Lasst uns alle Arbeiten gehen? Kita für alle?

Hallo,
in den letzten Tagen höre ich immer wieder, dass für jedes Kind ein Kita Platz vorhanden sein soll in Zukunft.
Das würde ja heißen, dass alle Paare mit Kindern dann die Möglichkeit haben zu zweit arbeiten zu gehen. Ein Teil wird das dann sicher auch tun.
Vielleicht habe ich ein Denkfehler, aber wenn diese Menschen jetzt alle Arbeiten gehen wollen, würden doch auch wieder Arbeitsplätze benötigt werden, die überhaupt nicht vorhanden sind? Im Gegenteil, es fehlen ja jetzt schon 4 Millionen mindestens.

Liegt mein Denken fernab von der Realität?
Danke und GRüße
Carolin

Hallo,

Vielleicht habe ich ein Denkfehler, aber wenn diese Menschen
jetzt alle Arbeiten gehen wollen, würden doch auch wieder
Arbeitsplätze benötigt werden, die überhaupt nicht vorhanden
sind?

es gibt freie Arbeitsplätze, die nicht besetzt werden können, und es gibt Arbeitslose, die nicht vermittelt werden können. Das dumme ist im Moment, daß diejenigen, die nicht vermittelt werden können, tendenziell mehr Kinder bekommen, als die, die die offenen Stellen besetzen könnten.

Man will also darauf hinaus, daß sich Karriere und Kinder gerade für qualifizierte Frauen zukünftig etwas weniger gegeneinander ausschließen.

Gruß,
Christian

  1. Die Krippenplätze, also Betreuungsplätze für Kinder bis zu 3 Jahren, sollen so weit aufgestockt werden, dass für jedes dritte Kind ein Platz da wäre.

  2. Das soll ein Angebot an diejenigen sein, die angeben, dass das Kinderkriegen an der Angst vorm Arbeitsplatz-/Aufgabenverlust oder geringeren Karrieremöglichkeiten scheitert. Es soll also gut verdienende Eltern, die sowieso schon beide arbeiten, in der Regel Akademiker, dazu ermuntern, auch mal Kinder in die Welt zu setzen. Wenn das funktionieren sollte, würde das natürlich bedeuten, dass dann nicht mehr jedes dritte sondern wieder nur jedes vierte oder fünfte Kleinkind einen Betreuungsplatz hat. Aber dafür gäbe es endlich wieder mehr Geburten.

Für alle Kinder wird es nie einen Betreuungsplatz geben, ob nun unter 3 oder zwischen 3 und 6, aber es könnte ruhig den Eltern, die beide einen tollen Arbeitsplatz haben, etwas leichter gemacht werden, Beruf und Familie zu vereinbaren. Das funktioniert in vielen Ländern. Arbeitsplätze schafft es auch ein paar, denn die Kinder brauchen ja auch Betreuer, Gebäude und Garten mit Spielgeräten müssen gewartet werden, womöglich wird auch noch Essen gekocht/geliefert.

Wer natürlich eh keine Arbeit findet, hat von der Betreuungsmöglichkeit auch nichts. Oft wird ja für Arbeitslose Eltern der Betreuungsanspruch in den Kindergärten runtergesetzt, d. h. sie dürfen ihre Kinder nur 5 statt 8 Stunden am Tag in den Kindergarten/die Kinderkrippe geben. Aber dennoch kann es auch diesen Eltern vielleicht dadurch ermöglicht werden, auch Alternativen zu entwickeln. Vielleicht können sie die Zeit nutzen, um sich zu bilden, Ideen zu entwickeln und Behördengänge zu erledigen, um doch wieder Beschäftigung z. B. im Dienstleistungssektor zu finden. Aber vielen wird es auch mit mehr Betreuungsplätzen so gehen wie jetzt ohne diese Plätze auch.

Ich jedenfalls begrüße den Ausbau von Betreuungsplätzen und bin mir sicher, dass sich dafür auch Finanzierungsmöglichkeiten finden lassen. Schlechter wird die Welt davon nicht.

