Kopfpauschale-Stimmt das?

http://www.tagesschau.de/kommentar/kommentar380.html

Muss ich mich also doch schon aufs Auswandern vorbereiten?

Nachdenkliche Grüße,

Ralf

Hallo Ralph,

http://www.tagesschau.de/kommentar/kommentar380.html

das ist schon lang ein CDU-Projekt und wird jetzt von der FDP gefordert. Ich fürchte, daß sich Seehofer da nicht erfolgreich wehren kann.

Bei Sandra Maischberger hat neulich ein CSU-Politiker die Kopfpauschale als mögliches Finanzierungskonzept für den angestrebten Stufentarif der ESt bezeichnet.

Das ist die bürgerliche Politik, die gewählt wurde. Kein Grund für Aufregungen, die Mehrheit der Wähler wollte das so.

Gruß Rainer

Hallo Rainer

Das ist die bürgerliche Politik, die gewählt wurde. Kein Grund für Aufregungen, die Mehrheit der Wähler wollte das so.

Wer sagt denn, dass die Mehrheit der Wähler das so wollte? Man wählt doch nicht automatisch schwarz-gelb, wenn man z. B. schwarz wählt?

Viele Grüße

Hallo Simsy,

Wer sagt denn, dass die Mehrheit der Wähler das so wollte? Man
wählt doch nicht automatisch schwarz-gelb, wenn man z. B.
schwarz wählt?

nicht automatisch schwarz-gelb, aber die Kopfpauschale und eine Laufzeitverlängerung für Atomkraftwerke, wenn man CDU oder FDP wählt.

Das sind keine Kinder der Koalition, sondern waren schon vorher zentrale Ziele sowohl der CDU als auch der FDP.

Lediglich die CSU scheint sich gegen die Kopfpauschale sträuben zu wollen. OK, ich nehme dann die CSU-Wähler ausdrücklich aus. Wie groß war doch gleich der Anteil der CSU?

Gruß Rainer

Hallo,

Wer sagt denn, dass die Mehrheit der Wähler das so wollte?

Ganz sicher wollte sie das nicht - nur war sie auch zu blöd, die Zeichen der Zeit zu erkennen und zu kapieren, wohin der Zug unter einer christlich-liberalen Koalition rollen wird. Das war nämlich ziemlich gut absehbar, allein man wollte es mehrheitlich nicht wahrnehmen.

Viele schimpften auf die große Koalition und vertraten bar jeden Nachdenkens die These, dass die FDP in die Regierung gehöre. Das Wahlergebnis der FDP war gut wie noch nie! Dabei tischte sie genau die neoliberalen Konzepte auf, die in den vergangenen 10 Jahren konsequent gescheitert sind und so viel kaputt gemacht haben.

Dazu wählte man eine CDU, die es nicht mal nötig fand, den Menschen in der Weltwirtschaftskrise in einem Wahlkampf zu erzählen, mit welchen Konzepten sie das Land vorwärts bringen wollen.

Die Leute haben diese Parteien dennoch in Regierungsverantwortung gewählt. Insofern hat die Mehrheit des Wahlvolkes die Legitimation verspielt, sich jetzt zu empören wenn die Parteien das tun, was sie im Wahlkampf schon sagten oder durch Nichtstun demonstrierten.

Anstatt jetzt zu jammern hätten die Leute anders wählen sollen. Haben sie nicht - also jetzt Klappe halten. Den Bagger aufreißen dürfen diejenigen, die es kommen sahen und Recht behielten.

Gruß,

MecFleih

Hallo,

Den Bagger aufreißen dürfen diejenigen, die es kommen
sahen und Recht behielten.

ehrlich gesagt könnte man darauf gerne verzichten,
nach 16 Jahren Kohl ist man von solchen narzisstischen
Seelenfreuden geheilt! :wink:
Ob Recht gehabt oder nicht, die Suppe löffeln alle aus.

Gruß
Powenz

Hi Ralf,

Muss ich mich also doch schon aufs Auswandern vorbereiten?

fragt sich nur wohin?

http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/0,1518,675…

Die Wahl in NRW scheint aber nicht nur abwartende,
sondern auch antreibende Funktionen zu erfüllen!

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,675…

Gruß
Powenz

ist zwar richtig,… doch glaubst Du die SPD und die Grünen und die Linke würden es beswer machen?
Sie doktoren alle an den Opfern rum, nie an den Verursachern. Denn die finanzieren sie ja.
Wer sägt schon den Ast ab, auf dem er sitzt?
Korrupt sind alle Politiker!
Ich sehe mich schon mindestens 200 Euro monatlich mehr bezahlen als bisher.
Causa

ist zwar richtig,… doch glaubst Du die SPD und die Grünen
und die Linke würden es beswer machen?

