Kopf oder Herz und beides in der Wissenschaft

Hallo

es ist die Frage aufgekommen, ob das Herz bei Wissenschaft wirklich nichts verloren habe, Problem ist folgendes Beispiel: 6. Klasse, eine zwölfjährige Schülerin muss eine Mathematikaufgabe lösen. Sie mag nicht mehr und heult los.

Die Frage des Ethiklehrers dazu: Wie kann es sein, dass der Mensch seine Neugier und seinen Wissensdurst klug für Erfindung und Entwicklung einsetzen kann, wenn er dieses Wissen oder Lernen als Müssen aufgefasst hat?

Frage des Pädagogikschülers: Wie lange braucht die Zwölfjährige, bis sie ihre Tränen in brauchbare Fähigkeiten umgewandelt hat?

Frage des Mitmenschen: Und wie kann es sein, dass es Leute gibt, die Wissenschaft als Kampf gegen den Glauben einsetzen müssen? Und wie kann es Leute geben, die den Glauben deswegen bekämpfen, weil er nicht Wissen ist?

Fragen über Fragen…

Gruss an alle und gute Nacht
Mike

Hi,

Fragen über Fragen…

Welche der drei möchtest Du denn nun beantwortet haben?

Grüße,

Anwar

Und wie kann es Leute geben, die den Glauben deswegen
bekämpfen, weil er nicht Wissen ist?

Wie kann es Leute geben, die diese beiden schönen Dinge miteinander verwechseln?

Gruß,

Malte

Birnen, Äpfel und Pflaumen
Hi Mike
Meine Tochter war gestern beim Zahnarzt.
Manchmal bin ich ganz fasziniert von Jazz-Kontrabassisten.
Philosophie und Religionswissenschaften finde ich angenehmer als Mathematik.
Das Umziehen zum Schwimmen war in der Schule immer öde.
Es grüßt Dich
Branden

Hallo

es ist die Frage aufgekommen, ob das Herz bei Wissenschaft
wirklich nichts verloren habe, Problem ist folgendes Beispiel:
6. Klasse, eine zwölfjährige Schülerin muss eine
Mathematikaufgabe lösen. Sie mag nicht mehr und heult los.

Frauen/Mädchen sind ja auch nicht zu konzipiert, mathe zu lösen…

Die Frage des Ethiklehrers dazu: Wie kann es sein, dass der
Mensch seine Neugier und seinen Wissensdurst klug für
Erfindung und Entwicklung einsetzen kann, wenn er dieses
Wissen oder Lernen als Müssen aufgefasst hat?

Normierung, wenn alle das gleiche wissen, haben alle die gleiche basis
wär schon besser, wenn man wurzel-ziehen in der mathematik sucht, und nicht parallelen zur Forstwirtschafz oder Dental-Medizin

Frage des Pädagogikschülers: Wie lange braucht die
Zwölfjährige, bis sie ihre Tränen in brauchbare Fähigkeiten
umgewandelt hat?

Frage von mir: hat noch einer nicht kapiert, das das Buch „anti-autoritäre Erziehung“ eigentlich nur ein Witz war

Frage des Mitmenschen: Und wie kann es sein, dass es Leute
gibt, die Wissenschaft als Kampf gegen den Glauben einsetzen
müssen? Und wie kann es Leute geben, die den Glauben deswegen
bekämpfen, weil er nicht Wissen ist?

Normierung, Mike, Normierung

war es vor hunderten Jahren noch „standard“ an gott zu glauben, (und ungläubige gejagt wurden) so ist es heute eher „standard“ es nicht zu tun,

die nichtakzeptanz der eigenen Leistungs- und Wissensgrenzen wird heutzutage eher durch wage spektakuläre Theorien begründet als wir vor vielen Jahren noch mit dem Vorhandensein einer höheren Macht

bs"d

Hallo Anwar.

Welche der drei möchtest Du denn nun beantwortet haben?

Oh, endlich eine Frage :wink:

Kol tuw,
ELi

Servus Mike,

paar Splitterchen hierzu nicht vom Experten, sondern vom Universaldilettanten, dem ein bissel mehr Müssen vielleicht nützlich gewesen wäre:

Wie kann es sein, dass der
Mensch seine Neugier und seinen Wissensdurst klug für
Erfindung und Entwicklung einsetzen kann, wenn er dieses
Wissen oder Lernen als Müssen aufgefasst hat?

