Krass... (Israel)

http://www.rp-online.de/public/article/politik/ausla…

27 Kampfpiloten verweigern Einsatz in den Palästinensergebieten.

Hm, was erwartet diese Befehlsverweigerer denn jetzt? Militärgericht oder nur Entlassung aus der Armee?

Für mich zeigt sich hier mal wieder der Unterschied zwischen einer Demokratie im Krieg und einem totalitär-radikalen System in gleicher Situation. Es wäre wünschenswert, wenn sich unter namhaften palästinensichen Terroristen ein paar melden würden, die ebenfalls keine Lust mehr haben, unschuldige Zivilisten in die Luft zu jagen.
Aber diese Träumerei kann ich wohl auch als solche direkt ad acta legen.

Naja, mich würde jedenfalls mal interessieren, was die israelische Presse so dazu meint; in meinem Link wird ja nur Dritt-zitiert.

Gruß und aus

Hm, was erwartet diese Befehlsverweigerer denn jetzt?
Militärgericht oder nur Entlassung aus der Armee?

Für mich zeigt sich hier mal wieder der Unterschied zwischen
einer Demokratie im Krieg und einem totalitär-radikalen System
in gleicher Situation.

Ich würde mit einer solchen Feststellung erst warten, bis Deine zuvor gestellte
Frage eine empirische Antwort erhalten hat. Schließlich sitzt in Israel zB seit
15 Jahren ein „Verräter“ in Isolierungshaft, der es gewagt hat, Belege für die
Existenz des israelischen Atomwaffenprogramms an die Öffentlichkeit zu bringen.
(Gut, irgendwie kann man die Nervosität Israels in dieser Sache verstehen.
„Andere“ Staaten sollen ja schon wegen des bloßen unsubstantiierten Verdachts
in eine solche Richtung von einer gewissen Supermacht überrollt worden sein.
Andererseits dürfte Israel von dieser Seite aber keine wie immer geartete
Gefahr drohen, wie man unlängst im Sicherheitsrat beobachten konnte…)

Ciao
P.

Moin Lars

http://www.rp-online.de/public/article/politik/ausla…

27 Kampfpiloten verweigern Einsatz in den
Palästinensergebieten.

Hm, was erwartet diese Befehlsverweigerer denn jetzt?
Militärgericht oder nur Entlassung aus der Armee?

Ich würd mal sagen: Im besten Fall Entlassung, um schlechtesten Fall Knast.
Im übrigen ist das nicht wirklich was neues. Israelis verweigern schon seit Jahren den Einsatz in den besetzten Gebieten aus Gewissensgründen.
http://www.das-parlament.de/2002/45/Ausland/066.html

Allerdings hat die israelische Regierung wohl gute Gründe, dass nicht allzusehr an die grlße Glocke zu hängen.

Ansonsten finde ich deinen Vergleich von Angehörigen der IDF mit palästinensischen Selbstmordattentätern schon etwas befremdlich.

Naja, mich würde jedenfalls mal interessieren, was die
israelische Presse so dazu meint; in meinem Link wird ja nur
Dritt-zitiert.

Bitteschön: http://www.haaretzdaily.com/

Gruss
Marion

hi,

Ansonsten finde ich deinen Vergleich von Angehörigen der IDF
mit palästinensischen Selbstmordattentätern schon etwas
befremdlich.

vielleicht kann ich dein befremden lindern, wenn du mir sagst, warum?

Bitteschön: http://www.haaretzdaily.com/

merci.

gruss
Lars

Ansonsten finde ich deinen Vergleich von Angehörigen der IDF
mit palästinensischen Selbstmordattentätern schon etwas
befremdlich.

vielleicht kann ich dein befremden lindern, wenn du mir sagst,
warum?

