Kritik am Konjunkturpacket II?

Hallo allerseits,

ich stehe gerade vor meiner Abschlussprüfung meiner Ausbildung. Wir werden in Wirtschaft und Politik geprüft und das Thema wir die Konjunktur sein.

Ich bin mir ziemlich sicher, dass wir das Konjunkturpacket 2 kritisieren sollen. Leider weiß ich so gut wie keine Agumente. Zwei sind mir bereits eingefallen:

  1. Die Abwrackprämie ist ein Strohfeuer Effekt
  2. Die Gelder die in die Infrastruktur gepumpt werden, sind Maßnahmen, deren Wirkungsdauer verstzt ist und zu hohem Staatsverschulden kommen kann.

Ich wäre Ihnen sehr dankbar, wenn sie mir helfen könnten noch ein paar Argumente zu finden, die gegen das Packet sprechen.

Vielen Dank im Voraus,
Christine

Hallo allerseits,

ich stehe gerade vor meiner Abschlussprüfung meiner
Ausbildung. Wir werden in Wirtschaft und Politik geprüft und
das Thema wir die Konjunktur sein.

Ich bin mir ziemlich sicher, dass wir das Konjunkturpacket 2
kritisieren sollen. Leider weiß ich so gut wie keine Agumente.
Zwei sind mir bereits eingefallen:

  1. Die Abwrackprämie ist ein Strohfeuer Effekt
  2. Die Gelder die in die Infrastruktur gepumpt werden, sind
    Maßnahmen, deren Wirkungsdauer verstzt ist und zu hohem
    Staatsverschulden kommen kann.

Ich wäre Ihnen sehr dankbar, wenn sie mir helfen könnten noch
ein paar Argumente zu finden, die gegen das Packet sprechen.

  1. es sind zum teil steuergelder
  2. die staatschulden steigen
  3. es ist eine gigantische kuenstliche einflussnahme auf die wirtschaft durch den staat
  4. die wirtschaft mag das paket als absolution verstehen, so weitermachen zu duerfen wie immer

Ich bin mir ziemlich sicher, dass wir das Konjunkturpacket 2
kritisieren sollen. Leider weiß ich so gut wie keine Agumente.
Zwei sind mir bereits eingefallen:

  1. Die Abwrackprämie ist ein Strohfeuer Effekt
  2. Die Gelder die in die Infrastruktur gepumpt werden, sind
    Maßnahmen, deren Wirkungsdauer verstzt ist und zu hohem
    Staatsverschulden kommen kann.

Hallo,

ich würde das Paket aus der anderen Richtung kritisieren:
3. Das Paket ist zu klein ausgefallen. Wir haben in 2009 -5% Wachstum, daher hätte ein größeres Paket zu das Wachstum nach oben getrieben. Bei -5% Wachstum bleiben viele Produktionsfaktoren ungenutzt: Arbeitskräfte, Rohstoffe, Vorprodukte,… Auch Kapital liegt ungenutzt bei den Banken und hätte gewinnbringend investiert werden können. Die resultierenden Multiplikatoreffekte hätten nach Keynes eine sehr positive Wirkung gehabt.
4. Auf den Finanzmärkten suchen Anleger nach risikolosen Anlagen. Eine Erhöhung der Staatsverschuldung löst das Problem im Finanzsektor.
5. es hätte bessere Projekte für Investitionen gegeben als die gewählten

Eine Anmerkung nebenbei zur Staatsverschuldung: die privaten Unternehmen haben sich in den letzten Jahren stark verschuldet. Wer bspw. vor 4 Jahren Aktien gekauft hat, hat wohl inzwischen etwa 40% seiner Investitione verloren. Die Unternehmensverschuldung wurde also mit einem deutlich negativen Zinssatz verzinst. Die einzige alternative ist Staatsverschuldung. Komischerweise wird die Rückzahlung des Staates immer kritisch gesehen, auch wenn seit dem 2. Weltkrieg in Deutschland immer alle Staatsschulden zurückgezahlt wurden. Das kann man von den privaten Unternehmen nicht behaupten.