Das geht, glaube ich, dann, wenn man sieht, daß der nicht verzehrte Erdbeerkuchen von heute derjenige ist, der morgen zur Verfügung steht. Wenn ich mir meine Schuljahrgänge dazu so ansehe: Ein herausragender Chemiker hat ungefähr in der sechsten seine Eltern davon überzeugt, daß sein Labörchen zu Hause besser unterm Dach als im Keller untergebracht ist, weil dort im Zweifelsfall halt die Ziegel davonfliegen, aber nicht der Rest vom Haus. Er ist immer bloß seiner Neugier nachgegangen, die Schule war Pflichtübung.

So ähnlich gings einem Flugzeugbauer & Patentanwalt, bei dem die Schule nicht bloß Pflichtübung war, sondern überaus lästige Pflichtübung. Aber auf dem Modellflugplatz gings ihm gut.

Der frappierende Gegensatz dazu ist ein heutiger Physikprof aus preussisch-protestantischem Elternhaus, dessen Leben als Jugendlicher fast ausschließlich aus Contenance bestand: Die Erdbeerkuchen von morgen bestanden eigentlich bloß als Abstrakta, sie standen definitiv nicht zur Verfügung. Für diesen war die Beschäftigung mit Physik etwas ähnliches wie für andere die Beschäftigung mit Literatur oder Musik: Eine Innenwelt, die relativ gut abgeschirmt gegen elterliche Einmischung war und eine goßartige innere Emigration erlaubte.

Mit diesen Episödchen lassen sich verschiedene Beleuchtungen finden zu der

Frage des Pädagogikschülers: Wie lange braucht die
Zwölfjährige, bis sie ihre Tränen in brauchbare Fähigkeiten
umgewandelt hat?

Das ist keine Frage der Zeit, glaube ich. Ich könnte mir vorstellen, daß hier trotz der heute generell gepredigten Eigenverantwortung des isolierten Marathonläufers im Konkurrenzkäfig der Pädagoge gefragt ist. Das ist im Fall des Gymnasiallehrers wohl derjenige, der sich und andere für sein Fach begeistert. Eine Erinnerung, die mir geblieben ist, war der Moment, wo in den allerersten Vorübungen zur Analysis sich ohne quälende Rumrechnerei y = x² als graphisches Gebilde von im Wortsinn unendlicher Schönheit herausstellte, das die Möglichkeit gab, weiß auf eine schwarze Wand gemalt die einzigartige Stelle im Universum zu zeigen, wo dieses unendliche Gebilde an seinem Scheitelpunkt fassbar wird, und sein Betrachter - das ist ziemlich wichtig mit 13 Jahren - an einem ganz unverwechselbaren Punkt im Universum sitzt.

Als mein Bruder (damals Reallehrer) den Busfahrplan von Aalen als Darstellungsform für ein Weg-Zeit-Diagramm vorstellte, waren viele seiner Schüler in der Lage, nicht bloß endlich selber einen Fahrplan zu lesen, sondern diese Alltagstechnik auch ihren Eltern beizubringen, die vorher eher auf gut Glück an die Haltestelle gegangen waren.

Der Lehrer, dem zu der Frage „Wofür braucht man das?“ (kommt in der Mathe besonders oft vor) nichts einfällt, ist, glaube ich, mit seiner Wissenschaft nicht arg weit gediehen. Daß wir im ersten Semester mit der kleinsten-Quadrate-Schätzung à la Gauß-Markov annähernd überfordert waren, obwohl die meisten von uns mit Vektorenrechnung zu tun gehabt hatten, lag nicht bloß an unserer Faulheit, sondern auch an der Eitelkeit der Lehrer, die uns die Antwort auf die Frage „wofür braucht man das“ stur und strikt zu verweigern pflegten.

Es gab da den Bio-Lehrer, der von der Biochemie erzählte, die im Hirn abläuft, der mit der Geschwindigkeit und den Gesten eines Bühnenmagiers an eine peu à peu aufgebaute Strukturformel an der Tafel mal eben noch irgendeinen Rest dranesterte, sich zu uns umdrehte und meinte: „Sehen Sie, und hier ist jetzt die Strukturformel für LSD! - Keine Sorge, das können Sie sowieso nicht nachkochen. Und wenn Sies tun wollen: Denken Sie daran, daß keine Halluzination besser ist als das Material, das Sie ihr geben. Erleben Sie vorher was, dann wird das viel interessanter!“ Der gleiche Mann hat übrigens (außerhalb seines Pensums und für uns zur freiwilligen Teilnahme) hervorragende Ersthelferkurse gegeben.

