Hallo Thorsten
deiner darstellung nach ist es der evolution egal was
langfristig passiert, hhmm aber warum funktionieren dann z.b.
wälder, da stellt sich doch auch eine natürlich ordnung ein
die den meisten (allen)
lebewesen einen raum geben bzw. diese sich den nehmen aber
ohne das gesamtsystem zu zerstören ?
Die Systeme, die die Evolution hervorbringt, funktionieren aus
logischen Gruenden, denn die Evolution ist ja gerade ein Mechanismus,
der funktionierende Systeme hervorbringt. Nur auf die Zeit „achtet“
sie nicht so sehr. Sie foerdert das, was JETZT funktioniert und dies
in jedem Augenblick, aber ohne Hinsicht auf die Zukunft. Und dass die
Menschheit sich selbst zugrunde richtet, ist auch nur eine
evolutionaere Etappe.
Wenn du sagst, die Oekosysteme, in die der Mensch nicht eingreift,
seien stabiler und alle Arten wuerden dauerhaft im Gleichgewicht
koexistieren koennen, dann ist das einfach nicht wahr. Andauernd
gehen Tier- und Pflanzenarten zugrunde, auch ohne Mensch und auch
schon lange vor Ankunft des Menschen.
was natürlich die frage aufwirft was ist mit
heuschreckenplagen ?
sind die in der evolution sinnvoll, warum treten sie auf usw.
Fuer die Heuschrecken sind sie sinnvoll, und das allein zaehlt.
andere überlegung/frage die sich mir stellt ist :
angenommen es gibt einen anderen planeten mit den gleichen
vorraussetzungen würde der sich genauso entwickeln, also
erfindungen
und technischen vorschritt hervorbringen ohne rücksicht auf
verluste.
bedingt forschung bzw. die lust an der forschung dem machbaren
immer das nicht vorher überlegen ob es ethisch vetretbar ist ?
siehe dynamit bzw. atombombe.
Was auf anderen Planeten los ist, weiss ich nicht. Aber ich sehe
keinen Grund, warum es dort prinzipiell anders sein sollte, wenn auch
die Konkretisierung dort ganz anders aussehen wird.
Ohne Ruecksicht auf Verluste laeuft es ja bei uns auch nicht und
ethische Bedenken gibt und gab es immer. Es finden immer
Aufwand-Nutzen-Erwaegungen statt, nur manchmal entwickeln sich die
Dinge anders als erwartet. Als Daimler seine ersten motorbetriebenen
Kutschen baute, war das ein Gaudium, sonst nichts. Waere da jemand
gekommen und haette gesagt, dass diese Spielchen sofort eingestellt
werden muessten, damit hundert Jahre spaeter die Welt nicht
ueberschwemmt werde von Automobilen, dann haette man ihm zurecht
einen Vogel gezeigt.
Die Atombombe ist das Resultat eines Dilemmas und nur jetzt, im
Nachhinein, wissend was die Menschen damals noch nicht wussten,
koennen wir sagen, dass es besser gewesen waere, nie eine gebaut zu
haben. Ebenso war der Wahnsinn des Wettruestens unter den gegebenen
Umstaenden vernuenftig. Informiere dich mal ueber die Grundlagen der
Spieltheorie oder sieh dir das Gefangenendilemma an
(http://de.wikipedia.org/wiki/Gefangenendilemma).
andere frage was führt uns in diese lebenshaltung, hat das
gesellschaftliche zusammenhänge. wäre es in einer
mutterrechtlichen
gesellschaft die den körper als wichtig definiert anders ?
(da das christentum eher sagt das der körper ist schlecht zum
geiseln und nur der weg des aus dem körper heraus ist
erstrebenswert, also ein weg der vergeistigung)
Sicher sind alternative Lebensweisen machbar, aber offenbar nur
begrenzt, sowohl raeumlich als auch zeitlich. Es gibt ja auch
Naturvoelker, die ihre Umwelt verehren und sie hegen und pflegen.
Aber wie die Geschichte lehrt, ist es nicht allen Menschen moeglich
so zu leben und die Ursachen dafuer sehe ich in der Evolution, die
irgendwann auch die letzten Naturvoelker dazu fuehren wuerde, sich an
ihrer Umwelt zu vergehen, wenn es sie noch lange genug gaebe.
Gruss, Tychi