Lasst uns doch unsere Kinder verkaufen!

Längere Arbeitszeit führt zu Mehr Arbeitsplätzen das hatten wir ja schon in der Ladenöffnungszeit-Diskussion.
Erinnern wir uns?
„…führt zu mehr Arbeistplätzen…“ posaunet es aus der gleichen Ecke wie heute (warum erhalten solche mathematischen Nachzügler eigentlich derart Gehör…na ja anderes Thema). Und artig nickten die Gesetzeshüter ab und harrten der Dinge die da kommen, die sich im Übrigen so lesen.

http://www.destatis.de/indicators/d/hug110jd.htm
und
http://www.destatis.de/indicators/d/hug210jd.htm

Aber die vorher schon dagegen gewettert haben (so wie heute gegen 40 Std. Woche) hatten ja keine Ahnung…!
Kürzere Öffnungszeiten, führen zu mehr Vollzeitjobs, und damit zu einer Mehrbeschäftigung, die diesen Namen auch tatsächlich verdient!

Die 40 h Woche erhöht in Wirklichkeit den Profit des AG, verbessert in der Tat vorübergehend seine Wettberwerbssituation, aber nur solange der Konkurrent seinerseits nicht widerrum „nachlässt“.
Dem Dominoprinzip folgend geht es weiter mit: „Die Molawier arbeiten auch Samstags“ und „die Inder schicken auch ihre Kinder arbeiten“, und "…wenn wir uns dabei nicht gleichstellen, haben wir am Weltmarkt einfach keine Chance mehr…"Was bleibt dort eigentlich noch als Steigerung? Wir könnten dem AG die Kinder und damit unsere Rechte an ihnen ja verkaufen (Pflichten logischerweise ausgeklammert), ja dann haben wir endlich wieder die Nase vorn im globalen Wettkampf!
Gruß Torsten

!Kapitalismus ist geil!

hallo Torsten,

Die 40 h Woche erhöht in Wirklichkeit den Profit des AG,
verbessert in der Tat vorübergehend seine
Wettberwerbssituation, aber nur solange der Konkurrent
seinerseits nicht widerrum „nachlässt“.

Im Moment scheint es den Glauben zu geben, daß die AN für das gleiche Geld mehr arbeiten müssen, sie aber am Ende nicht weniger in der Tasche haben. Die Wettbewerbsfähigkeit wird erhöht und die Kaufkraft sinkt nicht, weil der Lohn ja gleich belibt. So weit die Theorie. :wink:
In der Praxis wird das lediglich zum Abbau von Überstunden führen. (Bei uns wäre das so.) Die fehlenden Überstunden würden dann tatsächliche Lohneinbußen von rund 17% bedeuten. Die Kaufkraft der AN sinkt damit also wirklich um diese 17%. Wenn ich dann bedenke, daß die Fixkosten (Miete, Strom, Telefon, Benzin …) über 50% eines Arbeitnehmereinkommens ausmachen, kann sich der Einzelhandel auf Umsatzeinbußen in der Größenordnung um 30% einstellen. Die Unternehmen müssen im Inland ebenfalls mit Umsatzrückgängen von 30% rechnen.
Da die 40-Stunden-Woche scheinbar beschlossene Sache ist, werden wir wohl eine gigantische Pleitewelle und eine Massenarbeitslosigkeit erleben, wie es sie seit 80 Jahen nicht mehr gegeben hat.
Die Herren Manager merken scheinbar nicht mal, daß sie die eigene Pleite forcieren.
Die jetzige Bundesregierung wird noch zu lange im Amt bleiben, als daß eine andere die Katastrophe noch abwenden könnte.

Gruß, Rainer

Hi Torsten!

Die Kausalkette. „40 Stunden-Woche -> Samstagsarbeit -> Kinderarbeit“ halte ich für reichlich überzogen und unrealistisch.

Wie wär´s denn mit: „35 Stunden-Woche -> Massenabwanderung von Unternehmen -> 20 Mio. Arbeitlose -> Hitler 2 -> 3. Weltkrieg“ …?

!Kapitalismus ist geil!

Allerdings. Wenn man etwas daraus macht.

Grüße,

Mathias

Hallo Torsten,

ich erspare mir, auf einzelne Punkte einzugehen, weil Dein Posting in die Kategorie gehört, in der Einzelfälle verallgemeinert, bis ins Groteske übertieben und schließlich der Weltuntergang herbeigejammert wird.

