagt hat, dabei zwischen „schweren“ und „leichten“ Sünden differenziert hat). Also warum musste Jesus sterben, um die Sünden wegzunehmen, wenn sie sowieso irgendwann verjähren würden?
Folgerung: Sünden verjähren nicht.

Klingt das logisch?

grüße
lignuslibri

2 „Gefällt mir“

Verjährt dein Gewissen?

Der Quotient zwischen Gewissen (oder auch Über-Ich) und dem ethisch-moralisch verwerflichen Tun bzw. Getan-Haben ist schon ein sehr interessanter.
Es gibt Menschen, die sich jahrelang schwere Gewissensbisse machen, weil sie der Oma die falsche Flasche Rotwein mitgebracht haben (Rotkäppchen brachte vielleicht Bordeau statt dem geliebten Brunello di Montalcino) und andere Menschen juckt es herzlich wenig, wenn sie auf ihrem Weg zu einem zu beraubenden Bankinstitut ihrer Wahl fünf Leute (einschließlich des Kassierers, der den Helden spielen wollte)erschießen „mussten“, weil sie im Wege waren.
Du siehst, Hardy - ganz so einfach ist das nicht mit der „Objektivität“ des Gewissens.
Gruß,
Branden

Hallo,

na zumindest die Sache mit der Erbsünde zeigt ja, daß Gott da seher sehr nachtragend ist. Immerhin hält er da ungetaufte Säuglinge für schuldig genug, sie nicxht in den Himmel zu lassen, und das alles nur, weil damals… na ja.
Die Sache mit dem Gewissen ist schon interessant. Weil sich da nämlich die Frage stellt, ob ein gewissenloser Mensch überhaupt wirklich gläubig sein kann. Es geht ja nicht nur darum, ob jemand getauft ist und ob er jeden Sonntag in die Kirche rennt. Gott sieht ja viel tiefer in uns hinein - dem kann ja keiner was vormachen. Und er weiß da mit Sicherheit die Heiligen von den Scheinheligen zun trennen zu gegebener Zeit.
Wenn aber jemand wirklich gläubig ist und ein gewissen hat - dann kann die Sache funktionieren.

Gernot Geyer

Hallo Lignus,
Vielen dank für Deine Zeilen. Natürlich wird ein Gewissen abgestumpft, das nenne ich eine „Strategie“ Deines Gehirns , damit Du nicht dauernd mit Schulgefühlen herumläufst.
Sünden verjähren nicht: Na klar, ein Mord bleibt ein Mord etc.
Jedoch habe ich Mühe mit der Annahme, dass ein Mensch wie Jesus einfach die „Sünden“ der Mitmenschen tragen kann.Ist wohl eine sehr bequeme Art der Christen das Gewissen rein zu bekommen !!
Gruss: hardy

_______________
MOD: Full-quote des beantworteten Artikels entfernt

Hallo,
Sorry, dass ich mich einmische, aber ich muss dir wiedersprechen!

Immerhin hält er da ungetaufte
Säuglinge für schuldig genug, sie nicxht in den Himmel zu
lassen, und das alles nur, weil damals… na ja.

Ein Kind kann sich nicht bewusst für oder gegen Gott entscheiden: warum sollten sie dafür bestraft werden? Und was wäre mit den ungeborenen Kindern, die sterben?

Gerade die sind besonders von Gott geliebt und gesegnet - sie kommen! in den Himmel - es sind doch gerade sie seine Kinder!

Gott erschafft doch keinen, um ihn gleich dem Teufel zu übergeben …
Da hätte er Jesus nicht ans Kreuz bringen müssen!

Übrigens: der Begriff „Erbsünde“ und die Kindertaufe wurDen erst zu späterer Zeit (gg. mittelalter) „erfunden“.

Grüße Chris

Hallo,

es tut mir ja leid - aber das ist nun einmal die offizielle Kirchenmeinung. Nicht umsonst kommt ja gerade der Taufe eine so große Rolle zu - wer nicht getauft ist, der ist kein Christ, dem steht der Himmel nicht offen. Und meines Wissens gibt es auch in der Bibel nichts, was eine andere Auslegung zulassen könnte.
Man mag es für ungerecht halten oder auch falsch - aber dann begibt man sich in Wiederspruch zur Kirche. Und dann muß man sich auch mit der Frage befassen, ob man wirklich überhaupt noch Christ im kirchlichen Sinn ist.

Im Übrigen: Gott vergißt keine Sünden - der ist allwissend. Etwas anderes anzunehmen, wäre Quatsch.
Aber er kann auch gütig und verzeihend sein - und er urteilt abwägend. Mit Sicherheit wird dann eine jahrzehntelange Lebensführung nach seinen Geboten auch einen gewissen Stellwert haben gegenüber einer relativ kleinen Jugendsünde, bei der u.U. auch noch Unwissenheit und fehlende Erfahrung zu Buche schlägt. Ich habe da echt genug Vertrauen in ihn, um zu glauben, daß er schon alles richtig bewerten wird.
Aber trotzdem bleint eine Sünde immer noch eine Sünde. Und mit Sicherheit wird es keinen Kuhandel geben, genau so wenig wie es einen Rechtsanspruch darauf geben wird, daß gute Taten Sünden aufzuwiegen haben. Es bleibt am Ende SEINE Entscheidung allein - und die ist endgültig und nichts ist Berufung und nächster Instanz.
Das ist einfach das Risiko dabei: Gebe ich mich in Gottes Hände und vertraue ihm uneingeschränkt - oder lasse ich es bleiben.