Vielleicht darf ich hier einspringen, ohne das ich Marion das Wort
nehmen moechte.
wie waere es damit, dass es zwischen den von Dir erwaehnten
Terroristen und den Einsatzkraeften den einfachen Unterschied gibt,
dass Israel eine offizielle Armee besitzt, in welcher momentan diese
Verweigerung stattfindet. Jene „Terroristen“ haben ja keine
offizielle Order, Einsaetze gegen Israel durchzufuehren, oder gibt es
etwa seit neuestem PalestinianAttackForces? Was macht dich annehmen,
dass Israel seine Einsaetze ausschliesslich durch die Existenz von
Terroristen in palestinensicher Region begruendet?

Gruss,
crj

Es wäre wünschenswert, wenn sich unter
namhaften palästinensichen Terroristen ein paar melden würden,
die ebenfalls keine Lust mehr haben, unschuldige Zivilisten in
die Luft zu jagen.

Veilleicht tun das ja mahr als wir denken (Arafat ist ja einer davon), nur daß das nicht an die Große Glocke gehängt wird.

Gemeinsamkeiten
etwas haben die beiden gemeinsam: beide agieren sie illegal auf fremden Boden. Beide Töten sie was „vor die Flinte“ gerät. Gleichgültig ob Männer, Frauen oder Kinder.
Und etwas haben sie nicht gemeinsam:
die einen glauben nur so ihre Heimat vor den Landräubern zu schützen , die anderen beschützen Landräuber.
Grüße
Raimund

Hi!

7 Piloten wurden entlassen, die übrigen haben Flugverbot.

Naja, wenn sich nun bereits die Armee Gedanken über den Genozid an den Palästinensern macht, sollte die Weltöffentlichkeit eigentlich aufschreien.
Aber wir alle wissen, dass dies nicht passieren wird.

Grüße,

Mathias

Hi,

Hm, was erwartet diese Befehlsverweigerer denn jetzt?
Militärgericht oder nur Entlassung aus der Armee?

http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,267244,…

Gruß

Sancho

HI Lars,

27 Kampfpiloten verweigern Einsatz in den
Palästinensergebieten.
Naja, mich würde jedenfalls mal interessieren, was die
israelische Presse so dazu meint;

In allen israelischen Tageszeitungen von gestern ist die Pilotenrevolte das Hauptthema.
Z.B. AHRONOT und MAARIV behandeln das Thema an 2x 6 Seiten.
Meiner Meinung nach bringt den besten Kommentar AHRONOT (an der 1.Seite):

Ein Erdbeben
Die „Pilotenrevolte“ ist ein Erdbeben mit vernichtendem Potenzial, dessen Grösse man sich jetzt noch nicht vorstellen kann.
Diese Aufregung muss man sofort stoppen, sonst könnte sie weitere Sektoren in der Armee mitreißen, und das nicht nur in der Luftwaffe.
…Dieser Brief ist gefährlich, er stellt einen Präzedenzfall dar. In der Luftwaffe ist es bis heute nie passiert, dass Piloten erklärten, sie würden einen Auftrag nicht durchführen. Im Libanonkrieg kammen manchmal Zweifel bei Angriffen auf die Städte oder Flüchtlingslager, aber diese blieben im grauen Bereich, innerhalb der Luftwaffe. Mit diesem öffentlichen Aufruf sollen weitere Teile der Armee mitgerissen werden. Und schaut man das an wie man will- das ist ein Appell zu einem Aufstand. Die Luftwaffesoldaten waren immer diejenigen, die alle andere zogen. Und es gibt auch andere. Auch in anderen Teilen der Armee, wie zum Beispiel im militärischen Geheimdienst und im Heer, haben Offiziere schon Zweifel im Zusammenhang mit dem Verhalten gegenüber der Palästinenser geäußert.
Dieser Brief hat die Öffentlichkeit geschockt, und das war auch seine Absicht. Auch wenn es der Armee gelingen sollte, die Aufregung zu beruhigen, wird eine gründliche Untersuchung erforderlich sein um festzustellen, auf welchem Boden diese Erscheinung entstehen konnte. Denn dieser Brief bringt Verzweiflung zum Ausdruck, Ausweglosigkeit. In Zeiten der Alarmbereitschaft wurden keine Fragen gestellt. Heute, in einer Zeit, da militärische Aktionen nicht durch politische Maßnahmen unterstützt werden, kommen erste Fragen auf. Und zwar bei den besten Leuten, die wir haben. Man kann sie bestrafen, man kann sie einsperren. Aber man darf die Fragen, die sie auf den Tisch bringen, auf keinen Fall ignorieren!

