Kruzifix - Österreich

Ich habe das Gefühl, du möchtest hier ein nicht vorhandenes
Problem herbeischreiben. Wenn ich als österreichischer Atheist
durch Innsbruck gehe, stört mich das Kruzifix auf der
Innbrücke genauso wenig wie die Moschee am Südtiroler Platz
oder die Synagoge in der Sillgasse. Österreich gewährleistet
Religionsfreiheit, und selbstverständlich dürfen Religionen
ihre Symbole und Traditionen zeigen. Darüber mache ich mir
keine Sorgen. Ich mache mir aber dann Sorgen, wenn man
beginnt, den Menschen das zu verbieten.

In Frankreich ist es untersagt religöse Symbole außerhalb der eigenen Wände anzubringen, einzige Ausnahme Sind Orte an dennen die Gläubigen zusammen kommen um zu beten.
In schulen dürfen kein Kopftuch oder kein deutlich sichtbares Kreuz getragen werden.

Der Staat will die trennung von selbigem und Kirchen so weit wie möglich verfolgen.

Währe mir neu, das deswegen die Menschen nicht mehr an ihre Götter glauben würden oder die Kirchen verweißt wären.

Sorgen mache ich mir immer dann wenn etwas einfach auf Tradion und Kultur geschoben wird und deswegen denn Heiligenstand bekommt.

Peter

Gruß Mele

Hallo,

ganz kann ich Dir da geistig nicht folgen.
Sicher ist die Kreuzigung eine Gewaltdarstellung und auch
schrecklich - aber leider ist es historisch nun einmal eine
Tatsache, daß Menschen gegenüber anderen Menschen mit solch
roher Gewalt reagieren bzw. reagiert haben. Das muß mir nicht
gefallen (und es gefällt mir auch nicht) - aber wegsehen und
nicht zur Kenntnis nehmen ändert die Tatsachen leider auch
nicht. Insofern ist das Kruzufix ja auch eine Mahnung an uns -
unabhängig davon, was jemand glaubt. Nämlich eine Mahnung, was
passiert, wenn alle wegsehen und etwas nicht zur kenntnis
nehmen wollen.
Die Welt ist leider nicht immer nur gut und schön - und ich
finde es eigentlich gut, wenn man auch immer mal daran
erinnert wird, daß es hier noch so Einiges zu tun gibt.

In Amerika werden noch immer jedes Jahr hunderte Mensch auf dem elektrischen Stuhl oder mit der giftspritze hingerichtet.
Müssen wir deswegen jetzt auch überall kleine Stühle aufstellen und spritzen an die Wände Nageln um uns daran zu erinnern wie schlecht die Welt ist?
Bisher dachte ich immer dazu würde es Reichen die Nachrichten anzusehen.

Gernot Geyer

Grüße Mele

Hallo!

In Frankreich ist es untersagt religöse Symbole außerhalb der
eigenen Wände anzubringen, einzige Ausnahme Sind Orte an
dennen die Gläubigen zusammen kommen um zu beten.
In schulen dürfen kein Kopftuch oder kein deutlich sichtbares
Kreuz getragen werden.

Dazu muss man aber auch die Entstehungsgeschichte des Laizismus in Frankreich berücksichtigen, insbesondere die Gründe für das Gesetz über die Trennung von Kirche und Staat vom 9.12.1905, dessen Ursachen bis zur französischen Revolution zurückreichen. Die Geschichte und die Politik haben in Österreich und in Deutschland einen anderen Verlauf genommen, die Rechtsnormen im Zusammenhang mit der Religion sind schon historisch bedingt völlig anders wie jene in Frankreich. Schließlich geht es hier nicht um Maßnahmengesetze, die sich irgendjemand im stillen Kämmerlein ausdenkt, sondern um den juristischen Umgang mit über Jahrhunderte gewachsenen, in vielen Menschen verwurzelten Strukturen.

Sorgen mache ich mir immer dann wenn etwas einfach auf Tradion
und Kultur geschoben wird und deswegen denn Heiligenstand
bekommt.

