Lasst doch endlich unsere Arbeitslosen in Frieden

Hallo,

um es vorweg zunehmen Christian, Deine Antworten werden ich nicht lesen, weil sie mich nicht interessieren. Bitte antworte mir erst gar nicht auf meinen Beitrag. Höre mir einfac nicht zu, denn ich werde Dir auch nicht mehr zu hören.
Ich kann Deine soziale Auffassung überhaupt nicht teilen.
Menschen hier in diesem forum reden hier ständig von Problemen und Missständen und oft kommt von Dir als Antwort, das du Beweise sehen willst, weil du es nicht glaubst oder die Mißstände sind Ausnahmefälle

anbei ein Text, mit einem von mir kenntlich gemachten Kommentar

www.telepolis.de

Die Befürwortung der eigenen Entrechtung

Ernst-Erich Lange 04.07.2006

Sozial ist, was Arbeit schafft, Teil 4: Wer Geld haben will, muss
sich fügen

Dank der Möglichkeit, ergänzende ALGII-Leistungen zu erhalten,
sollte der Verdienst nicht ausreichen, ist der Arbeitslose nunmehr
verpflichtet, jede zumutbare Arbeit anzunehmen, will er keine
Kürzung oder gar Streichung seiner Leistungen riskieren. Die
Freiheit der Berufswahl ist damit ad absurdum geführt, was von
einer Mehrheit in der Bevölkerung allerdings mit den Worten „wer
Geld haben will, soll auch arbeiten“ bzw. „Tja, wer sich für
manche Jobs zu gut ist, der bekommt eben kein Geld. Das ist seine
Entscheidung.“ gutgeheißen wird. Das Prinzip des „Wessen Brot ich
ess, dessen Lied ich sing.“ wird hier zur obersten Maxime erhoben,
der Arbeitslose nicht mehr als Leistungsempfänger bzw. Kunde
behandelt sondern als Bittsteller, der sich voll und ganz der
Entscheidung der Behörde fügen muss.

Kommentar:

Und wo wird das ganze hinführen? In unmittelbarer Zukunft haben wir auch hier in Deutschland von den Amerikanern eine ganze Schicht an working poor. Diese Menschen werden einen 8 oder zehn Stunden job haben, so wie noch einige von uns einen regulären haben, dafür aber kein bis sehr sehr wenig Geld sehen. Jede Arbeit die gemacht wird, sollte auch Menschenwürdig entlohnt werden und man sollte davon gut leben können ohne auf noch weitere Stütze an gewiesen zu sein. Man geht den ganzen Tag arbeiten und arbeiten und ist und bleibt trotzdem arm und rechtlos (jede Arbeit muss angenommen werden, Datenschutz gibt es für alle Bundesbürger schon gar nicht mehr und dann haben die Arbeitslosen erst recht keinen Anspruch darauf)
Ich kann mich noch genau daran erinnern, wie die Politiker vor ungefähr zehn Jahren bedauert haben, das es in Deutschland keinen Niedriglohnsektor so wie in Amerika gibt. Jetzt haben uns unsere Volksvertreter einen Gefallen getan, wovon wir noch gar nicht wussten, dass wir das von ihnen wünschen und uns diesen Niedriglohnsektor nach Deutschland gebracht.

Sind das unsere Volksvertreter? Darf man diese großen Partein überhaupt noch wählen? Soll man überhaupt noch wählen gehen oder lieber demonstrieren?

Ständig wird über die Opfer des Kapitalismus, die Arbeitslosen geschimpft, dass es ihnen zu gut geht und sie sich zu Hause auf die Faule haut legen und einen schönen Tag machen. Während die arbeitende Bevölkerung den ganzen Tag unter immer härteren Bedingungen malocht und am Ende des Tages leider auch nicht viel mehr Geld mit nach Hause bringt. Siehe ständige „Reformen-Leistungskürzungen um Leistungskürzungen“

Dabei wird von einem Teil der arbeitenden Bevölkerung übersehen, wer die wirklichen Sozialschmarotzer und Parasiten sind. Nicht Lieschen Müller die „unberechtigter“ Weise 20Euro mehr Sozialgeld bekommt.

Es sind, nur kurz gesagt unter anderem die Großkonzerne und Politiker. Wozu brauchen wir so einen harten Kapitalismus und die brutale Globalisierung? Aus welchem Grund gibt es schon etliche Globalisierungskritiker die am Rande von Wirtschaftsgipfeln protestieren? Sind das alles Spinner?

Der technische Fortschritt ist so weit gediegen, dass wir alle vielleicht nur noch 2 bis 3 Tage a 7 Stunden in der Woche arbeiten müssten, damit es uns ALLEN gut ginge.

