Konservativ sterbehilfe bedeutung

hallo mein vater ist copd patient im endstadium
man hat uns nun darauf vorbereitet das sein leben dem ende zugeht und nun gefragt ob sie wenn nötig mein vater zum vierten mal ins koma legen sollen um ihn zu beatmen
es gebe noch die möglichkeit einer konservativen sterbehilfe die alles ausser das beatmen einschliesst und man ihn wohl zusätzlich ein medikament gibt damit er entspannt einschläft
hat jemand erfahrung wir wissen nicht mehr weiter
wir können doch nicht einfach über das leben entscheiden
die ärtze sagten es würden nur noch wenige wochen bleiben und da stellt sich die frage nicht nach der dauer sondern lebensqualität die noch bleibt
können sich ärzte nicht auch irren
er redet doch noch so gut er kann er isst wie er kann
was wenn das nächste mal wieder nur eine beatmung nötig ist und er sich davon wieder erholen würde
nun müssen wir entscheiden ob die ärzte dies nicht sollen???

Hallo !

Auch wenn es mir leid tut, das so direkt mitteilen zu müssen, aber eine COPD (Chronisch-obstruktive Lungenerkrankung) wird sich in aller Regel verschlechtern, aber nie verbessern. Bei dieser Erkrankung kann nur über einen gewissen Zeitraum eine Stabilität erreicht und der Krankheitsverlauf aufgehalten werden. Eine Beatmung wird bei Ihrem Vater das Problem nicht lösen. Man bekommt jeden Patienten ans Beatmungsgerät, aber nicht jeder kann hinterher wieder von der maschinellen Beatmung entwöhnt werden. Gerade bei der COPD ist das sehr schwierig und man kann hier davon ausgehen, dass, sofern es sich denn um das Endstadium der Erkrankung handelt, die Beatmung nur zu einer Leidensverlängerung führen wird; denn auch wenn Ihr Vater dadurch länger lebt, so hat er dadurch praktisch nichts an Lebensqualität gewonnen. Ich habe das wirklich selbst oft während meiner Arbeit auf der Intensivstation erlebt. Aber wie immer gilt auch hier: Suchen Sie das Gespräch (am besten, soweit noch möglich, unter Einbeziehung Ihres Vaters) mit den behandelnden Ärzten und äußern Sie dabei auch Ihre Bedenken und Fragen. Berücksichtigen Sie dabei auch den direkten (oder, wenn er sich nicht mehr äußern kann, mutmaßlichen Wunsch) Ihres Vaters. Um ihn geht es bei der ganzen Sache schließlich. Wichtig ist zum Abschluss auch noch zu erwähnen, dass der Verzicht auf intensivmedizinische Maßnahmen, zu denen auch die Beatmung gehört, ganz und gar nicht automatisch mit einem qualvollen Sterbeprozess verbunden ist. Man kann heute den Patienten mit modernen Schmerz- und Beruhigungsmitteln, durchaus viel Leid in der letzten Lebensphase ersparen.

Alles Gute für Sie !
Kai

Hallo,

zunächst einmal mein herzliches Beileid. Es handelt sich hierbei um ein sehr endpfindeliches Thema welches definitiv noch einmal im Vieraugen Gespräch mit dem Arzt seines Vertrauen besprochen werden sollte.

Ihr müsst nicht allein entscheiden. Sondern der behandelnde Arzt möchte euch mit in die entscheidung über das weitere Vorgehen einbinden. Schnell kann man sich hier als Angehöriger unter Druck gesetzt fühlen. Aber hier sollten die Ängste unbedingt angesprochen werden.

Bei dem was du Ansprichst handelt es sich vermutlich um den Sachverhalt der Terminalen Sedierung. Auf Wiki gibts dazu Infos Wobei der Wichtigste abschnit im Moment für dich folgender ist:

„Palliativmediziner verstehen unter terminaler Sedierung die Verabreichung von Medikamenten, die das Bewusstsein sterbender Patienten dämpfen oder auch völlig ausschalten, um belastende Symptome wie Schmerzen oder Angst in der letzten Lebensphase zu lindern. So soll die Zeit bis zum Eintritt des Todes annehmbarer und erträglicher gestaltet werden, es soll eindeutig dem Leben und nicht dem Tod dienen.“ (http://de.wikipedia.org/wiki/Terminale_Sedierung)