Es ist ferner die Kategorie, in der vom Profit des AG geredet wird, wobei ganz selbstverständlich Gewinn etwas zu sein scheint, was unter allen Umständen zu vermeiden ist und AG gehören ins Reich des Bösen.

Ist Dir eigentlich klar, daß AG die Leute sind, die für Arbeitsplätze sorgen? Ist Dir klar, daß dabei Gewinne zwingend erforderlich sind? Ohne Gewinn werden weder vorhandene Arbeitsplätze erhalten, noch neue geschaffen.

Wir müssen zur Kenntnis nehmen, daß das Geld früherer Zeiten für alle möglichen Wohltaten ganz einfach nicht mehr da ist. Weg! Statt zu verteilen müssen wir arbeiten. Reglementierungen, die grundlos behindern, darf es nicht mehr geben. Über einen Kamm geschorene Regelungen, die von Betriebsfremden (Gewerkschaften und Verbände) gemacht werden, sind ebenfalls inzwischen unbrauchbar. An die Stelle hat Fexibilität zu treten. Warum soll man einem Selbständigen unter Strafandrohung verbieten, am Sonntag oder früh um 5 Brötchen zu verkaufen oder warum soll ein Tarifabschluß für alle Betriebe einer Region gelten?

Ich wäre froh, in solchen Jammerpostings einmal nichts von Konzernen zu lesen, die nämlich nicht unsere Wirtschaft repräsentieren. Ich wäre froh, einmal gangbare Alternativen zu den beklagten Maßnahmen zu hören. Da kommt aber leider nichts.

Wenn man z. B. den Selbständigen die Gewinne zu stark besteuert, wovon soll dann noch investiert und entwickelt werden? Predigt doch nicht den Unfug von den bösen Arbeitgebern! Ohne diese Leute mit ihren Familienbetrieben läuft nichts mehr. Natürlich läuft auch ohne Konsumenten nichts. Deshalb gibt es im Grunde kein Gegeneinander. Kein Mensch will deshalb hierzulande indisches Lohnniveau. Aber weder mit zu niedrigen noch mit zu hohen Löhnen kann die Wirtschaft existieren. Das jeweils richtige und verträgliche Maß kann bei den einzelnen Betrieben extrem unterschiedlich sein. Genau diese Flexibilität wird gebraucht, mehr nicht.

Ich hörte Gejammer über angeblich bevorstehende Abschaffung von Kündigungsfristen. Für wie blöd werden AG eigentlich gehalten? Die Einarbeitung eines Mitarbeiters kann je nach Tätigkeit Wochen und oft genug Jahre dauern. Da brauchen beiden Seiten Sicherheit. Wer Gegenteiliges behauptet, hängt an längst überlebten Vorstellungen, als man zur „Einarbeitung“ 5 Minuten brauchte „diesen Hebel immer hin und her“.

Wenn irgendwo ein Spinner einen Furz fahren läßt, wird der Dünnpfiff sofort begierig verallgemeinert. Dabei gibts Spinner in allen Lagern.

Und schließlich: Die derzeitige Regierung, zu der ich selbst nur eine eingeschränkte Affinität besitze, versucht, dringend nötige Veränderungen auf eine irgend verträgliche Weise zu realisieren. Es gibt starke Kräfte in diesem Land, mit weit tiefgreifenderen Vorstellungen. Deshalb kann ich nicht verstehen, daß gerade Arbeitnehmer so massiv stänkern und damit nach derzeitigem Stand spätestens 2006 einen Regierungswechsel bewirken. Dann aber wirds deutlich weniger gemütlich.

Gruß
Wolfgang

Moin,

Wenn ich dann bedenke, daß die Fixkosten (Miete, Strom,
Telefon, Benzin …)

wie kommst du darauf, dass es sich bei obigen Beträgen um Fixkosten handelt ? Man kann in preiswertere (oder teurere) Wohnungen ziehen, mehr oder weniger Strom verbrauchen, öfters oder seltener Telefonieren und mehr oder weniger mit dem Auto fahren.

Fixkosten hingegen definieren sich dadurch, dass sie nicht verbrauchsabhängig sind.

Gruß
Marion

Hi Torsten!

