Hallo,
Da bin ich mir sogar ganz sicher. Ob es speziellen Thema so
ist, weiß ich nicht.
na dann, wir werden sehen und hoffen, dass du recht behältst.
Gruß
Powenz
Hallo,
Da bin ich mir sogar ganz sicher. Ob es speziellen Thema so
ist, weiß ich nicht.
na dann, wir werden sehen und hoffen, dass du recht behältst.
Gruß
Powenz
Moin,
Muss ich mich also doch schon aufs Auswandern vorbereiten?
Klar, wenn du einen anderen Staat findest, wo nur Papa Krankenversicherung bezahlt, die Ehefrau, drei Kinder, Oma mit Mini-Witwenrente und der arbeitslose Onkel mit seiner 4-köpfigen Familie jedoch nicht oder kaum und trotzdem alle die gleichen medizinischen Leistungen in Anspruch nehmen können, dann mal los.
Gruß
Marion
an sich nichts. man kann zwar argumentieren, daß
geringverdiener prozentual stärker belastet werden als reiche,
und daß die pauschale deshalb in einem solidarischen
gesundheitssystem ungerecht ist.
Genau so ist es. Vor allem weil nicht beide den gleichen Spielraum haben; wir reden darüber, dass Reiche noch mehr Geld für Luxusausgaben behalten während Arme noch mehr Abstriche bei eigentlich Lebensnotwendigem machen müssen.
aber:
je weniger krankheitskosten entstehen, umso geringer könnte
die pauschale sein.
und sich selbst gesund zu halten ist und war schon immer
einkommensunabhängig.
Nein. Es gibt genügend schlecht bezahlte Knochenjobs, bei denen die Menschen eine weit niedrigere Lebenserwartung haben als ein Bürofuzzi, der immer schön warm und trocken sitzt, nichts Schädliches einatmet, nicht schwer trägt und nicht im Schichtdienst ist. Dass beide auch einen Apfel anstatt einen Schokoriegel essen können tut dabei nichts zur Sache.
dumm nur, daß der gemeine mensch sich erst um seine gesundheit
kümmert (bzw. vom arzt kümmern läßt), wenn er krank ist!
Oft genug leistet sich der Wohlhabende ausreichend Entspannung und Wellness, für die Geringverdiener kein Geld haben. Und zur Vorsorge geht man auch leichter wenn man als Privatversicherter in die Praxis gebeten wird als wenn man im überfüllten GKV-Wartezimmer 3 Stunden vertrödelt und dafür Praxisgebühr nebst Medikamentenzuzahlung bei einer Verschreibung zahlen muss.
das grundproblem des gesundheitsübels hat nichts mit der
aktuell regierenden farbkombination zu tun.
Das Grundproblem nicht. Aber der Lösungsweg ist jetzt noch schlechter als der schon nicht gute weg, den die Vorgängerregierungen einschlugen.
Gruß,
MecFleih
PS: Deine Shift-Taste klemmt. jemand wie du wird sich doch bestimmt auch ne schöne neue Tastatur leisten können, oder?
und sich selbst gesund zu halten ist und war schon immer einkommensunabhängig.
Erstens stimmt das nicht,
aber selbstverständlich stimmt das. es ist egal, ob ich mich als gering- oder großverdiener jeden abend mit chips und bier vor die glotze hocke. langfristig tut das meiner gesundheit nichts gutes.
was sind deine argumente? daß geringverdiener keinen zugang zu medizinischer bestversorgung haben? vielleicht hättest du damit recht. aber ich sage, wer sich selbst um seine gesundheit kümmert, gerät deutlich seltener in die lage, medizinische versorgung zu benötigen.
und zweitens muss man diese
Pauschale doch zahlen, ob man gesund ist oder krank.
das hat ja niemand in frage gestellt.
gruß
michael
Nein. Es gibt genügend schlecht bezahlte Knochenjobs, bei
denen die Menschen eine weit niedrigere Lebenserwartung haben
als ein Bürofuzzi, der immer schön warm und trocken sitzt,
nichts Schädliches einatmet, nicht schwer trägt und nicht im
Schichtdienst ist. Dass beide auch einen Apfel anstatt einen
Schokoriegel essen können tut dabei nichts zur Sache.
das mag sein. hat aber mit dem problem nichts zu tun. schließlich gibt’s schlecht bezahlte knochenjobs nicht erst seit gestern. und irgendwann hat ja unser system mal ganz gut funktioniert, oder?