Warum können wir das nicht auch so haben?
Wir dürfen uns halt nicht mehr alles von den Politikern wegnehmen lassen. siehe z.B. wieder die „Gesundheitsreform“

Ich kann euch nur wärmstens diese Seite ans Herz legen und Euch die Hörartikel Globalisierung und z.B. die Entwicklung der Hartz Gesetze 1 bis 4 runter zuladen und anzuhören.
http://ideologiekritik.net/archiv/ II: Globalisierung - Ideologie und Wirklichkeit
Datum: 15. Dezember 2004
Referent: Prof. Dr. Egbert Dozekal, Uni Frankfurt / Main
Thesenpapier [pdf, 77 KB]
Mitschnitt: mz2.globalisierung.freiburg.dezember2004.mp3

kommentar Ende

download http://www.heise.de/bin/tp/issue/r4/download.cgi?art…

Datenschutz für Arbeitslose gibt es nicht

Diese Regelungen können durchaus auch die im Grundgesetz verankerten
Grundrechte oder das Recht auf informationelle Selbstbestimmung
tangieren. Für die Sachbearbeiter wie auch die Gesellschaft macht dies
keinen Unterschied. Eine Sozialamtsmitarbeiterin im Ruhrgebiet fasste
dies mit den Worten zusammen: „Sie sind hier beim Sozialamt, da müssen
Sie komplett die Hosen runterlassen“, als die Antragstellerin bei der
Vorlage der Kontoauszüge den Empfänger einer geringfügigen Ausgabe
geschwärzt hatte. Datenschutz spielt beim Arbeitslosen keine Rolle mehr,
auch wenn dies von den Datenschützern längst scharf [extern] kritisiert

wird.

Das neue Optimierungsgesetz beispielsweise sieht vor, dass es einen
verdachtsunabhängigen [extern] Datenabgleich
gibt, um festzustellen,
ob der Arbeitslose möglicherweise einen PKW nicht angegeben hat, da
mittlerweile nur noch ein PKW pro Haushalt als angemessen angesehen
wird. Auch hier wird diese Maßnahme von der Gesellschaft begrüßt, weil
sie ja nur dazu dient, diejenigen ausfindig zu machen, die das Gesetz
missbrauchen und etwas verschweigen. Dass hier
Datenabgleichsmöglichkeiten für eine immer größer werdende Gruppe der
Gesellschaft geschaffen werden, ohne dass für diesen Abgleich überhaupt
eine Notwendigkeit besteht, schafft nicht einmal seinen Weg in die
Diskussion um das neue Gesetz. Verlässliche Zahlen, die die Maßnahme
erforderlich machen, wurden nicht vorgelegt. Auch die anfangs noch unter
dem Deckmantel der Terrorismusbekämpfung eingeführte [extern]
Kontenabfrage , deren
Anwendung still und leise durch Herrn Eichel erweitert wurde und nun zur
„Verhinderung von Sozialmissbrauch“ genutzt wird, hat lediglich einen
sehr kurzen Ruf der Empörung verursacht.

Doch nicht nur die Daten, die die finanzielle Situation betreffen,
müssen vom Arbeitslosen widerstandslos herausgegeben werden. Beim
Erstgespräch mit dem Fallmanager muss der „Kunde“ Fragen nach seiner
psychischen Verfassung, nach seiner Nachbarschaft, seiner Familie,
Freunden und seiner Beziehung beantworten, was damit begründet wird,
dass so Vermittlungshemmnisse aufgedeckt und verändert werden können.
Wer hier Wert auf seine Intimsphäre legt, der zeigt nicht genug
Eigenbemühung, die Arbeitslosigkeit zu beenden. Die Mitwirkungspflicht
beinhaltet keinen Passus zur Intimsphäre. Die Verantwortung für die
bestehende Situation der Arbeitslosigkeit, so wird suggeriert, liegt
allein beim Arbeitslosen. Und an ihm allein liegt es auch, diese
Situation zu verändern. Wie jene, die propagieren, dass jeder, der
arbeiten will, auch Arbeit findet (und dabei dann Aspekte wie
menschenwürdige Behandlung, angemessene Bezahlung usw. außer Acht
lassen), sieht auch der Fallmanager keine gesellschaftlichen oder
politischen Gründe für Arbeitslosigkeit, sondern lediglich die, die in
der Person des Arbeitslosen selbst bestehen. Daher ist in den Augen
vieler der Daten- und Seelenstriptease nicht nur im Austausch gegen die
finanzielle Leistung gerechtfertigt, sondern er dient auch dazu, die
Chancen im Arbeitsmarkt zu erhöhen, weshalb es keinerlei Argumente gegen
solche intimen Befragungen geben kann.

Freizügigkeit ade

Neu ist auch die im Optimierungsgesetz enthaltene Regelung, dass „kein
Anspruch auf Leistung besteht, wenn sich der Leistungsberechtigte
außerhalb des zeit- und ortsnahen Bereichs aufhält“. Dies wird u.a.
folgendermaßen definiert:

§ 1 Grundsatz

(1) 1 Vorschlägen des Arbeitsamtes zur beruflichen Eingliederung kann
zeit- und ortsnah Folge leisten, wer in der Lage ist, unverzüglich

  1. Mitteilungen des Arbeitsamtes persönlich zur Kenntnis zu nehmen,
  2. das Arbeitsamt aufzusuchen,
  3. mit einem möglichen Arbeitgeber oder Träger einer beruflichen
    Eingliederungsmaßnahme in Verbindung zu treten und bei Bedarf persönlich
    mit diesem zusammenzutreffen und
  4. eine vorgeschlagene Arbeit anzunehmen oder an einer beruflichen
    Eingliederungsmaßnahme teilzunehmen.
    […]
    Der Arbeitslose hat deshalb sicherzustellen, dass das Arbeitsamt ihn
    persönlich an jedem Werktag an seinem Wohnsitz oder gewöhnlichen
    Aufenthalt unter der von ihm benannten Anschrift (Wohnung) durch
    Briefpost erreichen kann.

