Konzentration fördern beim Kind

Hallo zusammen,

es geht um die Tochter meines Freundes. Sie ist acht Jahre alt, in der 1. Klasse und nur jedes zweite Wochenende bei uns.

Wir bemerken schon seit Längerem, dass sie arge Konzentrationsschwierigkeiten hat.
Das fängt mit einfachen Sachen an, wie „Geh bitte ins Bad, Zähne putzen, Waschen und Haare kämmen.“ Zähne putzen und Waschen geschehen dann in Zeitlupe und Haare kämmen wird komplett vergessen.
So zieht sich das durhc den ganzen Alltag bei uns und wahrscheinlich auch bei ihrer Mutter.

Von der Schule gab es schon mehrmals Einträge übers Sich-leicht-ablenken-lassen, Null-Bock-Einstellung und Auf-nicht-zu-Ende-machen oder wenn doch dann mit geringst möglich Aufwand, sprich sie gibt sich keine Mühe.

Wir versuchen da auch gegenzusteuern.
Z.B. mit „ich zähle bis Zehn, dann bist du fertig angezogen“ und mit Spielen wie Memory.

Nur leider ist scheinbar alles für die Katz, wenn sie wieder bei ihrer Ma daheim ist.
Dort darf sie nämlich scheinbar auch den ganzen Tag bzw. in der Woche den ganzen Nachmittag fernsehen. Wir sehen dies als großen Teil des Konzentrationsproblems.

Meine Frage deshalb: Was kann man noch tun, um die Konzentration zu fördern?

(By the way, Gespräche mit der Mutter diesbzgl. haben nichts geändert).

Vielen Dank im Vorraus,
bluetiger

kaum möglich
Hi!

es geht um die Tochter meines Freundes. Sie ist acht Jahre
alt, in der 1. Klasse und nur jedes zweite Wochenende bei uns.

Schon rein zeitlich kann man da nicht viel Einfluss nehmen.

Wir bemerken schon seit Längerem, dass sie arge
Konzentrationsschwierigkeiten hat.
Das fängt mit einfachen Sachen an, wie „Geh bitte ins Bad,
Zähne putzen, Waschen und Haare kämmen.“ Zähne putzen und
Waschen geschehen dann in Zeitlupe und Haare kämmen wird
komplett vergessen.
So zieht sich das durhc den ganzen Alltag bei uns und
wahrscheinlich auch bei ihrer Mutter.

Ihr sprecht von meinem Sohn? :smile:
Und ganz allgemein: Ein Stück weit ist das wohl auch normal - auch andere Kinder, die ich kenne zeigen die selbe „Vergeßlichkeit“, natürlich in unterschiedlichen Ausprägungen.

Klar kann und sollte man Konzentration üben. Aber das entspannte Spielen sollte nicht zu kurz kommen. Kinder „riechen“ es auf 10m Entfernung, wenn bei einem Spiel (so ganz nebenher) pädagogische Effekte erzielt werden sollen.

Von der Schule gab es schon mehrmals Einträge übers
Sich-leicht-ablenken-lassen, Null-Bock-Einstellung und
Auf-nicht-zu-Ende-machen oder wenn doch dann mit geringst
möglich Aufwand, sprich sie gibt sich keine Mühe.

Ich frage mich immer noch, woher Ihr mein Kind kennt :smile:

Wir versuchen da auch gegenzusteuern.
Z.B. mit „ich zähle bis Zehn, dann bist du fertig angezogen“
und mit Spielen wie Memory.

Puzzeln wäre noch eine Maßnahme, Lego bauen - eigentlich alles, wo man ein wenig bei der Sache bleiben muss.

Nur leider ist scheinbar alles für die Katz, wenn sie wieder
bei ihrer Ma daheim ist.
Dort darf sie nämlich scheinbar auch den ganzen Tag bzw. in
der Woche den ganzen Nachmittag fernsehen. Wir sehen dies als
großen Teil des Konzentrationsproblems.

Möglich bis wahrscheinlich. Was sagt die Mutter dazu? Ihr solltet unbedingt, anstatt zwei Fronten aufzubauen (Mutter gegen Vater) lieber versuchen miteinander an einem Strang zu ziehen.
sonst erreicht Ihr - wie ihr ja schon gemerkt habe - gar nichts.

