Könnte "Hurricane" und "Hurriter" auf ein Amazonenvolk deuten?

Hey.

Die zwei Begriffe werden offiziell NICHT auf ein Volk zurück geführt, das ein matriarchales männerfreies Frauenkriegervolk ist. Sprich: „Amazonenvolk“. Hurriter wird heutzutage auch mit „Horiter“ gleichgesetzt. Es scheint keine Hinweise zu geben, die darauf schließen lassen, dass beide Begriffe ein Amazonenvolk bezeichneten (vllt. auch beleidigen) sollten.

  1. Außer der optischen Gemeinsamkeit von „Hurri-“, und in anderen Sprachen „hura-“, „fura-“ zu der Beschimpfung „Hure“, mit der seit langer Zeit ausschließlich Frauen denunziert werden. Darunter fallen bis heute Frauen die arm sind und vergewaltigt wurden bzw. werden, solche die männerlos sind.
    Frauen die nichts mit Männer zu tun haben wollen z. B. separatistische Feministinnen oder auch Nonnen wurden auch beleidigt (dazu könnte auch gesagt werden ‚pornofiziert‘) und dazu gezwungen zu Frauen zu werden, die Männern absolut ausgeliefert sind d. h. „Huren“, versklavte Frauen. Viele wurden einfach vergewaltigt und bis heute wird ja behauptet Vergewaltigte hätten das so gewollt.

  2. Aus feministischer Literatur weiß ich, dass lose Frauen auch als Bedrohung, Störung wahrgenommen werden. Hurricane wurde in einigen Sprachen auch „furacan“ genannt. Mythologisch ist auch von Megären bzw. >Furien< die Rede. Rasenden, wütenden, hysterrischen, oder „stürmenden“(?) Frauen. Ich frage mich ob da nicht auch „Hurricane“ auf diese Umstände schließen lässt. Denn ein Wirbelsturm bringt mit sich Schäden an den Häusern, die ja oft Männer gebaut haben. Schwere Stürme können auch Leben vernichten z. B. jenes der Männer und das der >Familie< wie sie sich Männer aufgebaut haben.

2.5. Frauen werden seit langer Zeit als „naturverbunden“ beschrieben. Die Natur wird umgekehrt auch als etwas weibliches, chaotisches bewertet. Hurricane werden auch „Naturgewalten“ genannt also zur Natur gesetzt.

3.Interessant ist außerdem, dass Tiefdruckstürme häufig Frauennamen bekommen. Das geht offenbar auf einen Mann zurück, der als erster den Stürmen Namen seiner Ex-Freundinnen, bzw. derer die er vergewaltigte, gab. Ca. 1800.

  1. „Hurriter“ könnte aber auch für „Herumhurer“ gestanden haben, also Männer meinen, die „herumhuren“ = sich mit Frauen beschmutzen, aus Sicht von den herrschenden androphilen Männern. „Hurri“ wird offenbar auch dazu verwendet um Finnenschweden zu beleidigen.

4.5. Beleidigende Wörter mit denen Menschen attackiert werden, sind häufig spezisistisch, misogyn, pronatalistisch und ableistisch außerdem hetero-sexistisch. Als Beispiel: Du Schwein, du Affe, Schwache/Schwächling, du Mädchen, Du Mannweib, du Impotente, du Behinderte etc. Um jemand abzuwerten, zu beleidigen, zu bedrohen, werden also sehr häufig oder immer Bezeichnungen verwendet, die was mit dem nicht-männerbefürwortenden Sein von Tieren, Frauen oder Behinderten und Nicht-Heteros zu tun haben.

Was meint ihr zu den Punkten. Könnt ihr das nachvollziehen und für möglich halten. Vielleicht kennt ihr eine Quelle die sich schon damit beschäftigt hat. Online habe ich weiter dazu nichts gefunden. Interessiert mich aber sehr.

MfG

Hi,

die haben mal so was von überhaupt nichts miteinander zu tun. Du hast vermutlich nie irgendwas in Altdeutsch, … oder irgendeiner alten Form des Deutschen gelesen - wenn, dann wüsstest Du, wie stark sich Wörter im Laufe von Jahrhunderten verändern.
Ich habe es jetzt spaßeshalber mal ergooglet, ging schnell.
hurricane: ursprünglich von dem Mayawort hunraken für das Sternbild Großer Wagen, daraus wurde bei einem anderen indigenen Volk in Süd-statt Mittelamerika der Name huracan für ihren Unwettergott, daraus wurde huracan im Spanischen, Orkan im Deutschen und hurricane im Englischen

Hure: geht gemeinsam mit dem engl. Wort whore auf das protogermanische *hōran- (die protogermanischen , also „Vorfahren der Germanen“, hat niemand sprechen hören. Sprachwissenschaftler erforschen, wie deren Wörter ausgesehen haben können, weil sie wissen, welche Völker aus ihnen hervorgegangen sind, die dann schreiben konnten.) - also das protogermanische *hōran- zurück, aus dem sich in den Nachfolgesprachen Begriffe wie Fremdgeherin, Prostituierte, (sexuelle) Befriedigung entwickelt haben.