Oft genug leistet sich der Wohlhabende ausreichend Entspannung
und Wellness, für die Geringverdiener kein Geld haben.
ist zum entspannen geld notwendig?
„wellness“ gibt’s auch erst seit zehn jahren. und geringverdiener haben denselben urlaubsanspruch wie z.b. leitende angestellte. mit dem unterschied, daß letztere auch im urlaub keine ruhe vor der arbeit haben.
Praxisgebühr nebst Medikamentenzuzahlung bei einer
Verschreibung zahlen muss.
womit wir beim nächsten problem wären: ich bin die paar mal, die ich in den letzten jahren beim arzt war, NIE ohne rezept rausgegangen.
ich hab’s nur einmal „eingelöst“ und bin trotzdem immer gesund geworden.
PS: Deine Shift-Taste klemmt. jemand wie du wird sich doch
bestimmt auch ne schöne neue Tastatur leisten können, oder?
MeiNE SHifT-TaSTE maCHT wAS sIe wiLL1 HilFE!
gruß
michael
Warum eigentlich Krankenkassenbeitraege?
Nein, das ist nicht ironisch gemeint.
Man koennte sich die gesamte Buerokratie rund um Rechnungen, Krankenkassen usw. leicht sparen wenn man die Krankenversicherungsbeitraege einfach auf die Einkommenssteuer aufschlaegt - dann waere das ganze nicht nur insgesamt billiger sondern auch sozial gerechter - um eine medizinische Behandlung zu bekommen reicht der deutsche Pass (bzw. fuer Auslaender die Aufenthaltsgenehmigung oder die Mitgliedskarte der auslaendischen Krankenkasse).
Was dagegen spricht sind nur die Interessen der Besserverdiener die lieber die Mittelschicht ueberproportional belasten moechten und natuerlich die vielen Krankenkassen welche ihren Betrieb aus verstaendlichen Gruenden nicht einstellen wollen.
Gruss
Desperado
Hallo
ist zum entspannen geld notwendig?
Allerdings.
Wer will sich denn entspannen, wenn er Geldsorgen hat?
Außer er lebt wirklich wie in der Steinzeit, ganz naturverbunden. Dann kann man sich auch ohne Geld oder Reichtum entspannen (jedenfalls manchmal), weil man einfach viel mehr in der Gegenwart leben kann.
und geringverdiener haben denselben urlaubsanspruch wie z.b. leitende angestellte. mit dem unterschied, daß letztere auch im urlaub keine ruhe vor der arbeit haben.
Ich kenne auch Geringverdiener, die im Urlaub keine Ruhe vor der Arbeit haben. Und ich kenne eine Menge leitende, sehr gut verdienende Angestellte, die in ihrem Urlaub immer in Ruhe gelassen werden.
Abgesehen davon haben Geringverdiener immer Arbeit, ob die auf Arbeit sind oder nicht. Weil die eben nichts delegieren können, keine Reparatur, keine Putzerei, keinen Umzug, Renovierung, usw. usw. alles muss selber gemacht werden.
MfG
das mag sein. hat aber mit dem problem nichts zu tun.
schließlich gibt’s schlecht bezahlte knochenjobs nicht erst
seit gestern. und irgendwann hat ja unser system mal ganz gut
funktioniert, oder?
Zu einer Zeit, als auch Kleine und mittlere Verdiener genügend verdienten und mithin ausreichend Geld ins System zahlten, um die anfallenden Kosten zu decken. Inzwischen sinken aber einerseits die Löhne und Gehälter, zum anderen werden die Menschen älter und der Betreuungsbedarf verlängert sich somit, obendrein kostet der medizinische Fortschritt viel Geld.