Ich kann eure Situation gut nachvollziehen, weil wir selbst in der Familie in einer ähnlichen Situation standen, obstruktives Lungenemphysem bei meinem Großvater. Im letzten Jahr mit diversen Krankenhausaufenthalten. Beim letzten kam mein Großvater als Noteinweisung in die Uniklinik, landete dort aber zunächst auf der normalen Inneren. Noch in der Nacht gab es ein Gespräch mit dem Stationsarzt und meinem Onkel und meiner Mutter. Auch sie wurden vor die Wahl gestellt, jetzt mit intensivmedizinischer Behandlung zu reagieren oder ihn zu entlasten und so friedlich wie möglich einschlafen zu lassen. Sie haben sich zu letzterem entschieden. Die Familie hatte noch Zeit genug, sich von ihm zu verabschieden, die Ärzte und Schwestern haben ihren Teil dazu beigetragen, dass ein wirklich friedlicher Abschied möglich war, trotz dieser Krankheit mit ihrer aggressiv bedrohlichen Fratze.
Mein Großvater, bei der Einlieferung ohne Bewusstsein, ist sogar noch für einige Stunden aufgewacht. Er hat noch mitbekommen, was mit ihm gemacht und vor allem, was nicht mit ihm gemacht worden war und hat sich dafür bei seinen Kindern bedankt, dass sie ihm weitere Intensivmedizin erspart hatten!

Das soll jetzt nicht zynisch klingen, aber: Ihr habt doch noch Glück! Ihr habt Ärzte, die euch ihre Begleitung auf mehreren Wegen anbieten. und ihr habt, noch viel wichtiger, einen Vater, der noch bei Bewusstsein ist und ihr habt noch etwas, wenn auch wenig, Zeit. Ergreift diese Chance! Nutzt diese Zeit vor allem, um euch über diesen Punkt mit ihm zu verständigen. Es ist sein Leben! Wenn ihr euch das so nicht zutraut, dann nutzt die Hilfe, die man euch schon angeboten hat. Sprecht mit den Ärzten, Seelsorgern.

Auch, wenn es vielleicht schwer ist für dich, das im Augenblick zu erfassen: Die Möglichkeit, den Prozess des Abschiednehmens mit dem Sterbenden und dann auch noch unter professioneller Begleitung aktiv gestalten zu können, ist positiv, ist eine Chance, die ihr nutzen solltet.

Guten Tag,

erst einmal lieben dank für die schnellen antworten

die ärzte haben gestern noch einmal um ein gespräch gebeten indem sie nun unsre entscheidung hören wollten meine mama hat dann entschieden das mein papa nicht leiden soll er soll nicht schmerzen haben etc…
es war die rede davon das er falls es noch einmal dazu kommen sollte nicht zum 4. mal ins künstl. koma gelegt werden soll da er sich im endstadium der krankheit befindet man sprach tatsächlich davon das man ihn dann sedieren würde um ihn „HINÜBERSCHLAFEN“ zu lassen so die ärzte
mein papa hat sich zur verwunderung der ärzte JEDESMAL vom künstl. koma sehr gut erholt darum haben wir ja solche zweifel
was wenn er leben möchte er kann doch alles
ausser die kraft die ihn fehlt da er nur im kh bett liegt da erschlaffen natürlich die muskeln aber das kann man doch mit kg wieder aufbauen und wenn nicht ist das auch egal denn nur weil jemand nicht gehen kann …
ja so und deshallb haben uns die ärzte natürlich nicht zu diesem gespräch gebeten
wir haben nur angst das er vielleicht langsam für die krankenkasse eine belastung wird oder ach ich weiß auch selbst nicht mehr weiter
hier ist mit schuldzuweisungen o.ä. gar nichts getan
wir haben nur angst
kann mir jemand sagen ob mein papa vielleicht wirklich keine schmerzen hat ganz im gegenteil zu dem was die ärzte sagen
denn wenn man papa fragt sagt er es ist alles in ordnung???
ihr versteht hoffentlich meine angst ich bin selber fix und fertig ohne papa möchte auch ich nicht mehr sein
ich kann nicht mehr essen nicht mehr schlafen
BITTE HELFT MIR

Eine ganz wichtige Frage, die ich schon angedeutet habe, hier aber noch einmal deutlich stellen will:

Was sagt dein Vater dazu?