Meine Frage deshalb: Was kann man noch tun, um die
Konzentration zu fördern?

Alles mögliche - auch manche Sportarten sind dabei hilfreich. Muss ja nicht gleich der Schützenverein sein (obwohl der da wohl unübertroffen ist). Basketball hat sich bei uns als hilfreich herausgestellt - da muss man auch voll bei der Sache sein.

Außerdem spielt es auch eine große Rolle, ob die Kinder körperlich genügend ausgepowert sind.

(By the way, Gespräche mit der Mutter diesbzgl. haben nichts
geändert).

Kommt schon auch drauf an, wie man mit der Mutter spricht. Ob man sie als Partnerin in Erziehungsfragen anerkennt.

Es gibt keine Wundermittel a la „einmal alle zwei Wochen etwas pädagogisch Wertvolles tun“.

Grüße
kernig

hey,

Das fängt mit einfachen Sachen an, wie „Geh bitte ins Bad,
Zähne putzen, Waschen und Haare kämmen.“ Zähne putzen und
Waschen geschehen dann in Zeitlupe und Haare kämmen wird
komplett vergessen.
So zieht sich das durhc den ganzen Alltag bei uns und
wahrscheinlich auch bei ihrer Mutter.

Ihr sprecht von meinem Sohn? :smile:
Und ganz allgemein: Ein Stück weit ist das wohl auch normal -
auch andere Kinder, die ich kenne zeigen die selbe
„Vergeßlichkeit“, natürlich in unterschiedlichen Ausprägungen.

Erinnert mich an eine Situation letzte Woche: ich im Bad, Julian steht vor mir: Julian, trage bitte den Teller von eben aus dem Wohnzimmer und stelle ihn auf die Spülmaschine. Guck, ob sonst noch was da steht, was du mitnehmen kannst. Julian verschwindet, ich höre es in der Spülmaschine klappern. „Julian, was machst du da?“ - kommt ein verlegener Julian „ja ich weiß ja nicht, was ich machen soll“. „Julian: guck mir in die Augen (Wiederholung)“. Kind verschwindet. Kommt mit Teller ins Bad „und wohin damit…“ waaaahhhhh *verzweifel*

Klar kann und sollte man Konzentration üben. Aber das
entspannte Spielen sollte nicht zu kurz kommen. Kinder
„riechen“ es auf 10m Entfernung, wenn bei einem Spiel (so ganz
nebenher) pädagogische Effekte erzielt werden sollen.

jepp, zustimmung

Von der Schule gab es schon mehrmals Einträge übers
Sich-leicht-ablenken-lassen, Null-Bock-Einstellung und
Auf-nicht-zu-Ende-machen oder wenn doch dann mit geringst
möglich Aufwand, sprich sie gibt sich keine Mühe.

Ich frage mich immer noch, woher Ihr mein Kind kennt :smile:

wobei ich denke, ist das nicht ein Stückweit normal? mit minimalem Aufwand das Nötige zu erreichen=

Wir versuchen da auch gegenzusteuern.
Z.B. mit „ich zähle bis Zehn, dann bist du fertig angezogen“
und mit Spielen wie Memory.

Puzzeln wäre noch eine Maßnahme, Lego bauen - eigentlich
alles, wo man ein wenig bei der Sache bleiben muss.

Lego nach Anleitung bauen - bei Lego Technik muss man sich ganz schön beisammen halten - nur: ist das was für Mädchen?

Nur leider ist scheinbar alles für die Katz, wenn sie wieder
bei ihrer Ma daheim ist.
Dort darf sie nämlich scheinbar auch den ganzen Tag bzw. in
der Woche den ganzen Nachmittag fernsehen. Wir sehen dies als
großen Teil des Konzentrationsproblems.

Möglich bis wahrscheinlich. Was sagt die Mutter dazu? Ihr
solltet unbedingt, anstatt zwei Fronten aufzubauen (Mutter
gegen Vater) lieber versuchen miteinander an einem Strang zu
ziehen.
sonst erreicht Ihr - wie ihr ja schon gemerkt habe - gar
nichts.

Außerdem spielt es auch eine große Rolle, ob die Kinder
körperlich genügend ausgepowert sind.