Wenn also im Gesundheitssystem mehr Geld nötig ist muss man schauen, woher man es womöglich nehmen kann.
ist zum entspannen geld notwendig?
Was kostet heute kein Geld?
„wellness“ gibt’s auch erst seit zehn jahren. und
geringverdiener haben denselben urlaubsanspruch wie z.b.
leitende angestellte. mit dem unterschied, daß letztere auch
im urlaub keine ruhe vor der arbeit haben.
„Wellness“ ist nur der neue Begriff, die Sache dahinter gibt es schon immer.
Urlaub im Sinne von „Freizeit“ haben zwar beide in gleicher Weise, aber die Möglichkeiten, sich an Körper und Seele zu erholen sind durchaus unterschiedlich wenn man die Möglichkeit hat, in Urlaub zu fahren oder ob man zuhause in den eigenen 4 Wänden sitzen bleiben muss und nicht auch mal „raus kommt“.
Viele Geringverdiener sind Zeitarbeits-Arbeitssklaven, die auf Abruf bereit stehen und sich gar nicht leisten können, zu irgendeinem Zeitpunkt in Urlaub zu sein. Hingegen ist nicht jeder „leicht besser verdienende“ so unabkömmlich, dass er permanent in der Nähe des roten Notfalltelefons bleiben muss.
womit wir beim nächsten problem wären: ich bin die paar mal,
die ich in den letzten jahren beim arzt war, NIE ohne rezept
rausgegangen.
Weil der Arzt vermutlich durch die Ausstellung eines Rezeptes seine der Krankenkasse in Rechnung zu stellende Gebühr auf ein seiner Meinung nach erträgliches Maß anheben kann und insofern standardmäßig IMMER ein Rezept ausstellt. Eine Folge eines Systemfehlers in der GKV und ihrer Pauschalen.
Gruß,
MecFleih
Hallo
und sich selbst gesund zu halten ist und war schon immer einkommensunabhängig.
Erstens stimmt das nicht,
aber selbstverständlich stimmt das. es ist egal, ob ich mich als gering- oder großverdiener jeden abend mit chips und bier vor die glotze hocke. langfristig tut das meiner gesundheit nichts gutes.
Ja, aber als Großverdiener hast du es doch nicht nötig, dich mit Chips vor die Glotze zu hängen. Da kannst du mit Freunden gut gekleidet ein Konzert oder irgendein Event besuchen und hinterher (oder vorher) im Feinschmeckerrestaurant essen gehen. Natürlich macht das viel mehr Spaß, ist viel gesünder und beflügelt auch für den nächsten Tag.
Oder man tut was in seinem Garten, geht mit seinem Hund im nächsten Wald spazieren und trifft da andere Hundebesitzer. Alles Sachen, die ein Geringverdiener nicht gut machen kann.
Oder gute Ernährung? Wenn ich im Bioladen einkaufe, zahle ich viermal so viel wie im Aldi. Aber natürlich ist das Essen (besonderes Gemüse) im Bioladen oft um Klassen besser, und schmeckt auch viel besser.
was sind deine argumente? daß geringverdiener keinen zugang zu medizinischer bestversorgung haben?
Nein, die Rede war von ‚sich selbst gesund erhalten‘
und zweitens muss man diese Pauschale doch zahlen, ob man gesund ist oder krank.
das hat ja niemand in frage gestellt.
Was sollte denn dann das Argument mit dem Gesunderhalten? Es geht doch um die Kopfpauschale.
MfG
Hi
hättest Du mich das vor der Wahl gefragt und ich hätte Dir erzählt: ‚Alles auf SPD, sonst hat die gar keine Chance‘, hättest Du mir das sicher nicht geglaubt.
Doch, wieso nicht? Ich habe nicht CDU*) gewählt, und hätte die auch nicht gewählt, wenn ich die große Koalition hätte wählen wollen, sondern dann nur SPD.
Gruß Rainer
Gruß zurück
* auch nicht FDP.