Kommt drauf an aus welcher Sicht man das betrachtet,
ein Hartz4 Empfänger, ein Durchschnittsverdiener oder ein
Großverdiener haben andere Perspektiven.
Das Problem ist ein wirtschaftliches, wenn den
Durschnittsverdienern nicht die ganzen Lohn- und
Gehaltserhöhungen vorneherein abgeknöpft worden
wären (die letzten 20-30 Jahre) und wenn die
Gesundheitsindustrie die
Hilflosigkeit der kranken Leute nicht so schamlos
ausnützen würde und wenn die Gesundheitskosten durch
den nicht wegzudiskutierenden Fortschritt nicht
so gestiegen wären und wenn der Konjunktiv etwas
nützen würde, dann sähe es anders aus! Dann hätte
man das notwendige Kleingeld. Aber nun ist es verbraten,
du kannst einmal analysieren wohin.
Egal welche Regierung wir haben, der Karren
steckt im Dreck. Es wird nur darum gestritten,
aus welcher Richtung man ein wenig mehr den Kopf
aus demselben bringt und das drückt wieder die
anderen tiefer rein.

Sie doktoren alle an den Opfern rum, nie an den Verursachern.

So ist das! Die Fehler, die in der Vergangenheit gemacht
wurden, kann man nicht mehr korrigieren. Die Verursacher
suhlen sich in Selbstzufriedenheit und werden gar mit
Verdienstorden belohnt.

Denn die finanzieren sie ja.

Einer muss die Zeche zahlen.

Wer sägt schon den Ast ab, auf dem er sitzt?

Der Wähler? :smile:

Korrupt sind alle Politiker!

Naja alle ist ein wenig übertrieben, ein paar
Aufrechte bitt ich mir schon aus! Lass nicht
mein ganzes Weltbild einstürzen! :wink:)

Ich sehe mich schon mindestens 200 Euro monatlich mehr
bezahlen als bisher.

Du bist ein Optimist?

Gruß
Powenz

es gibt schon eine Möglichkeit, diesem Irrsinn entgegen zu treten.
Doch dieses Miottel hat mir zu vielnoch schlimmere Nachteile! :smile:
Eine Diktatur! (Oh Graus!)
Causa

Was ist schlimm an der Kopfpauschale?
Fragt
Andreas

ist zwar richtig,… doch glaubst Du die SPD und die Grünen
und die Linke würden es beswer machen?
Sie doktoren alle an den Opfern rum, nie an den Verursachern.
Denn die finanzieren sie ja.

Die Gesundheitsreform* mit dem Großen Topf war doch genau der Kompromiss, der es beiden politischen Himmelsrichtungen ermöglichen sollte, sie nach der Wahl im Falle anderer Koalitionen in die gewünschte und propagierte Richtung auszubauen. Das Wahlergebnis würde dann schon die eine oder die andere Möglichkeit realisierbar werden lassen.
Genau das tut es. In Richtung Kopfpauschale.
* Ist sie nicht der Wechselbalg aus jener von der Ulla und dem Horst gemeinsam verbrachten und von ihm als „die schönste Nacht meines Lebens“ bezeichneten Nacht?
Hannes

an sich nichts. man kann zwar argumentieren, daß geringverdiener prozentual stärker belastet werden als reiche, und daß die pauschale deshalb in einem solidarischen gesundheitssystem ungerecht ist.
aber:
je weniger krankheitskosten entstehen, umso geringer könnte die pauschale sein.
und sich selbst gesund zu halten ist und war schon immer einkommensunabhängig.
dumm nur, daß der gemeine mensch sich erst um seine gesundheit kümmert (bzw. vom arzt kümmern läßt), wenn er krank ist!
daß das „alte“ system nicht mehr genügt, ist eine logische folge davon. die diskussion um eine kopfpauschale ebenfalls.

das grundproblem des gesundheitsübels hat nichts mit der aktuell regierenden farbkombination zu tun.

gruß

michael

Hallo,

je weniger krankheitskosten entstehen, umso geringer könnte
die pauschale sein.

Das gilt auch für das momentane System mit einkommensabhängigen Beiträgen.

das grundproblem des gesundheitsübels hat nichts mit der
aktuell regierenden farbkombination zu tun.

Sondern mit steigenden Ausgaben. Dagegen könnte man versuchen, diese zu reduzieren oder den Anstieg zu verlangsamen. Dafür braucht man aber die Kopfpauschale nicht.
Oder man steigert die Einnahmen. Das kann man mit beiden Systemen. Es kommt nur auf die Höhe des Beitrags an.

Die Kopfpauschale ist selbstverständlich nicht die Rettung des Gesundheitssystems. Sie ist bloß eine andere Art der Finanzierung, bei der Wohlhabendere entlastet werden sollen.