(By the way, Gespräche mit der Mutter diesbzgl. haben nichts
geändert).

Kommt schon auch drauf an, wie man mit der Mutter spricht. Ob
man sie als Partnerin in Erziehungsfragen anerkennt.

ja, meist kommt man mit Kanonen auf Spatzen daher „DU HAST… - WEGEN DIR… - WEIL SIE BEI DIR FERN SEHEN KANN…“ und auch hier: wenn man versucht, gezielt auf etwas hinaus zu wollen und das verschleiert, kommt das Gegenüber sich doch veräppelt vor.

Es gibt keine Wundermittel a la „einmal alle zwei Wochen etwas
pädagogisch Wertvolles tun“.

ja mit allem, was du schreibst :smile:

lg, Dany

2 Like

LEGO Technik für Mädchen
Hi!

Puzzeln wäre noch eine Maßnahme, Lego bauen - eigentlich
alles, wo man ein wenig bei der Sache bleiben muss.

Lego nach Anleitung bauen - bei Lego Technik muss man sich
ganz schön beisammen halten - nur: ist das was für Mädchen?

Ja warum genau sollte es das denn nicht sein? Weil es noch kein LEGO-Technik in rosa gibt? In rosa gibt es nur rollengerechtes LEGO (seit neuestem): Ein Haus mit Mutter Vater Kind und allem, was die Hausfrau von morgen so braucht *ichkotzgleich* (tschulligung)

Warum sollte sich ein Mädchen denn nicht für Technik begeistern können? Wenn nicht, dann höchstens, weil es von der Umgebung als „nicht weiblich genug“ kategorisiert wird.
Ja, dann soll das Mädel doch lieber einen Schminktisch bekommen - beim Schminken muss man sich ja auch konzentrieren… (und lernt gleich, wie man auszusehen hat um im Leben später Erfolg zu haben).

Als Kind habe ich mit meiner Schwester auch mit Lego gespielt und Fischer-Technik. Ja, und mit Puppen. Warum auch nicht? Heute scheint diese freie Wahl nicht mehr möglich zu sein.
(Wir sind übrigens beide Ingenierinnen geworden…)

Spielzeuggeschäfte teilen sich auf in die Rosa-Abteilung (mit technisch anspruchslosem Krimskrams und magersüchtigen Busenwunderpuppen) und die silbern-blau-schwarze Jungsabteilung mit martialischem und technisch beworbenen Battle-Figuren.

Entschuldige die deutlichen Worte, aber mit dem Thema hast Du bei mir gerade einen Nerv getroffen…

Zum Weiterlesen: www.pinkstinks.de

Grüße
kernig

14 Like

hallo :smile:

Entschuldige die deutlichen Worte, aber mit dem Thema hast Du
bei mir gerade einen Nerv getroffen…

ich habe nichts gegen deutliche Worte. Es ist halt nicht nur ein Klischee, auch wenns nicht gerne gehört wird. Oftmals haben Mädchen eben keinen Spaß daran, einen Monstertruck zusammenzuschrauben, sondern möchten liebe Puppe spielen.

Ich bin kein Freund von Rollenklischees, habe ich doch durchgesetzt, dass mein Sohn als Kleinkind eine Puppe bekam, weil er das wollte und er rosa Socken bekam, weil er rosa liebt.

Leider sehe ich aber nunmal oft, dass gerade in dem Alter sich die Mädchen nicht so mit LEGO TEchnik auseinanderzusetzen. Ich habe auch viel Lego gespielt, LegoTechnik hat mich nie interessiert. Bin auch keine Ingenieurin geworden. Vielleicht lags daran :wink:

lg, DAny

Hallo,

soweit ich weiß, wurden für die neuen Legowelten viele, viele Mädchen befragt,was sie sich wünschen, und heraus kamen Rollenspielsachen.

Ich glaube kaum, das die ganzen armen Mädchen dazu gezwungen werden, rosa und nichts anderes zu spielen.

Ich selber habe auch gerne mit Lego gespielt, und viel damit gebaut, aber wirklich eher Sachen zum Rollenspiel. Und genauso mit Autos, Eisenbahn etc.

Ich habe einen Jungen und ein Mädchen, und verschiedenes Spielzeug , und die beiden spielen typisch Mädchen und Jungen.