Bis denne
Schnoof

Hallo

  1. Die Krippenplätze, also Betreuungsplätze für Kinder bis zu
    3 Jahren, sollen so weit aufgestockt werden, dass für jedes
    dritte Kind ein Platz da wäre.

Wie ist das eigentlich mit der Betreuung für Schulkinder? Die soll doch im Moment nicht ausgebaut werden. Irgendwie habe ich das Gefühl, wenn das so durchkkäme wie geplant, dann hätte man in den ersten 6 Lebensjahren eine Ganztagsbetreuung, und dann muss man erstmal wieder kündigen.

Ich finde es auch nicht gerade gut, dass es anscheinend als Selbstverständlichkeit angesehen wird, 13-jährige Einzelkinder den ganzen Tag auf sich alleine zu stellen. Die sind doch auch nicht erwachsen. Ich finde, man sollte sich auch erstmal um die Betreuung der größeren Kinder kümmern, die man bestimmt dadurch besser fördern kann als Babies.

Oft wird ja für Arbeitslose
Eltern der Betreuungsanspruch in den Kindergärten
runtergesetzt, d. h. sie dürfen ihre Kinder nur 5 statt 8
Stunden am Tag in den Kindergarten/die Kinderkrippe geben.
Aber dennoch kann es auch diesen Eltern vielleicht dadurch
ermöglicht werden, auch Alternativen zu entwickeln. Vielleicht
können sie die Zeit nutzen, um sich zu bilden, Ideen zu
entwickeln und Behördengänge zu erledigen, um doch wieder
Beschäftigung z. B. im Dienstleistungssektor zu finden.

Also schwarz in Privathaushalten Putzen gehen? - Na ja, vielleicht ist es so gedacht.
Ohne Ganztagsbetreuungsplatz findet eine arbeitslose Mutter jedenfalls keine Arbeit, da braucht sie im Grund gar nicht zu suchen.

Viele Grüße
Simsy

Ich jedenfalls begrüße den Ausbau von Betreuungsplätzen und
bin mir sicher, dass sich dafür auch
Finanzierungsmöglichkeiten finden lassen. Schlechter wird die
Welt davon nicht.

Ich würde es begrüßen, wenn es hier private Möglichkeiten geben könnte, also private Kitas.

Hallo

Man will also darauf hinaus, daß sich Karriere und Kinder
gerade für qualifizierte Frauen zukünftig etwas weniger
gegeneinander ausschließen.

Das Blöde ist nur, dass diese Kinder qualifizierter Frauen dann gar nicht von diesen qualifizierten Frauen erzogen werden.

Ich denke, dass mindestens die Hälfte anerzogen ist, und nur die Hälfte angeboren.

Na ja, Einfluss haben Eltern natürlich auch, wenn sie die Kinder nur täglich eine Stunde oder so sehen.

Viele Grüße
Simsy

Hallo.
Also ich sehe das so: In der gesamten Diskussion werden die am meisten Betroffenen, nämlich die Kleinstkinder, ausgespart.
Es wird überhaupt nicht erwähnt, wie schlimm es für ein Kleinstkind sein muß, am ganz frühen Morgen aus dem Schlaf gerissen zu werden.
Ich habe gesehen, wie Mütter bereits um 6:30 Uhr ihre weinenden Kindlein durch die Nacht trugen, um sie in der Krippe abzugeben. Wann wurden die wohl aus dem Schlaf gerissen?
Dort werden sie an mehr oder weniger kompetente Betreuerinnen abgegeben. Die haben ja für mehrere Kindlein gleichzeitig zu sorgen und können sich nicht individuell um das einzelne Kind kümmern. Das Kind steht also in Konkurrenz mit anderen Kindern im Kampf um Zuwendung.
Es gibt Kantinenverpflegung, bei der man keine Rücksicht auf die Abneigungen oder Vorlieben des einzelnen Kindes nehmen kann.
Am Ende des Tages gegen Abend werden die Kinder dann von einer durch den Beruf gestressten Mutter abgeholt und dann bald ins Bett gebracht.
Ich habe die Befürchtung, daß wir dadurch eine Generation von Neurotikern heranziehen.
Jochen