(Ist die Süddeutsche eigentlich sehr voreingenommen gegen die, oder stimmen die Berichte so halbwegs, der zum Beispiel:
http://www.sueddeutsche.de/,tt4m1/politik/664/501904…)
Hallo Simsy,
(Ist die Süddeutsche eigentlich sehr voreingenommen gegen die,
oder stimmen die Berichte so halbwegs, der zum Beispiel:
http://www.sueddeutsche.de/,tt4m1/politik/664/501904…)
sorry, für eine Bewertung fehlen mir einfach Kenntnisse.
Gruß Rainer
Dass sie so absolut undifferenziert ist. Keine Frage nach Ursachen, Verursacher. Keine Frage nach Gründen für Kostenexplosion.
Es fehlt an Geld. Fertig. Grund genug für eine Pauschale (wenn ich ein paar Zahlen habe, kann ich den Monatsbeitrag incl. Sicherheit auch errechnen). Ein offensichtlich krankes System wird pauschal am Leben gehalten. Nicht mal am eigenen Herd wird gekehrt.
Das ist lächerlich.
Manchmal frage ich mich, wer eigentlich die Hand aufhält und zufrieden schließen kann. In unserem ach so bequemen Sozialstaat.
Die besseren Zahlenspieler und Statistiker?
Grüße
Tommy
entweder kennt der Autor den aktuellen Stand nicht oder ich.
Meiner deckt sich mit dem des entsprechenden
Wikipedia-Artikels. Die Kopfpauschale ist nichts anderes als
eine Absenkung der Beitragsbemessungsgrenze.
Bei weitem nicht. Die Kopfpauschale ist eine völlige Umkremplung des Systems auf der Einnahmeseite! Das ist ein Philosophiewechsel, faktisch ein tiefer Eingriff in die Grundzüge des Systems.
Ab rd. 1580 Euro
zahlt jeder den gleichen Satz (rd. 110 Euro), darunter 7% -
also auch nicht mehr als heute.
Du vergisst da aber eine ganze Menge. Darunter auch, dass pro Kopf gezahlt wird. D.h. wer Kinder hat, zahlt drauf.
Beispielrrechnung aus der Mitte: 2300 Bruttoeinkommen, 2 Kinder, bisher 190 Euro p.Monat, künftig 330 Euro (Wenn die 110 Euro stimmen, was ich für fragwürdig halte, kommt mir zu niedrig vor*) Macht 1600 netto alt, 1460 neu. Knapp 10 % weniger als vorher.
Es trifft die Mitte, es trifft die mit Kindern. Urplötzlich werden die massiv bestraft, die Kinder bekommen, dabei braucht man die eigentlich dringend für die Rente. Jene Mitte, die bisher noch in der Zone der Beitragsbemessungsgrenze und darunter lag, wird deutlich zur Kasse gebeten und sich künftig einmal mehr überlegen, ob sie sich ein Kind leisten kann. Ist es das, was bezweckt wird?
Denn auch das:
wobei alle Einkunftsarten, d.h. auch
Zinsen und Mieteinnahmen etc., einbezogen werden.
Trifft doch nur einen ganz bestimmten Kreis in der Mitte! Der Geringverdiener hat keine Zins- und Mieteinnahmen. Den Besserverdienenden ab obere Mitte trifft es auch nicht, der ist „drüber“. Es trifft halt die untere und mittlere Mitte. Bei diesem Modell ist die Nummer mit den Zins- und Mieteinnahmen Augenwischerei. Denn die Zonen, wo selbige eine Rolle spielen, werden ja gar nicht belangt.
Das ist nur ein Beleg dafür, dass man Klartext reden muss: Das System der Kopfpauschale ist der Abschied von einem solidarischen System! Einem System, wo es bis vor nicht allzulanger Zeit einen großen Konsenz in der Gesellschaft und Politik gegeben hat, dass man auf ein solches System stolz sein konnte. (Und was international Anerkennung findet!)
LG Petra
*Ergänzung zu den 110 Euro: Mich würde wirklich mal der Rechenweg interessieren. Bei 120 Mrd Volumen GKV und 70 Mio. Versichten lande ich über den Daumen bei gut 140 p.Monat.
