Laserwaffe

Hallo!
In einem SF-Roman gibt jemand mit einer Laserpistole einen Warnschuss (hm, würde man da noch von „Schuss“ sprechen?)in die Luft ab, um Leute zu erschrecken.
Nun ist in einem SF-Roman grundsätzlich so gut wie alles möglich, aber nur mal aus Interesse: Ein Laser als Waffe, mit der man Material, also auch Menschen, bzzzzmmm einäschern kann (wenn auf Streuung gestellt) oder auch durchbohren - macht der ein irgendwie beeindruckendes Geräusch, wenn man nicht einen extra Soundeffekt einbaut?
Ich hatte beim Lesen den Eindruck, da hat einer den SF-Laser mit einem guten alten 45er Colt Peacemaker verwechselt.
Gruß,
Eva

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Ein Laser macht beim Einschalten erstmal gar kein Geräusch, das ist wie Licht einschalten. Es macht genausowenig „woosh“ oder „pew“, wenn ich im Wohnzimmer das Licht anmache. :smiley:

Es kann aber ein Geräusch geben, wenn der Laserstrahl auf eine Oberfläche trifft und dort Material abträgt. Das würde aber eher zischen oder knistern.

Oder zu viel Star Trek, Star Wars und Kampfstern Galactica geguckt.

Hallo,

Im Gegensatz zu KHH halte ich ein Geräusch für durchaus technisch möglich und unter den Bedingungen eines SF-Romans für unvermeidbar.

Damit eine solche Waffe wirklich Schaden anrichtet und nicht nur als Laser-Pointer funktioniert, braucht man sehr große Energiemengen. Es ist vorstellbar, dass Energie aus einem langsamen Speicher über eine Kaskade verstärkt wird, in einem schnellen Speicher angehäuft wird und sich dann schlagartig über den Hochenergielaser entlädt.

Die älteren von uns, die nicht nur mit einem Handy knipsen können, sondern noch mit Fotoapparat und Film fotografiert haben (vorsicht, Bashing), können sich sicher an eine ähnliche Technik erinnern: Fiiiiiiiieeeeeps. Fuppp. Die typischen Geräusche von Fotoblitzen mit Gasentladungslampen. (Hießen die so?) Und so ähnlich wie sich im Blitzlich die paar Volt des Akkus zu einer Hochspannung aufbauten und dann über die Lampe entluden, kann ich mir die Geräuschentstehung einer Laser-Waffe vorstellen.

Kommt es am Ausgang der Waffe vielleicht sogar zu einem Knall, weil die Luft schlagartig erhitzt wird und sich ausdehnt?

Was ich in solchen Filmen aber viel unlogischer finde: die geringe Geschwindigkeit, mit der sich die Pakete der Photonen fortbewegen, nachdem sie die Waffe verlassen haben.

Und natürlich, dass die Waffen und Explosionen im Weltraum überhaupt Geräusche machen…

Grüße
Pierre

Rheinmetall nennt hier als Vorzug, dass eine Laserwaffe geräuschlos funktioniert:

Und Boeing hat extra ein „Geräusch“ eingebaut, damit der Operateur auch merkt, dass die Laserwaffe abgefeuert wurde:

Also, ja, wenn man es extra einbaut, kann eine Laserwaffe natürlich ein Geräusch machen. Das kann dann aber statt „fzzt“ genausogut „dingdong“ oder „kuckuck“ sein.

Dann würde ja der Laser einen Gutteil der Energie bereits an die Luft abgeben und nicht bis zum Ziel bringen, das wäre eine schlechte Konstruktion.
Außerdem ist ja gerade ein großer Vorteil einer Laserwaffe, nicht sicht- und hörbar zu sein und so die Position nicht zu verraten.