Die Ausnahmen sind in §2 geregelt, so kann der Arbeitslose
beispielsweise sich im Nahbereich des Arbeitsamtes aufhalten, sofern er
in der Lage ist, das Arbeitsamt täglich ohne unzumutbaren Aufwand zu
erreichen. Für Ausnahmegenehmigungen ist die Behörde zuständig. Ein
Tagesausflug ist somit für den Arbeitslosen nicht mehr denkbar, sobald
dieser dazu führen könnte, dass ein Besuch des Amtes nicht mehr
unverzüglich möglich ist. Die Freizügigkeit ist somit für ALGII-Bezieher
nur noch mit Erlaubnis der Behörde vorhanden.

Die Regelungen zur Residenzpflicht sind weiterhin für Opfer von
häuslicher Gewalt fatal. Entfernen sie sich beispielsweise von ihrem
Wohnort um ein Frauenhaus im Nebenort oder der nächstgelegenen Stadt
aufzusuchen um vor der Gewalt im eigenen Heim zu fliehen, so erlischt
dadurch der Anspruch auf ALGII. Die Betroffene kann dagegen Widerspruch
einlegen, doch zunächst einmal ist kein Anspruch mehr vorhanden. Ideen
wie eine elektronische Fußfessel für Langzeitarbeitslose ([local] An der
elektronischen Leine
) sind nur noch das
I-Tüpfelchen dieser Entwicklung.

Unverletzlichkeit der Wohnung? Schon, aber…

Art. 13 des Grundgesetzes regelt die Unverletzlichkeit der Wohnung und
stellt deutlich heraus, in welchen Fällen Eingriffsmöglichkeiten
bestehen. Doch selbst bei kritischer Betrachtung des Artikels findet
sich keine Begründung dafür, dass die neu geschaffenen Außen- und
Prüfdienste die Wohnung eines Arbeitslosen nicht nur betreten, sondern
auch kontrollieren dürfen. Eben dies ist jedoch der Fall und soll
Einsparungen von 440 Millionen Euro bewirken, da man sich die Aufdeckung
von ca. 90.000 Fällen erhofft. Diese Fälle sind jene, die unter die
Bedarfsgemeinschaftsregelung fallen, welche vor kurzem komplett erneuert
wurde. War bisher noch die Beweispflicht hinsichtlich der
Bedarfsgemeinschaft bzw. der Beziehung zweier zusammenlebender Menschen
noch bei den Sozialbehörden, ist dies nun umgekehrt. Konkret müssen die
zusammenlebenden Personen nachweisen, dass sie eben keine Beziehung
führen und keine Bedarfsgemeinschaft darstellen. Dies kann zum Beispiel
durch Vorlage von Kontoauszügen geschehen, die nachweisen, dass keiner
der Personen für den anderen aufkommt.

Diese Umkehr der Beweislast wird von Politikern wie beispielsweise
Andrea Nahles (SPD) in einer Bundestagsdebatte als Verbesserung der
Situation der Arbeitslosen [extern] angesehen
.


[…]…weil wir gerade durch die Beweislastumkehr die […]nicht ganz
zu Unrecht kritisierten so genannten Schnüffelaktionen verhindern
werden. Es wird zum ersten Mal eine bundeseinheitliche Regelung
aufgelegt, wonach nicht mehr jede Arge vor Ort und nicht mehr jeder
einzelne Arbeitsvermittler einfach entscheidet, wie das gehandhabt wird,
sondern auf der Basis von gerichtlichen Kriterien entschieden wird, ob
eine Bedarfsgemeinschaft vermutet wird. Diese Vermutung kann dann in
einem normalen Widerspruchsverfahren – bis hin zu einem
Sozialgerichtsverfahren – widerlegt werden. […] Nehmen Sie bitte zur
Kenntnis, dass es sich hier um eine Verbesserung der Rechtslage für die
Betroffenen handelt und nicht um eine Verschlechterung.

Die Verbesserung, wie sie Andrea Nahles hier definiert, liegt also
darin, dass die Betroffenen die Möglichkeit haben, gegen eine
Fehlentscheidung vorzugehen. Jedoch wird angenommen, dass, sobald nur
die Kriterien erfüllt sind, eine Bedarfsgemeinschaft besteht, egal was
der Betroffene dazu sagt. Dem Betroffenen wird somit unterstellt, dass
er lüge, wenn nur die „gerichtlichen Kriterien“ das Vorhandensein einer
Bedarfsgemeinschaft bestätigen. Schmackhaft gemacht wird ihm diese
Regelung dadurch, dass auf die „Schnüffelaktionen“ verzichtet wird, die
jetzt für die vermeintlichen Bedarfsgemeinschaften bedeuteten, dass
Kontrolleure Kühlschränke, Bade- und Schlafzimmer akribisch unter die
Lupe nahmen um festzustellen ob ein Bett gemeinsam genutzt wird oder
nicht etc. Diese Aktionen finden dann „nur“ noch statt, wenn der
Betroffene angibt, dass es sich um keine Bedarfsgemeinschaft handelt
obgleich die gerichtlichen Kriterien vorliegen.