Ach nöö… nicht schon wieder die „Arme-Kinder-Diskussion“!
Ich weiss… Kinder müssen ewig schlafen und dürfen nichts lernen, weil ja spielen völlig im Vodergrund stehen muss, damit sie eine tolle Kindheit haben…

Hallo

Ich würde es begrüßen, wenn es hier private Möglichkeiten
geben könnte, also private Kitas.

Das gerade ein Gedanke, den ich so hatte. Bisher gibt es ja wohl hauptsächlich geförderte Kitas. Jetzt mein Ansatz: Was wäre, wenn jede ambitionierte Erzierherin als Unternehmerin eine Kita ins Leben rufen könnte - mal von den ganzen Auflagen abgesehen. Ich kann mir schon vorstellen, dass auf einem ziemlich viele Kitas geben würde. Die Nachfrage regelt schließlich das Angebot. Ob diese Plätze bezahlt werden könnten, ist jetzt mal außer Acht gelassen.

Dennoch finde ich den Ansatz spannend.

Liebe Grüße
K. Rupp

Ach nöö… nicht schon wieder die „Arme-Kinder-Diskussion“!
Ich weiss… Kinder müssen ewig schlafen und dürfen nichts
lernen, weil ja spielen völlig im Vodergrund stehen muss,
damit sie eine tolle Kindheit haben…

Ach nöö… nicht schon wieder ‚den Kinder kann nichts Besseres passieren‘ Diskussion! Wenn die Kleinen sprechen könnten, was die wohl zu dem Ganzen sagen würden?! Leider haben sie keine Lobby, die für ihre Interessen einstehen

K. Rupp

Hallo

Ich würde es begrüßen, wenn es hier private Möglichkeiten
geben könnte, also private Kitas.

Das gerade ein Gedanke, den ich so hatte. Bisher gibt es ja
wohl hauptsächlich geförderte Kitas.

Hauptsächlich schon, aber private Kitas gibt es auch schon lange. Die können aber auch öffentlich gefördert werden.

Jetzt mein Ansatz: Was
wäre, wenn jede ambitionierte Erzierherin als Unternehmerin
eine Kita ins Leben rufen könnte - mal von den ganzen Auflagen
abgesehen.

Kann sie das nicht? Was sind denn noch für Vorraussetzungen (ich meine jetzt nicht die Einzelheiten wie geeignete Räumlichkeiten etc.)?

Ich kann mir schon vorstellen, dass auf einem
ziemlich viele Kitas geben würde.

Bis jetzt irgendwie nicht.

Ob diese Plätze bezahlt werden
könnten, ist jetzt mal außer Acht gelassen.

Wieso denn das? Das ist doch entscheidend.

Viele Grüße
Simsy

Es gibt private Kitas. In der Regel Kitas mit einem freien Träger, also z. B. die Kirche. Es gibt auch wirklich privatisierte Kitas, genauso wie es durchaus Kitas gibt, die auch Notfallsversorgung übernehmen (also das Kind in der Kita auch mal über Nacht betreuen, wenn die Eltern auf Dienstreisen müssen, manchmal sogar das Wochenende über), das sind keine „öffentlich-rechtlichen“ Kitas. Aber sie brauchen oft Sponsoren oder einen Träger, weil sie sonst zu teuer werden. Ich denke, die meisten erhalten auch Förderung vom Staat, aber private Schulen oder Schulen mit freiem Träger erhalten ja auch Zuschüsse. Wer sein Kind auf eine Privatschule schickt, hat sicher kein Problem, vorher einen privaten Kindergarten oder ein Kindermädchen zu bezahlen. Allerdings hat nicht jeder Akademiker ein Jahresgehalt von 80.000 Euro, daher gehen nicht alle Akademiker-Kinder auf private Schulen.