Gernot Geyer

Kann eine Sünde eigentlich irgendwann verjähren?

Ja. Sofern sie dort nicht aufgeführt und geahndet wird verjährt sie unmittelbar nach dem Jüngsten Gericht.

Viel Spaß bis dahin im Fegefeuer

IANAchristianL
Schorsch

Zusatzfrage
Hallo,
die Gebote hin oder her. Abschlachten und Pazifismus haben da hinein gepasst. Sind die Kreuzzügler im Himmel und der, der heute bewusst eine Katze quält, hat keine Chance darauf? Das Gewissen orientiert sich daran, was gerade „In“ ist. Oder wie sollte ich das verstehen?
Grüße
Ulf

Hallo Gernot,

es tut mir ja leid - aber das ist nun einmal die offizielle
Kirchenmeinung. Nicht umsonst kommt ja gerade der Taufe eine
so große Rolle zu - wer nicht getauft ist, der ist kein
Christ, dem steht der Himmel nicht offen. Und meines Wissens
gibt es auch in der Bibel nichts, was eine andere Auslegung
zulassen könnte.

aber sicher doch :wink:

Lukas 23
39 Aber einer der Übeltäter, die am Kreuz hingen, lästerte ihn und sprach: Bist du nicht der Christus? Hilf dir selbst und uns! 40 Da wies ihn der andere zurecht und sprach: Und du fürchtest dich auch nicht vor Gott, der du doch in gleicher Verdammnis bist? 41 Wir sind es zwar mit Recht, denn wir empfangen, was unsre Taten verdienen; dieser aber hat nichts Unrechtes getan. 42 Und er sprach: Jesus, gedenke an mich, wenn du in dein Reich kommst! 43 Und Jesus sprach zu ihm: Wahrlich, ich sage dir: Heute wirst du mit mir im Paradies sein.

Da war irgendwie keine Zeit zum Taufen und dennoch verspricht Jesus ihm das Paradies.

Markus 16
15 Und er sprach zu ihnen: Gehet hin in alle Welt und predigt das Evangelium aller Kreatur. 16 Wer da glaubt und getauft wird, der wird selig werden; wer aber nicht glaubt, der wird verdammt werden.

Die Verdammnis hängt nur am „nicht glauben“ und nicht an der fehlenden Taufe.

Gruss Harald

2 „Gefällt mir“

Dogmen
Hi,

Ich kann dir nur zustimmen. Die „Parabelszene“ ist das ja.
Übrigens studiere ich Theologie - und ich finde, dass jedes Argument geprüft werden sollte. Und dass man unterscheiden muss was Tradition ist und was man wirklich aus dem Buch rauslesen kann.
Wer die Taufe hat und sie annimmt!!! der ist gerettet, weil er Jesus anerkennt. Ansonsten: Ein bisschen Wasser rettet dich nicht vor der Hölle. Das selbst das Meer nicht *g*
Der Glaube allein rettet dich. "Wer glaubt und sich taufen lässt, der ist gerettet. Wer aber nicht glaubt, der ist verloren! (da steht nicht: wer nicht getauft ist …)

Liebe Grüße
Chris

PS: Jesus ist der Herr der Kirche und nicht die Kirche der Herr Gottes. (Auch wenn sie dass gerne will - wir gerne wollen)

Hallo,

nun - Dein 2, Zitat ist ja eindeutig: „Wer da glaubt und getauft wird,
…“ das heißt ja wohl, daß beide bedingungen erfüllt sein müssen, um selig zu werden.

Das erste Beispiel ist etwas schwieriger.
Es gab ja theologische Diskussionen darüber, was mit denen passiert, die vor Jesus lebten, die also seine Lehren objektiv nicht kennen konnten und man diese Frage dahingehend beantwortet, daß Jesus mit seinem Kreuzopfer die alle erlöst hat. Nun bin ich aber nicht theologisch gebildet genug, um die spitzfindige Frage zu beantworten, ob das auch noch für die gilt, die zu seiner Zeit lebten - möglich wäre es aber. Das könnte in diesem Fall eine Lösung sein.

Gernot Geyer

1 „Gefällt mir“

Hi,

beantworte diese eine Frage: Liebst du Jesus vom Grunde deines Herzes?
Wenn ja, dann bist du gerettet - wenn nein - Pech gehabt!

Es geht nicht um Gebote - dann wären wir im Judentum, denn soweit ich weiß, müssen sie alle Gebote halten um zu Gott zu gelangen (Bitte korrigiert mich, wenn ich da falsch liege).
Im Christentum glauben wir, dass wir das nicht können! Nur einer konnte das: Jesus Christus. Und: wer an ihn glaubt, der ist gerettet! Sozusagen ein „Schutzschild“.