Will sagen: Vorsicht vor einem dogmatischen Herangehen an die Frage der Staatsverschuldung: wenn die Anleger Risiko und Ertrag im Unternehmenssektor beurteilen können, warum sollten sie das dann nicht im staatlichen Sektor? Es wird ja auch dort niemand gezwungen zu investieren.

Hallo,

Auch Kapital liegt ungenutzt bei den Banken
und hätte gewinnbringend investiert werden können.

Da liegt überhaupt nichts ungenutzt rum, weil die Kreditinstitute die Staatsgelder nicht bar im Keller liegen haben.

Gruß
Christian

Hallo,

resultierenden Multiplikatoreffekte hätten nach Keynes eine
sehr positive Wirkung gehabt.

Auch Keynes wäre der Meinung gewesen, dass man nur etwas produzieren sollte, was man auch verkaufen kann. Als Exportland bringt ein Ankurbeln der inländischen Nachfrage nicht sehr viel.

Auch Kapital liegt ungenutzt bei den Banken
und hätte gewinnbringend investiert werden können.

Da liegt überhaupt nichts ungenutzt rum, weil die
Kreditinstitute die Staatsgelder nicht bar im Keller liegen
haben.

Hallo,

es geht mir nicht um Staatsgelder sondern um die Überschussreserven der Banken. Diese liegen beispielsweise in den USA bei über 800 Milliarden US-$ (April 2009, vorläufig*). Dieses Geld fehlt der Wirtschaft, denn damit werden nun keine Güter nachgefragt - die Nachfrage bricht folglich ein. Eine gute Erklärung hat Paul Krugman bei Slate gegeben mit seiner „babysitter coop“ (http://www.slate.com/id/1937/), die auf einem Originaltext von hab-ich-vergessen basiert.

ciao,
Dirk

*: Quelle ist http://www.federalreserve.gov/releases/h3/Current/

Hallo,

eine solche Behauptung belegt man am besten durch ein Zitat, denn toten Menschen wurde schon viel in den Mund gelegt. Und das ist in diesem Fall nicht anders. Schau Dir mal dieses Zitat aus der „General Theory“, also Keynes Hauptwerk von 1936, an:

„If the Treasury were to fill old bottles with banknotes, bury them at suitable depths in disused coalmines which are then filled up to the surface with town rubbish, and leave it to private enterprise on well-tried principles of laissez-faire to dig the notes up again (the right to do so being obtained, of course, by tendering for leases of the note-bearing territory), there need be no more unemployment and, with the help of the repercussions, the real income of the community, and its capital wealth also, would probably become a good deal greater than it actually is. It would, indeed, be more sensible to build houses and the like; but if there are political and practical difficulties in the way of this, the above would be better than nothing.“

Quelle: http://preview.tinyurl.com/r9wwaz (Google Books)

ciao,
Dirk

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hallo Chrissie,

mein persönlicher Hauptkritikpunkt ist die unterschiedliche Wertigkeit, welche unterschwellig der Bevölkerung vermittelt wird: Autos sind diesem unseren Staat 25x so viel wert wie Kinder.

Anderswo sieht die Sache ganz anders aus, z.B. http://www.centrelink.gov.au/internet/internet.nsf/i…

Beste Grüße

=^…^=

Hallo Steven,

Als Exportland bringt ein Ankurbeln der inländischen Nachfrage nicht sehr viel.

nanana - wenn weltweit die Wirtschaft kriselt, könnte man doch auch argumentieren, dass es zumindest bei der Binnennachfrage noch Spielraum gibt.

Und wenn diese angekurbelt würde, könnten dabei ganz aus Versehen vielleicht sogar noch Arbeitsplätze hier vor Ort (im Verkauf, Dienstleistungsgewerbe etc.) geschaffen werden.

Gruß

=^…^=

Hallo,

eine solche Behauptung belegt man am besten durch ein Zitat,

Meinungen müssen nicht belegt werden.

Hallo,

es geht mir nicht um Staatsgelder sondern um die
Überschussreserven der Banken. Diese liegen beispielsweise in
den USA bei über 800 Milliarden US-$ (April 2009, vorläufig*).
Dieses Geld fehlt der Wirtschaft,

„fehlen“ setzt voraus, daß es jemand haben möchte. Wie ich hörte, sind weder Konsum noch Investitionen derzeit ein übermäßig stark ausgeprägt. Mehr Geld wird also höchstens zur Verlustfinanzierung benötigt.

denn damit werden nun keine
Güter nachgefragt - die Nachfrage bricht folglich ein.