liebe janinaG

wir haben mit unseren papa darüber so deutlich nicht geredet er hat nur einmal den wunsch geäussert nicht mehr ins kh zu wollen aber weniger wegen den schmerzen sondern mehr wegen den ganzen untersuchungen ect… er war noch nie ein mensch der gern zum arzt gegangen ist
jedoch in der krankheitsphase seiner copd sehr gut mitgemacht hat
er sit ein mensch der seine frau und uns kindern sehr liebt und meine mama niemals freiwillig alleine lassen würde
von schmerzen wie die ärzte sprechen kann auch keine rede sein
ich möchte hier nichts schön reden aber ja es geht in nicht gut aber er möchte durchaus leben
heute wurde er im übrigen wieder auf die normalstation verlegt und es wird darauf hin gearbeitet ihn recht bald wieder nach hause zu entlassen
also kann es ja nicht so schlecht um ihn stehen oder???
es gibt phasen da geht es ihn gut und dann welche an denen er nur im kh ist
die ärzte von der its sprachen heute schon von ein kleines wunder
wir hoffen natürlich das er wieder nach hause kommt
er soll auch wie eine raupe gegessen haben und toll gesprochen haben
man hat ihn auf der its ledigl. die feuchte nase auf 2 liter gegeben und medikamente zum weiten der atemwege und damit ging es ihn wirklich gut er hatte keine schnappatmung nichts die lippen waren rosa
besteht denn nicht die möglichkeit ihn mit diesem med. auch zuhause zu versorgen??? wenn es ihn damit so " gut" geht???
danke für deine antwort im vorraus
liebe grüße steffi

Hallo,

ihr durchlebt gerade eine ganz furchtbare Situation, in der es schwierig ist zwischen richtig und falsch zu unterscheiden, und wo die Grenzen nicht nur fließend, sondern durchaus überlappend sind. Mit Menschen über ihren baldigen Tod und dessen Umstände zu sprechen ist sehr schwer - auch für Ärzte.

Trotzdem kann man in so einer Situation nicht fremd über einen Menschen bestimmen, der zumindest zeitweise ansprechbar und bei Verstand ist. Das ständige auf und ab, das Du beschreibst, macht es einerseits so unglaublich schwierig, zu Entscheidungen zu kommen, ermöglicht aber auf der anderen Seite eben auch, dass dein Vater sich selbst noch äußern und über sich selbst bestimmen kann.

Er wird die nötigen Entscheidungen sicherlich auch mit der Familie besprechen wollen, und das wird extrem hart für Euch alle. Aber man kann und darf hier nicht über seinen Kopf hinweg entscheiden, auch wenn das noch so gut, fürsorglich und lieb gemeint ist.

Den richtigen Zeitpunkt für das Einsetzen indirekter Sterbehilfe zu finden, ist fast nicht möglich, denn das ist und soll ja gerade noch ein Zeitpunkt sein, in dem die Schmerzen und die Last der Krankheit noch erträglich sind. Andererseits muss er aber auch so spät liegen, dass hierdurch keine wesentliche Lebensverkürzung, und insbesondere keine wesentliche Verkürzung der Lebenszeit stattfindet, die - unter den gegebenen Umständen - als irgendwie noch lebenswert empfunden wird. Und sei es nur dadurch, dass noch wahrgenommen wird, dass die Familie da ist, beruhigend spricht, die Hand hält, und Schmerzen, Atemnot, Übelkeit, Angst, … noch ohne finalen Ausgang anderweitig in akzeptablem Umfang behandelbar sind.

Was mich an deiner Schilderung insbesondere aufmerksam werden lässt ist aber, dass es bei Euch eigentlich weniger um die Frage dieses konkreten Zeitpunkts geht, als mehr darum, dass ich bislang nicht gelesen habe, dass dein Vater sich überhaupt einmal konkret positiv zur Frage von Sterbehilfe geäußert hat. Eine Aussage „ich will nicht mehr ins Krankenhaus“ hat da eine ganz andere Qualität, und auch ein von außen vermuteter Wille, nicht leiden zu wollen, reicht natürlich nicht aus, hieraus zulässig auf eine gewünschte Sterbehilfe schließe zu dürfen.