Zwei Effekte fehlen hier aber schon mal grob:
Das bisherige System der GKV fusst auf dem Solidaritätsprinzip auf mehreren Ebenen. Oberster Grundsatz:
Die Frage nach Gesundheit und Krankheit darf keine Frage des Einkommens und / oder der Kinderzahl sein.
Die Konsequenz daraus:
der Beitrag zur Krankenversicherung wird nach Leistungsfähigkeit gestaffelt, geringere Einkommen zahlen weniger, mittlere mehr, bessere Einkommen werden nur bis zu einer bestimmten Grenze prozentual belastet, die Höhe ist also gedeckelt.
Kinder (die ohnehin nur einen ganz geringen Prozentsatz Kosten verursachen) werden von der Gemeinschaft der Krankenversicherten mitfinanziert
Wer krank ist, zahlt nicht mehr. Wenn er in Folge einer Krankheit vermindert erwerbsfähig wird, dann zahlt er weniger, weil sein Einkommen ja auch geringer ist.
Arbeitgeber und Arbeitnehmer haben sich einigermaßen gleichmäßig an diesem System beteiligt (da gab es in den vergangenen Jahren bereits Abstriche)
Das ist das jetzige System. Nun das neue:
Das Solidaritätsprinzip wird weit gehend negiert.
Der Beitrag zur Krankenversicherung wird nicht mehr nach Leistungsfähigkeit bestimmt, sondern ist für alle gleich. Sehr niedrige Einkommen sollen steuerlich entlastet werden. (Angesichts leerer Kassen, die auch künftig nicht voller werden, wird hier eine empfindliche Stellschraube entstehen!) Treffen, d.h. draufzahlen werden mittlere Einkommen und Familien.
Da Kopfpauschale, werden künftig Kinder und nicht verdienende Familienangehörige (bspw. junge Mütter) künftig nicht mehr mitversichert sein, sondern müssen extra bezahlt werden vom Versicherten
Wer in Folge einer Krankheit vermindert erwerbsfähig ist (bspw. nur noch halbtags arbeiten kann oder ein weniger bezahlter Job) trägt dieses Risiko künftig alleine, er bezahlt einen genauso hohen Beitrag wie der, der diese Krankheit nicht hat und sein höheres Einkommen halten konnte.
Künftige Beitragssteigerungen, die es geben wird, trägt der Arbeitnehmer ganz alleine. Der Arbeitgeber wird künftig gar nicht mehr an Erhöhungen beteiligt. (Was das in 15, 20 Jahren bedeutet, kann man sich dann ausrechnen)
Am Beispiel der jungen Familie, ich hatte nebenan schon so ähnlich gerechnet:
2300 Euro brutto, 2 Kinder, Mutter noch im Elternschutz.
Bisher 180 Euro p. Monat.
Neu: 330 Euro, wenn nur die Kinder rechnen, 440 Euro, wenn auch die Frau mitbezahlt werden muss. Aus 1600 netto werden 1340 Euro (1460).
Selbst bei nur einem Kind zahlt jemand mit mittlerem Einkommen drauf. Es trifft also besonders die Mitte und die untere Mitte, besonders die mit Kindern, profitieren tut die obere Mitte und besonders die Singles. Damit eine deutliche Abkehr vom Solidaritätsgedanken.
LG Petra
Hallo Michael,
vielleicht hättest du
damit recht. aber ich sage, wer sich selbst um seine
gesundheit kümmert, gerät deutlich seltener in die lage,
medizinische versorgung zu benötigen.
Und ich, die ich mich seit Jahren beruflich mit dem Thema und insbesondere mit Chronisch Kranken und deren Versorgung beschäftige, sage: Das, was du hier ablässt ist zynisch! Die Sprache des ahnungslosen Zynikers, der einfach bisher nur Glück gehabt hat, dass es ihn nicht erwischt hat.
