Es waren doch erst vor kurzem Wahlen. Mehr als 50 % haben
Schwarz-Gelb gewählt, weil mehr als 50 % Schwarz-Gelb für
richtig halten.
Falsch. Es gab unter 82 Millionen Deutschen 62.168.489 Wahlberechtigte, von denen wiederum nur 72,2% tatsächlich zur Wahl gegangen sind. Das ist die niedrigste Wahlbeteiligung seit Kriegsende gewesen. Von den Wählern wiederum hat zwar eine Mehrheit schwarz-gelb gewählt, nicht aber eine Mehrheit der Gesamtbevölkerung.
Wenn es so viele gibt die die Politik für nicht demokratisch
halten, dann sollten diese Leute eine in Ihren Augen
demokratische Partei gründen und sich wählen lassen.
Diejenigen, die Gewalt ausüben, sind meistens Autonome, die „nur aus Spaß“ Randale machen, also kein politisches Interesse haben. Sie missbrauchen häufig Veranstaltungen, bei denen friedlich demonstrierende Bürger das Grundrecht auf freie Meinungsäußerung wahrnehmen. Dein Vorschlag geht also ins Leere.
Ich schließe daraus dass die Meisten unsere Demokratische
Grundordnung für demokratisch halten und mit der Politik
zufrieden sind.
Das kannst du nicht gleichsetzen.
Es gibt sehr viele Menschen, die unsere Staatsform vom Prinzip her für richtig halten, zugleich aber der Meinung sind, dass die Politik - und schwarz-gelb ganz besonders - Klientelpolitik macht, die nur einer gewissen, gut situerten Oberschicht zugute kommt.
Wer am unteren Ende der Gesellschaft lebt, wird von der Politik kaum noch beachtet, allein die Linke vertritt die Interessen dieser Bürger. Zugleich gilt die Linke aber allen anderen Parteien als Schmuddelkind, mit der man nicht zusammenarbeitet. daher fühlen sich viele Bürger inzwischen nicht mehr von der Politik vertreten.
Das ist zwar auch keine Rechtfertigung für Randale. Man sollte hier aber dennoch nicht Ursache und Wirkung verdrehen. Seit Jahren findet eine Entwicklung statt, bei der wenige Reiche immer exorbitanter dazu verdienen und die Masse der Leute immer weniger in der Tasche hat, die Gruppe der Armen also immer größer wird. Gerade am unteren Rand der Gesellschaft wächst ein immer größeres Prekariat von Verlierern heran, um die sich nicht mehr gekümmert wird.
Diese Leute haben keine Perspektive mehr und fühlen sich von den Entwicklungen ausgebeutet und chancenlos. Wer nichts zu verlieren hat und von Politik und Gesellschaft nicht mehr respektiert wird, der respektiert dann auch den Staat und seine Organe - beispielsweise die Polizei - nicht mehr.
Um diese Demokratie auch zu schützen sollte die Polizei härter
durchgreifen.
Nee, die Politik sollte Chancengleichheit herstellen und faire Chancen auch für Menschen aus den unteren Schichten gewährleisten!
Von Januar bis Oktober 2009 haben sich 115 Abgeordnete insgesamt 396 Montblanc-Füllhalter und Kugelschreiber gekauft. Gesamtsumme 68800 EUR und damit durchschnittlich für 600 EUR pro Parlamentarier. Bezahlt wurde es nicht etwa aus eigener Tasche, sondern die Steuerzahler haben es bezahlt! http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,662…
Es ist nicht nur an sich völlig unpassend, dass Volksvertreter so mit Steuergeldern umgehen und sich nicht mit einfacheren Schreibgeräten begnügen. Es ist auch im Augenblick so dermaßen unpassend wie noch nie, denn noch nie war der Staat so verschuldet wie jetzt und wir haben die größte Wirtschaftskrise aller Zeiten.
Kannst du diese Parlamentarier verstehen und findest du, dass sie im Sinne derer, die sie vertreten - der Bürger - gehandelt haben? Ich finde das nicht. Man müsste mal eine Umfrage machen und fragen, was die Wähler von diesen Einkäufen halten…
Rechtlich kann niemand gegen diese Bereicherung mit Luxusartikeln auf Kosten der Bürger - teilweise von Abgeordneten, die nach der Wahl aus dem Bundestag ausscheiden mussten, aber sie haben sich nochmal schnell ein „Abschiedsgeschenk“ auf Kosten der Bürger gemacht - vorgehen. Moralisch oder vom Menschenverstand her muss man sich schon fragen, in welcher Welt diese Leute leben.
Wundert es dich, dass sich Menschen eingedenk solcher Vorgänge von diesen Parlamentariern nicht mehr vertreten fühlen? Mich nicht.
Solche Vorfälle rechtfertigen keine Randale und keine Gewalt. Sie erklären aber, warum viele Bürger sich nicht mehr von der Politik vertreten fühlen und dann keinen Respekt mehr vor einem Staat haben, dessen Repräsentanten so agieren. Wer so handelt demonstriert, dass er die Bodenhaftung zum normalen Volk verloren hat.
Von dem Geld, was jeder Abgeordnete durchschnittlich für schöne Füller ausgegeben hat, müssen manche Menschen 2 Monate lang leben!
Randalierer fallen dem Staat finanziell zur Last. Der Staat
hat höhere Ausgaben, der Randalierer regt sich über die
Schuldenlast des Staates, oder Steuererhöhungen auf,
randaliert weiter und kostet weiter Geld --> Kreislauf
Wenn der Staat für eine gerechtere Verteilung der Mittel in der Bevölkerung sorgen würde und verhindert, dass der Gekdbeutel über die Bildungschancen bestimmt, man endlos über den Mindestlohn diskutiert und ihn nicht beschließt, während Milliarden nach fast keiner Diskussion in Banken investiert werden (die inzwischen wieder Casino spielen) dann darf man sich nicht wundern, wenn es zu sozialen Unruhen kommt.
Davor wurde seit langem gewarnt und die Politik tut nichts dagegen. Im Gegenteil. Kein Wunder, wenn manche Bürger dann nicht mehr brav protestieren, sondern es zu Ausschreitungen kommt. Es ist nicht richtig und nicht der richtige Weg, aber die Erklärung warum das passiert.
Gruß,
MecFleih