Zu viel Geld im System, das zudem nicht risikoadäquat verzinst wird, ist eine Ursache des Problems. Daß nicht all das Geld, was im System vorhanden ist, kaufkraftwirksam wird, ist ein Glücksfall.

Gruß
Christian

Hi,

ich würde das Paket aus der anderen Richtung kritisieren:
3. Das Paket ist zu klein ausgefallen. Wir haben in 2009 -5%
Wachstum, daher hätte ein größeres Paket zu das Wachstum nach
oben getrieben.

Abgesehen davon, dass es wohl -6% sein sollen, müsste man mindestens 5% als Konjunkturpaket ins System geben, um +/- 0 zu sein. Das ist sehr theoretisch, weil der Markt ja auch sehr stark durch psychologische Faktoren etc. beeinflusst wird - aber lassen wir das einfach mal weg um es einfach zu machen.

Wir hätten danach dennoch nichts erreicht weil die Ursachen der Misere nicht bekämpft würden und es nur eine Frage der Zeit wäre, bis sich dieselbe Geschichte eines globalen Zusammenbruchs erneut ereignet.

Um die Problematik nachhaltig zu lösen müsste eine Lösung gefunden werden, bei der Wachstum nicht behindert wird, zugleich aber nicht eine große Masse an „Loosern“ riesige Gewinne einiger weniger Profiteure finanziert. Es kann also nicht gehen, dass die einen 25% Rendite haben wollen, wenn das Geld bei der Masse immer knapper wird…

Das ist weniger eine Frage der Ausrichtung und Höhe der Konjunkturpakete, sondern vielmehr die Erkenntnis, dass das momentane Funktionsprinzip der Geldverteilung auf lange sicht generell nicht hinhauen kann.

Gruß,

MecFleih

Hallo,

ich stimme Dir in weiten Teilen zu. Allerdings sollte man Konjunkturpolitik (und damit das Konjunkturpaket) von langfristiger Wachstumspolitik trennen. In der Krise sind wir alle betroffen, und da müssen wir zusammen durch. Danach müssen wir analysieren, was schiefgelaufen ist und dann entsprechend das System anpassen. Priorität solte aber jetzt erstmal die Konjunkturpolitik haben, damit wir keine Massenarbeitslosigkeit bekommen.

ciao,
Dirk

Hallo!

Kritikpunkte gibt es wohl sehr viele! Ob das was derzeit gemacht wird, gut oder schlecht ist / war, wird man erst im Nachhinein sehen.

Zu der von Dir erwähnten Infrastruktur gibt es eine Interessante Homepageadresse:

http://www.orf.at/090416-37315/index.html

Bei der Studie der Technischen Universität Wien steht, dass investitionen in den Autobahnbau fast nichts bringen. Investitionen in den Nahverkehr (Radwege, öffentlicher Verkehr) ein vielfaches.

Zur Krise selbst:
Wodurch wurde die Wirtschaftskrise ausgelöst?
Durch die Kreditkrise.
Banken in den USA haben zu leichtsinnig Kredite an Häuselbauer vergeben. Als dann sehr viele die Kredite nicht mehr zurück zahlen konnten, gab es ein Problem. Da auch Europa und andere Banken sich in den USA bei den Krediten beteiligt hatten, wurde aus dem USA Problem ein Weltweites Problem.

Wenn jetzt der Staat nun mit Schulden und Krediten, die Krise die durch Kredite hervorgerufen wurde, bekämpft… da werden sich wohl die Geister scheiden, ob das gut oder schlecht ist.

Hallo,

Wodurch wurde die Wirtschaftskrise ausgelöst?
Durch die Kreditkrise.

Jaaaaaa…

Banken in den USA haben zu leichtsinnig Kredite an Häuselbauer
vergeben. Als dann sehr viele die Kredite nicht mehr zurück
zahlen konnten, gab es ein Problem.