Wir hassen rosa , und haben uns immer geweigert, dieses typische rosa Kitschzeug zu kaufen, und trotzdem steht unsere Tochter da jedesmal im Laden vor und unser Sohn liebt martialisches, blaues Jungenspielzeug…

lg

Brenna

2 Like

Hallo,

die Frage ist ja,was macht sie gerne ? Spielt sie gerne Spiele? Malt sie gerne ? und dann in dem Bereich was zu suchen, was die Konzentration schult, ihr Spaß macht und schnelle Erfolgserlebnisse bietet.

Wir haben die Lükkästen in mehreren Varianten, die sind eigentlich ganz gut, und werden von den Kindern auch gerne angenommen.

lg
Brenna

Möge es tausend Sterne für dich regnen!
Hallo,

ich will mich dir vollumfänglich anschließen.

Bereits seit einigen Jahren beobachte ich mit Faszination (von der Art, die einen auch dazu bringt, gebannt auf einen besonders schlimmen Autounfall zu starren), wie immer stärker lange vergessen geglaubte Rollenklischees propagiert werden.

Als meine Tochter klein war - und das ist noch nicht sooooooo lange her, sie ist jetzt 17 - gab es noch völlig normale Kleidungsstücke für Mädchen, praktische, baumklettertaugliche Hosen und praktische Pullis in den unterschiedlichsten Farben - heute ist es fast unmöglich etwas anders zu finden als rosa Flitterkram mit Glitzersteinchen und Rüschen. Als meine Tochter klein war, war es auch noch völlig normal, dass Mädchen mit normalen Unisex-Lego-Steinen spielten und selbst Puppengeschirr kam in kräftigen Primärfarben daher und nicht im Kitsch-as-Kitsch-Can-Style. Auch Autos und Technikbaukästen waren in Mädchenzimmern „damals“ keineswegs fehl am Platz.

Komischerweise baut meine Tochter jetzt spaßeshalber Roboter, repariert anderer Leute Computer und beabsichtigt Informatik zu studieren. Und die neueste Mode ist ihr völlig shcnuppe. Irgendwas muss ich wohl falsch gemacht haben…

Grüße

Billi

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gezwungen oder nicht
Hi!

Ich glaube kaum, das die ganzen armen Mädchen dazu gezwungen
werden, rosa und nichts anderes zu spielen.

Natürlich wünschen sich die Mädchen rosa Krimskrams.
Und ich behaupte, sie werden sehr wohl gezwungen. Und zwar durch die Erwartungshaltung der Umgebung.

„Das ist ja gar kein richtiges Mädchen“ über ein Mädchen, dass einen Formel 1-Schulranzen wollte statt eines rosaroten Prinzesinnengedönses.
Das ist für mich „zwingen“: Ausgrenzung derjenigen, die dem Rollenklischee nicht genügen.

Ich habe mal die Jungs gefragt: Sie kennen z.B. kein einziges Mädchen mit kurzen Haaren! Ich finde das unglaublich.

Ich selber habe auch gerne mit Lego gespielt, und viel damit
gebaut, aber wirklich eher Sachen zum Rollenspiel. Und genauso
mit Autos, Eisenbahn etc.

Ja, Du hattest die Wahl. Darum geht es doch.

Ich habe einen Jungen und ein Mädchen, und verschiedenes
Spielzeug , und die beiden spielen typisch Mädchen und Jungen.
Wir hassen rosa , und haben uns immer geweigert, dieses
typische rosa Kitschzeug zu kaufen, und trotzdem steht unsere
Tochter da jedesmal im Laden vor und unser Sohn liebt
martialisches, blaues Jungenspielzeug…

Gut konditioniert :smile:. Und natürlich gibt es „typische“ Mädchen und Jungen. Das soll und darf ja gern so sein.

Aber zum Beispiel die Aussage: „Ist LEGO Technik denn was für Mädchen“ geht in eine ganz andere Richtung, oder nicht? Das hat mir „das Mädchen entscheidet sich selbst“ nichts mehr zu tun.