Die Kausalkette. „40 Stunden-Woche -> Samstagsarbeit ->
Kinderarbeit“ halte ich für reichlich überzogen und
unrealistisch.

und genau weil sie die Masse für unrealistisch wie Du hält,
merkt sie (Du) nicht, wo ihr eigentlicher „Feind“ sitzt.

Wie wär´s denn mit: „35 Stunden-Woche -> Massenabwanderung
von Unternehmen -> 20 Mio. Arbeitlose -> Hitler 2 ->
3. Weltkrieg“ …?

Die Ursachen für Hitler (1) und der offiziellen 6-7 Mio Arbeitslosen waren gänzlich andere als 35 Std. Woche oder Massenabwanderung von Unternehmen, ergo riskierst Du keinen 3. WK mit dieser 35 h Woche.
(Frankeich tut dies ja mit seiner 35 h Woche auch nicht. Italien tat dies mit seinem wesentlich früheren Renteneintrittsalter als dem Deutschen auch nicht)
Seinerzeit, weil Du es ansprichst, wurde im Übrigen Arbeitslosengeld ohne zeitliche Begrenzung gezahlt! Und einen unterbezahlten Job anzunehmen mit der Androhung das Arbeitslosengeld ganz gestrichen zu bekommen, wenn mans nicht tut (Hartz IV) gabs zudem überhaupt nicht!
Wenn also eine Regierung wissentlich eine Politik führt die zu tumultartigen Szenen bei den Sozialämtern (und wo noch) führen soll,
http://www.netzeitung.de/arbeitundberuf/295847.html
dann sollte man sich doch allen Ernstes mal fragen, welche Absicht regierungsseitig tatsächlich dahiter steckt!
Eine Kriminalisierung der Bevölkerung?
Ein Vorwand zur schnelleren Umsetzung des gläsernen Bürgers? Was beim WTC aussenpolitisch so toll geklappt hat ( http://www.heute.t-online.de/ZDFheute/artikel/6/0,13…), das kann man doch auch innenpolitisch (http://rifid.blogg.de/eintrag.php?id=53) durchziehen, wenn´s einem keiner verbietet! Das System läßt diesen Spielraum ausdrüklich zu!

Gruß Torsten

Hallo rainer,

In der Praxis wird das lediglich zum Abbau von Überstunden
führen. (Bei uns wäre das so.) Die fehlenden Überstunden
würden dann tatsächliche Lohneinbußen von rund 17% bedeuten.
Die Kaufkraft der AN sinkt damit also wirklich um diese 17%.

Erkläre mir doch mal bitte, we das die Kaufkraft einschränken soll.

Beispiel (fiktiv):
1000 Euro im Monat bei 35h
1000 Euro im Monat bei 40h

Er verdient zwar weniger pro Stunde, aber immer noch dasselbe Brutto. Er kann sich bei 40h immer noch dasselbe leisten wie bei 35h. Die Kaufkraft ist imme noch genauso hoch. Anders wäre es, wenn er für den 40h-Lohn nur 35h arbeiten würde. Dann hätte er tatsächlich weniger Geld in der Lohntüte.

Erfahrungsgemäß führen längere Arbeitszeiten zur erhöhten Dienstleistungsbedarf, da die AN weniger Zeit/Lust haben, etwas selbst zu tun.

Denkst du wirklich so: Heute kaufe ich mir nicht das Auto für 50.000 Euro. Dadurch habe ich heute -50.000 Euro ausgeben, die ich als Guthaben gutschreiben kann. Dafür kann ich nun ein e Weltreise machen.

Also, warum sollte es zu Pleitewellen kommen? Wir haben die Wirtschaft durch einen 48h Tag aufgebaut, wurde ziemlich platt gemacht durch die 35h Woche und noch platter durch eine 40h-Woche?

Wo ist der Turnaround? Ab wann rechnet sich weniger Arbeitszeit nicht mehr? Bei dir wäre es jetzt, wenn keiner mehr arbeiten würde, hätte jeder Arbeit, also ein Paradoxon. Mit 25h/Woche würden die Preise explodieren. Wir wären international nicht mehr konkurrenzfähig (in D. wäre es wurscht).

Hallo Marion,

wie kommst du darauf, dass es sich bei obigen Beträgen um
Fixkosten handelt ?

faktisch schon. :wink:

Man kann in preiswertere (oder teurere)
Wohnungen ziehen,

Es gibt eine Untergrenze. Noch preiswerter wäre dann nur noch ein Zelt.

mehr oder weniger Strom verbrauchen,

Was sein muß, muß sein.