Ich will nur mal ein paar Krankheiten aufzählen, die Menschen im erwerbsfähigen Alter (30, 40, 50 Jahre) treffen können und die nicht durch eigenes Zutun verursacht wurden: Multiple Sklerose, Krebs (die meisten Krebsarten sind nicht selbst verursacht), Arthrose, Rheuma, …
Alles Krankheiten, bei denen Geringverdiener (und Hartz IV-Empfänger) schon jetzt draufzahlen, weil sie oft mit Maßnahmen einhergehen, die nicht von der Kasse bezahlt werden und die der Patient alleine aufbringen muss (die Befreiung von der Zuzahlung greift hier nicht). Dazu gehören Inkontinenzartikel in bestimmten Maße, Ernährung und vor allem Schmerzmittel. Da kommen bei den Betroffenen schnell 50, 100 oder mehr Euro zusammen, die dann jemand mit einem Einkommen von 1000 oder 1300 Euro mal eben so schultern soll. Das heißt: Der Geringverdiener muss schon jetzt mehr Schmerzen aushalten oder kann sich die eigentlich empfohlen Ernährungsumstellung nicht leisten.
Davon, dass der, den solche Krankheiten in der Blütezeit seines Arbeitslebens erwischen, empfindliche Beulen in seinem Lebenslauf hinnehmen muss, so er dann überhaupt noch arbeitsfähig ist, gar nicht zu reden.
Eigentlich müsste man für so Leute wie dich, vor allem aber für die Entscheidungsträger mal verpflichtend machen, sich mindestens genauso intensiv, wie sie sich der Lobby von Pharma und Ärzten widmen, sich mal die Probleme der Chroniker anhören…
LG Petra
P.S.: Aktueller Fall aus meiner Umgebung: Mann, Wirtschaftsprüfer, gut verdienend, Anfang 40, dynamisch, junger Familienvater, 3 Kinder (4-9)… Bis vor rund 1 Jahr hat der genau so geredet wie du. Dann bekam seine Frau Brustkrebs. Noch lebt sie, ob sie es gepackt hat, kann man noch nicht sagen, es sieht nicht gut aus. Einige Monate später ist bei seinem Partner - ebenfalls junger Familienvater - ein Herzfehler fest gestellt worden, Folge: massive Einschränkungen in der Belastungsfähigkeit… Der Mann redet heute anders.
Ab rd. 1580 Euro
zahlt jeder den gleichen Satz (rd. 110 Euro), darunter 7% -
also auch nicht mehr als heute.Du vergisst da aber eine ganze Menge. Darunter auch, dass pro
Kopf gezahlt wird. D.h. wer Kinder hat, zahlt drauf.
Ich vergesse gar nichts, ich spekuliere nur nicht. Wenn Du mir eine Quelle präsentierst, aus der das hervorgeht, reden wir weiter. Bis dahin gilt dieser Stand:
http://de.wikipedia.org/wiki/Gesundheitspr%C3%A4mie
Denn auch das:
wobei alle Einkunftsarten, d.h. auch
Zinsen und Mieteinnahmen etc., einbezogen werden.
Trifft doch nur einen ganz bestimmten Kreis in der Mitte!
Aber ein paar von den Bösen trifft es doch. Die, die nicht mehr arbeiten müssen und trotzdem Einkommen haben.
Das ist nur ein Beleg dafür, dass man Klartext reden muss: Das
System der Kopfpauschale ist der Abschied von einem
solidarischen System! Einem System, wo es bis vor nicht
allzulanger Zeit einen großen Konsenz in der Gesellschaft und
Politik gegeben hat, dass man auf ein solches System stolz
sein konnte. (Und was international Anerkennung findet!)
Das jetzige System ist alles andere als solidarisch. Ein verheirateter Vielverdiener mit fünf Kindern zahlt genauso viel wie ein unverheirateter, rauchender und alkoholkranker Vielverdiener. Ein skifahrender, bungeespringender, drogensüchtiger und unverheirateter Geringerverdiener zahlt genauso viel wie ein verheirateter Geringverdiener mit fünf Kindern.
Das ist nicht solidarisch, sondern bescheuert, was wieder einmal bestätigt, daß das Gesundheitssystem weiter von einer Versicherung entfernt ist als die Deutsche Post AG.