Grüße
kernig

3 Like

Hallo,

Natürlich wünschen sich die Mädchen rosa Krimskrams.
Und ich behaupte, sie werden sehr wohl gezwungen. Und zwar
durch die Erwartungshaltung der Umgebung.

ja, und durch das, was sie in der Werbung, den Kaufhäusern und den auf Mädchen abzielenden Fernsehserien und Zeitschriften sehen.

In der Umwelt, wie Mädchen sie heute wahrnehmen (müssen), sind alle Mädchen rosa gekleidet, interessieren sich schon in der Grundschule für Schminke und Stars und wollen, wenn sie groß sind, Model oder Sängerin werden. Mädchen, die mit irgendetwas auch nur andeutungsweise Technischem oder Naturwissenschaftlichem spielen, oder Frauen mit „richtigen“ Berufen kommen de facto einfach überhaupt nicht mehr vor. Dabei war sogar schon einmal die Barbie-Puppe weiter gewesen… :frowning:

Ich habe mal die Jungs gefragt: Sie kennen z.B. kein einziges Mädchen mit

kurzen Haaren! Ich finde das unglaublich.

Mein Sohn (3. Klasse) würde niemals nie nicht in der Schule erzählen, dass er mit Begeisterung Lustige Taschenbücher liest, weil „Disney ja etwas für Mädchen“ sei (abgesehen davon, dass Lesen sowieso völlig uncool ist). Er wurde auch schon geärgert, weil er als einziger Junge nicht irgendeinen Superhelden, sondern Micky Maus auf seinem Mäppchen hat.

Grüße

Billi

Hallo,

dazu fällt mir eine sehr lustige (bezeichnende) Anekdote aus meinem Leben ein.

Ein bekanntes Päarchen, beide Sozialarbeiter, bekamen einen Sohn. Die Eltern sind auch recht gleichberechtigt, teilen sich die Elternzeit gerecht auf. Der Vater kennt alle öffentlichen Wickelstellen der Stadt und seine Frau kann auch rückwärts einparken.

Letzlich erzählte der Vater, dass seine 18 Monate alter Sohnemann jetzt total auf rosa abfahren würde und unbedingt ein rosa Ballet-Tutu will. Dann wurde sofort geäußert, dass es hoffentlich nur eine Phase ist, die bald vorbei geht. Ebenfalls wurde dann so halb ernst aus dem Freundeskreis, sofort die Geschichte vom schwulen Ballett-Tänzer rausgeholt.

Wer die Augen offen hält, der merkt sofort, dass Mädchen zwar mittlerweile vieles dürfen (Hosen tragen, Fußball spielen), aber die Erwartungshandlung immer noch anders aussieht.
Bei Jungs ist alles viel schwieriger. Ein Junge der sich mit sechs Jahren die Fingernägel aus Spaß lackiert,… Ein Junge der die Ü-Eier nur für Mädchen will,… arme Welte

Da ich gerade eh in Rage bin,…

Kürzlich hatte ich von einem namenhaften, deutschen Schulbuchhersteller geschlechtergerechte (???) Nachhilfebücher für Grundschüler in der Hand. Die Farben der Bücher waren natürlich rosa und blau. Bei Inhalt in Mathe durften die Mädchen sich ausrechnen wieviele Perlen bei der Halskette noch fehlen und bei den Sachaufgaben gab es Puppen zum Geburtstag.
Noch schlimmer wurde es dann bei den Büchern für Deutsch,…Die Diktate für Jungs waren über Fußball und Zauberer,…
Bei den Mädchen gab es auch eine Fußballspeilerin (!), wer jetzt aber denkt immerhin, wird enttäuscht. Diese Fußballspielerin wurde als Raufbold dargestellt und wurde erst von den anderen Mädchen geachtet, als sie mit ihnen typische Mädchen Dinge gespielt hat,… Ach ja, die Hexe war natürlich böse,…

Niemand kann mir erzählen, dass die Determination von den Geschlechtern hauptsächlich auf biologische Faktoren im Kindesalter zurückzuführen ist.

Mehr Männer als Erzieher und das Männerbild wird sich wandeln. Wenn es blöd bleibt, kennen manche Kinder Männer nur aus dem Fernsehen. Und in der Grundschule den Direktor und den Hausmeister.

Ich könnte mich noch stundenlang aufregen, aber das ist schon off-Topic genug.