Andrea Nahles’ Kommentar lässt weiterhin außer Acht, dass die
eingerichteten Außen- und Prüfdienste nicht nur für
Bedarfsgemeinschaften bzw. deren Überprüfung zuständig sind, sondern
auch sonst Sachverhalte prüfen können, die nach Aktenlage nicht
entschieden werden können. Die Unverletzlichkeit der Wohnung bleibt
somit für ALGII-Bezieher ein Relikt aus der Vergangenheit, die
Schnüffelaktion weiterhin Realität.

Unabhängig davon, ob es um die Beweislastumkehr oder die unangekündigten
Besuche geht, Kritik wird lediglich bei den Betroffenen laut. Und sie
wird prompt als Kritik derjenigen charakterisiert, die befürchten, ihr
Missbrauch könne auffliegen. „Nichts zu verbergen“ ist für den
staatlichen Leistungsempfänger nicht mehr eine Möglichkeit, es ist
vielmehr Pflicht. Für Durchsuchungen, Datenabgleiche etc. muss kein
Verdacht mehr vorhanden sein, der Arbeitslose ist per se verdächtig,
Dinge zu verschweigen oder zu vertuschen. Den wenigsten
Leistungsempfängern wird bei der Telefonbefragung oder dem Hausbesuch
mitgeteilt, welche Rechte sie haben. Dass ein Hausbesuch bisher nicht
akzeptiert werden musste oder die Telefonbefragung freiwillig war, wird
dezent verschwiegen. Dieser Freiwilligkeit soll dann das neue
Optimierungsgesetz auch ein Ende bereiten.

Staatliche Leistung gegen Aufgabe der Privatsphäre

Die Aufgabe der Privatsphäre des Arbeitslosen, so wird es vielfach
beurteilt, sei freiwillig da ja die Wahl besteht, auf die Leistung zu
verzichten. Entweder suche man sich Arbeit oder aber man müsse lernen,
ohne die staatliche Unterstützung zu leben. Wer somit auf Datenschutz
und Privatsphäre Wert legt, dem bleibt dann als letzter Ausweg, sollte
er keine Arbeit finden, ja das Obdachlosenasyl und die Suppenküche
respektive [local] die Tafel
.

Was dabei befremdlich erscheint, ist die Kurzsichtigkeit dieser
Überlegung. Denn einerseits stellt nicht nur ALGII eine staatliche
Leistung dar, sondern es gibt vielmehr die verschiedensten Formen dieser
Leistung - Wohngeld, ergänzendes ALGII für Geringverdiener,
Subventionen… Warum also sollten für diese Leistungsempfänger andere
Regeln gelten als für die ALGII-Empfänger? Beim BAFöG beispielsweise
wurde bereits ein Datenabgleich ermöglicht, um Missbrauchsfälle
aufzudecken. Dies würde bedeuten, dass auch diese Leistungsempfänger auf
Datenschutz und Privatsphäre verzichten müssten. weil auch bei ihnen die
Möglichkeit besteht, dass sie falsche Angaben machen um von Gesetzen zu
profitieren.

Viel wichtiger ist jedoch, dass durch die 1-Euro-Jobs beispielsweise
reguläre Arbeitsplätze verdrängt werden oder nicht mehr neu entstehen.
Die Anzahl derjenigen, die tatsächlich Arbeitslose sind (im Sinne von:
Bezieher von ALGI oder ALGII) steigt demzufolge, so dass der Verzicht
auf die Privatsphäre immer mehr Menschen betrifft. Wer momentan
verdachtsunabhängige Datenabgleiche befürwortet, hat letztendlich wenig
Möglichkeiten, sich gegen diese zu wehren, sollte er selbst betroffen
sein. Was seine Grundrechte angeht, so hebelt derjenige, der deren
Aufgabe für eine immer größer werdende Gruppe der Gesellschaft
befürwortet, somit auch deren Anwendung für sich selbst aus.

Da davon auszugehen ist, dass sich das Problem der Arbeitslosigkeit (in
der Form, wie sie momentan definiert wird) nicht beheben lassen wird,
sondern eher zunimmt, wird die Zahl derjenigen, die noch ein Anrecht auf
Privatsphäre, Datenschutz oder z.B. auf die Unverletzlichkeit der
Wohnung haben, immer geringer werden. Diese Grundrechte werden dann nur
noch jenen zur Verfügung stehen, die in der Lage sind, durch finanzielle
Absicherung auf jegliche staatliche Leistung zu verzichten. Mit Art. 3
des Grundgesetzes, dem Gleichheitsgrundsatz, hat diese Entwicklung
nichts mehr zu tun. Sie folgt hier lediglich den inhumanen Gesetzen des
Kapitalismus, die die Würde des Menschen höchstens denen garantieren,
die sie sich leisten können.

