Langsame Onlineüberweisungen

Hallo,

ich verstehe nicht warum Onlineüberweisungen so langsam sind. Teilweise braucht es 3-4 Tage. Arbeitet hier vielleicht jemand bei einer Bank und kann das mal erklären?
Nehmen wir mal an, es sei ein Werktag, an dem die Bank arbeitet.
Wenn ich online eine Überweisung abgebe, müsste die doch (ähnlich wie eine E-Mail) in wenigen Sekunden bei der Bank sein. Nun stellt sich die Frage, ob dort jede Überweisung von einem Mitarbeiter persönlich durchgelesen wird? Wenn ja könnte ich es verstehen dass es so langsam ist. Aber wenn das Zeug nur von Computern bearbeitet wird, müsste es doch innerhalb weniger Minuten auf die Empfängerbank überwiesen sein. Oder überweist die Bank das absichtlich so langsam, um in der Zwischenzeit noch mit meinem Kapital Zinsen zu verdienen?
Und wird die Überweisung dann bei der Empfängerbank auch nochmal persönlich von einem Mitarbeiter überprüft, bevor sie ausgeführt wird?
Und läuft das ganze eigentlich von Bank zu Bank, oder über mehrere Zwischenbanken? Aber selbst wenn es das tun würde, wenn das ganze von Computern bearbeitet wird, müsste es trotzdem innerhalb weniger Minuten erledigt sein?!
Schließlich sind die Computer doch 24 Stunden an, vermute ich mal?
Oder haben die etwa auch Geschäftszeiten?

Hallo,

ich verstehe nicht warum Onlineüberweisungen so langsam sind.
Teilweise braucht es 3-4 Tage.

Dann bist du oder der Sender/Empfänger bei der falschen Bank.
Bei mir (Sparda-Bank) dauert alles maximal 24 Stunden.

Hi,

Bei der ABM AMRO in Holland dauerte das normalerweise etwa 5 Minuten! Das war echt ein super Service.

Hier in der Schweiz dauert es aber auch mindestens einen Tag…

Gruss,
coco

Hallo,

in diesem Thread wird so einiges beschrieben, siehr besonders das Posting von EXC:

/t/ablauf-einer-online-ueberweisung/1166961

Außerdem FAQ:505

Gruß,

Myriam

Erklärung (lang)
Hallo,

zunächst: 3-4 Tage ist praxisfern (wenn ich unterstelle, dass kein Wochenende dazwischenlag und das Konto gedeckt war). Ich will nicht behaupten, dass das nicht stimmt, aber es ist sicher nicht die Regel.

Zunächst ein Beispiel:
Ich habe mein Konto bei der Commerzbank Hamburg. Will ich, sagen wir mal, 1000 Euro auf ein Konto bei der Raiffeisenbank Garmisch überweisen und 1000 andere Leute wollen das auch, ergibt sich folgende Situation: Der Austausch der Daten ist theoretisch wirklich eine Sache von Sekunden. Das Problem ist nur, dass die Raiffeisenbank ja auch den Gegenwert haben will. Also: Für den Austausch von Zahlungen braucht es immer eine Verrechnungsmöglichkeit zwischen den beteiligten Instituten.

Daher läuft es so:
Bleibt die Überweisung im eigenen Netz der Bank des Auftraggebers, geht es am schnellsten (taggleich).
Geht die Zahlung von der Commerzbank zu einer Grossbank (Deutsche, Dresdner, Post) so geht es auch recht schnell, denn die tauschen die Daten mehrmals am Tag aus und verrechnen das über ihre LZB-Konten. Bei Sparkassen und Genossenschaftsbanken ist es schwieriger, denn die Grossbanken tauschen nicht mit jeder einzelnen Sparkasse oder Volksbank aus, sondern nur mit deren Spitzeninstituten. Die geben das dann an ihre angeschlossenen Unternehmen weiter, was rund einen Tag kostet.
Am längsten dauert es, wenn die Auftraggeberbank mit der Bank des Empfängers überhaupt nicht in Verbindung steht, z.B. eine kleine private Bank in München. Dann geht das über die Bundesbank (wo alle Banken Konto haben) und dann schon mal 2-3 Tage weg.

Es gibt die Möglichkeit der telegrafischen Überweisung (die nur noch so heisst, da sitzt keiner mehr am Fernschreiber). Da das von jeder Bank zu jeder Bank geht, ist schonmal klar, dass die Bundesbank da ihre Finger im Spiel hat. Und so ist es auch: Gegen die läppische Gebühr von 10 Euro geht das zackzack mit der Überweisung, es wird taggleich verrechnet und der Empfänger bekommt ein Avis. (Die wenigsten Banken begnügen sich nicht damit, die 10 Euro dem Auftraggeber zu belasten, da haut man schon mal was drauf)

Hier noch was für Leute, die unnützes Wissen sammeln: Die Bankleitzahl einer Bank ist die Kontonummer dieser Bank bei der Bundesbank.