LG
Danea

4 Like

Hallo,

du kannst nicht hingehen und ein Mädchen, dass du nur alle zwei Wochen siehst, versuchen zu erziehen. Das funktioniert nicht. Das Verhalten der Tochter deines Freundes wird aus der Sicht des Mädchens kein Problem sein, sondern ein Signal oder einen Lösungsversuch. Oder sie ist einfach so.

Wenn du etwas ändern willst, dann unterstütze deinen Freund, dass dieser den Arsch hoch kriegt und sich mit der Mama des Kindes hinsetzt und darüber spricht.

LG
Stefan

Hallo,

schade, dass die Kooperation mit den Eltern nicht so gut funktioniert - dann das wäre wirklich optimal.

Die Konzentration kann man fördern: Puzzles, Gesellschaftsspiele, etwas nach Anleitung bauen, Instrument lernen, singen, tanzen, Sport, malen / zeichnen, basteln.

Aber das alles nur unter der Voraussetzung, dass das was ihr tut erstmal Spaß macht - also nicht zwingen, sondern schmackhaft machen und für eine reizarme Umgebung sorgen (Radio, Fernseher ausmachen, aufgeräumte Umgebung) und nicht zu viel auf einmal.

Die Situation mit dem Bad ist doch ein Klassiker und wenn ihr das wisst, dann lässt sich das doch vermeiden - z.B. indem man einen Merkzettel mit den Dingen, die sie tun soll, an die Badezimmertür klebt.

Noch eine Frage: warum ist sie mit 8 erst in der ersten Klasse?

Viele Grüße

Eine kleine Geschichte über Rosa
Hallo,

ich frage mich gerade was wohl herauskommen würde, wenn die Lebensmittelindustrie unter Kindern nachfragen würde, was sie am liebsten essen. Und das Ergebnis verkauft man dann den Leuten so, dass es „gut“ ist.

Das die Industrie sich nach den Bedürfnissen der Menschen richtet ist Blödsinn - das Marketing weckt erst die Bedürfnisse.

3% der Frauen nennen Rosa ihre Lieblingsfarbe. Männer können sogar oft kaum zwischen Rosa und Lila unterscheiden - (ist Rosa überhaupt eine Farbe?)
Bis 1900 war die Babywäsche weiss - für Jungen und für Mädchen. Die erste bekannte rosa Babykleidung ist aus dem Jahr 1923 als eine Königin die Babysachen ihrer Söhne an das Londoner Museum für Kindheit als Beispiel für die damals neuen Babyfarben vermachte - sie waren rosa. Es waren auch andere pastellfarbene Sachen dabei, aber sie fanden keine Beachtung und wurden nicht ausgestellt.

Als Rosa weiblich geworden war, wurde es zur Farbe der Diskriminierung. Im Konzentrationslager mussten Homosexuelle als Erkennungszeichen einen rosa Winkel an der Kleidung tragen.

In den 70ern hat sich das weibliche Rosa durchgesetzt und die Beliebtheit ging aber bereits in den 80ern zurück - sowohl aus praktischen (man wollte nicht bis zur Geburt darauf warten was man kaufen kann) als auch die Schritte in der Gleichberechtigung (man hielt es für unzeitgemäß zwischen typisch weiblich und typisch männlich zu unterscheiden) - aus dieser Sicht wirkt die geschlechterbezogenen Babyfarben wie aus grauer Vorzeit.

Heute hält sich die Begeisterung für Rosa nur auf Mädchen von der Geburt bis zur 2. Klasse beschränkt - warum? Weil sie keine Wahl haben - es wird schlichtweg kaum etwas - weder Spielzeug noch Klamotten) in anderen Farben für Mädchen angeboten.

Viele Grüße

5 Like

Hallo,

Leider sehe ich aber nunmal oft, dass gerade in dem Alter sich
die Mädchen nicht so mit LEGO TEchnik auseinanderzusetzen. Ich
habe auch viel Lego gespielt, LegoTechnik hat mich nie
interessiert. Bin auch keine Ingenieurin geworden. Vielleicht
lags daran :wink:

Es ging ja eher weniger darum, was jeder einzelne für Erfahrungen gemacht hat, sondern darum was von der Industrie als Geschlechter-Konform präsentiert wird, von der Gesellschaft angenommen wird und in deren Konsequenz dann ein eher unzeitgemäßes Rollenklischee fruchten lässt.