IMHO war das nur der konkrete Auslöser, warum alles ins Rollen kam, aber nicht die eigentliche Ursache. Anstatt der Häuslebauer hätten es auch irgendwelche anderen Kreditgeschäfte sein können, die das Fass zum Überlaufen bringen.

Das Problem liegt in einem System, bei dem wenige Profiteure Renditen erwirtschaften, die völlig utopisch sind und dieses wird finanziert von vielen, die es bezahlen müssen. Das Geld vermehrt sich aber ja nicht wie Zellen bei der Teilung, sondern 1 Dollar bleibt immer 1 Dollar. Gewinne kommen nur zustande, wenn da jemand 1 Dollar anlegt, um 2 zu bekommen. Der 2. Dollar muss aber irgendwoher kommen.

In der letzten Jahren kam er aber von nirgends, sondern wurde nur auf dem Papier erwirtschaftet. Und es war dann auch nicht nur ein 2. Dollar, sondern es waren gleich 25 Dollar, die einige dann plötzlich bekamen.

So eine Spirale kann man aber nicht beliebig weiter drehen, sondern es muss irgendwann zusammenbrechen - nämlich dann, wenn klar wird, dass diese 25 Dollar nur auf dem Papier stehen, aber real gar nicht vorhanden sind bzw. wenn denen, die dieses Geld zahlen sollen, es nicht können weil gar kein realer Wert in dieser Höhe vorhanden ist.

Dass es an den Häuslebauern scheiterte, tut wenig zur Sache. Es hätte auch an anderen Stellen passieren können und zum gleichen Ergebnis geführt.

Gruß,

MecFleih

Hallo,

wenn da jemand 1 Dollar anlegt, um 2 zu bekommen.
Der 2. Dollar muss aber irgendwoher kommen.

In der letzten Jahren kam er aber von nirgends, sondern wurde
nur auf dem Papier erwirtschaftet. Und es war dann auch nicht
nur ein 2. Dollar, sondern es waren gleich 25 Dollar, die
einige dann plötzlich bekamen.

hmmm, nein. :smile:

25% Rendite bedeutet, daß 100 Dollar angelegt werden und 25 dazu kommen.
Und das funktioniert auch, auch real.

Gründe eine Bank.
Einige Kunden werden Geld bei Dir anlegen, andere Kredite nehmen.
Die Zinsen für Kredite sind deutlich höher, diese Differenz sind Deine Einnahmen. Nach Abzug der Ausgaben, bleibt ein Gewinn.
Dein Eigenkapital wurde dabei gar nicht angerührt.

Warum soll der Gewinn nun nicht 25% des Eigenkapitals betragen? Warum soll es das Geld nicht real geben? Die Kreditnehmer zahlen die Zinsen doch real.

Gruß Rainer

billiges Geld - schnell gedreht
Hallo Rainer,

Gründe eine Bank.
Einige Kunden werden Geld bei Dir anlegen, andere Kredite
nehmen.
Die Zinsen für Kredite sind deutlich höher, diese Differenz
sind Deine Einnahmen. Nach Abzug der Ausgaben, bleibt ein
Gewinn.
Dein Eigenkapital wurde dabei gar nicht angerührt.

gut erklärt. Und jetzt legen wir den Turbo ein:
Um die Wirtschaft zu stützen, drückt die Zentralbank praktisch unbegrenzt und lächerlich billig Geld ins System. Das Geld wird gerne genommen und – weil es ja so günstig war – als Einlage in eine Bank gebracht, die mit risikoreichen Geschäften mehr Zinsen bekommt als sie selber zahlen muß.

Der Sparer bekommt den vereinbarten Zinssatz für seine Einlagen und der Rest der Gewinne entfällt auf das Eigenkapital. Je mehr Geld ich mir also billig leihe, umso mehr Gewinne entfallen auf das (konstante) Eigenkapital. Was liegt näher, als noch mehr Geschäft mit noch mehr Einlagen zu machen, um den Gewinn je Euro Eigenkapital weiter zu steigern?

Mache ich das lange genug, lassen sich beliebige Eigenkapitalrenditen erzielen und genau aus diesen Grunde ist bei der Deutschen Bank das Verhältnis Bilanzvolumen zu Eigenkapital so erschreckend schlecht.