Insoweit kann und wird Euch hier nur helfen, schnellstmöglich - sofern überhaupt noch möglich - das Gespräch mit deinem Vater zu suchen, und seinen konkreten Willen in dieser Frage zu erkunden. Wenn Ihr diesen Willen dann umsetzt, werdet Ihr damit gut leben können.

Ich wünsche Euch viel Kraft in dieser schweren Zeit

Gruß vom Wiz

Hi,

nur meine persönliche Meinung: Man kann selbst bei einem nicht ansprechbaren Menschen nie wissen, was er noch mitbekommt und ob er noch am Leben bleiben will. Manche bzw. die meisten hängen sehr an ihrem Leben. Und Dein Vater ist ja offenbar noch bei Bewußtsein. Man kann von außen nicht beurteilen, wie der Betreffende die Qualität seines Lebens sieht.

Wenn Ihr also keine explizite Aussage vom Vater habt, würde ich nie Maßnahmen zustimmen, die sein Leben verkürzen könnten, solange er noch „gehirnmäßig“ am Leben ist. Niemals.

Gruß S

Guten Tag,

ich möchte hier allen für die hilfreichen antworten danken
mein papa liegt immer noch auf normalstation bekommt mittlerweile „NUR“ noch 0,5 L. sauerstoff /Std. von 2L. das liegt warscheinlich an den drei stands die ihm gesetzt wurden
er bekommt nun noch für etwa drei tage ein antibiotika und soll dann wohl aus dem kh entlassen werden
er bekommt für zuhause ein spezielles bett und alles was zum pflegen meines vaters helfen soll denn das will meine mama weiterhin übernehmen
es soll wohl täglich eine krankenpflege nach meinem vater schauen und wenn nötig absaugen ( die Lunge vom schleim) blutgase messen usw.
eine krankengymnastik und die logopädin ist wohl auch beantragt
ich wünsche mir so sehr das wir papa noch einige zeit haben
kann mir vielleicht jemand aus erfahrung helfen und mir sagen ob dies nur ein hin halten vom kh ist oder ob er wirklich nach hause kommen kann oder wollen sie vielleicht meinen papa los werden weil langsam die kosten ins unermessliche steigen
nicht böse sein aber wir hoffen natürlich nur das beste haben aber komplett den mut verloren
hört sich doch gut an wenn es um den zustand geht oder???
weiß jemand wie lange in etwa die lebenserwartung bei der endphase der krankheit ist???
ich bin für jede hilfe dankbar

Hallo,

so verständlich deine Fragen und Befürchtungen auch sind, ich denke nicht, dass man hier seriöse Antworten geben kann, bzw. Dir entsprechende Antworten wirklich helfen können. Macht es wirklich einen Unterschied, ob Dir hier jemand jetzt eine - aus der Entfernung und bei der geringen Kenntnis der Details vollkommen unseriöse - Prognose von einem Jahr oder sechs Monaten, oder vielleicht auch nur einer Woche gibt?

Der Zeitpunkt wird immer zu früh sein, auch wenn Du heute vielleicht meinst, mit ein paar Wochen oder Monaten etwas gewonnen zu haben. Du wirst dann auf den genannten Punkt hin leben, aber diese Zeit nicht wirklich genießen könnnen. Er wird näher kommen, und die verbleibende Zeit wird zu einer unerträglichen „Wartezeit“.

Erfreut euch lieber am jetzt und heute. Wenn es heute so aussieht, als ob dein Vater in ein paar Tagen nach Hause kann, dann freut Euch darüber. Ist er ansprechbar und hat keine unerträglichen Schmerzen, dann unterhalten Euch mit ihm, frischt Erinnerungen auf, und klärt bitte, bitte, bitte, so schwer es auch ist, mit ihm die Fragen in Bezug darauf, wie er in der letzten Lebensphase behandelt werden will, wenn er sich hierzu nicht mehr selbst äußern kann.

Ich bin kein großer Mediziner, und kann und will mich zu Langzeitprognosen, Heilungs- und Überlebenschancen nicht äußern. Aber wenn Ärzte die Frage nach einem Behandlungsabbruch von sich aus so deutlich und fürsorglich in den Raum stellen (normalerweise hört man hier und andernorts eher die Beschwerden über aussichtslose und belastende Behandlung bis zum bitteren Ende), dann muss man wohl davon ausgehen, dass es sehr schlecht um deinen Vater bestellt ist, und man hier wohl eher von einer vorübergebenden Besserung, nicht aber von einer grundsätzlichen Änderung der Krankheitssituation mit leider absehbarem finalen Ausgang sprechen muss.