Am Rande: Wenn man die Zeit, die man heute à la mode damit verbringt, alle möglichen Schmutzkübel über dem Lebenswerk von Alexander S. Neill auszukippen, mit dessen Lektüre zubringen mag, kommt man darin auf interessante Illustrationen zum altbekannten Thema der „Einsicht in die Notwendigkeit“.

Frage des Mitmenschen: Und wie kann es sein, dass es Leute
gibt, die Wissenschaft als Kampf gegen den Glauben einsetzen
müssen? Und wie kann es Leute geben, die den Glauben deswegen
bekämpfen, weil er nicht Wissen ist?

Das mag damit zu tun haben, wie der Glaube auftritt: Wenn er als intelligenz- und damit lebensfeindlich, ergo als Bedrohung erlebt wird, wird es verständlich sein, daß man ihn bekämpfen will. Und dafür sind die Mittel der Aufklärung probat. Wenn er sich anders geriert, gibts außer einer mechanischen Gewohnheit, bestimmte Zielscheiben immer neu unter Beschuss zu nehmen, nicht so viele Motive dafür. Es sei denn, man nimmt an, daß dieses Auftreten bloß eine vorübergehende, diplomatisch motivierte Maskierung sei.

Schöne Grüße

MM

Doch Branden, das Zeug hängt zusammen.

Es geht darum, dass einige Leute gewohnheitsmässig gegen die Kirche Schlamm schmeissen.
Mag sogar sein, dass diese Tätigkeit in bestimmten Zusammenhängen und Zeiten ihre Berechtigung hatte oder gehabt hätte, wenn sie in einer anständigeren Gestalt aufgetreten wäre.

Aber statt dessen hat sie sich verselbständigt und ist heute Volkssport.

Gleichzeitig geht man gegen Gemeinschaft überhaupt, gegen Erziehung, gegen Kultur und gegen Selbständigkeit des Menschen vor - gegen Unterordnung und Freiheit in einem Atemzug!

Das hat also sehr wohl einen Zusammenhang.

Warum die Leute gegen die Kirche schimpfen was das Zeug hält.

Das steckt nämlich hinter dem Ganzen.

Danke, die Anwort leuchtet mir ein.
Das Problem, auf welches ich hinweisen wollte, war der Umgang mit dieser sorgfaltslosen „Gewohnheit“, mit der wir Glaubensgemeinschaften welcher Couleur auch immer schlecht machen.

Dadurch, dass Du mein beiläufig geäussertes pädagogisches Problemchen gelöst hast, wofür ich Dir bestens dankbar bin, zeigst Du genau auf, um was es geht:

Um Sorgfalt mit den uns anvertrauten Menschen.
Gruss und Dank
Michael

Hallo Mike,

so ganz verstehe ich die Verkettung nicht, aber seis drum.

Die Frage des Ethiklehrers dazu: Wie kann es sein, dass der
Mensch seine Neugier und seinen Wissensdurst klug für
Erfindung und Entwicklung einsetzen kann, wenn er dieses
Wissen oder Lernen als Müssen aufgefasst hat?

Stillung des Wissensdurstes, bzw. Wissensvermittlung hat eben nicht unbedingt mit Hedonismus zu tun, sondern kann durchaus harte Arbeit sein.

Frage des Mitmenschen: Und wie kann es sein, dass es Leute
gibt, die Wissenschaft als Kampf gegen den Glauben einsetzen
müssen? Und wie kann es Leute geben, die den Glauben deswegen
bekämpfen, weil er nicht Wissen ist?

Und hiermit habe ich eben ein Verständnissproblem.
M.E. biegst Du Deine Argument ziemlich gewalttätig in die Richtung die Du gerne haben möchtest.
Was hat das Mädchen mit Glauben bzw. mit der Bekämpfung des Glauben zu tun?!

Mir kommt es so vor, als wenn Du belegen möchtest, daß die bösen Wissenschaftler den schönen Glauben kaputt machen möchten.

Dabei hat die Geschichte doch hinlänglich gezeigt, daß es meist anders herum lief und z.T. noch läuft (siehe einige Beiträge weiter unten (ID und Kreationismus)).

Gandalf

Hallo Martin,

ein wunderbarer „Kleinessay“, den du da hingezaubert hast.