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Vielen Dank!
Kontext: Eine etwas entfernt stehende Gruppe Menschen soll sich erschrocken herumdrehen, weil hinter ihnen eine Waffe in die Luft abgefeuert wird. Also ich stelle mir für den Zweck schon einen ordentlichen Knall vor, der gefährlicher klingt, als - wenn überhaupt - so ein Brizzeln von einer Scheibe Bacon in der Pfanne. Außerdem ist es an dem betreffenden Ort ziemlich laut, auch ein fffp oder so ähnlich, würde man kaum hören. Mal sehen, wie ich das hinkriege.
Gruß,
Eva

Da ist halt die Frage, welchen primären Zweck so eine Waffe haben soll.
Wenn sie wirkungsvoll zur Bekämpfung eines Feindes sein soll, dann ist sie um so besser, je unauffälliger sie ist. Man versucht den Schall zu dämpfen und das Mündungsfeuer abzuschwächen. Eine effektive Laserpistole (oder ein Gewehr) wird geräuschlos im nicht (für Menschen) sichtbaren Wellenlängenbereich arbeiten.
Wenn es dagegen primär um die Abschreckunsgwirkung geht, ist viel Licht und Lärm nützlich (z.B. Blendgranaten). Es sind Plasmawaffen in Erforschung, die ihre Wirkung aber auch an einem konkreten Ziel entfalten und nicht wenn man in die Luft schießt.
Um Aufmerksamkeit zu erregen, ist eine Laserpistole (nach heutigem Stand der Technik) definitv ungeeignet. Um

wirksam zu erschrecken, müßte mit hohem Energieaufwand extra Geräusch erzeugt werden. Ob man mit so einer Waffe auf ein Ziel oder in die Luft schießt - die Hälfte der Energie wäre vergeudet, weil dem jeweiligen Zweck nicht dienlich.

Du könntest es machen wie die meisten (non)Science-Fiction-Autoren und das Problem einfach ignorieren. Konsumenten von Geschichten, in denen mit Laserpistolen geschossen wird, erwarten einfach ein passendes Geräusch.
Ich auch - ich kann Raumschiff Enterprise problemlos gucken und mich an der Geräuschkulisse erfreuen, ohne mir wissenschaftliche Gedanken dazu zu machen. :grin:

Danke Dir und ja, das kann ich auch. Es muss einfach zischen und knattern und ab und zu Bumm machen. Ich habe mal SF-Heftchenromane geschrieben, da bin ich - glaube ich mich zu erinnern - auch nicht davor zurückgeschreckt. :slight_smile:
Beim Lesen ist es etwas anderes, möcht’ ich meinen. Gut möglich, dass die lesende Person (warum eigentlich die? Ist das nicht Diskriminierung des Maskulinums? scherz) tatsächlich stutzt, wenn sie liest, es wird mit der Laserpistole ein Warnschuss abgefeuert. Und dann hält sie unter Garantie nicht den Autor für einen Idioten, sondern meine Wenigkeit. Das lese ich dann bei amazon in den Beurteilungen. „Ein wundervoller Roman, aber die Übersetzung …“
Mir fällt schon was ein.
Gruß,
Eva

Ein permanenter Laser macht kein Geräusch im Betrieb (höchstens die dafür notwendige Elektrik brummt oder pfeift).
Manche experimentellen Laser brauchen nur für einen einzigen Augenblick viel Energie, da kann es schon knallen, wenn sich die Kondensatoren alle gleichzeitig entladen; wie es auch bei coilguns/railguns der Fall ist. Gugle mal Gaslaser/Stickstofflaser.
Aber in der science fiction kommt ein „Pfiouuu“ oder „Tschumm“ wahrscheinlich besser an.

Gruss, Kudo

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hi,

würde man überhaupt in die Luft feuern zu so einem Zweck?

Man feuert ja nicht in die Luft, denn die bremst nicht wirklich, da es nix zum bremsen gibt.
Daraus resultiert vielmehr das Problem, dass man die Waffe wahllos auf Flugzeuge und Satelliten richtet.
Das wäre, wie wenn man eine ballistische Waffe zur Warnung nach rechts abfeuert.