öfters oder seltener Telefonieren

Wenn’s auf den Anschluß begrenzt ist und man nur angerufen wird, gibt’s da auch nichts zu sparen.

und mehr oder weniger mit dem Auto fahren.

Der Weg zur Arbeit und Einkaufen muß auch sein.

Fixkosten hingegen definieren sich dadurch, dass sie
nicht verbrauchsabhängig sind.

OK, stimmt so. Trotzdem kommt ein AN nicht darum herum, einen sehr großen Teil seines Einkommens dafür auszugeben. Wenn er ohnehin sparsam ist, ist der Betrag auch nicht sehr flexibel.

Gruß, Rainer

Hallo Steven,

Erkläre mir doch mal bitte, we das die Kaufkraft einschränken
soll.

Beispiel (fiktiv):
1000 Euro im Monat bei 35h
1000 Euro im Monat bei 40h

Er verdient zwar weniger pro Stunde, aber immer noch dasselbe
Brutto. Er kann sich bei 40h immer noch dasselbe leisten wie
bei 35h.

Und zum wiederholten male. Der AN arbeitet jetz auch schon 40 Stunden. 35 Stunden plus 5 Überstunden. Die Maschinen werden doch nicht abgechaltet! Die Überstunden fehlen dann.

Dein Beispiel:
1000 Euro im Monat für 40 Stunden.
1000 Euro im Monat für 35 Stunden, plus 143 Euro für 5 Überstunden plus 35 Euro Überstundenzuschlag = 1178 Euro.

Die Kaufkraft ist imme noch genauso hoch.

Eben nicht. Es wird doch wegen der 40-Stunden-Woche nicht mehr gearbeitet. Es fallen nur Überstunden weg oder Leute werden entlassen. Die Kosten für das Unternehmen sinken genau um den Betrag, um den die Kaufkraft sinkt.

Du kannst Deine Behauptung, daß die Einkommen durch die 40-Stunden-Woche nicht sinken so oft wiederholen wie Du willst, davon wird das auch nicht wahr.

Gruß, Rainer

Hi!

Erkläre mir doch mal bitte, we das die Kaufkraft einschränken
soll.

Beispiel (fiktiv):
1000 Euro im Monat bei 35h
1000 Euro im Monat bei 40h

Er verdient zwar weniger pro Stunde, aber immer noch dasselbe
Brutto. Er kann sich bei 40h immer noch dasselbe leisten wie
bei 35h. Die Kaufkraft ist imme noch genauso hoch. Anders wäre
es, wenn er für den 40h-Lohn nur 35h arbeiten würde. Dann
hätte er tatsächlich weniger Geld in der Lohntüte.

Prämisse:
Um 40 statt 35 Stunden die Woche zu arbeiten, muss auch Arbeit für 40 Stunden die Woche vorhanden sein (das Strecken des vorhandenen Arbeitsvolumens von 35 auf 40 Stunden bringt ja nichts für den Unternehmer).

Folglich:
Wenn ein Unternehmer von 35 auf 40 Stunden bei gleichem Lohn verlängern will, dann ist jetzt auch schon Arbeit für 40 Stunden vorhanden.
Der AN arbeitet heute also bereits 40 Stunden die Woche. Nur werden 35 Stunden nach Normaltarif und 5 Stunden nach Uberstundentarif abgerechnet.

Beispielrechnung:
35 Stunden die Woche mal 20 Euro Stundenlohn macht 700 Euro brutto
Der Stundensatz für die 5 Überstungen (20 Euro plus 25% Zuschlag) liegt bei 25 Euro -> macht 125 Euro brutto
AN hat einen Wochenverdienst von 825 Euro

Neue Regelung:
Die Arbeitszeit wird auf 40 Stunden verlängert. Überstunden gibt es erst ab er 41 Stunden.
AN arbeitet jetz 40 Stunden für den gleichen Lohn wie vorher -> 700 Euro (und nicht etwa 40 Std x 20 Euro = 800 Euro/Woche)!

Dem AN fehlen so also die 125 Euro aus den Überstunden.

-> Einkommensverlust!