Dazu ein Wort ausdrücklicher Zustimmung, hier zwar „am Rande“, im
Grunde aber zentral:

Am Rande: Wenn man die Zeit, die man heute à la mode damit
verbringt, alle möglichen Schmutzkübel über dem Lebenswerk von
Alexander S. Neill auszukippen, mit dessen Lektüre zubringen
mag, kommt man darin auf interessante Illustrationen zum
altbekannten Thema der „Einsicht in die Notwendigkeit“.

Ein Motto Neills war: "Freedom, not License!"
Wurde damals, wird heute nur von Wenigen kapiert.
(Was leider auch heisst: die Hoffnung auf Auswirkung der Lektüre,
kann nicht sehr gross sein).

Grüsse
Nescio

Hallo Mike!

es ist die Frage aufgekommen, ob das Herz bei Wissenschaft wirklich nichts verloren habe, Problem ist folgendes Beispiel: 6. Klasse, eine zwölfjährige Schülerin muss eine Mathematikaufgabe lösen. Sie mag nicht mehr und heult los.

Die Frage des Ethiklehrers dazu: Wie kann es sein, dass der Mensch seine Neugier und seinen Wissensdurst klug für Erfindung und Entwicklung einsetzen kann, wenn er dieses Wissen oder Lernen als Müssen aufgefasst hat?

Frage des Pädagogikschülers: Wie lange braucht die Zwölfjährige, bis sie ihre Tränen in brauchbare Fähigkeiten umgewandelt hat?

Frage des Mitmenschen: Und wie kann es sein, dass es Leute gibt, die Wissenschaft als Kampf gegen den Glauben einsetzen müssen? Und wie kann es Leute geben, die den Glauben deswegen bekämpfen, weil er nicht Wissen ist?

Fragen über Fragen…

Gruss an alle und gute Nacht
Mike

Hallo Mike!

es ist die Frage aufgekommen, ob das Herz bei Wissenschaft wirklich nichts verloren habe, Problem ist folgendes Beispiel: 6. Klasse, eine zwölfjährige Schülerin muss eine Mathematikaufgabe lösen. Sie mag nicht mehr und heult los.

Wieso soll das Herz bei der Wissenschaft nichts verloren haben? Wäre besser die Menschheit würde mit mehr Herz denken, da würde in der Wissenschaft nicht so viel Blödsinn rauskommen.

Die Frage des Ethiklehrers dazu: Wie kann es sein, dass der Mensch seine Neugier und seinen Wissensdurst klug für Erfindung und Entwicklung einsetzen kann, wenn er dieses Wissen oder Lernen als Müssen aufgefasst hat?

Gute Frage. Ich frage mich ob der Ethiklehrer nicht selbst auch mal Schüler war. Dann sollte er doch wissen, wie oft man als Schüler lernen als müssen und weniger als dürfen ansieht. Ich sitze sogar jetzt noch in Kursen und sehe das Lernen auch eher als Müssen und weniger als Dürfen an, obwohl mir der Buchhaltungskurs für Fortgeschrittene auch Freude bereitet. Es ist menschlich hätte ich einmal gesagt.

Frage des Pädagogikschülers: Wie lange braucht die Zwölfjährige, bis sie ihre Tränen in brauchbare Fähigkeiten umgewandelt hat?

Selten blöde Frage. Hätte den Lehrer für einfühlsamer und intellegenter gehalten. Aber so sind nun mal manche Pädagogen.

Frage des Mitmenschen: Und wie kann es sein, dass es Leute gibt, die Wissenschaft als Kampf gegen den Glauben einsetzen müssen? Und wie kann es Leute geben, die den Glauben deswegen bekämpfen, weil er nicht Wissen ist?

Wissenschaft muss nicht als Kampf gegen den Glauben verstanden werden. Ich finde es können beide Thematiken nebeneinander stehen ohne sich zu schaden. Wer sagt, dass Glauben nicht wissen ist. Ja so ein dämliches altes Sprichwort - kenn ich nehme ich aber nicht ernst. Ein starker Glauben kann neben dem Wissen durchaus Bestand haben und wird auch in der Regel nicht bekämpft.

Fragen über Fragen…

Gruss an alle und gute Nacht
Mike

Hoffe ich habe dir ein bißchen etwas dazu sagen können.