Und: Wenn du Jesus wirklich lieb hast, und Gott/Jesus dir wirklich wichtig ist, dann versuchst du automatisch alles Richtig zu machen …
Wohlgemerkt: versuchst! (Liebe Gott und liebe deinen Nächsten wie dich selbst!) Und was das Richtige ist? Je näher du bei Gott bist und du mit ihm lebst, desto eher erkennst du, was Gott will.

Die Gebote sind einzig und allein Wegweiser, sozusagen eine Art Ethik im Umgang miteinander.

Liebe Grüße
Chris

1 „Gefällt mir“

Lieber Branden (und die anderen),

ich merke schon, dass ich hier eine These in die Welt gesetzt habe, die bei universaler Betrachtungsweise ein wenig dünn ist.

Ich kann eine allgemeingültige Aussage schlecht treffen, weil ich nur ein Gewissen habe. Dieses schweigt mitunter bei der einen Sünde (Parkverstoß, etwa), bei der anderen rührt es sich heftig (ungerechte Kritik). Und es wird nicht besser, wenn man es auszusitzen versucht. Und auch wenn es Vorgaben der Kirche oder der Bibel gäbe, man muss die Dinge selbst ins Reine bringen, vor sich und vor Gott. Darum ist dies eine ganz persönlichte Angelegenheit.

Dies war oben wohl nicht so richtig klar ausgedrückt.

Hallo Chris,

das mag alles richtig sein.

Ich glaube ja selber nicht an viele Dogmen der Kirche und sehe mich nicht als Kirchenmitglied - ungeachtet dessen, daß ich an Gott und Jesus glaube.

Allerdings sehe ich da auch einige mächtige Probleme.
Nimm zum Beispiel den Papst in Rom: Der gute Benedikt ist mit Sicherheit gläugig und meint, das Richtige zu tun. Das möchte ich nun wirklich nicht abstreiten.
Aber nach meinem Verständnis tut, vertritt und sagt er nicht das, was Christus wirklich wollte in vielen Dingen. Der würde mich zum Beispiel nie als richtigen Christen anerkennen - das macht er ja mit evangelischen Christen sowieso nicht.
Nur - ist dann dieser Herr, der sich da als Gottes Stellvertreter sieht und auch noch Unfehlbarkeit beansprucht (für mich eigentlich schon eine Gotteslästerung an sich - er ist Mensch und somit fehlbar wie alle Menschen) eigentlich noch ein Christ? Schließlich verkauft er einen Glauben, der so nicht sein kann. (Mir kommt nur die große Wut, wenn ich höre, daß mit Genehmigung der Kurie zum Papstbesuch Tassen mit seinem Bild verkauft wurden und wenn ich seine Inzenierungen sehe, auf denen er sich anbeten läßt - so was ist für mich Götzenanbetung).

Das ist ein ganz ganz heikles Ding. Darf man in Seinem Namen ein falsches Bild von Ihm verbreiten und sich Christ nennen? Oder irre ich - und die haben doch Recht? (Das wäre ja auch noch ne Möglichkeit - dann bin ich der Ketzer und nicht die anderen). Was also ist nun wahr und wo liegt die Wahrheit?

Irgendwo muß da ein gewisser Konsens sein. Es get ja nicht, daß 2 gegensätzliche Dinge behaupten und trotzdem beide recht haben. Ich zumindest definiere mich allenfalls als Suchenden - ich bin da vorsichtig.

Gernot Geyer

Hi,

mal ne andere Meinung (meine Theologie):

die Sünden sind schon verjährt. Dadurch, dass Gott sich selbst am Kreuz geopfert hat (supralapsarisch). Dadurch, dass er sich unsere Sünden angehen lassen hat, gehen sie uns nichts mehr an.

Der einzig verworfene Mensch war demnach Jesus Christus.

Die eigentliche Sünde des Menschen ist, dass er diese Prädestination (zum JA Gottes)nicht wahrhaben will. Er versucht von sich aus sich selbst zu retten. Dadurch, dass er das aber nicht kann, empfindet er sich selbst als Sünder. ABer das absolute Ja Gottes durchdringt auch in diesem Fall (durch das Evangelium) unseren Schrecken und kann uns wieder in den Urzustand (als Angenommene) zurückversetzen.

Der Friede Gottes sei mit euch allen.

Chris

PS: Ich könnte mir vorstellen, dass einige darauf gerne antworten würden, sage aber gleich dazu, dass ich erstmal 2 Wochen nicht da bin. Wer gerne mehr darüber lesen würde, dem kann ich die Kirchliche Dogmatik (KD) von Karl Barth empfehlen.

Nein…

Hallo zusammen!

Was ich schon immer einmal wissen möchte. Kann eine Sünde
eigentlich irgendwann verjähren? Ich frag das deshalb weil
z.B. eine Straftat, wenn es nicht gerade Mord ist (denn der
verjährt nie) duechaus verjähren kann.

Nein, eine „Sünde“ „verjährt“ nie.
Wie könnte sie auch, sie ist ja ein Teil von Dir.

Stefan