Bei den Landesbanken war es genau das gleiche. Dort kam das billige Geld vom Kapitalmarkt als man noch mit AAA-Ratings beste Bonitätsnoten bekam. Richtig vollgesogen mit Liquidität hat man sich dann 2002-2005 als klar war, daß die staatliche Haftung entfallen und dementsprechend die Zinskosten steigen würden.

Was machte man mit dem ganzen Geld? Natürlich kein Kreditgeschäft (so schnell ließen sich keine Kunden finden), sondern Kreditersatzgeschäft: mit AAA bewertete Wertpapiere kaufen.

Gruß
Christian

Hallo Christian,

danke!

Was in der Realität falsch gelaufen ist, habe ich schon verstanden.

Gruß Rainer

Hallo,

25% Rendite bedeutet, daß 100 Dollar angelegt werden und 25
dazu kommen.
Und das funktioniert auch, auch real.

Gründe eine Bank.
Einige Kunden werden Geld bei Dir anlegen, andere Kredite
nehmen.
Die Zinsen für Kredite sind deutlich höher, diese Differenz
sind Deine Einnahmen. Nach Abzug der Ausgaben, bleibt ein
Gewinn.
Dein Eigenkapital wurde dabei gar nicht angerührt.

Warum soll der Gewinn nun nicht 25% des Eigenkapitals
betragen? Warum soll es das Geld nicht real geben? Die
Kreditnehmer zahlen die Zinsen doch real.

Die Kreditnehmer müssen das Geld, um die Zinsen zu zahlen, aber irgendwoher holen. Wenn jemand 100 EUR leiht, aber 125 EUR zurückzahlen muss, sind die 25 zusätzlichen EUR nicht auf Bäumen gewachsen, sondern die müssen irgendwoher genommen werden. Selbst wenn man das über diverse Ebenen treibt, am Ende der Struktur muss irgendwer dieses Geld aufbringen…

Wer sind diese „Irgendwer’s“? Es sind im Augenblick Steuerzahler, es sind Kleinanleger, Menschen in prekären Arbeitsverhältnissen oder mit mittleren Einkommen usw.

Es kann rechnerisch nur aufgehen, wenn die Kreditnehmer ihrerseits steigende Einnahmen von 25% haben, wen es weniger ist, läuft sich das Ganze irgendwann tot.

Gruß,

MecFleih

Hallo,

Die Kreditnehmer müssen das Geld, um die Zinsen zu zahlen,
aber irgendwoher holen.

stimmt. Da nehme ich mich einfach mal als Beispiel. Ich habe einen Kredit aufgenommen um mir ein Auto zu kaufen, weil ich damit schneller, bequemer, günstiger und flexibel zur Arbeit komme. Dafür bekomme ich von meinem Chef Gehalt, davon zahle ich die Raten, einschließlich Zinsen.

Wenn jemand 100 EUR leiht, aber 125
EUR zurückzahlen muss, sind die 25 zusätzlichen EUR nicht auf
Bäumen gewachsen, sondern die müssen irgendwoher genommen
werden. Selbst wenn man das über diverse Ebenen treibt, am
Ende der Struktur muss irgendwer dieses Geld aufbringen…

Wer sind diese „Irgendwer’s“?

Unternehmen, die investieren oder auch nur Material einkaufen, oder einfach nur Verbraucher, die die Zeit nicht abwarten können und für ihren Einkauf dank der Zinsen mehr bezahlen.

Es sind im Augenblick
Steuerzahler, es sind Kleinanleger, Menschen in prekären
Arbeitsverhältnissen oder mit mittleren Einkommen usw.

Es kann rechnerisch nur aufgehen, wenn die Kreditnehmer
ihrerseits steigende Einnahmen von 25% haben, wen es weniger
ist, läuft sich das Ganze irgendwann tot.

Nein, die Einnahmen müssen dazu nicht steigen. Der Einkauf ist nur teurer. Wenn ich im falschen Laden kaufe kann es sein, daß ich auch ganz ohne Kredit den selben Preis bezahlen muss. Ich kann einfach nur weniger kaufen.

Gruß Rainer