Tradition und Kultur sind nun mal Tatsachen, und Menschen reagieren zu Recht sauer, wenn man da einfach drüberfährt. Zur Änderung von Traditionen und Kulturen sind Gesetze denkbar ungeeignete Mittel, das hat die Rechtsgeschichte schon oft genug gezeigt.
Grüße, Peter

Hi

Liegt aber vielleicht daran, daß wir schon im Elternhaus,
Kindergarten und in der Schule erfahren haben, wofür das
Symbol steht.

Und das bedeutet weil es für dich und einen Teil der Menschen
in Ordnung ist muss es bei allen so sein?

Habe ich das behauptet?

Ich habe allerdings Eencockniedo Aussage widersprochen, daß ein Kruzifix Angst machen muß und zu nichts Gutem führt.

Wie ich selbst zum Thema Kruzifix stehe, habe ich mit keinem Wort erwähnt.
Aber wenn es Dich interessiert: Mir ist es ziemlich egal, ob irgendwo außerhalb einer Kirche ein Kreuz, Kruzifix oder gar nichts rumhängt.

Nicht egal ist mir allerdings, wenn jemand in ein fremdes Land kommt und etwas, das für die Einwohner dieses Landes kein Problem darstellt und niemanden (weder Tier noch Mensch) schädigt, zu einem Problem machen will.

Gruß
Edith

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Dabei weiß ich noch nicht einmal, ob es für evangelische
Christen in Österreich nicht sogar ein Nachteil ist, dass sie
Anspruch auf einen bezahlten Feiertag mehr im Jahr haben
(Karfreitag). Bei gleicher Qualifikation entscheidet sich ein
Arbeitgeber da doch möglicherweise lieber zur Einstellung
eines Katholiken, weil er „billiger“ ist.

Gruß Gernot

servus gernot

Du wärst vielleicht ein knausriger Chef

Gruß

Peter S

Hallo,

Das will ich ja gerade, oder hast Du mich missverstanden. Ich
will etwas zur neueren Geschichte wissen und zwar explizit zur
Diskussion um Kirche und Staat mit der Kruzifix Diskussion als
„Aufhänger“.

Der Eindruck bleibt: Du hast eine Position, die Du für derart allgemein verbindlich erklärst, dass Du nach Munition suchst, nicht danach, eine Gegebenheit differenziert zu betrachten.

  • wie verhalte ich mich als Gast in einem Land?

Ich lebe in Österreich und bin EU-Bürger. Somit bin ich kein
„Gast“.

Beschwer Dich bei der EU! Es gibt schließlich noch keine einheitliche EU-Staatsbürgerschaft. Und natürlich gibt es auch so etwas wie regionale Identitäten. Ich weiß nicht, wo in A Du lebst, aber ein wenig Beschäftigung mit der Region, in der Du lebst, würde vielleicht helfen, nicht gleich einen Kreuzzug zu starten, nur weil Du etwas hartnäckig so sehen willst, wie Du es halt siehst…
Ich hielt das Wort „schiach“ auch mal für „schön“…

Aber wie ich implizit schon gesagt habe, teilen diese Meinung
nur wenig Österreicher und anscheinend auch Du nicht. Es lebe
der Nationalismus.

Ich lasse mir von manch deutschnationalen Österreicher auch nicht erzählen, ob ihm der Umgang mit der NS-Zeit in D gefällt oder nicht. Auch dies ist ein gesellschaftlicher Konsens, über den der Österreicher seine Meinung haben kann, aber eben kein Mitspracherecht.

  • Kirchen- und Theologiegeschichte

Die kenne ich eigentlich ganz gut, nur eben nicht speziell zu
dem Thema, welches ich angesprochen habe.

Daher der heiße Tipp.

  • Symbole und Ihre BEdeutung.

Nun das ist eben abhängig von dem Betrachter. Und
Schwierigkeiten hatte ich schon zeitlebens, dass meine
individuelle Betrachtung anders war, als die der „Mehrheit“.
Mein Wahrnehmungsbereich geht eben über des bewusste hinaus.
Ich erkenne die Manipulation in der Werbung besser als die
Mehrheit und eben auch die Manipulation durch Symbole etc.

Wie erleichternd, endlich gibt es jemanden,d er besser als alle andere ist! Liest Du auch, was Du schreibst?