Dies zu akzeptieren, und dabei nicht an unlautere Machenschaften zu denken ist in deiner Situation unglaublich schwer. Aber lass Dir von jemand gesagt sein, der leider schon oft privat wie beruflich mit entsprechenden Situationen zu tun hatte, dass deine Schilderung auf mich den Eindruck macht, als ob die Ärzte hier einen sehr guten Job machen, und nicht wie so oft an Patienten und Angehörigen vorbei sich zu Herren über Leben und Tod aufschwingen, …

Gruß vom Wiz

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lieber wiz

danke für deine antworten und deinen beistand so gut du konntest
leider haben wir heute nacht um 1.30 uhr einen anruf vom kh bekommen wo uns mitgeteilt wurde das mein papa verstorben ist
er soll angeblich friedlich eingeschlafen sein was wir nicht glauben können da er doch solche schwierigkeiten beim atmen hatte (schnappatmung)
er hatte den ganzen tag hinweg durchfall und kalten schweiß auf der stirn welcher daher kam das er sich bei atmen so anstrengen musste
wir suchen nun antworten welche wir niemals bekommen werden wenn wir das was die ärzte sagen keinen glauben schenken nämlich das er eingeschlafen sein soll weil er den co2 wert nicht mehr ausatmen konnte
wenn er wie die nachtschwester sagte noch zehn minuten vorher auf die bettpfanne wollte weil er durchfall hatte und zehn minuten später als die schwester noch mal nach ihn schauen wollte soll er bereits eingeschlFEN SEIN???
wir wünschen uns nichts mehr als das es so war jedoch klagt uns die angst er war in seinen letzten minuten allein und hat sich gequält
wir durften dann noch mal zu ihn und abschied nehmen er sah ganz friedlich aus jedoch kann man da wohl nicht sehen ob er sich gequält hat oder nicht
ich weiß nicht mehr was ich machen soll
er war noch am tag lebendig wollte jedoch nicht mehr essen hatte durchfall und sah dinge die nicht da waren er hatte wohl haluziniert das kommt wie man uns sagte von der vergiftung des co2 da er das nicht mehr ausatmen konnte
warum hat man ihn nicht atemwegserweiternde med. gegeben wenn man gesehen hat wie er schnappatmung hat???
lieber wiz kannst du mir bitte bitte antworten
ich habe mir vom arzt doxepin dura 25mg verschreiben lassen und werde nun anfangen antidepressiva zu nehemen

Hallo,

ich habe in den letzten Tagen oft an Dich gedacht. An ähnliche Situationen, die ich schon erlebt habe, und an die Hoffnungen an die man sich klammert, auch wenn alle medizinischen Fakten dagegen sprechen. An die Frage von Schuld und Verantwortung, an mögliche Fehler, Versäumnisse von Ärzten, den Betroffenen, einem selbst, …

Der Kopf fährt Achterbahn, lässt sich gar nicht mehr darin bremsen, vom hundersten ins tausendste sich in immer neue Konstrukte von „was wäre wenn“ und „warum“ zu steigern, und irgendwo da ganz hinten in der letzten dunkelsten Ecke sitzt die Realität, der absehbare Geschehensverlauf, und niemand will ihn sehen oder hören, weil nicht sein kann, was nicht sein darf.

Zu den medizinischen Details kann ich nicht viel sagen. Aber auch wenn ihr in dem konkreten Moment nicht da gewesen seid, solltet Ihr Euch keine Vorwürfe machen. Ihr habt Euch um deinen Vater gekümmert, habt mit ihm gelitten und gehofft, und es besteht tatsächlich die gute Hoffnung, dass er in seinen letzten Minuten so umnachtet war, dass er nicht viel davon mitbekommen und gespürt hat. Eine abschließende Gewissheit kann Euch niemand geben, und da wird immer ein Geheimnis, eine letzte Ungewissheit bleiben. Aber was zählt ist, wie Ihr die ganze Krankheit gemeinsam durchlitten habt, und dass ihr deinen Vater ja nicht absichtlich oder böswillig in diesem Moment alleine gelassen habt, sondern es einfach Zufall war, dass es genau in dem Moment passiert ist. Zumal ihr gerade eine momentane Besserung seines Zustands erlebt hattet.