Aber eigentlich ging es ja um die Konzentration. Da muss man halt herausfinden, was das Kind zum „Flow“ treibt. Bei den einen ist es die Tätigkeit mit strenger Anleitung (dazu gehört sicher auch Legotechnics, aber auch Puzzels oder Gesellschaftsspiele - klare Regeln also) und bei den anderen ist es eher das Kreative, das sie zum Konzentrieren bringt: zeichnen, malen, auch Lego und diese Magnetbauteile, einfach so auf einem Instrument herumspielen etc) - und das ist geschlechterunabhängig. Man muss halt nur herausfinden was in dem Kind Feuer fängt und es dann dort unterstützen, so dass es erfährt wie man sich in eine Sache vertiefen kann. Mit vertiefen meine ich Konzentration (lat. concentra, ist die willentliche Fokussierung der Aufmerksamkeit auf eine bestimmte Tätigkeit, das Erreichen eines kurzfristig erreichbaren Ziels oder das Lösen einer gestellten Aufgabe. lt. Wikipedia.

Dabei ist die Aufmerksamkeit zeitlich begrenzt und schwank erheblich unter den Voraussetzungen (freiwillige vs. unfreiwilliger Tätigkeit). Man kann aber erstmal damit anfangen eine freiwillige Tätigkeit zu suchen und zu fördern, damit überhaupt das Gefühl gespürt wird, wie das ist sich in eine Sache zu „verlieren“.

Viele Grüße

Hallo,

Bereits seit einigen Jahren beobachte ich mit Faszination (von der Art, die einen auch dazu bringt, gebannt auf einen besonders schlimmen Autounfall zu starren), wie immer stärker lange vergessen geglaubte Rollenklischees propagiert werden.

Ich denke, du irrst. Geblendet von den heutigen Möglichkeiten der Medien und Nachrichten/Informationspolitik, Marketingstrategien, Modehype usw. Und du redest von oberflächlichen/nebensächlichen Dingen.

Rückblickend, und das ist wichtig, haben sich für Frauen in wesentlichen Punkten ihrer sozialen Stellung deutliche positive Veränderungen ergeben. Beispielsweise in Wissenschaft (Recht auf Studium)
http://www.uni-tuebingen.de/frauenstudium/daten/uebe…
oder in Politik (Wahlrecht) und Wirtschaft (Berufswahl).

Die Bekleidung war übrigens stets auch Zeichen der sozialen Stellung. In alten Stadtrechten beispielsweise wurden Kleidervorschriften festgelegt, die Frauen als „ehrbar“, d.h. mit einem Bürger der Stadt verheiratet und monogam, kennzeichneten. Im Unterschied zu den „ehrlosen“ (Fremdgängerinnen, oder uneheliches Kind) und „wandelbaren“ Frauen (Prostituierte, Geliebte von ehrbaren Männern). Es betraf Schmuckstücke, Mäntel, Hauben usw.
http://www1.uni-hamburg.de/spaetmittelalter/Hamburg%…

Gut Ding will Weile haben.

Ob nun rosa oder blau oder grün: Solange keine wesentliche (ab)wertende Brandmarke damit gesetzt wird, halte ich die Diskussionen für unbedeutend. Jeder kann weitgehend für sich frei entscheiden und danach handeln.

Franz

2 Like

Moin,

vielen Dank an dieser Stelle für die zahlreichen Anworten. Diese zeigen uns, dass wir bisher gar nicht so falsch gehandelt haben.
Das Verhältnis zur Mutter ist relativ neutral und die Gespräche, die wir miteinander geführt haben waren auch nicht auf der Schuldzuweisenbasis, sondern im gemeinsamen Brainstorming. Nur leider haben diese Gespräche nichts genutzt, wenn Absprachen getroffen werden und sie nicht der Meinung ist, dass sie (also die Mutter) sich auch daran halten sollte.

Sie hat auch leider immer noch die falsche Vorstellung davon, wir wären nur die Spaßeltern, nur weil wir ab und zu mal was Schönes mit der Kleinen unternehmen (z.B. Zoobesuch oder Kindermusical).
Ja, wir unternehmen gerne was mit ihr, sind dabei aber auch streng und vor allem konsequent, setzen Grenzen und Regeln, die sie von zu Hause scheinbar nicht kennt, bzw. nur sporadisch befolgen muss.