Cool,

da ist die Finanzierbarkeit des Grundeinkommens noch nicht geklärt, da kommt der nächste mit der Idee um die Ecke, es müsse allgemein nur noch 14-21 Stunden pro Woche gearbeitet werden, um alle Probleme zu lösen. Und das in dem Land, das die kürzeste Wochen-, Jahres- und Lebensarbeitszeit der Welt aufweisen kann und trotzdem mit einer der höchsten Arbeitslosenquoten der entwickelten Länder zu kämpfen hat.

Innovativ das.

Amüsiert,
Christian

Hallo Christian,

da ist die Finanzierbarkeit des Grundeinkommens noch nicht
geklärt,

sagt wer. Das gilt doch nur, wenn Du die €1500,- als gestzte Diskussionsgrundlage annimmst. Was wäre mit €100,-? (Ich untertreibe absichtlich, damit die Zahl nicht mit einem Vorschlag verwechselt wird, rechen sollen die, die die Zahlen dazu haben.)

da kommt der nächste mit der Idee um die Ecke, es
müsse allgemein nur noch 14-21 Stunden pro Woche gearbeitet
werden, um alle Probleme zu lösen. Und das in dem Land, das
die kürzeste Wochen-, Jahres- und Lebensarbeitszeit der Welt
aufweisen kann und trotzdem mit einer der höchsten
Arbeitslosenquoten der entwickelten Länder zu kämpfen hat.

Eventuell ist die Arbeitslosenquote ja eine Folge zu langer Arbeitszeiten und zu geringer Löhne? Die Hypothese kann man ja aufstellen, so lange nicht bewiesen ist, daß sie falsch ist.

Daß das Gegenteil (Arbeitszeitverlängerung, Niedriglöhne) falsch ist, läßt sich mit ein paar simplen Übertreibungen leicht darstellen und vorrechnen, das hatten wir schon. Daß der Umkehrschluß falsch ist, ist unbewiesen.

Gruß, Rainer
PS. Hast Du überlesen, daß Matthias ausdrücklich nicht mit Dir reden wollte? … Dabei fällt mir ein, daß Du ja nicht mehr mit mir redest :smile:

Hallo,

das alles wäre mit dem bedingungslosen Grundeinkommen kein Problem mehr. Ich möchte aber nochmal darauf hinweisen, dass Unternehmer wirklich nicht primär die Aufgabe haben, Arbeitsplätze zu schaffen. Sie sollen vielmehr in aller Ruhe ihren Gewinn erwirtschaften. Und zwar mit genau so vielen Arbeitsplätzen, wie dafür eben benötigt werden.

Wenn sich an der Situation etwas ändern soll, dann geht das nur über „den Gang durch die Institutionen“. Es ist ein mühsamer und langer Weg.

Gruß

Fritze

Lasst doch endlich unsere Arbeitenden in Frieden
Hallo,

Wie wäre es mit so einer Überschrift? Warum müssen die Arbeitenden sozial gegenüber den Arbeitslosen eingestellt sein, diese dürfen sich aber höchst unsozial gegenüber den Arbeitenden verhalten?

Schon heute kenne diese besser als jeder Arbeitende die Schlupfwinkel unserer Gesetze, haben gelernt, wie und wo sie abgreifen können, wo es nur geht. Was meinst du, woher das Geld kommt? Vom Staat, stimmts? Angela Merkel zahlt das persönlich.

Durch die heiligen Gesetze unserer sozialistischen Regierung rechne ich nächstes Jahr mit Einbußen von ein paar Tausend Euronen ohne dass ich irgendwie weniger arbeite. Dadurch sinkt meine Kaufkraft, die deutsche Wirtschaft wird geschwächt.

Wie lange soll es noch so weiter gehen?

lasst doch endlich unsere Arbeitslosen in Frieden
genau!

lasst die AL in Ruhe - soviel Stress hält kaum Einer aus …

während Andere täglich weite Wege in Kauf nehmen müssen, um ein (priviligiertes Arbeits?)Leben zu fristen, werden AL dazu gezwungen, sich „bereit“ zu halten …

was für eine Sauerei - als nächstes wird womöglich Schwarzarbeit auch noch verboten!

Hallo,

Eventuell ist die Arbeitslosenquote ja eine Folge zu langer
Arbeitszeiten und zu geringer Löhne? Die Hypothese kann man ja
aufstellen, so lange nicht bewiesen ist, daß sie falsch ist.

Vielliecht einer Folge von zu geringer Bezahlung qualifizierter AN und von zu weniger dieser selben. Wenn wir weiter so auf den Leistungsträgern unserer Wirtschaft rumtrampeln, wenn Blue Collars besser entlohnt werden als White Collars, wenn wir also die Entwicklung eines Arbeiter- und Bauernstaates gehen, brauchen wir uns nicht zu wundern dass es immer mehr abwärts geht.

Der Brain Drain wird schon seine Gründe haben. Wir schaffen es eben durch gezielte Einwanderungspolitik, hochqualifizierte AN durch niederqualifizierte zu ersetzen, wir schaffen es durch falsche Ausländerpolitik, höchstqualifizierte AN zu Taxifahrer und Hausmeistern zu degradieren.

Aber wir sind ja sozial. ZU Gott und der Welt jedenfalls. Nur nicht zu denen, die die Wirtschaft tragen.

