Vielleicht kann man allgemein sagen, daß Blut *überhaupt* in
ganz unterschiedlichen Kulturen eine kultische Bedeutung hat,
die zwischen positiv-magisch und negativ-tabu oszilliert.
Völlig richtig. Aber dem Wortlaut stimm ich nicht zu. Das „tabu“ IST eine magische Angelegenheit. Magie beruht ja ebenfalls zu allererst auf der Abgrenzung zwischen dem Heiligen und dem Profanen. Und das Heilige wird ebendieses gerade durch die Tabuisierung. Das Tabu macht also zunächst lediglich unberührbar, es hat noch keine ethische Bewertung. Aber es hat vor allem Macht - daher der Zusammenhang zur Magie.
Das Heilige ist zunächst nur das, vor dem man in respektvoller Entfernung bleiben muß (daher pro-fan). Sowohl lat. sacer als griech. hieros bedeuten sowohl „rein“ als auch „unrein“. Ein Tabu kann also sowohl eine Hierophanie als auch eine Kratophanie sein.
So ist Blut tatsächlich durch die Völker durch ein Tabu. Aber die Bedeutung von „rein“ und „unrein“, oder von „Gebot“ und „Verbot“, von „gut“ und „böse“ kann im Laufe der Geschichte wechseln, sogar spontan. Das hat dann mit der dem Sakralen inhärenten (magischen) Macht zu tun.
So war bei den Israeliten und auch in anderen Kulturen die Frau in der Mensis tabu. Sie hat dadurch magische Macht und besondere Fähigkeiten (der Weissagung z.B.). Ob das aber positiv, hierophan, „rein“ bewertet wird, oder negativ, kratophan, „unrein“, das hängt von vielen anderen Faktoren ab. Und von der Geschichte.
Gerade im Christentum hat sich doch daran die ganze Kirche
gespalten! Die einen „trinken Blut“, die anderen wollen es
„symbolisch“ sehen. Ein Zusammenhang ist da sicherlich gegeben.
Zu DDR-Zeiten war es deshalb so, daß - wenn in der Ostberliner
jüdischen Gemeinde alle 14 Tage geschächtet wurde - zuerst die
Gemeindemitglieder das geschächtete Fleisch einkauften, dann
die Mitarbeiter von Botschaften islamischer Länder und dann
die Adventisten.
Danke, das wusste ich noch nicht.
Ich weiß aber (mein Opa ist Adventist), dass es heute (zumindest in Deutschland in den kleineren Städten) ziemlich problematisch ist, dass „erlaubte“ Fleisch zu bekommen.
Die Adventisten halten übrigens den Samstag als Schabbat als
ihren freien Tag ein.
Vielleicht einigen wir uns auf „manche Christen befolgen
ähnliche Regeln“? Ist das so richtig?
Ich denke, das kann man so sagen.
Ich finde dabei noch einen anderen Aspekt interessant: Zufällig sind ja nunmal die katholische und die evangelische Kirche hier in West- und Mitteleuropa am meisten verbreitet. Ein Gedankenspiel: Wären die Adventisten die stärkste Gruppe dann würde sich das sicherlich auch irgendwann auf das tägliche Leben der wenigen Nicht- Adventisten auswirken (z.B. Samstag statt Sonntag Ruhetag). Allein Angebot und Nachfrage würden bewirken, dass sich das Angebot der Supermärkte und Restaurants ändern würde.
Ich denke, dass hier religiöse Vorschriften die Esskultur eines ganzen Landes prägen würden.
Interessant wäre es natürlich, die sich in dieser Zeit gründenden Religionen zu beobachten. Ich denke, dass diese nicht ganz unbeeinflusst von der herrschenden Esskultur wären: Manche wollen sich vielleicht abgrenzen. Und dann könnte das Spiel von vorne beginnen.
Weg vom Essen ein weiteres Bsp., dass das Umfeld doch auch das Religiöse prägt: So gibt es teilweise deutliche Unterschiede zwischen deutschen und osteuropäischen Katholiken (am Weltjugendtag beobachtet):
So ist in Deutschland die Handkommunion üblich, d.h. der Gläubige bekommt die Hostie in die Hand gelegt und führt sie dann selbst zum Mund. Für einige ukrainische Jugendliche war das fast ein Grund zum Herzinfarkt bekommen, sie haben mir erklärt, dass dies ein unglaublich entweihender Akt sei, nur der Priester dürfe die Hostie berühren.
Vielleicht ist das kein gutes Bsp., aber mir fällt noch ein besseres ein, wie die Umgebung religiöses Verhalten prägen kann:
Die Reinigungen vor dem Gebet im Islam können soviel ich weiß auch mit Sand durchgeführt werden, wenn kein Wasser vorhanden ist.
Mein Fazit: Ich denke, dass sich beides beeinflusst: Tradition und Religion.
Die Adventisten (Gemeinschaft der Siebenten-Tags-Adventisten)
halten sich auch weitgehend an die Speisevorschriften des
Pentateuch. Ich sage weitgehend, weil ich nicht genau weiß, ob
sie wirklich alle Kashrut- Bestimmungen befolgen.
Da bin ich jetzt auch nicht so auf dem Laufenden.
Aber ich kannte Adventisten, bei denen der Genuß jeglichen Fleisches verboten war. Und das hat dann wieder gar nichts mit den mosaischen Speisegeboten zu tun.
Ich will jetzt auch gar nicht jemandem zu nahe treten.