Bis denne
Schnoof

Leider haben sie keine
Lobby, die für ihre Interessen einstehen

Na offensichtlich haben Sie mehr Lobnby als gut für sie ist… sonst hätten sie es im internationalen Vergleich später wohl einiges leichter.

Gruss Ivo

Also ich sehe das so: In der gesamten Diskussion werden die am
meisten Betroffenen, nämlich die Kleinstkinder, ausgespart.
Es wird überhaupt nicht erwähnt, wie schlimm es für ein
Kleinstkind sein muß, am ganz frühen Morgen aus dem Schlaf
gerissen zu werden.

Naja, alles eine Frage des Rhythmusses. Das klappt schon. Als ich ganz klein war, bin ich immer wach geworden, wenn Papa aufgestanden ist (Einraum-Wohnung). Soll mich nicht weiter gestört haben, obwohl es sicher aus heutiger Sicht zu völlig unmenschlichen Zeiten war. Ganz im Gegenteil, ich hab mich wohl immer am Gitterbettchen hochgezogen und ein erstes sehr frühes Frühstück erbettelt. Papa hat dann immer sein Frühstück mit mir geteilt. Später war ich in der Kinderkrippe (da war ich dann ein Jahr alt) und noch später im Kindergarten und in der Schule im Kinderhort (also Nachmittags- und Ferienbetreuung). Außerdem bin ich in den Sommerferien immer mit Wonne ins Ferienlager gefahren (ist ja auch ohne die Eltern). Und was soll ich sagen: Keine Neurosen, keine psychischen Probleme, Abitur, Studium, alles selbständig erledigt, auf Anhieb Job gefunden und ich bin in der Lage eine stabile Beziehung zu führen. Und ich habe nie Kämpfe um Zuwendung führen müssen. Man stellt ja nicht einen Betreuer neben 50 Kinder. Es gibt Mütter mit 10 Kindern, da kann dann ein Betreuer sich auch um 10 Kinder kümmern. Der muss sich auch in dieser Zeit nicht um Wäsche oder Essen kümmern. ;o) Und auch ein Betreuer kann sich um individuelle Bedürfnisse kümmern, aber die Kinder müssen auch lernen, dass nicht alles von hier auf jetzt geht. Es ist auch nicht schlimm für ein Kind, wenn es mal 10 min warten muss. Ein Betreuer muss natürlich auch in der Lage sein, gerecht zu sein, er darf kein Kind bevorzugen, keines benachteiligen. Dann können sich die Kinder in der Regel immer gut arrangieren.

Alles in allem ist es recht polemisch, was du zu sagen hast. Kinder sind Individuen und gute Eltern wissen, was für ihre Kinder gut ist. In der Regel ist es völlig unproblematisch, ein Kind mehrere Stunden am Tag mit anderen Kindern spielen zu lassen. Genau das passiert ja in der Kita. Entweder die Kinder sind so klein, dass sie eh den ganzen Tag schlafen, oder sie freuen sich über Spiel und Bastelei.

Meine Mutter wurde übrigens irgendwann wegen Allergien berufsunfähig. Sie hat sehr gelitten, weil sie sich so nutzlos fühlte. Hätte sie mit uns zuhause bleiben müssen, hätte ich mit Sicherheit Neurosen ausgebildet, so war meine Kindheit echt entspannt. Leute, die Einzelkinder waren oder sehr viel stärker bemuttert wurden als ich, scheinen mir auch viel neurotischer zu sein. Bei uns in der Familie gibt es halt viele Rituale, weil die Zeit zusammen natürlich sehr kostbar war - für alle. Aber ich fühlte mich nie alleingelassen oder schlecht behandelt. Ich war ein sehr zufriedenes Kind. Wenn ich Probleme hatte, konnte ich mich immer an meine Eltern, Großeltern oder auch an Nachbarn im Haus wenden.