Nochmals Ahronot: Die Piloten und der General
…nachdem die Probleme der Disziplin gelöst sind, können andere Aspekte des Briefs erörtert werden. Denn trotz seiner Nachteile enthüllt er eine Reihe von Fragen, die von der israelischen Gesellschaft nicht ignoriert werden dürfen.
Der Kommandeur der Luftwaffe tröstete sich gestern damit, dass sich unter den Piloten, die den Brief unterzeichneten, fast keine Piloten von Kampfflugzeugen befinden und nur 9 in aktivem Dienst sind…Wehe einem Kommandeur, der sich mit so etwas tröstet, und wehe einem politischen Apparat, der den Kopf in den Sand steckt, anstatt sich mit den an ihn gerichteten Fragen auseinanderzusetzen.
In dem Brief wird behauptet, es gäbe „illegale Befehle“ in der Luftwaffe. Das ist ein sehr schwerer Vorwurf. Leider werden in dem Brief keinerlei Beweise dafür angeführt, dass derartige Befehle tatsächlich erteilt wurden.
Der andere Vorwurf, es gäbe „unmoralische Befehle“, hängt mit dem Schaden zusammen, der der Kampfmoral der israelischen Armee durch die anhaltende Besatzung und den Kampf gegen den Terror entstanden ist. Politiker und hohe Offiziere geben damit an, die israelische Armee sei „die moralischste Armee der Welt“. Diese Behauptung lässt sich leider immer weniger mit der Realität verbinden.
…Es kann durchaus sein, dass eine Gesellschaft, die sich mit derart gemeinem Terror auseinandersetzen muss wie die israelische, ähnlich, und vielleicht sogar noch schärfer als Israel reagieren würde. Aber die schwere Schuld, die auf den Palästinensern lastet, befreit uns Israelis nicht von der Verantwortung für unsere Taten. Der Krieg hat bisher nur kurzfristige Erfolge gebracht. Auf lange Sicht hat er die blutige Rechnung zwischen den beiden Völkern nur verstärkt und die Rechtsnormen in der israelischen Armee gesenkt.
Die Sharon-Regierung hat beschlossen, nichts für eine Heilung der Wunden zu unternehmen, solange der Terror anhält. Würde sie nur ein Prozent von dem, was sie in den Krieg investiert, in den Frieden investieren, dann würden solche Briefe vielleicht nicht geschrieben werden. Die Regierung fordert vom Volk Durchhaltevermögen, aber sie liefert ihm nicht einmal den kleinsten Funken Hoffnung…