Hurriter: hier bin ich auf copy und paste angewiesen, Quelle gebe ich weiter unten an (Wikipedia). Die haben ihren Namen aus dem Akkadischen, wo ein Volk, das in Mesopotamien wohnt, eben so seinen Namen herkriegt. Die alternative Schreibung mit ch am Anfang zeigt, dass der Anlaut nicht identisch ist mit dem deutschen -h-, aber auch nicht dem deutschen -ch- (wäre das dann das ich-ch oder das ach-ch?). Der altägyptisch e Plural transliteriert sich als ḫrw, das w kommt in keinem deiner verdächtigen wörter vor.

Noch wichtiger: in keiner der drei Wortgeschichten taucht eines der anderen auf. Und das Totschlagargument für einen Sprachgeschichtler: wir hören mindestens 4 verschiedene Vokale in der ersten Silbe: whore, hurricane, Orkan, huracan. Vokale halten sich über die Zeit länger als Konsonanten.

Quellen:

whore / Hure: https://www.etymonline.com/word/whore
Hurrikan / Orkan / huracan https://www.dwds.de/wb/Hurrikan (dass das englische hurricane darauf zurückgeht, sweiß ich aus meinem Anglistikstudium)
huracan (Taino): https://de.wikipedia.org/wiki/Taíno
Hurriter: https://de.wikipedia.org/wiki/Hurriter

die Franzi

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Ganz selbstverständlich: Allein die Optik (!) der neuhochdeutschen Wortformen beweist es: Alles dasselbe!

Eine mittelam. Bezeichnung für westpazifische Wirbelstüme („furacanes“): „Schwere Stürme können auch Leben vernichten z. B. jenes der Männer und das der >Familie< wie sie sich Männer aufgebaut haben.“)
Die altnordische bzw. althochdeutsche Bezeichnung für eine Ehebrecherin („hora“, „huora“).
Die akkadische Bezeichnung („churri“) für eine spätestens Mitte 2. Jahrtausend. v. Chr. ausgestorbene Bevölkerung Nordmesopotamiens: („Männer … die „herumhuren“ = sich mit Frauen beschmutzen“)
Naja, und die mythischen Amazonen einerseits und die Erinnyen andererseits … alles dasselbe.

Du hast - Achtung! - noch die arabischen großäugig-schönen Huris („al hur“) des Koran vergessen! Sieht doch auch optisch (!) genauso aus.

Und - vielleicht noch eine Anregung für dich: Die Interjektion „Hurra!“ als Ausdruck des Freudentaumels!

Gruß
Metapher

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Nein. Ich halte das für komplett ausgedachten Quatsch, der mit der Realität nichts zu tun hat. Früher tauchten solche Geschichten in Büchern auf, die mit „Märchen und Sagen“ überschriftet waren.

Grüße
Pierre

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Die Wurzel von Hure ist mW *kāro (begehrt, lieb), das auch mit dem lateinischen carus (lieb, teuer) verwandt ist. Die Hure war also ursprünglich die (außeheliche) Geliebte.

*hōran- (auf etwas achten, bemerken) ist die Wurzel von „hören“ und „hear“.

Ansonsten hast aber natürlich recht. Was Cheyl da zusammenfantasiert, ist Unsinn. Das ein südamerikanisches und ein europäisches Wort vor tausenden von Jahren eine gemeinsame Wurzel gehabt haben sollen, ist schon ziemlich weit hergeholt.

Gruß,
Max

Gr

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Da muss man nichts nachvollziehen oder für möglich halten. Man kann sprachwissenschaftlich fundiert belegen, dass das nicht stimmt und auch nicht stimmen kann.

Gruß,
Max

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Da wir nunmal dabei sind: das idg. *kā- („begehren“) hat zwei Stammerweiterungen:

kam- → vedisch/sanskrit und avestisch. kāma („Begehren“)
kar- → lateinisch cārus („lieb“, „teuer“), cāritas „Liebe“; gotisch hors (m. „Ehebrecher“); althochdeutsch huor (n. „Unzucht“), huora (f. „Hure“)

Gruß
Metapher

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Und außerdem Hupkonzert, das fängt auch mit Hu- an. Woraus man erkennen kann, dass die Ungarn ein lebenslustiges Volk sind, weil Ungarn auch Hungaria genannt wird. Das ist dann der innere sozioethnologische Zusammenhang.

Schöne Grüße :innocent:

MM

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Hallo,

was kommt denn als nächstes von Dir? Vielleicht der gemeinsame Wortstamm von „Mal-ocher“ und „Mal-lorca“?