Ist Deutsch wirklich soviel länger als andere Sprachen?
Es hat - eventuell, man mag darüber trefflich streiten wollen - auch damit zu tun, daß, wie man unschwer erkennen mag, eine verklausulierte viele Nebensätze integrierende Schreib- und Sprechweise den Eindruck von intellektueller durch Worte ausgedrückte Tiefheit, angeeignet durch das Lesen vieler nutzloser aber schöngeistiger Bücher, vermittelt.
Das ist in der deutschen Kultur so drin! Wenn man einen deutschsprachigen und einen englischen Text, z.B. zur Philosophie, vergleicht, sieht man, daß der englische sich durch prägnante Klarheit auszeichnet, während der deutsche Philosoph sich in den Wirren der Nebensätze und Partizipien aufhängt.
Bezeichnend für die deutsche Sprache ist auch, daß man einen irre langen Satz, den man zuerst im Kopf hat und dann ausformuliert, zuerst andeuten und dann weiterführen, und erst am Schluß zum Punkt kommend, mit dem VERB abschließen MUSS.
Das führt dazu, daß wenn man direkt übersetzt, man dauernd auf das Ende des Satzes warten muß, während der deutsche Sprecher erwartungsvolle Pausen macht, einen anschaut und auf die Zwischenübersetzung wartet, welche aber nicht kommen KANN, da das VERB fehlt…!
Gruß
d.