MAARIV: Dann sollen sie nicht fliegen
Ich kenne die Luftwaffe… und ich weiß, dass wir niemals versucht haben, unschuldige Menschen zu treffen. Immer haben wir versucht, so exakt wie möglich zu operieren. In diesem Krieg demonstriert Israel Präzision wie in einem Operationssaal.
Natürlich kommen manchmal Unschuldige zu Schaden. Man darf jedoch nicht vergessen, dass sich die Terroristen absichtlich hinter Zivilisten verstecken, sogar hinter Kindern. Wer für die israelische Luftwaffe fliegt, tut dies freiwillig. Wer das Gefühl hat, er treffe Unschuldige, der sollte lieber gar nicht fliegen.
…Ein großer Teil der Piloten, die unterzeichnet haben, fliegt keine operativen Flüge, und schon viele Jahre hat niemand von ihnen verlangt, Bomben abzuwerfen. Plötzlich nützen sie die Tatsache, Piloten zu sein, zu politischen Zwecken aus. Sie sollten begreifen, dass jeder Schuss, der aus der Luft abgefeuert wird, bedeutet, dass es in Tel Aviv und Jerusalem weniger Tote geben wird.
…Im Gegensatz zu der Luftwaffe und der israelischen Armee suchen die Terroristen ihre Ziele nicht aus. Ihr einziges Ziel ist es, so viele Israelis wie möglich zu töten, und es ist ihnen egal, ob es Frauen, Kinder, alte Leute oder Passanten sind. Der Luftwaffe ist das nicht egal, und das sollten wir alle in Erinnerung behalten.

Oder einzelne Personen:
Aloni (ein Knessetmitglied): „Ich salutiere diesen Piloten. Sie retten die Ehre des Staates und die Ehre der israelischen Armee. Der Verteidigungsminister prahlt damit, wir haben die moralischste Armee der Welt, und diese Piloten haben das nun bewiesen.“

Effi Eitam (Minister, Vertreter der Siedler in der Regierung, ein religiöser Fanatiker): „Dies ist das Ergebnis einer schweren Verzerrung der Moral und Gerechtigkeit in der israelischen Gesellschaft und deutet auf einen tiefen Bruch in der Armee hin. Diese Piloten müssen unverzüglich aus der Armee entfernt werden.“

Reicht’s?

Gruss
MMHK

Vielleicht darf ich hier einspringen, ohne das ich Marion das
Wort
nehmen moechte.
wie waere es damit, dass es zwischen den von Dir erwaehnten
Terroristen und den Einsatzkraeften den einfachen Unterschied
gibt,
dass Israel eine offizielle Armee besitzt, in welcher momentan
diese
Verweigerung stattfindet. Jene „Terroristen“ haben ja keine
offizielle Order, Einsaetze gegen Israel durchzufuehren, oder
gibt es
etwa seit neuestem PalestinianAttackForces? Was macht dich
annehmen,
dass Israel seine Einsaetze ausschliesslich durch die Existenz
von
Terroristen in palestinensicher Region begruendet?

dieses unterschieds war ich mir schon bewusst; es ging mir jetzt weniger um den verblendeten bombenleger selbst sondern über deren anführer, die kommandoebene… diese attentate müssen ja auch erstmal vorbereitet und organisiert werden - eine gewisse struktur - auch kommandostruktur - ist ja schon vorhanden. würden jetzt 3 höhere hamas-mitglieder sagen „ok, wir sollten die angriffe auf zivile ziele stoppen“ würde mich das aber doch sehr verwundern. aber gut wäre es trotzdem.

gruss

‚Verräter‘

Schließlich sitzt in Israel zB seit
15 Jahren ein „Verräter“ in Isolierungshaft, der es gewagt
hat, Belege für die
Existenz des israelischen Atomwaffenprogramms an die
Öffentlichkeit zu bringen.

Ich weiß nicht ob deine Aussage stimmt, aber selbst wenn: Was ist grundsätzlich verwerflich daran, wenn ein Staat Spione, die geheime militärische Dinge ausplaudern einsperrt?

Israel hat sich nie dazu verpflichtet keine Atomwaffen zu besitzen - wie Pakistan oder Indien. Israel wurde - soweit ich weiß - auch nie (anders als der Irak) vom UN-Sicherheitsrat verboten welche zu besitzen.
Man mag grundsätzlich Kernwaffen aus moralischen Gründen ablehnen - ungesetzlich sind sie deshalb noch lange nicht.

Hi!