Gruss Hans-Jürgen
***

Hi,

ob online oder nicht ist relativ egal. Die Onlineeingabe spart lediglich den Transport des Auftrags und das Einlesen und damit maximal einen Tag.

Stell dir eine Onlineüberweisung wie eine E-Mail vor, die aber ausgedruckt in den nächsten Briefkasten wandert und ein- oder mehrmals pro Tag auf die Reise geschickt wird. Dann gehts über Verteilzentren irgendwann zum Empfängerpostamt und schließlich in den Hausbriefkasten bzw. aufs Konto.

So wie die Post nicht jeden Brief sofort nach dem Einwerfen einzeln transportiert, wird auch keine Überweisung, ob nun online oder nicht, einzeln auf den Weg geschickt (von teuren Ausnahmen wie Blitzüberweisung mal abgesehen).

Die Fristen für eine Inlandsüberweisung sind übrigens in § 676 a BGB geregelt. Ich habe bisher keine Überweisung erlebt, die diese Fristen überschritten hat (außer natürlich bei fehlerhaften Angaben durch den Auftraggeber, wofür die Bank nichts kann).

Weder hält die abgebende noch die empfangende Bank das Geld bis zum Ablauf der Frist zurück und arbeitet unberechtigerweise damit.

Nichts gegen dich, aber ich kanns nicht mehr hören („Aber ich hab doch gestern am Samstag ONLINE überwiesen und heute ist das Geld immer noch nicht da!“) :wink: Offenbar müssen die Banken da noch ein wenig Aufklärungsarbeit leisten.

Gruß
Nils

Hallo,

in diesem Thread wird so einiges beschrieben, siehr besonders
das Posting von EXC:

/t/ablauf-einer-online-ueberweisung/1166961

Besten Dank, der Link war sehr hilfreich :smile:

Hi,

von der Sache her richtig, aber es kann schon mehr als einen Tag dauern. Das ist einmal der beschriebene Transportweg und die Verdatung des Beleges. In einigen Banken ist es so, dass diese beleghaften Überweisungen (in der Zentrale) einen Tag liegenbleiben, jedenfalls die kleinen Beträge.

Das verfolgt zwei Ziele:

  • Die Ressourcen (Mensch und Maschine) sind besser auslastbar. Dort werden erst die „wichtigen“ Sachen gemacht, an denen viel hängt (grosse Beträge sowie Scheckeinreichungen). Die „kleinen Überweisungen“ sind ein bisschen Lückenfüller - natürlich im Rahmen des Überweisungsgesetztes. Es gibt da auch selten Beschwerden, denn ob die Überweisung von „Oma Erna“ an den Klingklong-Versand heute oder morgen rausgeht, ist beiden Seiten ziemlich egal.
  • Die Banken versuchen auch, mit dem Liegenlassen die „beleghaften Kunden“ zum Online-Banking rüberzuziehen, da das für die Bank viel rationeller ist. (Allein die Schriftenlesertechnologie schluckt Umsummen) So hat man das Argument: Ach, Sie geben noch Belege ab ? Na dann ist das kein Wunder. Machen Sie doch Internet-Banking, das geht wesentlich schneller. Und so ist des dann ja auch.

Gruss Hans-Jürgen
***

bei mir dauert eine online überweisung bis münchen (700km)oder berlin(360km) 1 tag oder auch nur 8 stunden–sparkasse.

Das hab ich mich auch schon oft gefragt.

Es scheint wirklich aber auch von der (Politik der) Bank abzuhängen, meiner Erfahrung nach geht es bei der Postbank wahnsinnig schnell, bei der Volksbank dauert es so 1-3 Tage und bei der deutschen Bank kann auch schonmal ne Woche vergehen. Da steht der eingehende Betrag dann auf „vorgemerkter Umsatz“ und das macht er dann auch ein paar Tage lang.

Wenn die Bank doch den Betrag da hat, warum wird er nicht dem Konto gutgeschrieben?? Die deutsche Bank ist ja nu auch keine Provinzbank…

Hallo,

vergehen. Da steht der eingehende Betrag dann auf
„vorgemerkter Umsatz“ und das macht er dann auch ein paar Tage
lang.

Wenn die Bank doch den Betrag da hat, warum wird er nicht dem
Konto gutgeschrieben??

schau mal auf Deinen Kontoauszug. Dort sollte neben dem Datum der Gutschrift auch die sog. Valuta stehen, d.h. der Tag, ab dem der Betrag verzinst wird. Bei dem, was Du beschreibst, sollte die Valuta vor dem Buchungsdatum liegen.

Gruß
Christian

Was ddu dir vorstellst wäre mit Kosten verbunden die keiner Bezahlen möchte… schon gar nicht der kunde.

http://www.zahlungsverkehrsfragen.de/izvframe.html