Gruß

Petra

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Es kann alles geben! Herz, Wissenschaft, Glaube
Hallo

Es sind tatsächlich zwei paar Schuhe, von denen du sprichst!

Nicht jeder Mensch, der sich wissenschaftlich gibt ist ein gewissenloser Mensch. Das Gegenteil ist eher der Fall. Denn auch Ethik ist ein Teil der Wissenschaftslandschaft. Und fundamentales Element von Wissenschaftlichkeit ist die kritische (Selbst)Reflektion

Bedenke, dass viele große Denker der Aufklärung Wissenschaftstheoretiker und Humanisten waren. Als Paradebeispiel fällt mir da natürlich Kant ein.

Ich persönlich habe zum Beispiel als Vorbild einen Lehrer von mir, der sehr belesen, intelligent und herzensgut erscheint. (Er war Lehrer für Biologie und Erdkunde. Daneben hat er noch Werte- und Normen unterrichtet. Ich kann mir kaum jemanden vorstellen, der dazu so gut geeignet sein könnte wie er. Außer Kant persönlich vielleicht :wink: Obwohl mir der viel zu exzentrisch war (Kant)
Glaube spielte nie eine Rolle bei dem, was mein Lehrer meinte. Er hat sich auf ethische Grundsätze bezogen. Ob er an etwas „glaubt“, dass habe ich ihn nie gefragt)

Eine andere Sache ist der Konflikt zwischen Wissenschaft und Religion.
Er tritt dann zum Vorschein, wenn sich die eine Gruppe zu weit ausbreitet und Wahrheit im anderen Machtrefugium sucht.

Ich denke es ist sogar eher die Kirche, die diese Angriffe startet, da diese Land verliert, denn die Wissenschaft hat (zu Recht, denn mit strengwissenschaftlichen Methoden) eine Reihe von Gebieten für sich erobert
Früher hat die Kirche einen Absolutheitsanspruch gehabt und über Themen Anspruch erhoben, die sich wissenschaftlich erforschen lassen

Ich will mal Meilensteine aufzählen, die mir einfallen:

Entwicklung des heliozentrischen Weltbildes
Erkenntnis über das hohe Alter der Erde und ihre Entwicklung (mit dem Wissen des 19. Jahrhunderts etwa 20 Millionen Jahre - Lord Kelvin dachte es tatsächlich!)
Evolutionstheorie (ua des Menschen)
Astronomie
Big-Bang-Theorie
Relativitäts- und Quantentheorie, die Aussagen über „Grenzzustände machen“
Theorie über den genetischen Einfluss bei Evolution
Genetik des sich entwickelnden Lebewesens
Physiologie des Menschens
Empirismus

Um wirklich zu sagen, wo sich wer zu weit aus dem Fenster lehnt, müsste man sich aber viel mit Erkenntnistheorie beschäftigen!

Und daneben gibt es

Hallo nochmal

dieser verwirrende Fragensalat muss noch etwas tiefer beleuchtet werden :wink:

es ist die Frage aufgekommen, ob das Herz bei Wissenschaft
wirklich nichts verloren habe, Problem ist folgendes Beispiel:
6. Klasse, eine zwölfjährige Schülerin muss eine
Mathematikaufgabe lösen. Sie mag nicht mehr und heult los.

Schade

Die Frage des Ethiklehrers dazu: Wie kann es sein, dass der
Mensch seine Neugier und seinen Wissensdurst klug für
Erfindung und Entwicklung einsetzen kann, wenn er dieses
Wissen oder Lernen als Müssen aufgefasst hat?

Erstmal ist das nicht unbedingt herzlos, sondern beleuchtet das Geschehene nur von verschiedenen Seiten!
Eine wichtige Frage muss nach der Motivation gestellt werden
Im Psychobrett ist was sehr gutes dazu im Moment…
Könnte man mal nachsehen… Lesenswert für Selbsterkenntnis :wink:

Frage des Pädagogikschülers: Wie lange braucht die
Zwölfjährige, bis sie ihre Tränen in brauchbare Fähigkeiten
umgewandelt hat?

Das ist zugegeben eine etwas merkwürdige Frage, aber die Antwort ist leicht

Weinen macht den Kopf frei von schlechten Gefühlen, da es den Pegel an Stresshormonen senkt

Damit kann man nach dem Weinen auch eigene Motivationen wieder ins Auge fassen, da es sich bei Motivationen ja oft um Ideale handelt, denen man folgt… Zumindest ist die Motivation eigentlich immer etwas für einen persönlich Positives, Anzustrebendes

Frage des Mitmenschen: Und wie kann es sein, dass es Leute
gibt, die Wissenschaft als Kampf gegen den Glauben einsetzen
müssen? Und wie kann es Leute geben, die den Glauben deswegen
bekämpfen, weil er nicht Wissen ist?