Eventuell ist die Arbeitslosenquote ja eine Folge zu langer
Arbeitszeiten und zu geringer Löhne? Die Hypothese kann man ja
aufstellen, so lange nicht bewiesen ist, daß sie falsch ist.

man kann auch die These vertreten, alle Arbeitslosen nicht von „Suchern“ (idR Arbeitgeber) entdeckte Ausserirdische - und zu unser aller Sicherheit wird die Bevölkerung nicht informiert, bevor das Mutterschiff die AL wieder auf den Heimatplanten abholt

mit Sicherheit ist DAS die richtige Erklärung, schließlich ist nicht bewiesen, dass sie falsch ist

oder?

Daß das Gegenteil (Arbeitszeitverlängerung, Niedriglöhne)
falsch ist, läßt sich mit ein paar simplen Übertreibungen

wer übertreibt denn hier? es gibt Fakten, die deine These widerlegen (zeitlicher und inhaltlich Zusammenhang; wie du richtig schreibst hatten wird DAS schon) und es gibt unbeweisbare Übertreibungen, die deine These stützen … hmmmhhmmmmm

leicht darstellen und vorrechnen, das hatten wir schon. Daß
der Umkehrschluß falsch ist, ist unbewiesen.

5 Mio Zeugen seit der Enführung der Arbeitsverkürzung sollten für einen Anfangsverdacht ausreichen …

LG
Ralf

Hallo Steven

Wie lange soll es noch so weiter gehen?

DIE kriegen dich am Ende doch dazu, das LAnd zu verlassen, deinen Betrieb zu schließen, die Leute zu entlassen und dann Sozi abzugreifen!

LG
Ralf

* * *

Aber wir sind ja sozial. ZU Gott und der Welt jedenfalls. Nur
nicht zu denen, die die Wirtschaft tragen.

DEM ist nix hinzuzufügen!

Zitate und Urheberrechte…
kein Thema?

Hi!

Wir schaffen es
eben durch gezielte Einwanderungspolitik, hochqualifizierte AN
durch niederqualifizierte zu ersetzen,

Na na na!
Wenn das die hier anwesenden ausländischen Mitleser vor die Augen kriegen!

Grüße
Heinrich

Wir schaffen es
eben durch gezielte Einwanderungspolitik, hochqualifizierte AN
durch niederqualifizierte zu ersetzen,

Na na na!
Wenn das die hier anwesenden ausländischen Mitleser vor die
Augen kriegen!

Hallo Heinrich,

ich hab Steven hier so verstanden, dass dies ein gezielter Tritt gegen die Rechtsausleger in der CDU und insbesondere der CSU ist. Diese beiden Parteien verhindern seit Beginn der Ein- und Zuwanderung in unser Land ein vernünftiges Einwanderungskonzept (und damit AUCH die juristische Anerkennung, dass Dland ein Einwanderungsland IST); zuletzt durch einen allzu durchsichtigen Verfahrenstrick, um aus formalen!!! Gründen vor dem BVerfG einen sehrsehr vernünftigen Ansatz zu zerstören.

Die Gründe für diese Blockade waren sind und werden mir nie klar werden; auch die Große Koalition wird dieses Thema wohl ausklammern müssen (solang die CSU dabei ist) mit Rücksicht auf die Strauss-Doktrin, nach der es keine Wahlalternative „rechts der CSU“ geben darf… - aber all dies hat kaum einen Bezug auf das Thema, es sei denn, man will einen nicht vorhandenen Bogen schlagen zwischen Einwanderern und AL; aber ich glaube, SO BLÖD ist hier praktisch niemand (mehr?)

LG
Ralf

Hi!

Wir schaffen es
eben durch gezielte Einwanderungspolitik, hochqualifizierte AN
durch niederqualifizierte zu ersetzen,

Na na na!
Wenn das die hier anwesenden ausländischen Mitleser vor die
Augen kriegen!

Und? Schau dir doch die Einwanderungspolitik an. Jeder Deutsche, der das Land verlässt, muss ja ersetzt werden. Durch wen? haben wir ein Punktesystem? Evaluieren wir unsere Einwanderer?

Und schon mal gesehen, welche Felsen einem ausländischen Akademiker in den Weg gelegt werden, wenn er in Deutschland arbeiten/unterrichten will? Die Verfahrenswege sind da lang, die auszufüllenden Formulare unendlich. Das Ergebnis ist eben, dass sich diese ausländischen akademiker andere Länder suchen und wir nur die Menschen aufnehmen, denen wir freiwillig Sandkörner in den Weg streuen.

Das Ergebnis ist eben, dass wir einen enormen Brain Drain haben. man kann ungehemmt sagen, dass Deutschland in der Summer verdummt.

Hi!

Das Ergebnis ist eben, dass wir einen enormen Brain Drain
haben. man kann ungehemmt sagen, dass Deutschland in der
Summer verdummt.

Ich stehe in dieser Sache ja voll und ganz auf deiner Seite (Deutschland verdummt m.E. wirklich) - aber erzähl das mal der Ausländer-Lobby, dass wir uns in D durch sie die sozialen Probleme importiert haben. Da bekommst du aber gleich links und rechts was an die Backe. Man sieht ja die Reaktionen, wenn es um die Prüfung der Qualität der Zu-/Einwanderer geht.