Die nächsten Tage werden noch voll von der Hektik sein, seine Beerdigung organisieren zu müssen. Und gleichzeitig wird da diese Leere und Trauer sein, die man mit den ganzen organisatorischen Kleinigkeiten erst noch gut unterdrücken kann. Aber nach der Beerdigung werdet Ihr langsam zur Ruhe kommen, und dann schlägt diese Leere voll zu. Da ist es dann ganz wichtig, füreinander da zu sein, miteinander zu reden, zu weinen oder auch einfach mal zu schweigen. Es ist auch keine Schande sich nach dem, was Du durchgemacht hast, professionelle Hilfe zu holen, auf geeignete Medikamente zurück zu greifen, …

Ich wünsche Dir ganz viel Kraft für die nächste Zeit. Mehr gerne per PM auch außerhalb dieses Forums.

Gruß vom Wiz

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lieber wiz

ich danke dir in dieser schweren zeit für deine stütze welche du in form von zureden mut geben und ratschlägen vermittelst
auch wenn es nicht logisch erscheint hilft mir dieses forum sehr meine trauer zu bewältigen da ich hier die möglichkeit habe von profis und betroffenen beraten zu werden
du hast recht wenn du sagst das ich bzw meine trauer langsam in wut umschlägt denn ich frage mich immer wieder ob meinem vater nicht geholfen werden hätte können WENN man die blutgase gemessen hätte den durchfall beachtet hätte das erbrechen denn all das sind doch anzeichen einer co2 vergiftung man hätte ihn auf die intensivstation verlegen können ihn anstatt sauerstoff nur die feuchte nase geben können und dazu atemerweiternde med. dann hätte man ihn beobachten können so wie es auch drei tage vor seinem tog geschehen ist
danach hat man ihn auf die normalstation verlegt und dort ist er dann verstorben
„HÄTTE“ und „WAS WÄRE WENN“ ist hier natürlich nicht angebracht aber ich denke wirklich das hier farlässig gehandelt wurde ohne jemandem etwas böses zu wollen
ja seine lunge hat keinen sauerstoff mehr aufgenommen ja er konnte kein co2 mehr abbauen ABER warum hat man ihn dann auf normalstation verlegt und WARUM hat man die sterbehilfe welche man mit uns besprochen hat nicht eingeleitet
man hat ihn ja auf die entlassung nach hause vorbereitet
und dann stirbt er bzw. schläft ein er ist an einer co2 verg. gestorben und das ist es was mich auffrisst ich gebe mir die schuld nicht darauf gepocht zu haben das er auf die its verlegt wurde…
ich werde nicht fertig mit den gedanken er hat sich gequält…
wenn es nicht so war bin ich sehr glücklich
ja er ist eingeschlafen wegen den co2 wert aber was war davor???

Hallo nochmal,

ich denke Du solltest versuchen, Dich so weit wie möglich frei von dem Thema „wie hätte man die konkrete, jetzt eingetretene Situation vermeinden können“ zu machen. Ja, vielleicht hätte die Intensivstation deinem Vater in dieser Situation noch einmal vordergründig geholfen. Aber was hätte das an der Gesamtsituation geändert? Vielleicht wären ihm zwei Tage mehr beschieden gewesen. Aber der finale Ausgang der Erkrankung wäre vermutlich schon mittelfristig nicht mehr vermeidbar gewesen. Das Thema Sterbehilfe wird sicher nicht leichtfertig in den Raum gestellt worden sein, sondern weil der finale Ausgang in wirklich absehbar kurzer Zeit unvermeidlich war.

Und eigentlich ist es doch ein Glück für Euch alle, dass da niemand gesagt hat, dass er jetzt das Medikament für den Schlaf geben wird, aus dem dein Vater nicht mehr aufwachen würde. Ihr hättet dann vermutlich alle daneben gesessen, und in bangem, unerträglichen Warten dem Tod entgegen gesehen. Das ist Euch und auch deinem Vater erspart geblieben. Ihr habt bis zum Schluss in einer zumindest kleinen Hoffnung auf Heimkehr gelebt, auch wenn Euch bewusst war/sein musste, dass dieses Glück nicht von langer Dauer sein würde, und der finale Ausgang damit zwar noch einmal etwas verschoben, aber auch nicht mehr sein würde. Diese Hoffnung ist enttäuscht. Aber ein Sterben aus so einer Situation heraus ist doch eigentlich für alle Beteiligten eher zu ertragen, als das Erwarten eines konkreten Zeitpunkts.