Das letzte hab ich schon nach eigenen Fähigkeiten abgehandelt :smile:

VG, Stefan

Huhu!

es ist die Frage aufgekommen, ob das Herz bei Wissenschaft
wirklich nichts verloren habe, Problem ist folgendes Beispiel:
6. Klasse, eine zwölfjährige Schülerin muss eine
Mathematikaufgabe lösen. Sie mag nicht mehr und heult los.

Die Frage des Ethiklehrers dazu: Wie kann es sein, dass der
Mensch seine Neugier und seinen Wissensdurst klug für
Erfindung und Entwicklung einsetzen kann, wenn er dieses
Wissen oder Lernen als Müssen aufgefasst hat?

Naja, weil sein/ihr Wissensdrang vielleicht spezifischer ist als „ich will alles wissen“ - wenn man die Mathematik dann später für seine Interessengebiete braucht, fällt einem das lernen viel leichter.

Und wenn man dann in einem seiner Interessengebiete über was stolpert, was man nur mit Hilfe eines anderen, vorher uninteressanten Wissensgebiet lösen kann, findet man das dann auch wieder interessant.

Ich z.B. finde Mathe doof, und kann damit so gar nichts anfangen.
Und das lernen für die Schule, und die Mathescheine, die ich machen mußte, ist mir verdammt schwer gefallen.
Seid ich aber festgestellt habe, das ich mit Mathe auch ein paar biologische Probleme lösen kann, bin ich in einigen Bereichen der Mathematik viel besser geworden.

Schließlich will ich in der Biologie mein Wissen „klug für Erfindung und Entwicklung“ einsetzen, und nicht in der Physik oder Mathematik.

Vielleicht ist die Schülerin ja eine hervorragende Künstlerin - oder sehr einfühlsam bei Menschen - oder was immer - und will daraus eine Laufbahn machen.

Frage des Pädagogikschülers: Wie lange braucht die
Zwölfjährige, bis sie ihre Tränen in brauchbare Fähigkeiten
umgewandelt hat?

Naja, bis „der Knoten geplatzt ist“ - d.h. bis sie sich dem Problem auf eine andere Weise angenähert hat, das es für sie greifbar wird.
Danach stellt sie vielleicht fest, das Mathe gar nicht so schlecht ist.

Frage des Mitmenschen: Und wie kann es sein, dass es Leute
gibt, die Wissenschaft als Kampf gegen den Glauben einsetzen
müssen? Und wie kann es Leute geben, die den Glauben deswegen
bekämpfen, weil er nicht Wissen ist?

Das kommt drauf an … wenn ich mit Wissenschaft etwas gegen die Geräul tun kann, die im Namen des Glaubens verübt wurden, kann ich zumindest ersteren Standpunkt verstehen.
Ansonsten sollte man Leute glauben lassen - auch wenn ich gerne mit Gläubigen diskutiere. Vielleicht lerne ich ja dabei etwas, was meinen eigenen Horizont erweitert.

Und die zweite Frage: Das will ja auch niemand, außer vielleicht so Leuten wie Hicham - es geht gar nicht darum, den Glauben einfach nur zu bekämpfen, weil er nicht Wissen ist, sondern wegen seiner eventuell schädlichen Verhaltensweisen (siehe Mohamedkarrikaturen).

„Glauben“ und „Wissen“ sind erstmal zwei völlig unterschiedliche Bereiche, die nichts miteinander zu tun haben.
Vielleicht sind die Leute, die das tun, aber von der Wissenschaft als Methode zum Erkenntnissgewinn abgekommen, und glauben jetzt an die Wissenschaft als Ersatzreligion.

Mehr als eine Methode zum Erkenntnissgewinn ist Wissenschaft nämlich nicht, und sollte sie auch nicht darstellen, sonst geht es schief.

Die Erkennnisse, die die Wissenschaft erbringt, sollten auch immer Mal wieder aus neuen Blickwinkeln überprüft werden, sonst wird aus „Wissenschaft“ ganz schnell „Glaube“ - siehe z.B. Newton vs. Einstein, bzw. Darwin gegen synthetische Evolutionstheorie.