Gruß
Christian
Ich vergesse gar nichts, ich spekuliere nur nicht. Wenn Du mir
eine Quelle präsentierst, aus der das hervorgeht, reden wir
weiter. Bis dahin gilt dieser Stand:
http://de.wikipedia.org/wiki/Gesundheitspr%C3%A4mie
Ich verweise auf die von mir beschriebene Modellrechnung: Wenn minderjährige Kinder aus dem Steuersäckel bezahlt werden sollen, dann möchte ich eine Rechnung sehen, wie viel das den Staat kostet (und wie das finanziert werden soll).
Aber ein paar von den Bösen trifft es doch.
Lass doch mal die Spitzen. Gut und Böse ist nicht die meinige Einteilung!
Das jetzige System ist alles andere als solidarisch. Ein
verheirateter Vielverdiener mit fünf Kindern zahlt genauso
viel wie ein unverheirateter, rauchender und alkoholkranker
Vielverdiener. Ein skifahrender, bungeespringender,
drogensüchtiger und unverheirateter Geringerverdiener zahlt
genauso viel wie ein verheirateter Geringverdiener mit fünf
Kindern.
Es ist in jedem Fall solidarischer als das, was kommen soll. Das von dir benannte Dilemma würde ich auch gerne angehen. Sehr gerne sogar. Wie schon mal angesprochen, habe ich häufig genug mit Fachleuten darüber diskutiert. Das Problem dabei: Wie kann man diesen Faktor berücksichtigen, ohne über Gebühr in die Selbstbestimmung einzugreifen? Wo zieht man die Grenze zwischen vernünftig und unvernünftigem Verhalten?
Bspw. ist es durchaus gesund und auch volkswirtschaftlich positiv, wenn man gut vorbereitet (Gymnastik), mit vernünftiger Ausrüstung, „gesittet“ Ski fährt. Wie will man das kontrollieren? 1, 2 Gläser Wein am Tag und nicht jeden Tag ist durchaus förderlich - so sagen viele Experten. Mehr ist schädlich. Wie soll man es kontrollieren? Wie viel Euro soll es kosten, wenn man 1 Glas mehr trinkt?
Diese Forderungen sind schnell gestellt, die Umsetzung ist aber nicht trivial…
LG Petra
Hallo,
- Kinder (die ohnehin nur einen ganz geringen Prozentsatz
Kosten verursachen)
das sollte man mal den privaten Krankenversicherungen mitteilen. Die berechnen kurioserweise für Kinder etwas mehr als einen geringen Prozentsatz des Beitrages der Erwachsenen. Grob gepeilt um die 50%. Und wenn man mal für einen Moment davon ausgeht, daß sich die PKV bei der Beitragskalkulation an den Kosten orientieren…
Gruß
Christian
Hallo Christian,
Bis dahin gilt dieser Stand:
http://de.wikipedia.org/wiki/Gesundheitspr%C3%A4mie
‚Ehepartner wären jedoch beide beitragspflichtig …‘
Wer zahlt den AG-Anteil von Ehepartnern ohne Einkommen?
Die Kopfpauschale wird mich zwingen, die ‚Grundsicherung‘ zu beantragen.
Das wir das Ergebnis von 49 Jahren Berufsleben, dabei habe ich aktuell sogar ein ‚durchschnittliches‘ Einkommen. Ich bin begeistert!
Gruß Rainer
Und wenn man mal für einen Moment
davon ausgeht, daß sich die PKV bei der Beitragskalkulation an
den Kosten orientieren…
Das tun sie nicht! Jedenfalls nicht derart, dass sie rechnen: ein 6-jähriges Kind verursacht jährlich im Durchschnitt x Euro Kosten, ergo ist der Beitragssatz y Euro.
Ich hatte an anderer Stelle bereits die tatsächlichen Zahlen dazu verlinkt. Wenn du nach so kurzer Zeit wieder damit kommst… hast du nicht gelesen oder so schnell schon wieder vergessen?
LG Petra