Bis denne
Schnoof

Ja !!!
Wäre das nicht großartig!!! Jede Frau (und jeder Mann) hätte endlich eine Wahlmöglichkeit. Aber es wurde ja schon gesagt, dass es gerade mal darum geht, im besten fall für jeden dritte Kind einen Betreuungsplatz zu schaffen. Obwohl ich schon wieder schwarz sehe, weil die CDU möchte ja nun erstmal den wahren Bedarf ermitteln will.

Ich bin gerade schwanger und kann dazu nur sagen, wir würden kein Kind bekommen, wenn die Betreuung nicht gesichert wäre. Da wir in Berlin leben, ist das Gott sei Dank relativ problemlos und vorallem finanzierbar. Mit dieser Sicherheit im Rücken werde ich das Heer der Arebeitslosen nicht verstärken, sondern meinem Arbeitgeber mit kurzer auszeit erhalten bleiben. Ebenso geht es meinem Partner.

PP

Das Blöde ist nur, dass diese Kinder qualifizierter Frauen
dann gar nicht von diesen qualifizierten Frauen erzogen
werden.

Vielleicht solltest Du Dich mal mit den Inhalten der Erzieherausbildung auseinandersetzen! Ich habe zwar Abitur und zwei abgeschlossene Studiengänge, aber mit dem Wissen und vorallen den Erfahrungen, dass ich bisher bei Kindergärtnerinnen vorgefunden habe, kann ich nicht mithalten. Könnte auch daran liegen, das ich ganz anderes qualifiziert bin.
Wie auch immer, die bloße Einrichtung von weiteren Betreuungsplätzen zwingt ja niemanden sein Kind dort betreuen zu lassen.

PP

Guten Tag,
ich bin einfach immer wieder erstaunt, mit welcher Leichtigkeit einer ganzen Berufsgruppe die Kompetenz und Leistungsfähigkeit abgesprochen wird. Beschäftigt Euch doch bitte mal mit den Inhalten der Ausbildung, das ist vergleichbar mit einem Studium.

Auch ist Dein Kenntnisstand zum Thema Verpflegung hoffnungslos veraltet oder nie aktuell gewesen. In manchen Einrichtungen wird selbst gekocht oder wenn sich das nicht trägt, gibt es Essen geliefert. Hier ist die komplette Bandbreite von koscher bis glutenfrei verfügbar. Das nicht auf die Vorlieben jedes einzelnen Kindes Rücksicht genommen wird, kann ich im Hinblick auf ausgewogene Ernährung nur begrüßen. Ich hätte als Kind jahrelang nur Nudeln mit Tomatensosse gegessen.

Zum Thema Betreuungsschlüssel gibt es wahrscheinlich unterschiedliche Meinungen. Ich persönlich halte eine 1:1 Betreuung für nicht notwendig. Das hieße auch, dass Kinder aus Familien mit Geschwistern hoffnungslos benachteiligt wären. Egal, vielleicht überschätzt Du auch die Interaktion mit den Betreuern und übersiehst die mit den anderen Kindern.

Beste Grüße
PP

Hallo

ich bin einfach immer wieder erstaunt, mit welcher
Leichtigkeit einer ganzen Berufsgruppe die Kompetenz und
Leistungsfähigkeit abgesprochen wird. Beschäftigt Euch doch
bitte mal mit den Inhalten der Ausbildung, das ist
vergleichbar mit einem Studium.

Wo kann man die denn (etwas genauer) erfahren?

Kann es eigentlich sein, dass sich da in den letzten Jahren sehr viel geändert hat, und dass das vor - sagen wir mal - 15 Jahren noch nicht so war?

In manchen Einrichtungen
wird selbst gekocht oder wenn sich das nicht trägt, gibt es
Essen geliefert.

Meine Kinder waren in einer Einrichtung, in der das Essen geliefert wurde. Meistens war das Essen nicht mehr so ganz frisch, weil es immerhin eine knappe Stunde Anfahrtsweg hatte.

