Guten Abend!
Ich habe schon alle möglichen
Gedanken gehabt, was ich falsch „machen“ könnte und bin
mittlerweile so weit (nach Diskussionen darüber mit vielen
Freunden sowie der Therapie) , dass ich nichts falsch mache
oder an mir etwas „falsch“ ist, sondern einfach nur meine
Panik, mich jetzt „schon wieder“ in den Falschen verliebt zu
haben, als eine Art self-fulfilling prophecy wirkt.
Naja, zwischenmenschliche Kommunikation funktioniert ja durchaus komplex, so dass es schon denkbar ist, dass du in diesem Übergang von der Kennenlernphase- zur Beziehungsaufbauphase intuitiv „schlecht“, vielleicht sogar paradox (im Stile von „komm an mich heran, aber bleib mir bloß vom Leib“) kommunizierst.
Daran wärest du weder schuld, noch wäre das nach Belieben steuerbar.
Ich
versuche das Thema bei dem Mann, den ich kennenlerne,
natürlich möglichst nicht anzuschneiden
Warum hast du eigentlich nie versucht, das mal direkt anzusprechen?
Es ist nicht ein besonderer Typ Mann, der sowieso nicht zu mir
passt, in den ich mich verliebe.
Aber war es denn immer ein bestimmtes situationales Muster?
War es immer ein Fremder?
War es schon mal einer, mit dem du bereits länger befreundet warst?
War es schon mal einer, mit dem du von gemeinsamen Bekannten gezielt „verkuppelt“ worden bist?
Schon mal mit professioneller Partnervermittlung versucht?
Schon auf Partnerbörsen versucht?
Das sind fünf unterschiedliche Modi des Übergangs vom Kennenlernen zum Beziehungsaufbau.
Gerade die Einschaltung Dritter erscheint mir überdies eine gute Möglichkeit.
Lerne ich einen Mann kennen, in den ich mich selbst
nicht so verlieben kann, bleibt dieser garantiert am Ball.
Das halte ich, entschuldige meine déformation professionnelle, für den springenden Punkt, der mich oben einen paradoxen Kommunikationsstil vermuten ließ.
Möglicherweise vermischen sich hier der offene Wunsch nach und eine klammheimliche aber tiefsitzende Angst vor der Beziehung so sehr, dass sie für dein Gegenüber solcherart spürbar werden, dass er überfordert das Weite sucht.
Es ist die Kondition aller Neurotiker, dass sie sich grundsätzlich bei ihrem Erfolg und ihrem Glück selbst mit Beimengungen von Angst den Fuß stellen. Der eine in diesem Lebensbereich, die andere in jenem.
E.T.