Kirchengeschichtlich betrachtet wäre meine öffentliche
Meinungsäusserung diesbezüglich sicher in früheren
Jahrhunderten meiner Gesundheit nicht ganz zuträglich gewesen.

Naja, auch die Bösen in der Kirchengeschichte waren der Überzeugung, eben Dinge „Besser als die Mehrheit“ zu wissen.

In meiner Betrachtung ist das Kruzifix kein Symbol, dass
Gutes ausstrahlt. Genauso wenig z.B. wäre das mit einem
Bildnis von einem Mann auf dem eletr. Stuhl bzw. einem Mann
mit Sprengsätzen um den Bauch geschnürt.

Hier scheint ganz offensichtlich eine UNkenntnis über die Herkunft des Kreuzsymbold vorzuherrschen.

Mein persönlicher Hauptgrund ist, dass ich mir die mit
Fanatismus verbreitete Dummheit der Leute auch nicht mehr
länger antun möchte.

Und Dein Mittel dagegen ist mit Fanatismus verbreitete Ignoranz?

Stell Dir mal vor, ich schaffe es, als preußische (!)
Protestantin (!) in Österreich zu leben - und solltest Du
irgendwann einmal auch nur den kleinsten Hauch einer Ahnung
von Geschichte und Kultur dieses Landes erhaschen (vielleicht
mal so aus Versehen), wirst Du begreifen, dass das in diesem
Land eigentlich schwieriger sein dürfte als als Atheist.

Allerdings, da gebe ich Dir recht, weil is in Österreich
bestimmt mehr Nicht-Gläubige gibt als Protestanten. Der
Begriff Protestant ist auch Marketingmässig nicht gerade
brilliant.

Diese Aussage zeigt mehr als deutlich, dass Du in Österreich noch nicht angekommen bist. Als in Österreich lebende gehöre ich natürlich nur der unwissenden Mehrheit an, die aber offensichtlich doch etwas mehr über die Geschichte des Protestantismus in Österreich weiß. Schade, dass so etwas heute in den Schulen gelehrt wird, damit aller Wahrscheinlichkeit mach auch der Mehrheit bekannt ist. Sonst hättest Du, als alleinige, allwissende Minderheit sicherlich schon einmal davon gehört…

Aber die Österreicher haben bestimmt darauf gewartet, dass mal einer aus D ankommt und Ihnen Ihre Kultur erklärt:wink:

Viel Spaß dabei
Taju

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Moin Thomas,

das Grundprolbem auch hier in der Diskussion in D war, dass Christen in dem gekreuzigten Jesus etwas ganz anderes sehen, als der Rest der Welt, der z.B. primär die öffentliche Zurschaustellung eines Folteropfers wahrnimmt.

Da man Christen kaum dazu bringen kann, in dieser Darstellung die eher abstoßend wirkende öffentliche Zurschaustellung eines Folteropfers zu sehen, und die anderen kaum dazu bringen kann, darin etwas anderes zu sehen, würde ich an deiner Stelle ganz offen mit der Kindergartenleitung darüber sprechen, was du und dein Kind in dieser Darstellung erkennt. Sollte es die beim Kind Angst erzeugende Darstellung eines Folteropfers sein, und du nicht sicher bist, welche psychologischen Folgen das für dein Kind haben kann, einem derartigen Anblick permanent ausgesetzt zu sein, solltest du dem Kindergarten vorschlagen, dass du planst, dein Kind diesbezüglich psychologisch betreuen zu lassen und erwartest, dass der Kindergarten die Kosten dafür übernimmt. Im Zweifel wärst du auch bereit, dies gerichtlich einzuklagen.

Und für alle die jetzt schreien: Ja, ich weiß, Christen können das nicht nachempfinden. Aber würdet ihr eure Kind gerne in einen Kindergarten schicken, wo an der Wand z.B. Darstellungen von Folteropfern an der Wand hängen, die nicht zufällig Jesus heißen?

Gruß
Marion

Innenansicht-Außenansicht
Moin Harald,

Das Kruzifix ist deshalb ein Symbol des Guten, weil es uns
daran erinnert, dass Jesus für unsere Sünden am Kreuz
gestorben ist. Die Schrecklichkeit dieser Todesart kommt da
sehr gut zum Ausdruck. Und das hat er freiwillig auf sich
genommen, aus Liebe zu uns (auch zu Dir!) Und dann gönnst Du
ihm diese Anerkennung nicht?

