Eindruck einseitiger Befangenheit…
Hi Anwar,
kannst du sehr einfach dadurch vermeiden, daß du dich zwischen
den Begriffen „Religion“ und „Anhänger der Religion xyz“ (am
besten ergänzt durch „einige mir persönlich bekannte Anhänger
…“) zu unterscheiden bemühst.
Das verstehe ich nicht. Ist es etwa nicht Doktrin, dass einem
reuigen Sünder vergeben werden wird?
Den feinen Unterschied zwischen „hauptsache, es tut ihm hinterher leid“ und „Reue nach einer Handlung“ habt ihr ja bereits zu diskutieren angesetzt.
Ja, nein, und wo, in welcher der drei von dir pauschal benannten Religionen ist das „Doktrin“?
Du schreibst „Man kann morden, foltern, vergewaltigen“. das ist zunächst absolut trivial. Ja, jeder Mensch kann das, im Sinne einer physisch und psychisch vorgegebenen Fähigkeit. Im Kontext deiner Formulierung hieß das aber „Man darf …“ und zwar vorausgesetzt „es tut einem nachher leid“.
Das vorunterstellt, daß in diesen drei Religionen eine „Doktrin“ bestünde, daß jemand, der die Absicht hat, hinterher „es tut mir leid“ zu sagen, sich damit die Lizenz erwirbt, folgenlos zu morden, zu foltern und zu vergewaltigen. Und darüberhinaus (sehe ich zumindest), die Präsupposition, daß jemand, der nicht Anhänger einer dieser drei Religionen sei, von dieser hinterfotzigen Denkweise (nämlich einer Vorab-Selbstrechtfertigung) frei sei, da ja erst diese behaupteten „Doktrinen“ ihm ermöglichen, so zu denken.
Zunächst: Egal ob „können“ oder „dürfen“ - in jeder dieser drei Religionen darf er nicht.
Die Frage ist dann: Was sagen diese Religionen tatsächlich, was mit dem ist, der dennoch getan hat?
Eine Vorabgarantie, daß ihm göttlicherseits(!) vergeben wird, gibt es, soviel ich weiß, in keiner dieser drei Religionen. Wie das Judentum und der Islam mit den Folgen einer Verfehlung umgeht, mögen jedoch User beantworten, die diese beiden Religionen in Bezug auf diese Frage besser kennen als ich.
In der christlichen, wo es den Begriff der Vergebung (göttlicherseits) explizit gibt (sogar durch Menschen in Vertretung des Gottes) sehe ich nirgendwo eine Aussage in den grundlegenden Texten, die das garantiert. Und natürlich schon gar nicht unter den Bedingungen der o.g. Vorab-Selbstrechtfertigung.
Es mag aber durchaus irgendwelche christlichen Formationen geben, die das anders handhaben. Jedenfalls in der katholischen und evangelischen Theologie gibt es eine solche Garantie nicht.
Und wenn du „sinngemäß“ aus Quellen, sogar aller drei Religionen, zu zitieren angibst, warum gibst du diese Zitate denn dann nicht wirklich?
Übrigens, da du. wiederum pauschal, behauptest „Außerdem weiss glaubt der Gläubige doch, dass ich in die Hölle komme“ (von dem ja von jeder zynischen Vorabverurteilung freien „weiss“ mal ganz abgesehen): Ich kann dir zumindest für die katholische „Doktrin“ (was hier nicht ganz falsch ist, denn dort gibt es tatsächlich diesbezügliche „Dogmen“) versichern, daß du auch als Nichtgläubiger keineswegs in die Hölle kommst, jedenfalls nicht automatisch *g* ebenso wie jeder Gläubige umgekehrt die Chance hat, dorthin zu kommen.
Dazu hatte ich mal was zusammengefaßt:
http://www.wer-weiss-was.de/cgi-bin/forum/showarchiv…
Was hat das mit einzelnen Personen zu tun? Insgesamt finde ich
es lächerlich, dass mir hier zum vermehrten Mal antireligöse
Hetze vorgeworfen wird
Siehe meine Antwort oben an guvo. Ich habe dir nichts vorgeworfen. sondern dir eine Empfehlung ausgesprochen, einen solchen Vorwurf zu vermeiden.
nun weil ich aus den Quellen der
jeweiligen Religionen (sinngemäß) zitiere. Einfach nur absurd,
entweder es gilt, was in diesen Quellen steht, oder es gilt
nicht.
Dann laß sie mal sprudeln, die Quellen.
Gruß
Metapher