In der Presse und in aktuellen Diskussionen rund um das an einigen Schulen existierende Verbot für muslimische Lehrerinnen Kopftuch zu tragen, wird häufig aus „liberaler“ oder muslimischer Sicht argumentiert, daß eine Ordenstracht gleichbedeutend mit dem Kopftuch wäre und daher ebenso entweder beides untersagt oder gebilligt werden müsse.
Jedoch scheint mir ein Vergleich oder sogar Gleichstellung Kopftuch versus Ordenstracht nicht nachvollziehbar. Der Träger einer Ordenstracht zeigt damit die Zugehörigkeit zu einem religiösen Orden. Die Entscheidung, eine Ordenstracht zu tragen ist frei und basiert ausschließlich auf religiöse Motive.
Das Kopftuch wird in einigen islamischen Kulturkreisen nicht freiwillig getragen (siehe Iran, Afghanistan etc.) und den Frauen aufgezwungen. Das Kopftuch ist keine religiöse Tradition, sondern eher kulturell oder politisch motiviert. Nach m. W. gab es in der Geschichte nie eine politische Deutung des Ordensgewandes. Deswegen erscheint es nicht angebracht, das Tragen einer Ordenstracht in einer Schule (evtl. noch in einer konfessionellen Schule!) als Argument für die Kopftuchdiskussion zu instrumentalisieren.
Wie seht Ihr das?
Gruß, Kris