Das ist aber nicht das, was nicht christlich sozialisierte Kinder darin sehen. Sie sehen die abstoßende Zurschaustellung eines Folteropfers. Hat Jesus das verdient, diese Assoziationen zu erwecken?

Gruß
Marion

Hallo Marion

Das ist aber nicht das, was nicht christlich sozialisierte
Kinder darin sehen. Sie sehen die abstoßende Zurschaustellung
eines Folteropfers. Hat Jesus das verdient, diese
Assoziationen zu erwecken?

Du bist doch sonst eine große Verfechterin für Toleranz.

Wäre es nicht ein Zeichen von Toleranz, daß sich nicht christlich sozialisierte Menschen damit auseinandersetzen, was das Kruzifix symbolisiert und dann eben keine abstoßende Zurschaustellung eines Folteropfers mehr darinnen sehen?

Gruß
Edith

Moin,

Wäre es nicht ein Zeichen von Toleranz, daß sich nicht
christlich sozialisierte Menschen damit auseinandersetzen, was
das Kruzifix symbolisiert und dann eben keine abstoßende
Zurschaustellung eines Folteropfers mehr darinnen sehen?

Sicher, aber dies von einem Kindergartenkind (oder auch Grundschulkind) zu erwaten ist meiner Meinung nach eine eindeutige Überforderung.

Aus eigener Erfahrung weiß ich, wie schwer es ist, selbst Erwachsenen die vielleicht nicht ganz so gefällige Symbolik einer ihnen weitgehend unbekannten Religion zu erläutern.

Gruß,
Marion

Genau, da hast Du recht, wir schlagen uns dorthin, wo uns was bringt. Verwechsle die Bevölkerung nicht mit der Regierung.
Wir sind zwar selbst schuld, weil wir sie „gewählt“ haben, aber es gab kein anderes Material. So schlängeln wir uns wachend durch die Weltgeschichte.

Gruß peter S

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hi Marion

Sicher, aber dies von einem Kindergartenkind (oder auch
Grundschulkind) zu erwaten ist meiner Meinung nach eine
eindeutige Überforderung.

Das kommt sehr wahrscheinlich aufs Elternhaus an.
Wenn, wie beim Ausgangsposter, gar keine Bereitschaft vorhanden ist, darüber nachzudenken, dann sind Kinder mit Sicherheit überfordert und es ist ihnen da auch gar kein Vorwurf zu machen.

Aus eigener Erfahrung weiß ich, wie schwer es ist, selbst
Erwachsenen die vielleicht nicht ganz so gefällige
Symbolik einer ihnen weitgehend unbekannten Religion zu
erläutern.

Da hast Du leider recht.

Gruß
Edith

Moin,

Das kommt sehr wahrscheinlich aufs Elternhaus an.

Vielleicht, aber sicher nicht nur. Ich kenn auch einige christlich sozialisierte Kinder, die sich vor naturalistischen Darstellung der Kreuzigungszene gruseln. Das halte ich eigentlich auch für ganz normal, schließlich soll diese Art der Darstellung je die grausame Qual einer Kreuzigung bildhaft darstellen. Das Problem ist dann eher der Gedankensprung, dass das jemand aus der Sicht der Christen für deren Sünden auf sich genommen hat und diese dies nun positiv wertschätzen. Selbst ich gerade hier ehrlich gesagt in Erklärungsnot, obwohl ich mit dem Christentum im alltäglichen Rahmen halbwegs vertraut bin.

Wenn, wie beim Ausgangsposter, gar keine Bereitschaft
vorhanden ist, darüber nachzudenken, dann sind Kinder mit
Sicherheit überfordert und es ist ihnen da auch gar kein
Vorwurf zu machen.

Die Frage ist ja, ob man es als Selbstverständlichkeit ansehen muss, dass Eltern ihren Kindern die Symbolik einer ihnen fremden Religion erklären sollten. Ich sag behaupte jetzt mal, selbst bei gutem Willen kommt da vermutlich eine Menge Murks bei raus und wenn diese gute Wille gar nicht erst vorhanden ist, dann sind derartige Darstellungen sicher eine willkommene Antiwerbung fürs Christentum aus der Sicht nicht christlicher Menschen.

