Hallo,
Es wird so seit ewigen Zeiten empfohlen,
Es wird alles mögliche von allen möglichen Leuten empfohlen.
Das sagt nur leider gar nichts aus.
Das wiederum sagt noch weniger aus.
Findest Du?
Es sagt immerhin aus, dass man nicht allem glauben schenken sollte, ‚was so seit ewigen Zeiten empfohlen wird‘. Wenn das die einzige Quelle ist…
Deine Fragen kann ich dir aber leider nicht beantworten.
Habe ich Fragen gestellt?
Einige.
Welche meinst Du? Doch nicht etwa das rhetorische ‚alles klar‘?
Ich für meinen Teil bin mir aber recht sicher, dass Gehäuse von
Audiogeräten selbst im professionellen Bereich nicht als
elektronisches Bauteil wirksam sein sollen.
Ob sie sollen oder nicht - niemand kommt um die Physik herum.
Genau. Mir erscheint es sinnvoll diese Einflüsse zu
minimieren.
Tja, nur leider kennst Du nicht alle Einflüsse und vor allem weißt Du nicht, wie sie sich nun genau auswirken. Und weil Du das nicht weißt, tappst Du im Dunkeln herum und betätigst irgendwelche Lichtschalter in der Hoffnung, dass es im nicht betretbaren Keller heller wird. Aber was ist, wenn es sich gar nicht um einen Ein-aus-schalter, sondern eine Wechselschaltung handelt?
Kommt ganz drauf an.
Ja? ist der kapazitive Einfluss von Gehäusen im Musiksignal
enthalten? Welchen Sinn macht es, Unsymetrien in der Kopplung
möglichst groß zu wählen?
Du hast mich nicht verstanden. Es geht nicht darum, einen bestimmten Einfluss zu minimieren. Es geht darum, das Gesamtsystem zu optimieren. Wechselspannungen vergrößern sich nicht immer, wenn man zwei von ihnen addiert. Je nach Phasenlage können sie sich auch gegenseitig auslöschen. Und das bekommst Du eben nicht heraus, wenn Du nur die Amplitude der beiden misst.
Ich habe mal mehrere Wochen in einer HF-Messkabine verbracht, um ein TV-Gerät EMV-gerecht umzubauen. Es war sehr schön zu beobachten, wie immer wieder das Entfernen einer Störquelle zu einer Verschlechterung statt wie erwartet zu einer Verbesserung führen konnte. Wobei man das leider nicht vorherbestimmen konnte. Die eine Störquelle hat schlicht den Einfluss der anderen teilweise kompensiert (http://de.wikipedia.org/wiki/Kompensation#Elektrotec…).
Woher weißt Du denn, ob das Signal nicht grad mit dem Gehäuse
gekoppelt ist
und damit entweder völlig unabhängig von dieser Spannung…
Liegt hier vielleicht ein Missverständnis vor? Die
Messprozedur soll ohne Signal und angeschlossene Geräte am
jeweiligen Gerät erfolgen.
Eben. Und da Du nicht weißt, wie sich das Gesamtsystem mit allen Faktoren verhält, nutzt Dir die Einzelmessung genau gar nichts.
Was ich mit Kopplung meinte: man kann das Gehäuse direkt auf die Signalmasse legen, man kann es aber auch über ein R-C-Glied machen oder ganz darauf verzichten. Je nach mechanischen Verhältnissen wird dann die Brummspannung auf dem Gehäuse positiven, negativen oder auch gar keinen Einfluss auf das Nutzsignal haben. Es kommt schlicht auf den Einzelfall an.
Entscheidend ist doch ausschließlich, was
dabei herauskommt. Und genau das findest Du mit Deiner
Messmethode eben leider nicht heraus.
Äh? Was meinst du möchte ich denn konkret herausfinden?
Ob die Störung durch das Umdrehen des Steckers größer wird oder kleiner.
Du versuchst damit, die
Fahreigenschaften des Autos ausschließlich über Messung des
Raddurchmessers zu beurteilen. Das kann so nicht
funktionieren.
Der Raddurchmesser hat Einfluss auf die Fahreigenschaften.
Ja. Aber welchen genau? Ist IMMER das größere Rad automatisch besser? Oder kommt es nicht auf das Gesamtsystem Fahrwerk und Auto an? Hast Du zum Beispiel schonmal was von Resonanz gehört? Abstimmung?
Die Behauptung der Ausschließlichkeit stellst du auf.
Nein, die kommt von Dir. Indem Du behauptest, man müsse die Stecker alle so in die Dose stecken, dass die gemessene Spannung minimal ist, behauptest Du eine immer positive Auswirkung auf das Gesamtsystem, die einfach so nicht vorhersagbar ist.
Ja. Und das nennt man dann Esoterik: jeder behauptet irgendwas
und stellt seine persönlichen Vermutungen über die Physik.
In Bezug auf meine vorangegangene Aussage bewegst du dich
damit auf der Ebene der Behauptungen. Unterschiede zwischen
ELKOs und MKPs sind messtechnisch genauso nachweisbar, wie
Datenreduktion.
Darauf kam es mir nicht an, ich habe auf den gesamten Satz geantwortet.
Btw., natürlich sind die Unterschiede zwischen Elko und MKP messbar, nur ist es eben keineswegs so, dass der MKP immer und überall besser ist. Lass es Dir von einem anderen altgedienten Elektronikentwickler mal erklären, wenn Du mir nicht glaubst.
Ach ja: Keramikkondensatoren sind noch ‚besser‘. Und Vielschichtkondensatoren. Und es gibt noch einen ganzen Haufen mehr.
Zu Deiner Ergänzung: netter link, nur macht der das gleiche wie Du: er betrachtet eine elektronische Schaltung durch’s Schlüsselloch und beachtet dabei nicht, dass es ausschließlich auf das Gesamtsystem ankommt. Zudem schert er alle Geräte über einen Kamm, was natürlich ebenfalls Nonsens ist.
Gruß
loderunner