Zudem ist Deinem Vater so jetzt auch die ganze Belastung weiterer intensivmedizinischer Bemühungen erspart geblieben, die auch nur kurzfristig eine Lebensverlängerung hätte erreichen können. Dafür könnt Ihr eigentlich auch in seinem Sinne nur dankbar sein.

Gruß vom Wiz

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hallo wiz

ja wir sind dankbar das er sich nun nicht mehr quälen muss aber wie gesagt was war vorher …
verstehst du ich kann nichts dafür ich werde den gedanken nicht los das er sich gequält hat aber das liegt daran das mir nicht erklärt werden kann wie der verlauf ist/war ob man bevor man ins koma fällt akute atemnot erleidet da man ja an co2 zuviel im körper hat es muss doch irgendwann angefangen haben und wenn die lunge kein c02 mehr abgeben kann dann kann sie auch keinen sauerstoff mehr aufnehmen ergo muss er doch akut gelitten haben oder irre ich da???

Hallo,

ich kann Dir auf diese Fragen leider keine Antwort geben. Das müsste maximal ein Mediziner beantworten können. Aber mit welcher Gewissheit? Keine Ahnung. Das Problem ist ja auch, dass in so einer Situation 1001 Dinge zusammenkommen. Der Tod ist nach so einer Erkrankung ja nicht unbedingt monokausal. Da ist der Kreislauf belastet, sind die Organe angegriffen, sind die Nebenwirkungen starker Medikamente, … Selbst mit einer Obduktion wirst Du oft nur Wahrscheinlichkeiten für den konkreten letzten Auslöser bekommen.

Natürlich kann ich deine Fragen und Sorgen nachvollziehen. Wir hatten dieses Jahr auch einen Todesfall, wo wir nicht in diesem Moment vor Ort sein konnten, und es eigentlich noch besser als bei Dir, da es zwar eine schwere Erkrankung, aber keine mit zwingend finalem Verlauf war, aussah, und wir ebenfalls auf eine baldige Entlassung hofften. Auch wir müssen daher mit dieser letzten Ungewissheit leben, wie die letzten Minuten verlaufen sind, wären natürlich gerne dabei gewesen, aber da es überraschend passierte, … Aber mich trösten da einfach in der Summe ganz viele Dinge: Da war eben die Hoffnung auf Genesung und die Freude über die erhoffte baldige Rückkehr in die eigene Wohnung bis zum letzten Tag. Da musste niemand mehr offenbaren, dass diese dann vermutlich doch nicht mehr möglich gewesen wäre, da musste die Betroffene nicht den Schock des zwingend notwendigen Umzugs in ein Pflegeheim ertragen, …

Eine Kollegin macht im Moment exakt die selbe Situation durch. Da war die Betroffene nach Krankenhausaufenthalt sogar schon wieder auf den Beinen, als sie - durchaus krank, aber nicht akut lebensbedrohlich krank - zehn Minuten nach dem letzten - vollkommen unauffälligen - Telefonat tot aufgefunden wurde.

Man kann nur hoffen, dass es in all diesen Fällen einen schnellen Tod gegeben hat. Aber letzte Gewissheit werden wir alle nicht bekommen, und damit müssen wir lernen zu leben. Und wenn man sich dazu mit den ganzen Dingen tröstet, die so ein schneller Tod in dieser Situation auch unter dem Strich doch gegenüber alternativ denkbaren Szenarien an Positivem hatte, dann macht das die Sache auf jeden Fall leichter.