Also, um nun endlich auf die Interessen der Kleinen zu kommen.

Sie malt gerne, und das tun wir oft auch zu dritt, da wir alle gerne und „mit-leichtem-Stolz-hinzufüg“ auch gut malen/zeichnen.
Spielt gerne Memory, wie gesagt, und kann davon manchmal gar nicht genug bekommen.
Beim Playmobil-Spielen kann sie sich länger konzentrieren.
Und sie hat im Moment (naja, der Moment dauert schon länger an) nur Einhörner im Kopf.

Sport macht sie auch sehr gerne und ist nach der Schule auch in einer Art AG, die ihr viel Spaß macht.
Eine Wasserratte ist sie auch, und wir versuchen so oft wie möglich mit ihr ins Schwimmbad zu gehen.

Also ja, sie muss körperlich immer gut ausgepowert sein. Ob sie das bei ihrer Mutter (immer) ist, wissen wir nicht.

Wir möchten vor allem nicht, dass sie den Anschluss in der Schule verliert und dort ständig negativ auffällt.

So, jetzt weiss ich grad nicht mehr was ich schreiben soll, und es ist ohnehin mehr Text geworden als beabsichtigt.

Gruß,
bluetiger

Die Situation mit dem Bad ist doch ein Klassiker und wenn ihr
das wisst, dann lässt sich das doch vermeiden - z.B. indem man
einen Merkzettel mit den Dingen, die sie tun soll, an die
Badezimmertür klebt.

Das haben wir bereits getan. Auch in ihrem Zimmer hängt solch ein Zettel: Zimmer aufräumen vor dem Schlafengehen, Kleidung zusammenlegen, Bett machen.

Noch eine Frage: warum ist sie mit 8 erst in der ersten
Klasse?

Da sie erst im Januar Geburtstag hat, also erst seit kurzem 8 ist und weil sie nach dem Kindergarten noch ein Jahr die Vorschule besucht hat um besagte Konzentrationsschwierigkeiten zu verringern und den Schulalltag kennenzulernen. Also, keinesfalls wegen mangelnder Intelligenz.

abwertende Brandmarken
Hi!

Solange keine wesentliche
(ab)wertende Brandmarke damit gesetzt wird, halte ich die
Diskussionen für unbedeutend.

Da habe ich ein schönes Beispiel - finde das Bild leider nicht mehr vielleicht kann ich es mal nachliefern…
Es gab einen Modellflieger auf dem stand: „Very Simple to assemble - even for girls“
Ist das abwertend genug?

Grüße
kernig

Hallo,

Das haben wir bereits getan. Auch in ihrem Zimmer hängt solch
ein Zettel: Zimmer aufräumen vor dem Schlafengehen, Kleidung
zusammenlegen, Bett machen.

Hängen die Zettel da nur, oder arbeitet ihr auch damit? Ich habe das immer so gemacht: erstmal wird mit dem Kind gemeinsam besprochen was zu tun ist und dann schreibt das Kind die Punkte auf einem Zettel. Dann wird das Blatt laminiert und kommt mit einem Stift an einem Faden an die Wand. Wenn sie etwas erledigt hat, dann wird es von ihr abgehakt und ihr kontrolliert das so lange bis ihr das Gefühl habt, dass es von alleine läuft. Bei Dingen, die täglich wechseln (z.B. Montag Sportsachen einpacken, Donnerstag Gitarre mitnehmen, Samstag Geburtstagsbild für die Oma malen, kann eine Schiefertafel benutzen.

Da sie erst im Januar Geburtstag hat, also erst seit kurzem 8
ist und weil sie nach dem Kindergarten noch ein Jahr die
Vorschule besucht hat um besagte Konzentrationsschwierigkeiten
zu verringern und den Schulalltag kennenzulernen. Also,
keinesfalls wegen mangelnder Intelligenz.

Wurde das auch mal mit dem Kinderarzt besprochen? Sie sind nicht nur für körperliche Beschwerden da, sondern auch für die psychische und kognitive Entwicklung.

Viele Grüße