Hallo,
Und vor allem kannst du dir aus dem Begriff nicht ableiten, ob
das Genitiv oder Nominativ ist. Die scheinbar völlig gleich
konstruierten Tonnenkilometer bezeichnen nämlich eben nicht
km/t, sondern km*t.
Das ist ein Beispiel, das Du erfunden hast.
Quatsch.
Für „Tonnenkilometer“ gibt es keine Verwendung, weshalb wir auch
nicht darüber diskutieren können, was die richtige Bedeutung
davon ist.
Vielleicht hilft dir ein Blick in den Duden 
http://www.duden.de/rechtschreibung/Tonnenkilometer
Ähnliche Worte sind Personenkilometer, Fahrzeugkilometer und andere. Dass du mit Tonnenkilometer nichts anfangen kannst, zeigt ja gerade, dass es nicht immer eine logische Erschließung gibt, was mit einem Wort gemeint ist, sondern dass die Bedeutung eines Worts schlicht und einfach gelernt werden muss. Dass Stundenkilometer für km/h steht und Kilowattstunden für kWh muss man einfach lernen, genauso wie man lernt, was die Wörter „Fregatte“ oder „Helikopter“ bedeuten.
Aber das bringt mich auf einen anderen Gedanken: Gibt es außer
der „Kilowattstunde“ eigentlich noch andere Einheiten, die im
alltäglichen Gebrauch sind, und wo das Wort ein Produkt
ausdrückt? Mir fällt keine ein. Mit „Newtonmeter“ haben nur
wenige zu tun, und alle anderen, die mir gerade einfallen,
sind noch exotischer.
Personenkilometer = Personen * Kilometer
Fahrzeugkilometer = Fahrzeuge * Kilometer
Tonnenkilometer = Tonnen * Kilometer
Wattstunden = Watt * Stunden
Wattsekunden = Watt * Sekunden
Amperestunden = Ampere * Stunden
Voltampere = Volt * Ampere
Voltsekunde = Volt * Sekunde
Ohmmeter = Ohm * Meter
Kilopondmeter = Kilopond * Meter
Lumensekunde = Lumen * Sekunde
Alles Begriffe die im Duden stehen. Natürlich sind nicht alle gleich geläufig, aber sie sind alle Teil der deutschen Sprache. Und zumindest Amperestunden (Batterieladung) und Newtonmeter (z.B. Angabe des max. Drehmoment beim Auto/Motorrad, Angabe am Drehmomentschlüssel beim Reifenwechseln) sind doch größeren Bevölkerungsteilen geläufig.
Genauso sind ja alle Unterarten der Einheiten mit Größenvorsätzen Produkte:
Millimeter = Milli (0.001) * Meter
Zentimeter = Zenti (100) * Meter
Kilometer = Kilo (1000) * Meter
Hektoliter = Hekto (100) * Liter
Bei physikalischen Größen fallen mir ehrlich gesagt auch gar keine einigermaßen bekannten Größen noch ein, die ein reines Produkt von Einheiten sind und die ich oben nicht genannt habe. Oder fehlt was?
Für viele Größen die aus einen Bruch von Einheiten bestehen und auch nicht weniger geläufig sind wie dein Beispiel des Molvolumens fallen mir dagegen gar keine Worte im Deutschen ein.
m/s (Geschwindigkeit)
kg/m³ (Dichte)
g/cm³ (Dichte)
W/m² (Bestrahlungsstärke)
kg/mol (molare Masse)
Ich wüsste nicht wie man die aussprechen sollte, ohne einfach den Bruch zu sagen („Watt pro Quadratmeter“, etc).
Von daher scheint es mir zumindest auf physikalische Größen bezogen, eher mehr Wörter zu geben, die ein Produkt von Einheiten bezeichnen, als einen Bruch. Stundenkilometer scheint mir hier ohnehin die einzige solche Größe zu sein. Da sie aber gleichzeitig auch die Größe ist, die uns im Alltag am häufigsten begegnet, erschwert sie es IMO natürlich, die anderen Einheiten korrekt wiederzugeben, da deren Bezeichnung eben nach einem anderen Schema gebildet werden.
Vielleicht liegt also der Grund für die Missverständnisse
nicht im Wort „Stundenkilometer“, sondern im Wort
„Kilowattstunde“?
Das glaube ich aus o.g. Gründen nicht. Es gibt eine ganze Reihe von Beispielen für den einen oder anderen Fall und ich denke nicht, dass es hier ein allgemein gültiges System gibt (und wenn dann ist es eher das andere, also analog zu Kilowattstunden). Ich denke, die Worte (vor allem die im Alltag häufiger gebräuchlichen wie Stundenkilometer) haben sich wohl so entwickelt, wie es sich sprachlich einfach „schön“ anhörte, nicht ob das physikalisch oder methodisch einheitlich und korrekt ist.
Klappere mal bei einem beliebigen Erwachsenen folgende
Aussagen ab und Du wirst feststellen, dass der
Physik-Unterricht daran fast nichts dauerhaft korrigieren
konnte.
Sicher, die Fragen werden kein gutes Ergebnis erzielen 
Aber das liegt IMO auch daran, dass viel zu spät in der Schule mit Naturwissenschaften angefangen wird und das oft noch viel zu stiefmütterlich. Ich hatte z.B. Physik am Gymnasium erst ab der 7. Klasse damals, obwohl ich auf dem mathematisch-naturwissenschaftlichen Zweig des Gymnasiums war. Die Schüler die im neusprachlichen Zweig waren (deutlich mehr), hatten es gar erst ab der 8. Klasse und sogar durchgängig nur mit zwei Wochenstunden. Die meisten Schüler haben es mit dem Ende der 11. Klasse dann bereit wieder abgelegt. Ein großer Teil meiner Mitschüler hatte also in 13 Jahren Schulzeit nur 4 Jahre Physik, und das meist nur mit 2 Wochenstunden. In Chemie fing das ganze noch ein Schuljahr später an, hier kamen die meisten dann sogar nur noch auf 3 Jahre Chemieunterricht. Dadurch muss man sich gar nicht viel damit beschäftigen, weil es für viele in der Schulzeit gar keine wichtige Rolle spielt. In anderen Schulformen (Haupt-/Realschulen) hab ich keinen tieferen Einblick wie das da abläuft, aber ich wage mal zu behaupten, dass es dort noch viel weniger stark vermittelt wird.
Von daher muss man sich doch nicht wundern, dass ein Großteil der Leute kein Interesse an Naturwissenschaften hat, ihnen das ganze immer fremd und suspekt blieb und daher auch nur wenige Leute z.B. naturwissenschaftliche Fächer studieren, obwohl dort ein großer Bedarf herrscht und andere v.a. geisteswissenschaftliche Fachrichtungen (die natürlich auch wichtig sind) so überlaufen sind, dass man trotz Studium kaum einen Job findet.
vg,
d.