Nachdem die Kinder ein paar Wochen dort gegessen hatten, hatten sie folgende Tischsitten: Sie löffelten das Essen im Wahnsinnstempo in sich hinein und riefen: Nachtisch! - Es hatte sich später herausgestellt, dass sie beim Essen angefeuert wurden: Wer ist als erster fertig mit dem Essen? Und die Hauptmahlzeit wurde überhaupt nur gegessen, weil es als Belohnung Nachtisch gab. Ich war da nicht sehr begeistert davon, und halte das bestimmt für keine gute Erziehung.

Zum Thema Betreuungsschlüssel gibt es wahrscheinlich
unterschiedliche Meinungen. Ich persönlich halte eine 1:1
Betreuung für nicht notwendig.

Das kommt doch aufs Alter des Kindes an. Ein einjähriges Kind kannst du eigentlich nur in der 1:1- oder höchstens 1:2-Betreuung frei laufen lassen, weil die in dem Alter alles können (laufen, klettern, hüpfen), aber noch nichts kapieren. Entweder passt du auf das Kind wirklich die ganze Zeit richtig auf, oder du verlässt dich auf seinen Schutzengel, oder du lässt es eben nicht klettern, und das wird ja wohl in der Regel in einer Betreuungseinrichtung so sein. Das ist schade, denn das Klettern kann man später aber nicht mehr in diesem Maße lernen wie gerade mit 1.

In den Kindergärten, die ich übrigens mitgekriegt habe, hat mein Sohn, wenn er irgendwo balancieren oder klettern wollte, die Auskunft gekriegt: Geh da runter, du fällst! - In jeden popeligen Erziehungs-Ratgeber-Faltblatt steht drin, dass man das nicht so sagen soll.

Das hieße auch, dass Kinder aus
Familien mit Geschwistern hoffnungslos benachteiligt wären.

Das betrifft nur Drillinge o.ä. Die andern sind ja nicht alle im gleichen Alter. Bei Großfamilien ist es meistens so, dass die älteren Kinder die jüngeren miterziehen, aber dafür ist im Kindergarten/krippe die Alterspanne nicht groß genug.

Egal, vielleicht überschätzt Du auch die Interaktion mit den
Betreuern und übersiehst die mit den anderen Kindern.

Bei Kleinstkindern ist da auch noch nicht unbedingt allzuviel.

Viele Grüße
Simsy

Wäre das nicht großartig!!! Jede Frau (und jeder Mann) hätte
endlich eine Wahlmöglichkeit.

Ein Grundproblem in diesem Staat ist, dass ihm von seinen Bürgern abverlangt wird, für jede individuelle Lebensentscheidung eine freie Wahlmöglichkeit zu finanzieren. Ich dachte, die Zeiten als Fortpflanzung noch ein Auftrag patriotischer Pflichterfüllung war, wären schon vorbei.
Braucht dieses Land 2030 wirklich so viele Arbeitslose, dass man ihre Zeugung jetzt fördern muss? Wäre es nicht einfacher, unseren Rentnern nochmal das Prinzip der Umlagefinanzierung zu erklären und nur das auszubezahlen, was auch da ist?

Ich bin gerade schwanger und kann dazu nur sagen, wir würden
kein Kind bekommen, wenn die Betreuung nicht gesichert wäre.

Sehr vernünftig, diese Anschaffung will gut überlegt sein. Hoffenlich macht unsere Familienministerin keinen Rückzieher, sonst brauchen wir mehr Baby-Klappen.

Da wir in Berlin leben, ist das Gott sei Dank relativ
problemlos und vorallem finanzierbar.

Das Schöne an der Berliner Politik ist, dass alles finanzierbar ist.

Ein so hohes Gehalt benötigt man nicht. Trotzdem müssen Eltern, die Kinder auf eine Privatschule schicken, einen Steuerausgleich erhalten, denn sie finanzieren normalerweise mit ihren Steuern die öffentlichen Schulen, in die sie ihre Kinder ja gerade nicht schicken. Sie hätten somit eine doppelte Belastung.

Sind die privaten Kitas eigentlich ausgelastet?