Deshalb mein „na na na …“

Grüße
Heinrich

‚Amerikanisches Verhaltnisse‘ ohne amerikanische…
„Amerikanisches Verhaltnisse“ ohne amerikanische Chance.

Aber, was ich mich frage, wenn nun jmndn. alles gestrichen wird, also er 0 EURs erhalt, ist sehr bald obdachlos usw., macht ja nix, gibt es auch in Kalkutta.

Was ich mich frage, wie ist es mit der Krankenversicherung. Wenn einem alles Geld gestrichen wird, wird dann auch dessen Krankenversicherungsbeitrage nimmer bezahlt? Dann ware er ja auch ohne jede Krankenversicherung. Deutschland ruckstandiger als die USA, wo es ja noch medicaid u.a. gibt.

Hallo Matthias!

ist der Arbeitslose nunmehr verpflichtet, jede zumutbare Arbeit
anzunehmen, will er keine Kürzung oder gar Streichung seiner
Leistungen riskieren.
Die Freiheit der Berufswahl ist damit ad absurdum geführt…

Wie soll eine Dir genehme Regelung aussehen?

Stelle Dir einen Menschen mit dem Wunschberuf Tibetanischer Tempeltänzer vor. Derzeit ist der Arbeitsmarkt für tibetanische Tempeltänzer hierzulande ziemlich mau. Wie soll jetzt mit dem bedauernwerten Betroffenen verfahren werden? Soll er zuwarten dürfen, bis sich eine Anstellung als tibetanischer Tempeltänzer ergibt und so lange, nötigenfalls lebenslang, zu Hause sitzen und staatliche Unterstützung verzehren?

Statt tibetanischer Tempeltänzer kannst Du auch Melker, ungelernter Arbeiter, Ägyptologe oder sonstwas einsetzen. Könnte es sein, daß Du die Sache mit der freien Berufswahl mißverstehst?

Gruß
Wolfgang

Hallo,

ist der Arbeitslose nunmehr verpflichtet, jede zumutbare Arbeit
anzunehmen, will er keine Kürzung oder gar Streichung seiner
Leistungen riskieren.
Die Freiheit der Berufswahl ist damit ad absurdum geführt…

Wie soll eine Dir genehme Regelung aussehen?

Das ihm Leistung ohne jegliche weitere bürokratische Hürde unabhängig von einer Tätigkeit zusteht.

Stelle Dir einen Menschen mit dem Wunschberuf Tibetanischer
Tempeltänzer vor.

Es kann in Deutschland den Beruf „tibetanische Tempeltänzer“ nicht geben, weil hier nunmal Deutschland und nicht Tibet ist. Wenn er tibetanischer Tempeltänzer werden will, muss er schon nach Tibet umsiedeln. Das gilt übrigens auch für mexikanische Bohnenpflücker, kubanische Zigarrendreher, amerikanische Supermerkttütenpacker oder russische Ölbarone.

Derzeit ist der Arbeitsmarkt für tibetanische Tempeltänzer
hierzulande ziemlich mau.

Ja. Genau wie der Markt für deutsche Krankenschwestern, deutsche Maschinenschlosser, deutsche Bankkaufleute, deutsche Elektroingenieure, deutsche Kommunikationselektroniker, deutsche Pakteboten, deutsche Gärtner, deutsche Maurer, deutsche Sozialpädagogen, deutsche Chemielaboranten, …

Wie soll jetzt mit dem bedauernwerten Betroffenen verfahren werden?

Man gebe ihnen ein zur sinnvollen Teilnahme am gesellschaftlichen Leben notwendiges Einkommen, bis sie eine neue Tätigkeit gefunden haben.

Soll er zuwarten dürfen, bis sich eine Anstellung als
tibetanischer Tempeltänzer ergibt und so lange, nötigenfalls
lebenslang, zu Hause sitzen und staatliche Unterstützung
verzehren?

Wenn es sein muss, auch das.

Statt tibetanischer Tempeltänzer kannst Du auch Melker,
ungelernter Arbeiter, Ägyptologe oder sonstwas einsetzen.
Könnte es sein, daß Du die Sache mit der freien Berufswahl
mißverstehst?

Wir können ja nicht alle amerikanische Multimilliardäre werden.

Ich verstehe aber den Ansatz der Bundesregierung sehr gut. Erst bildet man einen Menschen mit zwei Studiengängen und einem Promotionsstudiengang für um und bei 250.000,- EUR zu einem Dipl.-Soz. Dipl.- Krim. Dr. Phil. aus und anschließend schickt man ihn zum Hundehäufchenschaufeln in den Stadtpark, damit er sich sein Almosen auch rechtschaffen verdient. Das ergibt absolut einen Sinn.

Gruß

Fritze

Hallo Fritze!

Erst bildet man einen Menschen mit zwei Studiengängen und
einem Promotionsstudiengang für um und bei 250.000,- EUR zu
einem Dipl.-Soz. Dipl.- Krim. Dr. Phil. aus und anschließend
schickt man ihn zum Hundehäufchenschaufeln in den Stadtpark,
damit er sich sein Almosen auch rechtschaffen verdient. Das
ergibt absolut einen Sinn.