7 Piloten wurden entlassen, die übrigen haben Flugverbot.

Naja, wenn sich nun bereits die Armee Gedanken über den
Genozid an den Palästinensern macht, sollte die
Weltöffentlichkeit eigentlich aufschreien.
Aber wir alle wissen, dass dies nicht passieren wird.

ja, ich finde es halt schon erstaunlich, dass armeeangehörige mit wissen um die persönlichen konsequenzen hier die befehle verweigern.

ich mein: auch bei der israelischen luftwaffe dürfte der anteil der pazifisten gegen 0 gehen. wer wird schließlich kampfpilot in einem krisengebiet, wenn er nicht darum weiss, was er später tun muss. die leute werden ja auch psychologisch getestet und geschult bevor sie überhaupt nur mal in ein flugzeug reindürfen.

die piloten haben ja, wie ich es verstand, auch nicht generell mokiert, dass palästinensiche terroristen verfolgt werden, sondern, dass die luftwaffe dabei einfach ein völlig unverhältnismäßiges mittel ist. ich bin gespannt, ob das noch nachahmer findet.

gruss

Naja, wenn sich nun bereits die Armee Gedanken über den
Genozid an den Palästinensern macht, sollte die
Weltöffentlichkeit eigentlich aufschreien.
Aber wir alle wissen, dass dies nicht passieren wird.

(1) Als erstes möchte ich anmerken, dass ich den Begriff Genozid für unangemessen halte. Es handelt sich dabei um „Handlungen, begangen in der Absicht eine nationale, ethnische, rassische oder religiöse Gruppe, ganz oder teilweise zu zerstören“

Ich kann akzeptieren, dass einige behaupten, die Regierung Sharon würde nicht nur den Tod von palästinensischen Zivilisten (hier würde ICH „Politiker“ der Hamas nicht mit einbeziehen) in Kauf nehemn sondern sogar wollen. Auch wenn ich nicht diesen Eindruck gewonnen habe trotz deutlicher Stimmen in der deutschen Presse (die ja angeblich nichts gegen Israel sagen darf). Aber gut akzeptiert. Selbst dann würde ich diesen Begriff nicht anwenden, weil sonst die Relationen verschwinden. Es gibt einen Unterschied zwischen kriegerischen Handlungen bei denen Zivilisten umkommen, ethnischen Säuberungen und der fabrikmäßigen Abschlachtung von Menschen. Um nicht mißverstanden zu werden möchte ich Ignatz Bubis zitieren, der sich zum Kosovokrieg äußert::
„Aber die Vergleiche mit dem Völkermord der Nazis, mit Auschwitz, sind nicht angebracht. Daß ich mich hier leise verhalte, hängt ganz einfach damit zusammen, daß ich nicht einem Kind im Kosovo, dessen Vater man umgebracht hat, sagen kann: Dein Vater ist nicht das gleiche Opfer wie mein Vater, der in Treblinka ermordert wurde. Es wäre den Opfern gegenüber vermessen zu sagen: Dieses Opfer ist ein geringeres Opfer. Aber die Analogien, die sind nicht zu verwenden - die dürfen nicht verwendet werden.“

(2)Wer soll schon wissen, was sich hinter „Weltöffentlichkeit“ verbirgt? So wie ich den Begriff allerdings verstehe, tut sie das sehrwohl. Wieso stimmen die meisten Staaten in der UN-Vollversammlung für eine Israel-feindliche Resolution. Warum finden sich in westlichen (in arabischen sowieso) Zeitungen eine Vielzahl kritischer Äußerungen?

Ich weiß nicht ob deine Aussage stimmt,

Ich geh mal davon aus, daß sie stimmt. Die Information beziehe ich nämlich aus einer BBC(?)-Doku über Israels geheimes (angeblich ja gar nicht existentes) Atomwaffenprogramm, die hierzulande unlängst im Fernsehen zu sehen war.

aber selbst wenn: Was
ist grundsätzlich verwerflich daran, wenn ein Staat Spione,
die geheime militärische Dinge ausplaudern einsperrt?