Ganz lieben Gruß vom Wiz

lieber wiz

ich danke dir von ganzem herzen das du mir als völlig fremde person so beigestanden hast versucht hast mich aufzufangen mir mut zugesprochen hast…

du hast recht es hilft nicht sich von den gedanken auffressen zu lassen was gewesen sein könnte
mein papa ruht in frieden und auch wenn ich daran innerlich ebenfalls bereits gestorben bin muss ich lernen mit meiner trauer umzugehen bewusst zu durchleben da ich ansonsten und das ist mir duchaus bewusst schwer depressiv erkranken kann

es wird nicht einfach aber mein papa ist TOD daran kann und wird sich leider nichts ändern

ich werde meinen papa immer im herzen tragen versuchen nicht den klang seiner stimme zu vergessen…

er ist im himmel gemeinsam mit oma und opa seiner mama und seinem papa
das tröstet mich sehr denn ich weiß er hat keine schmerzen mehr

der glaube daran hilft mir diese schwere zeit durch zu stehen

am 15.12. ist die beisetzung wenn das vorbei ist …

ich danke dir lieber wiz für …
liebe grüße steffi :frowning:

Hallo Steffi,

Trauerarbeit ist wirklich Arbeit. Es ist belastend, es ist Stress, es tut wahnsinnig weh und braucht viel Zeit, miteinander Reden, sich erinnern, …

Das alles ist schwer genug, und ich weiß, wovon ich rede. Meine Frau und ich haben in den letzten Jahren auch jeweils einen Elternteil verloren, aufgrund unserer Berufe haben wir viel mit solchen Situationen zu tun, und man kann sich nicht davon frei machen, auch in den Fällen mitzuleiden, die einen so direkt gar zunächst gar nicht betreffen.

Aber man kann versuchen Strategien zu entwickeln, ein Verständnis dafür aufzubauen, dass der Tod zum Leben dazu gehört, unvermeidbar ist, und eigentlich immer zu früh kommt. Und man kann insbesondere in ganz vielen Fällen unglaublich viel Trost darin finden, wenn Menschen so von einer ohnehin aussichtlosen Krankeit erlöst werden, dass ihnen weiteres Leid erspart geblieben ist. Fragen wie „warum“, „was hätte man noch tun können“, … führen nicht aus der Trauer und zu ihrer Bewältigung, sondern nur in tiefe Depression. Sie sind, gerade zu Anfang ganz normal und natürlich, aber man sollte versuchen möglichst schnell davon weg zu kommen. Was Du jetzt schreibst ist schon genau auf dem richtigen Weg: Die Situation begreifen, Erinnerungen wach halten, darüber reden, Trost in dem finden, das dein Vater erlöst worden ist, Glaube an ein Leben nach dem Tod, …

Es wird gerade in den nächsten Wochen viele Situationen geben, wo Du das Fehlen deines Vaters besonders schmerzlich erleben wirst. Die Weihnachtszeit ist in dem ganzen ersten Jahr, mit dem ständigen Vergleich, „was war letztes Jahr um diese Zeit“ auf jeden Fall die schwerste Zeit. Aber auch da solltest Du versuchen die positiven, freudigen Erinnerungen für sich stehen zu lassen. Die kann Dir keiner nehmen. Vielleicht wirst Du eine Zeit erleben, in der dein Vater regelmäßig ganz real in Alltagssituationen in deinen Träumen auftaucht. Das ist oft erst einmal erschreckend, aber auch daraus kannst Du viel Trost und Zufriedenheit gewinnen.

Ganz lieben Gruß vom Wiz

lieber wiz

du hast recht wenn du sagst trauerarbeit ist arbeit
es ist sehr schwer für mich ins normale leben zurück zu finden
weißt du mein papa ist tod und der gedanke das er momentan irgendwo allein in einer kühlkammer liegt und später auf dem friedhof es wird kalt es wird naß ich selbst bin im warmen all das lässt mich daran hindern wieder glücklich zu werden weil papa das auch nicht mehr kann und so wird das essen sofern ich das überhaupt schaffe lediglich zur nahrungsaufnahme mit genuss hat das nichts mehr zu tun ich ertappe mich wie ich mir selber das lachen verbiete mir keine freude mehr gönne weil papa das eben auch nciht mehr kann…
ja ich weiß es wäre nicht in seinem sinne und er würde wollen das ich glücklich bin aber der umstand wie er von uns gegangen ist … hab ich dir ja alles schon geschrieben dies alles verbietet mir glücklich zu sein
ich versuche da wieder raus zu kommen jedoch fühle ich mich zur trauer verpflichtet nicht das ich es sowieso nicht tue aber mir fehlt eben die lebensfreude denn die ist mit papa gestorben

ich hoffe sehr ich komme da wieder raus
stell dir vor er ist seit dem 17. 11. tod gerade drei tage und ich …ich kann doch nicht einfach zurück zum alltag …
liebe grüße steffi