In beiden Fällen wurden alte (nicht ganz so richtige) Sichtweisen gegen neue (etwas richtigere) ausgetauscht - denn man darf nicht vergessen, das die Wissenschaft mit Modellen arbeitet, und nur mit Modellen.

Oder, um mal ein krasses Beispiel zu nennen:
Die Begründung hinter der Shoa war letzendlich ein „Evolutionsglaube“, bei dem die grundlegene Idee der Evolutionstheorie falsch verstanden wurde - die sagt nämlich, das es eine blöde Idee ist, den Genpool einer Art einzuschränken, weil dann evtl. in Zukunft nützliche Gene ausgeschaltet werden, und außerdem, falls der Genpool zu klein wird, negative Statistische Effekte auftreten können.
(Siehe Gepard).

So, ich hoffe, meine Meinung ist einigermaßen deutlich geworden.
Viele Grüße!
Scrabz aka Philipp (aka Drache).

Fragen über Fragen…

Gruss an alle und gute Nacht
Mike

Hi,

Es geht darum, dass einige Leute gewohnheitsmässig gegen die
Kirche Schlamm schmeissen.

Wer tut das wie und warum?

Mag sogar sein, dass diese Tätigkeit in bestimmten
Zusammenhängen und Zeiten ihre Berechtigung hatte oder gehabt
hätte, wenn sie in einer anständigeren Gestalt aufgetreten
wäre.

Aber statt dessen hat sie sich verselbständigt und ist heute
Volkssport.

Volkssport ist zurzeit Fussball.

Gleichzeitig geht man gegen Gemeinschaft überhaupt, gegen
Erziehung, gegen Kultur und gegen Selbständigkeit des Menschen
vor - gegen Unterordnung und Freiheit in einem Atemzug!

Wer ist denn „man“? Wer geht gegen Erziehung vor, wer gegen Kultur usw?
Was du hier schreibst, ist alles zu wischiwaschi, um beantwortet zu werden. Werde doch mal konkret.
Was genau möchtest du mitteilen. Oder möchtest du, der „Schüler des Glaubens“, hier missionieren?

Viele Grüße
WoDi

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Hi,

Warum die Leute gegen die Kirche schimpfen was das Zeug hält.

Das steckt nämlich hinter dem Ganzen.

Und dafür machst du so ein Fass auf mit dem weinenden Mädchen und was da sonst noch alles so stand?
Auf die Kirche kann man genau so schimpfen wie etwa auf den Schützenverein oder auf die CDU oder auf wen auch immer. Etwas anderes ist die Kirche nämlich nicht: ein ganz normaler Verein, wenn auch mit ziemlich weit gehenden Rechten ausgestattet, leider.
Zudem glaubt sie meint sie, etwas Besonderes zu sein, was natürlich nicht zutrifft, aber halt gewisse Animositäten hervorruft.

Viele Grüße
WoDi

Schau mal in den Kommentar von Stefan Dewald vom 6.3.06 um 16.18 Uhr zur Anfrage „Mehr Toleranz in der Kirche“ von Petra Herbst.

Dewalds Aufsatz ist nur ein Beispiel für mehrere.

Im übrigen bin ich nur ein Sucher, kein Eiferer.
Gruss,
Michael

Birnen, Äpfel und Pflaumen… sind alles Obst!
Hallo,

Schau mal in den Kommentar von Stefan Dewald vom 6.3.06 um
16.18 Uhr zur Anfrage „Mehr Toleranz in der Kirche“ von Petra
Herbst.

Dewalds Aufsatz ist nur ein Beispiel für mehrere.

Ich nehme an Du beziehst Dich auf den „Überbleibsel“-Kommentar. Nun, Fakt ist nunmal, dass sich die Kirche von den allermeisten Grausamkeiten ihrer Geschichte nie distanziert hat. Für einen „normalen“ Staat wäre das Undenkbar. So zieht sich die Türkei wegen des Völkermordes an den Armeniern, von dem sie sich auch nicht distanziert, auch regelmäßig zu Recht harsche Kritik ein.
Das wir („die Kritiker“) die Türkei etwas weniger oft (aber nicht weniger harsch) kritisieren liegt ganz einfach an der größeren Verbreitung und dem größeren Einfluss der Kirche in Deutschland.

Grüße,

Anwar

Grüße,

Anwar