Wäre es sinnvoller, wenn Dr. phil. Dipl.-Soz. Dipl.-Krim. Zuwendungen des Gemeinwesens verzehrt, statt einfache Aufgaben für das Gemeinwesen zu erledigen? Die Tätigkeiten werden zwar nicht üppig bezahlt, aber die etwa 800 bis 1.000 € monatlich reichen für eine Existenz mit einfachen Ansprüchen. Die Jobs heißen nur als Ergebnis unnachahmlicher DämlichkeitUngeschicklichkeit 1€-Jobs, denn Hilfeempfänger erhalten von Bargeld über Wohnung und Heizung bis zur Kranken- und Rentenversicherung eine vollständige Versorgung. Es wäre vermutlich klüger gewesen, staatliche Hilfe grundsätzlich höher anzusetzen und grundsätzlich an ein Arbeitsangebot zu knüpfen. Wenige Gemeinden zelebrierten dieses Verfahren schon vor vielen Jahren, als es die Begriffe ALGII und Hartz IV noch gar nicht gab. Das setzt aber Engagement und Phantasie seitens der Gemeinde voraus, damit überhaupt ein sinnvolles Arbeitsangebot vorhanden ist, ohne das Gemeindebudget zu sprengen. Engagement ist aber nun mal nichts, was sich von oben verordnen läßt. Außerdem muß erwähnt werden, daß das obligatorische Arbeitsangebot einige Hilfeempfänger veranlaßte, zu Nachbargemeinden ohne Arbeitsangebot umzuziehen. In Gemeinden mit obligatorischem Arbeitsangebot gab es in der Folge mit Ausnahme einiger Kranker, Alleinerziehender und Schwangerer keine Hilfeempfänger ohne Arbeit. Nachbargemeinden wurden umso stärker belastet.

Im übrugen läuft die Diskussion in eine unfruchtbare Richtung, wenn von „erst bildet man einen Menschen … aus“ die Rede ist. Jeder entscheidet sich selbst für eine Bestimmte Ausbildung oder läßt es bleiben. Das Risiko, mit den erworbenen Kenntnissen und Fertigkeiten einen Menschen zu finden, der bereit ist, für solche Kenntnisse und Fertigkeiten zu bezahlen, trägt jeder selbst. Das könnten wir bei anderer Organisation des Gemeinwesens anders haben. Dann würde das Gemeinwesen vorgeben, wer was zu lernen hat und die dazu passenden Arbeitsplätze zur Verfügung stellen. Mit Mitteln der Planwirtschaft lassen sich die Risiken des Einzelnen vermeiden. Man muß aber gleichzeitig erwähnen, daß sich bei solcher Organisation alle der Gängelung durch einen Apparat und seine Funktionäre zu unterwerfen haben. Es gab und gibt etliche Versuche dieser Art auf dem ganzen Globus. Alle Versuche haben gemeinsam, daß die Modelle nach einiger Zeit wirtschaftlich notleidend werden, daß sie mit diktatorischen Zügen degenerieren und ihnen die Menschen weglaufen, sofern sie die Gelegenheit dazu haben. Gut gemeint waren die Versuche allesamt.

Als es noch keine staatlich organisierten Formen der Daseinsvorsorge gab, erfüllte die Großfamilie diese Aufgabe. Das funktionierte über Jahrtausende mehr oder weniger gut, zuweilen sogar besser, als es staatliche Organisation zu leisten vermag. Inzwischen gibt es private Modelle, in denen sich Menschen zusammen finden, die viele Belange gemeinsam organisieren. Es beginnt regelmäßig mit einem gemeinsamen Wohnvorhaben, in manchen Fällen in stolzer Größenordnung eines ganzen Dorfes mit hunderten Häusern und Wohnungen. Vieles wird gemeinsam organisiert, angefangen von der Kinderbetreuung bis zur Abfederung persönlicher Notlagen als Folge von Krankheit oder Arbeitslosigkeit. Diese Lebensentwürfe funktionieren aber nicht als isolierte Inseln, sie sind als Weiterentwicklung der Großfamilie in das Umfeld staatlicher Organisation integriert. Dabei leben diese privaten Initiativen wesentlich von handverlesener Auswahl ihrer Mitglieder. Jeder Einzelne hat diese Lebensform selbst gewählt und längst nicht jeder wird aufgenommen; das Bildungs-, Ausbildungs- und Einkommensniveau liegt durchweg über dem Durchschnitt der übrigen Bevölkerung. Von daher sind in solchen Gemeinschaften viele Probleme staatlicher Systeme unbekannt.

Gruß
Wolfgang

Ich verstehe aber den Ansatz der Bundesregierung sehr gut.
Erst bildet man einen Menschen mit zwei Studiengängen und
einem Promotionsstudiengang für um und bei 250.000,- EUR zu
einem Dipl.-Soz. Dipl.- Krim. Dr. Phil. aus und anschließend
schickt man ihn zum Hundehäufchenschaufeln in den Stadtpark,
damit er sich sein Almosen auch rechtschaffen verdient. Das
ergibt absolut einen Sinn.

Das ergibt einen Sinn, wenn man bedenkt, dass Leute mit einem Studienabschluss gerade mal 2% der Langzeitarbeitslosen ausmachen.

Grüße,

Anwar