Würde ich Kindern meine Religion nahebringen wollen, würde ich jedenfalls sicher nicht mit Darstellungen grausamer Folterungen anfangen, bzw. diese mehr oder weniger kommentarlos in ihrer unmittelbaren Umgebung aufhängen.

Gruß
Marion

Hi

Gedankensprung, dass das jemand aus der Sicht der Christen für
deren Sünden auf sich genommen hat und diese dies nun positiv
wertschätzen. Selbst ich gerade hier ehrlich gesagt in
Erklärungsnot, obwohl ich mit dem Christentum im alltäglichen
Rahmen halbwegs vertraut bin.

Du hast sicherlich recht, daß es nicht einfach ist. Aber zumindestens den Versuch sollte man machen.

Die Frage ist ja, ob man es als Selbstverständlichkeit ansehen
muss, dass Eltern ihren Kindern die Symbolik einer ihnen
fremden Religion erklären sollten.

Ich würde es mal so sagen: Wenn man in ein Land zieht, in dem diese Symbolik seit Jahrhunderten zur Tradition gehört, dann sollte man das schon tun.

Würde ich Kindern meine Religion nahebringen wollen, würde ich
jedenfalls sicher nicht mit Darstellungen grausamer
Folterungen anfangen, bzw. diese mehr oder weniger
kommentarlos in ihrer unmittelbaren Umgebung aufhängen.

Ich würde auch bei anderen Dingen beginnen und wenn mich meine wagen Erinnerungen nicht täuschen, habe ich als Kind auch nicht als erstes über die Kreuzigung gehört und Bilder davon gesehen.

Gruß
Edith

Moin,

Gedankensprung, dass das jemand aus der Sicht der Christen für
deren Sünden auf sich genommen hat und diese dies nun positiv
wertschätzen. Selbst ich gerade hier ehrlich gesagt in
Erklärungsnot, obwohl ich mit dem Christentum im alltäglichen
Rahmen halbwegs vertraut bin.

Du hast sicherlich recht, daß es nicht einfach ist. Aber
zumindestens den Versuch sollte man machen.

Nun ja, spätestens dann, wenn die sicher folgenden Fragen kommen, wer das gemacht hat (diesen Mann so zu Tode gefoltert) und warum, dann würde ich das Handtuch werfen.

Die Frage ist ja, ob man es als Selbstverständlichkeit ansehen
muss, dass Eltern ihren Kindern die Symbolik einer ihnen
fremden Religion erklären sollten.

Ich würde es mal so sagen: Wenn man in ein Land zieht, in dem
diese Symbolik seit Jahrhunderten zur Tradition gehört, dann
sollte man das schon tun.

Tja, hier in D gibt es diese Symbole ja auch, ich bin nicht in dieses Land gezogen, sondern hier geboren und aufgewachsen, und würde mich mit dem Erlären dieser Symbole doch etwas überfordert fühlen, weil hier einfach Glaubensinhalte hineinspielen, die mir fremd sind.

Ich würde auch bei anderen Dingen beginnen und wenn mich meine
wagen Erinnerungen nicht täuschen, habe ich als Kind auch
nicht als erstes über die Kreuzigung gehört und Bilder davon
gesehen.

Bei vielen Kindern, die aus nicht christlichen oder nicht religiösen Elternhäusern stammen, kann es aber durchaus sein, dass eine solche Kreuzigungsdarstellung im Kindergarten für diese Kinder der erste Kontakt mit der christlichen Religion darstellt. Dass die Zahl solcher Kinder zunimmt, dürfte eine Tatsache sein, der sich auch die Christen nicht verschließen sollten.

Gruß
Marion

Hallo,

Das ist aber nicht das, was nicht christlich sozialisierte
Kinder darin sehen. Sie sehen die abstoßende Zurschaustellung
eines Folteropfers. Hat Jesus das verdient, diese
Assoziationen zu erwecken?

