Hallo Rainer,
Erklär mir mal bitte, was
Versorgungsmentalität mit im Voraus bezahlten Leistungen zu
tun hat.
Den Bürgern wurde jahrzehntelang Zucker in den Allerwertesten gestreut. Es gibt gleichzeitig auch seit Jahrzehnten ernstzunehmende Ausführungen darüber, dass bei bestimmten zu erwartenden sozialen Entwicklungstendenzen diese Art der staatlichen Zuschüsse nicht zu deckeln sein wird. Leider wurden diese Warnungen von diversen Regierungen mindestens ignoriert - aus politischen Erwägungen.
Daraus hat sich dann eine - ja auch bis vor kurzem durch tatsächliches Eintreten begründete - Erwartungshaltung des Bürgers entwickelt = Versorgungsmentalität.
Wer 45 Jahre Beiträge für eine Versicherung zahlt,
hat einen Anspruch auf Leistungen erworben.
Diese Leistungen erhält er auch. Und sogar noch viel mehr. Rechnen wirst Du ja wohl können, dass Du auf einen Blick erkennst, dass die Leistungen, die Du 45 Jahre lang eingezahlt hast, für eine Rente mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit hinten und vorne nicht reichen werden.
Dein Text
unterstellt unterschwellig, daß da jemand auf Geschenke wartet
und sich wundert oder ärgert, wenn diese ausbeliben.
Nein. Mein Text unterstellt, dass der Mensch sich vor allem dadurch auszeichnet, dass er trotz aller Warnungen und Fakten von Natur aus bis zur letzten Sekunde glaubt, dass nur der andere betroffen sein wird, nicht aber er selbst.
Es ist ein Lernprozess, der
schmerzlich ist/sein wird, um den aber wirklich niemand in
diesem Land herumkommen wird.
Was? Daß privat Versicherte einen Anspruch auf Verzinsung
ihrer Einzahlungen haben, Pflichtversicherte nicht?
Hatten wir das Thema Verzinsung angesprochen? Ich glaube nicht. Aber ich denke, ein in die Finanztiefen gehendes Gespräch würde hier auch wirklich zu weit und vor allem in die falsche Richtung des ausgestreckten Fingers des vermeintlich Bevorzugten führen. Wollen wir das?
Ja, das
müssen Einige erst noch begreifen, da gebe ich Dir Recht.
Alle - ausnahmslos - müssen Einschnitte hinnehmen.
Jana