Grüsse

Jörg

Hallo Rainer,

ich kenne/habe gehört von mehreren Leuten, die mit einer Stimme CDU und der anderen Stimme SPD gewählt haben, weil sie die große Koalition weiter haben wollten und nicht wussten, wie sie dann wählen sollten. Ich glaube, dass es ziemlich viele davon gab.

Hab mich damals schon genug aufgeregt, dass sie dann CDU gewählt haben, war aber so. Es hat ja auch niemand gesagt, was man wählen muss, wenn man eine SPD/CDU-Regierung wollte.

Viele Grüße
Simsy

Hallo

man kann zwar argumentieren, daß geringverdiener prozentual stärker belastet werden als reiche, …

Nicht nur stärker, sondern viel stärker. Es ist ja ein Unterschied, ob man weniger Geld für die elementaren Grundausgaben wie Wohnen, Essen, Kleidung zur Verfügung hat, oder weniger für Urlaube oder irgendwelche Luxusartikel oder gar nur für die Bank zum Spekulieren oder Sparen. Abgesehen davon klaffen die Einkommen ja sehr stark auseinander.

und daß die pauschale deshalb in einem solidarischen gesundheitssystem ungerecht ist.

Wobei die Gutverdiener nicht unbedingt mehr leisten als die Schlechtverdiener.

und sich selbst gesund zu halten ist und war schon immer einkommensunabhängig.

Erstens stimmt das nicht, und zweitens muss man diese Pauschale doch zahlen, ob man gesund ist oder krank.

Im übrigen schließe ich mich dem anderen Antworter an.

Viele Grüße

Hi Simsy,

ich kenne/habe gehört von mehreren Leuten, die mit einer
Stimme CDU und der anderen Stimme SPD gewählt haben, weil sie
die große Koalition weiter haben wollten und nicht wussten,
wie sie dann wählen sollten. Ich glaube, dass es ziemlich
viele davon gab.

Hab mich damals schon genug aufgeregt, dass sie dann CDU
gewählt haben, war aber so. Es hat ja auch niemand gesagt, was
man wählen muss, wenn man eine SPD/CDU-Regierung wollte.

hättest Du mich das vor der Wahl gefragt und ich hätte Dir erzählt: ‚Alles auf SPD, sonst hat die gar keine Chance‘, hättest Du mir das sicher nicht geglaubt. :smile:

Gruß Rainer

Hallo,

http://www.tagesschau.de/kommentar/kommentar380.html

Muss ich mich also doch schon aufs Auswandern vorbereiten?

ich bin mir nicht ganz sicher, wo das Problem liegt. Nach dem mir bekannten Stand der Diskussion soll jeder beitragspflichtige Erwachsene rd. 110 Euro, maximal aber 7% vom Einkommen bezahlen, wobei alle Einkunftsarten, d.h. auch Zinsen und Mieteinnahmen etc., einbezogen werden.

Umgerechnet heißt das, daß man erst ab rd. 1570 Euro Monatseinkommen den Höchstsatz zahlt und sich darunter nicht schlechter stellt als heute. Außerdem soll es einen steuerfinanzierten Sozialausgleich geben.

Wo also liegt genau das Problem (womit ich nicht sagen will, daß ich für die Kopfpauschale bin)?

Und wo wir gerade dabei sind: Wie stehst Du als mutmaßlich GKV-Versicherter eigentlich zur beitragsfreien Mitversicherung von Familienangehörigen?

Gruß
Christian

Hallo,

ich bin mir nicht ganz sicher, wo das Problem liegt.

http://www.campact.de/gesund/info/5min

Nach dem
mir bekannten Stand der Diskussion soll jeder
beitragspflichtige Erwachsene rd. 110 Euro, maximal aber 7%
vom Einkommen bezahlen, wobei alle Einkunftsarten, d.h. auch
Zinsen und Mieteinnahmen etc., einbezogen werden.

Dann weißt du offenbar mehr als dieser ARD Mann?

Gruß
Powenz

Hallo,

ich bin mir nicht ganz sicher, wo das Problem liegt.

http://www.campact.de/gesund/info/5min

entweder kennt der Autor den aktuellen Stand nicht oder ich. Meiner deckt sich mit dem des entsprechenden Wikipedia-Artikels. Die Kopfpauschale ist nichts anderes als eine Absenkung der Beitragsbemessungsgrenze. Ab rd. 1580 Euro zahlt jeder den gleichen Satz (rd. 110 Euro), darunter 7% - also auch nicht mehr als heute.

Nach dem
mir bekannten Stand der Diskussion soll jeder
beitragspflichtige Erwachsene rd. 110 Euro, maximal aber 7%
vom Einkommen bezahlen, wobei alle Einkunftsarten, d.h. auch
Zinsen und Mieteinnahmen etc., einbezogen werden.

Dann weißt du offenbar mehr als dieser ARD Mann?

Da bin ich mir sogar ganz sicher. Ob es speziellen Thema so ist, weiß ich nicht.

Gruß
Christian