Korrektur von zwei Sätzen

Hallo!

könnt ihr mir bitte diese zwei Sätze korrigieren? Ich danke euch

Aber es fällt immer schwieriger und schwieriger

die Ausbeute ist die investierte Zeit nicht wert.

Die junge Ärztin mahnte sie zuerst wegen Nachlässigkeit , Leichtigkeit, Unbeschwertheit, frivole Unbedenklichkeit und Verweigerung und dann verschrieb sie ihr wegen erhöhten Blutzuckerpegels ein Medikament.

Den ganzen Tag war sie vernebelt und schlurig

Grüße

Hallo Nadja,

— es fällt immer schwerer und schwerer. Das regelgerechte Adverb wäre zwar „schwieriger“, aber „es fällt schwer“ muss man als ganzes Verb „schwerfallen“ lernen.

Ist nicht falsch, aber der sehr technische Ausdruck „Ausbeute“ klingt in diesem Satz holperig. Es hängt vom Kontext ab, was man stattdessen sagen könnte. Zum Beispiel beim Goldwaschen am Rhein bei Istein und bei Nierstein ganz konkret „Aber was man dann am Ende in der Pfanne hat, ist die investierte Zeit nicht wert.“

… ermahnte sie wegen ihres Leichtsinns im Umgang mit ihrer Erkrankung und verschrieb ihr dann ein Medikament zur Regulierung ihres Blutzuckerspiegels.

kann man nur flüssig formulieren, wenn man den Zusammenhang (wenigstens einen Absatz) kennt. Mal ein Griff ins Blaue, der genauso gut treffend wie unangebracht sein kann:

Den ganzen Tag fühlte sie sich wie benebelt. Sie konnte sich zu nichts aufraffen, stand unsicher auf ihren Beinen und alles, was sie in die Hand nahm, konnte ihr im selben Moment entgleiten.

Schöne Grüßé

MM

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vielen Dank Aprilfisch.

Also „vernebelt“ kann ich hier nicht verwenden?
Ich kann auch in diesem Fall „mahnen“ nicht verwenden? Er muss „ermahnen“ sein?

Herzliche Grüße

Hallo Aprifisch,

wir hatten eigentlich einmal eine Diskussion über „mahnen“ und dessen verschiedene Derivationen. Aber ich schreibe immer wieder verkehrt, wenn es darum geht, sie auseinander zu halten

Grüße

Nein, „vernebeln“ ist mit der Vorsilbe „ver-“ ein technischer Begriff. Er hat zwei Bedeutungen: (1) Sehr feines Verteilen von Flüssigkeiten, wie man es z.B. mit diesen Sprühflaschen zum Bügeln oder auch mit Spritzen beim Pflanzenschutz macht, und (2) mit dichtem (künstlichem) Nebel einhüllen und dadurch unsichtbar machen, wie es im zweiten Weltkrieg bei bedeutenden Industrieanlagen, Bahnhöfen usw. bei Fliegeralarm gemacht wurde. Für (2) wurde synonym auch „einnebeln“ verwendet.

Nein, das passt hier nicht so gut. „Mahnen“ ohne Vorsilbe ist abstrakter und eher mit einem ideologischen Konnotat verbunden: Auf vielen Ehrenmalen für gefallene Soldaten stand bis 1945 „Den Toten zur Ehre, den Lebenden zur Mahnung“, seither gerne ein wenig entschärft mit „Den Toten zum Gedenken, den Lebenden zur Mahnung“, damit man nicht immer wieder neu darüber diskutieren muss, ob die Wehrmacht denn wirklich so „sauber“ gekämpft hat, wie ihre Offiziere gerne hinterher behaupteten, und ob nicht Krieg führen schon per se eine schmutzige Sache ist, bei der es keine Ehre geben kann.

Hier ist der Mannheimer „Friedensengel“ von Gerhard Marcks, mit dem Text im Pflaster „Es mahnen die Toten 1933 - 1945“:

Schöne Grüße

MM

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