Viele nicht-christlich sozialisierte Kinder sehen in der Kreuzigungsdarstellung Spartakus, das nur mal nebenbei.
Die meisten (Klein)kinder in einem europäischen Land ignorieren die Kruezigungsdarstellung wie so vieles andere auch. Was daran so schwer sein soll, seinem Kind zu sagen, dass diese andere Menschen an einen Menschen erinnert, der für sie etwas ganz besonderes ist, ist mir ein absolutes Rätsel. Liebe Leute, wir reden hier von Kruzifixen, nicht von Mel Gibsons eigentümlichen Machwerk.
Und nach diesen Erläuterungen hier muss man schon auch verbieten, überhaupt ein Kreuz zu zeigen. Einen Halbmond eigentlich auch, der erinnert mich ziemlich an eine Sichel=Waffe. Lasst uns moslemischen Frauen die Kopftücher verbieten, denn auch die kann ich meinem Kind nicht erklären und außerdem fühle ich mich als Frau unterdrückt! Buddhistische Mönche gehören bitte auch nicht in irgendein Stadtbild (auch nicht mehr in ihren Heimatländern), denn zumindest das Gelaber ihrer westlichen Vertreter ist eine Beleidigung meines Intetllekts. Hindus erinnern mich an die Mörder Gandhis und die entsprechenden Szenen in dem Film, zu grausam. Schnurbärte assoziiere ich mit Hitler, Bärte mit Lenin und damit Stalin. Glatzen - geht auch nicht, denke ich an Skinheads, also müssen alle MÄnner Perücken oder Hüte tragen - oh, moment mal, Hüte sind sicherlich auch irgendwie verwirrend, und wie erkläre ich meinem Kind das Tragen eines Hutes, wenn es nicht regnet? Tragt bitte auch Wollmützen, die über die Ohren gehen im Winter, nur das ist für mein Kind logisch.

Was für eine eigenartige Diktatur der Ignoranz wird hier eigentlich aufgebaut: Alles, was wir unserem Kind nicht vernünftig erklären können (Warum bin ich krank? Warum ist das Nachbarskind behindert/gestorben? Was bedeutet das Schild, auf dem jemand in den Bach fällt (auch Folterverdächtig, finde ich)?) wird also verboten?

Wenn Ihr in ein fremdes Land kommt, verbietet Ihr den MEnschen auch ihre Sprache, wenn Ihr sie nicht versteht, verbietet Ihr Ihnen ihre Bräuche und Rituale, nur weil Ihr andere kennt? Ich nehme an, Ihr stellt erst einmal eine genaue Untersuchung an, ob etwas einen religiösen Ursprung hat in der Euch nicht genehmen Glaubenstradition - ach nein, es genügt, etwas als irgendwie mit Glauben zu assoziieren.

Ich hoffe, es kommt keiner auf die Idee, dass dann noch als „aufgeklärt“ anzusehen.
Grüße
Taju

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Hi

Ich würde es mal so sagen: Wenn man in ein Land zieht, in dem
diese Symbolik seit Jahrhunderten zur Tradition gehört, dann
sollte man das schon tun.

Tja, hier in D gibt es diese Symbole ja auch, ich bin nicht in
dieses Land gezogen, sondern hier geboren und aufgewachsen,

Aber Österreich ist - im Gegensatz zu D - ein katholisches Land. Hier begegnet man diesen Symbolen außerhalb von Kirchen mit ziemlicher Sicherheit häufiger als im Großteil Deutschland.
Auf vielen Wander- und sonstigen Wegen trifft man auf religöse Symbole in allen möglichen Ausführungen.

und würde mich mit dem Erlären dieser Symbole doch etwas
überfordert fühlen, weil hier einfach Glaubensinhalte
hineinspielen, die mir fremd sind.

Ich schätze Dich so ein, daß Du es zumindestens versuchen würdest und Dir schlimmstensfalls Hilfe von jemanden suchen würdest, dem diese Glaubensinhalte nicht fremd sind und nicht in einem Forum nach sachlichen Argumenten für eine Abschaffung suchen würdest?

darstellt. Dass die Zahl solcher Kinder zunimmt, dürfte eine
Tatsache sein, der sich auch die Christen nicht verschließen
sollten.

Das stimmt. Was aber allerdings nicht unbedingt heißen sollte, das man die Symbole abschafft.
Aufklärung von Wissenden und Toleranz auf beiden Seiten, wäre sicher der bessere Weg.