Ich denke nicht, dass sich sowas durchsetzen würde, da es den Zweck, mit größter Wahrscheinlichkeit nichts zu treffen, irgendwie verfehlt.

grüße
lipi

P.s. ist denn explizit die Rede davon, dass die Leute den Warnschuss hören? Sie könnten ihn ja auch durch z.B. einen Lichtblitz sehen, oder durch einen fliegenden Lichtstrich ^^

Man könnte ja eine zufällig in der Nähe seiende Katze o. Ä. garen. :grin:

Gruß T

hi,

… zur Waffe wird daher auch eine kleine Tüte Mais geliefert.

grüße
lipi

Das kann ich sogar bestätigen. Ich arbeite mit Lasern verschiedener Hersteller, mit denen Kunstoffoberflächen beschriftet werden, und die um die 20W haben. Während des Laservorgangs geben die ein permanentes leises Zirpen ab, das dem von dir beschriebenen nahe kommt - die genaue Ursache kenne ich aber nicht. Möglich, dass das die etwa 2kHz sind, mit denen die Laser etwa gepulst werden.

Sehen kann man einen Laserstrahl, wenn die Luft nicht ganz klar ist - Stichwort Laserdisco. Da wird das Laserlicht zum Teil am Nebel gestreut. Je heller der Laser, desto weniger streuende Partikel braucht es in der Luft, um ihn zu sehen.
Alternativ kann man einen Röntgenlaser benutzen. Der kann die Atome der Luft zum Leuchten anregen, ist aber recht selten, teuer, und schlecht transportierbar.

Ansonsten könnte ein Laserstrahl, dessen Strahlung von Luft sehr gut absorbiert wird, durch die plötzliche Erhitzung derselben tatsächlich Geräusche machen - was seine Effektivität im Ziel aber stark vermindert.

@Pierre ich hoffe du meinst die normalen Blitzlichtgeräte ( ich glaube das waren Xenon Röhren?), sonst fühle ich mich wirklich alt.

Da gab’s ja auch noch die Einweg - Blitzlampen zum Aufstecken für die knips-and-go; auch in verdrehbarer 4fach Ausführung („Blitzwürfel“) oder gleich als 10er Magazin. Die verdampften Birnchen konnte man auch gleich als Weihnachtsdeko für die WG - Yucca weiterverwenden, waren ja immerhin teuer. :grin:

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Es steht ausdrücklich so im Text, aber davon abgesehen, das ist in Western- und auch sonstigen Actionfilmen doch die typische Geste: Typ oder Typin reckt den Arm in die Luft und gibt einen Warnschuss ab.
Gruß,
Eva

Nach meinem Empfinden hat man bei dem Wort „Warnschuss“ automatisch das Gefühl, da gibt es einen ordentlichen Knall. Man ist es so gewöhnt :wink: „Er reckte den Arm in die Luft und gab einen Warnschuss ab“, passt m.E. überhaupt nicht zu einer Laserpistole.
Aber das ist nur eine Petitesse. Etwas umformulieren und es passt.
Gruß,
Eva

hi,

hatte dich so verstanden, dass du prüfen wolltest, ob der Text/die Handlung schlüssig ist.

Du stößt dich an dem fehlenden Geräusch oder was auch immer die Warnung erzeugen könnte.
Ich würde auch die vermutlich erheblich höhere Reichweite der Waffe einbeziehen und den damit verbundenen anderen Umgang.

grüße
lipi

Das wollte ich. Wollte nur betonen, dass der Schuss in die Luft nicht schon meine - freie - Übersetzung ist :wink:

@Kudo

OT, darum ausgeblendet

Ja, solche Blitzgeräte meine ich. Davon habe ich noch zwei herum liegen. Eines aus den 1980ern aus Nostalgie. Und eines aus den späten 2010ern, weil mein Fotoapparat keinen Platz für einen internen Blitz hat. :wink:

Diese „Blitzwürfel“ kenne auch ich nur aus historischen Fernsehsendungen.

Ich habe noch mit solchen Dingern geblitzt, als ich ein ca. zehnjähriger Junge war. Mit einer PORST-Kompaktkamera für 126er-Filmcassetten. Kann mich noch erinnern, daß die Blitzwürfel sehr teuer waren – mir spukt ein Wert von 50 Pfennigen pro Blitz durch den Kopf.

Gruß T

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