Aber folgender Vers gibt mir zu denken:
"Der Geist aber sagt deutlich, dass in den letzten Zeiten einige von dem Glauben abfallen werden…
Sie gebieten, nicht zu heiraten und Speisen zu meiden, die Gott geschaffen hat, dass sie mit Danksagung empfangen werden von den Gläubigen und denen, die die Wahrheit erkennen. " (1.Tim.4,1-3)
Gibt es für Schlangen kein Ersatzfutter für Meerschweinchen?
Wo ist denn das Problem, wenn die Schlange ihr natürlich
bestimmtes Futter bekommt?
kann man Schlangen nicht auch mit Mäusen füttern?
Das ist sicher nicht so putzig und steril wie
die widerliche Werbung von Sheba mit dem Silbertellerchen und
dem Petersilsträußchen, aber dafür ist es für ein Raubtier
passend.
Mir fehlt im Sortiment immer noch das Dosenfutter mit Maus!
(…) Meine Katzen
kriegen ab und an Schlachtabfälle (Hälse von Hühnern und
sowas…). Knochen krachen, haut wird abgezogen, dann trinken
sie das Blut. Das ist sicher nicht so putzig und steril wie
die widerliche Werbung von Sheba mit dem Silbertellerchen und
dem Petersilsträußchen, aber dafür ist es für ein Raubtier
passend.
für ein Raubtier passend wäre, wenn es sich seine Nahrung selber erjagt.
da halte ich es lieber mit Maiestix, der, als seine Träger ihn
mal wieder hatten fallenlassen, sagte:
„Manchmal fühlt man sich so richtig müde, aber so richtig!“
*ggg*
diese Müdigkeit kenne ich nur zu gut, aus den
Brettern in denen ich selbst Experte bin.
Vielleicht sollte man den Fokus weniger auf diejenigen
richten, welche einen fallen lassen, sondern auf die
anderen, die „Stillen“. Es kann aber auch sein, dass
ich das nur schönrede, dass diese gar nicht existieren
und diese Gedanken nur Söhne des Wunsches sind.
Wenn mein Stein des Sisyphus mal wieder im Tal
angekommen ist, dann setze ich mich drauf, drehe
dem Berg den Rücken zu und suche neue Perspektiven.
P.S. Im Übrigen habe ich niemandem die Leviten lesen wollen.
Schade eigentlich,…
Du bist der erste Pfarrer, der mir begegnet, den ich gern
zum Freund hätte. Vielleicht sollte man wirklich öfter
seinem Berg den Rücken kehren. Vielleicht hat Camus
unrecht…
Was würde Obelix dazu sagen? „Die spinnen, die Existentialisten!“
Ob sein Weitblick daher rührt, dass er seine Steine auf dem Rücken
trägt?
Gibt es für Schlangen kein Ersatzfutter für Meerschweinchen?
Wo ist denn das Problem, wenn die Schlange ihr natürlich
bestimmtes Futter bekommt?
kann man Schlangen nicht auch mit Mäusen füttern?
Wieso? Weil Mäuse widerlich und Meerschweinchen putzig sind? Nicht für die Schlange!
Mir fehlt im Sortiment immer noch das Dosenfutter mit Maus!
Ja, weil es den MENSCHEN davor graust.
PS am ekeligsten, da unnatürlichst, finde ich die Werbeplakate von Sheba: Glibberiges Futter auf Porzellantellerchen mit Petrosiliensträußchen garniert, am Silbertablett… örk. Welche Katze steht auf sowas? Gemüse kann sie nichtmal verdauen.
für ein Raubtier passend wäre, wenn es sich seine Nahrung selber erjagt.
Von der Grammatik abgesehen
Ein Schlag unter die Gürtellinie?
Ich habe nie den Anspruch erhoben beim Duden-Verlag mitarbeiten zu wollen. Aber egal, für Verbesserungen meiner Grammatik bin ich trotzdem immer dankbar!
Willst Du mein persönlicher wer-weiss-was-Grammatik-Coach sein?
und nur, damit du wieder ruhig
schlafen kannst:
Ich kann sehr gut schlafen
Mein Raubtier kriegt jetzt täglich Tofu und etwas grünen Salat
und es lacht dann immer sehr glücklich und zufrieden - und ich
jetzt auch.
Ich finde es echt lieb von dir, dass Du die Ernährung deiner Schlange wegen mir umgestellt hast
Ps: Viel Ahnung hast du nicht von dem, worüber du eine Meinung
hast, oder?
Das kommt darauf an:
Von Hamstern habe ich relativ viel Ahnung.
Katzenliebhaberin war ich auch schon.
Von Schlangenhaltung habe ich tatsächlich kaum Ahnung (nur was man so liest). Das betrübt mich aber überhaupt nicht.
für ein Raubtier passend wäre, wenn es sich seine Nahrung
selber erjagt.
Tun die meisten Katzen ja sowieso (nämlich wenn sie Freigänger
sind).
Meiner Wahrnehmung nach, jagen Katzen zwar z.B. Mäuse und „spielen“ mit ihnen bis sie totgespielt sind, danach lassen sie die Kadaver allerdings meistens liegen und ernähren sich lieber von dem Katzenfutter, das Herrchen oder Frauchen zur Verfügung stellt.
Ich verwies auf Apg 15,28-29:
„Denn es gefällt dem heiligen Geist und uns, euch weiter keine Last aufzuerlegen als nur diese notwendigen Dinge: daß ihr euch enthaltet vom Götzenopfer und vom Blut und vom Erstickten und von Unzucht. Wenn ihr euch davor bewahrt, tut ihr recht. Lebt wohl!“
Wenn man sich auf diesen Vers beruft, hat man die jüdischen Speisegebote hinter sich gelassen. Sonst müsstest Du ja -> siehe oben (5.Mo.12,27)