Eine multikulturelle Gesellschaft stelle ich mir nämlich nicht so vor, daß sich „Einheimische“ auf Biegen und Brechen „Gästen“ anzupassen haben und der Ausgangsposter fordert ja in gewisser Weise genau das.

Gruß
Edith

Hallo,

Du bist doch sonst eine große Verfechterin für Toleranz.

Tolerant bedeutet aber auch zu aktzeptieren das etwas das für mich gut ist, für jemanden anderen schlecht sein kann.

Wäre es nicht ein Zeichen von Toleranz, daß sich nicht
christlich sozialisierte Menschen damit auseinandersetzen, was
das Kruzifix symbolisiert und dann eben keine abstoßende
Zurschaustellung eines Folteropfers mehr darinnen sehen?

Ich bin christlich sozialisiert. Oder besser gesagt ich war es als Kind. Und sehe trotzdem nichts anderes darin als die zurscha Stellung von dem was Menschen anderen Menschen antun. Und in keiner weiße etwas pasoitives. Ginge es darum etwas positives zu vermitteln würde man sicher ein Symbol der Auferstehung oder vergebung wählen und nicht eines des Schmerzes und des Todes.

Gruß
Edith

Gruß
Mele

Moin,

Viele nicht-christlich sozialisierte Kinder sehen in der
Kreuzigungsdarstellung Spartakus, das nur mal nebenbei.

Soll ich dir mal prognostizieren, wieviel Kindergartenkinder oder Grundschulkinder korrekt benennen können, wer Spartakus war?

Liebe Leute, wir reden hier von Kruzifixen, nicht von Mel
Gibsons eigentümlichen Machwerk.

Du redest am Thema vorbei. Wir reden hier nicht von schlichten Kreuzen, sondern von naturalistischen Darstellungen eines am Kreuz zu Tode gefolterten Jesus. Somit erübrigt sich auch eine Stellungnahme zu deiner weiteren Polemik.

Gruß
Marion

Noch einmal Hallo,

Viele nicht-christlich sozialisierte Kinder sehen in der
Kreuzigungsdarstellung Spartakus, das nur mal nebenbei.

Soll ich dir mal prognostizieren, wieviel Kindergartenkinder
oder Grundschulkinder korrekt benennen können, wer Spartakus
war?

Klar, aber all die Kinder, deren Eltern meistens noch nicht einmal wissen, was Ostern gefeiert wird, wissen natürlich „Da ist der Jesus, der grausam zu Tode gefoltert wurde“:

Liebe Leute, wir reden hier von Kruzifixen, nicht von Mel
Gibsons eigentümlichen Machwerk.

Du redest am Thema vorbei. Wir reden hier nicht von schlichten
Kreuzen, sondern von naturalistischen Darstellungen eines am
Kreuz zu Tode gefolterten Jesus. Somit erübrigt sich auch eine
Stellungnahme zu deiner weiteren Polemik.

Hiermit wird es lächerlich. Vielleicht solltest Du Dir ein Kruzifix einmal anschauen. Vielleicht solltest Du auf unserem Ausgangposter auf KOsten des Kindergartens vorab noch den Besuch bei einem Mediziner empfehen, wie ein zu Tode Gefolterter eigentlich aussieht?
MIr tun Eure Kinder leid, die armen kleinen Atheisten müssen, damit Ihre Eltern auch mal so richtig auf den Putz hauen können, den ganzen Tag im Kindergarten mit dem Starren auf das Kruzifix verbiringen.
Aber ich gebe Dir recht, anders als polemisch kann ich auf so viel selbstgerechte Dummheit nicht reagieren.
Ich ziehe mich aus dieser Diskussion zurück mit der Einsicht, dass es intellektuellen Fanatismus nicht nur bei den Christen gibt - hoffen wir, um den Ausgangsposter zu zitieren, dass auch bei den Nicht-Christen es ein Phänomen der besser wissenden Mehrheit bleibt - dann doch liebenswerte Spinner, die eine gelangweilte Runde aufheitern können.

Grüße
Taju

die eine Löschung des Postings sofort akzeptiert, aber ich kann nicht anders.

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