Dieser Mensch hat keinen „geheimen Nachrichtendienst zum Nachteile Israels“ betrieben, sondern wollte mit Hilfe eines Journalisten nur aufdecken, DASS Israel - entgegen seinen Beteuerungen - ein Atomwaffenprogramm hat. Also im wesentlich hat er wohl nur über das geplaudert, was in dieser Region eh schon die Spatzen von den Dächern pfeifen.

Israel hat sich nie dazu verpflichtet keine Atomwaffen zu
besitzen

Hat es nicht? (Ok, ich weiß es nicht.)
Aber warum war in der Doku dann die Rede von Kontrollen durch amerikanische Experten, denen man sich einfach dadurch entzog, daß man die entsprechenden Anlagen einfach ein paar Stockwerke unter die Erde in einen Geheimbunker verlagerte? Und davon, daß es seit längerem eine Art „Gentlemen’s Agreement“ zwischen der jeweiligen amerikanischen und israelischen Regierung gibt: Solang die Israelis dafür sorgen, daß es ihre Atomwaffen „offiziell“ nicht gibt, werden die Amerikaner auch nicht danach suchen?

Israel wurde - soweit ich
weiß - auch nie (anders als der Irak) vom UN-Sicherheitsrat
verboten welche zu besitzen.

Ja, rat einmal, warum…
Aber die Israelis haben eh genug andere UN-Resolutionen zur Verfügung, die sie mißachten können.

Man mag grundsätzlich Kernwaffen aus moralischen Gründen
ablehnen - ungesetzlich sind sie deshalb noch lange nicht.

Stimme ich zu. Aber das hat nichts mit der Haft des erwähnten „Verräters“ zu tun, der eigentlich wegen einer „Kleinigkeit“ seit 15 Jahren (verurteilt auf 18 Jahre, also stehen ihm noch 3 Jahre bevor) im Isolierungshaft gehalten wird.

Hierzulande mußt Du für eine solche Strafe schon einen Mord begehen, und selbst da wird für eine 15jährige Haft (va ohne vorzeitige Entlassung) schon eine entsprechende „Qualität“ der Tat vorausgesetzt.

Ciao
P.

Israelische Soldaten - egal welchen Dienstgrades - werden dafür ausgebildet und bezahlt, daß sie den Genoizid am eigenen Volk verhindern, nicht ihn anderen anzutun.

(3) IAF suspendiert 27 israelische Reservesoldaten von ihrem Dienst

Die israelische Luftwaffe IAF hat am Donnerstag 27 Soldaten von ihrem Dienst in der IAF suspendiert, neun davon aktive Kampfpiloten. Die Soldaten hatten am Mittwoch in einem offenen Brief an den Luftwaffenchef Dan Halutz erklärt, Befehle zum Angriff auf zivile Ziele in den Palästinensergebieten zu verweigern. Alle 27 Soldaten sind Reservisten. Keiner von ihnen wurde von der IAF zum Kampfeinsatz in den Palästinensergebieten aufgefordert.

Israel ist seit drei Jahren einem grausamen Terror ausgesetzt, das kein anderes Land der Welt vorher kannte. Der palästinensische Terror gegen jüdische und israelische Ziele wird im Namen des Islamischen Heiligen Krieges geführt. Israel hat diesen Terroristen und ihren Organisationsstrukturen einen kompromisslosen Kampf angesagt. Ziel dieses Kampfes ist die Zerschlagung der Terrororganisationen, nicht die palästinensische Zivilbevölkerung. Viele ihrer Militärmaßnahmen hat die israelische Armee abgesagt, um palästinensische Zivilisten nicht zu treffen. Es ist wahr, dass in diesem schwierigen Kampf gegen den Terror auch unschuldige Zivilisten getroffen wurden. Dies war nicht Absicht der Militärmaßnahmen. Es muss aber auch betont werden, dass sich die Terroristen bewusst unter Zivilisten aufhalten, um sich dadurch zu schützen.

Am Donnerstag haben Hunderte Piloten und Flugnavigatoren der IAF eine eigene Erklärung unterzeichnet. Darin werfen sie den 27 Reservesoldaten vor, bewusst ihre Uniform zu politischen Zwecken zu missbrauchen.

aus : newsletter der botschaft ds staats israel, 26.09.2003

ja, danke.

gruss
Lars

Hallo Simon,

Naja, wenn sich nun bereits die Armee Gedanken über den
Genozid an den Palästinensern macht, sollte die
Weltöffentlichkeit eigentlich aufschreien.
Aber wir alle wissen, dass dies nicht passieren wird.

(1) Als erstes möchte ich anmerken, dass ich den Begriff
Genozid für unangemessen halte. Es handelt sich dabei um
„Handlungen, begangen in der Absicht eine nationale,
ethnische, rassische oder religiöse Gruppe, ganz oder
teilweise zu zerstören“

Ganz recht. Natürlich passiert dies im Falle Israel - Palästinenser relativ langsam, das Ziel jedoch ist klar und wird lediglich aus falsch verstandener Schuld heraus nicht klar angeprangert.

Ich kann akzeptieren, dass einige behaupten, die Regierung
Sharon würde nicht nur den Tod von palästinensischen
Zivilisten (hier würde ICH „Politiker“ der Hamas nicht mit
einbeziehen) in Kauf nehemn sondern sogar wollen. Auch wenn
ich nicht diesen Eindruck gewonnen habe trotz deutlicher
Stimmen in der deutschen Presse (die ja angeblich nichts gegen
Israel sagen darf). Aber gut akzeptiert. Selbst dann würde ich
diesen Begriff nicht anwenden, weil sonst die Relationen
verschwinden.

Ich sehe hier kein Problem der Relation, halte den Begriff „Genozid“ nach wie vor für passend.

Es gibt einen Unterschied zwischen kriegerischen
Handlungen bei denen Zivilisten umkommen, ethnischen
Säuberungen und der fabrikmäßigen Abschlachtung von Menschen.

Richtig.

Um nicht mißverstanden zu werden möchte ich Ignatz Bubis
zitieren, der sich zum Kosovokrieg äußert::
„Aber die Vergleiche mit dem Völkermord der Nazis, mit
Auschwitz, sind nicht angebracht. Daß ich mich hier leise
verhalte, hängt ganz einfach damit zusammen, daß ich nicht
einem Kind im Kosovo, dessen Vater man umgebracht hat, sagen
kann: Dein Vater ist nicht das gleiche Opfer wie mein Vater,
der in Treblinka ermordert wurde. Es wäre den Opfern gegenüber
vermessen zu sagen: Dieses Opfer ist ein geringeres Opfer.
Aber die Analogien, die sind nicht zu verwenden - die dürfen
nicht verwendet werden.“

Ich kenne diesen Ausspruch und er beleidigt (vor dem Hintergrund der gesamten Einstellung, die Bubis vertrat) alle nichtjüdischen, politischen Gewaltopfer.
Hier wurde nur schnöde Lobbyarbeit gemacht.

(2)Wer soll schon wissen, was sich hinter „Weltöffentlichkeit“
verbirgt? So wie ich den Begriff allerdings verstehe, tut sie
das sehrwohl. Wieso stimmen die meisten Staaten in der
UN-Vollversammlung für eine Israel-feindliche Resolution.
Warum finden sich in westlichen (in arabischen sowieso)
Zeitungen eine Vielzahl kritischer Äußerungen?

Die kritischen reaktionen sind ob der Geschehnisse verschwindend selten.

Grüße,

Mathias

kritische reaktionen auf friedenserhaltende maßnahmen, die du genozid nennst, findest du - wahrscheinlich zu deinem bedauern - hier nicht.

und das finde ich super