Grüße
Heinrich

Hallo Wolfgang,

Ist Dir eigentlich klar, daß AG die Leute sind, die für
Arbeitsplätze sorgen?

sollte irgendwie der Eindruck entstanden sein, daß ich Arbeitgeber verallgemeinert als etwas verabscheuungswürdiges darstellen wollte, dann möcht ich dies hier und öffentlich widerrufen!
Damit hast Du meine Zielsetzung verkannt. Der AG bewegt sich auch nur auf dem Weg, dem Ihm das System zulässt.
Er nutzt die Möglichkeiten, die ihm bereitet werden, tut er´s nicht, verliert er womöglich gg. seinen Konkurrenten, und alle, Beschäftigte nebst AG, schauen in die Röhre.
Lass uns doch noch ein wenige gegen die Strömung Richtung Quelle schwimmen, wenn AG und AN für jeden erkennbar nicht schuldig an der Misere sind, wer ist es dann? ( TIP: der moldawische AN oder AG ist es auch nicht!
Gruß Torsten

Hallo,

Prämisse:
Um 40 statt 35 Stunden die Woche zu arbeiten, muss auch Arbeit
für 40 Stunden die Woche vorhanden sein (das Strecken des
vorhandenen Arbeitsvolumens von 35 auf 40 Stunden bringt ja
nichts für den Unternehmer).

Ich hoffe doch schon, dass die Arbeit da ist undmeistens ist sie das ja auch.

Die Arbeitszeit wird auf 40 Stunden verlängert. Überstunden
gibt es erst ab er 41 Stunden.
AN arbeitet jetz 40 Stunden für den gleichen Lohn wie vorher
-> 700 Euro (und nicht etwa 40 Std x 20 Euro = 800
Euro/Woche)!

Das setzt aber vorraus, dass alle Unternehemn Überstunden bezahlen. Das ist definitiv nicht so. Die meisten geben erst ab einem bestimmten Kontigent Geld, meistens darf man sie abbummeln. Im letzteren Fall bedeutet das eine Freihzeiteinschränkung.

Wenn aber die Kaufkraft in D. auf den Überstunden beruht, dann ist das sowieso ein sehr wackliges Gebäude.

Hallo Rainer,

Und zum wiederholten male. Der AN arbeitet jetz auch schon 40
Stunden. 35 Stunden plus 5 Überstunden. Die Maschinen werden
doch nicht abgechaltet! Die Überstunden fehlen dann.

Das stimmt nicht ganz. Dieser Fall ist längst nicht die Regel. Siemens z.B. zahlt kaum Überstunden, in der Fertigung ist man in Schichtbetrieb organisiert, da gibt es kaum Überstunden, Akademiker bekommen kaum Überstunden bezahlt sondern eher die Freizeit. Das dürfte alle im Schichtbetrieb organsisierte Firmen betreffen, KMUs arbeiten z.B. generell vertraglich 40h. Da ändert sich gar nichts. Die 35h betrifft fast nur die gewerkschaftlich organisierten Firmen, die aber nur einen sehr geringen Anteil am BIP haben.

Dein Beispiel:
1000 Euro im Monat für 40 Stunden.
1000 Euro im Monat für 35 Stunden, plus 143 Euro für 5
Überstunden plus 35 Euro Überstundenzuschlag = 1178 Euro.

Wie gesagt, das setzt voraus, das alle Unternehmen Überstunden bezahlen und dem ist nicht so. Die meisten dürften jetzt dazu übergegangen sein, dass man sie abbummeln darf. Und bei dir beruht die gesamte Kauftkraft Deutschlands ausschließlich auf Überstunden. Das ist faktisch falsch, denn dann wäre das ein sehr instabiles System, da sich bei schlechter Wirtschaftslage der Effekt potenziert (schlechte Wirtschaftslage kaum Kaufkraft -> Firmen machen keine Überstunden -> Kaufkraft sinkt noch mehr -> noch schlechtere Wirtschaftslage). Deine prophezeiten Firmenpleiten werden definitiv ausbleiben. dafür gibt es keine Gründe.

Eben nicht. Es wird doch wegen der 40-Stunden-Woche nicht mehr
gearbeitet. Es fallen nur Überstunden weg oder Leute werden
entlassen. Die Kosten für das Unternehmen sinken genau um den
Betrag, um den die Kaufkraft sinkt.

Warum sollten Leute entlassen werden? Das dürfte doch nur einen sehr sehr kleine Kreis betreffen, z.B. ev. BMW, die in einem 2 Schichtsystem, bei 4-Tage Woche die 35h genau eingplant haben. Jetzt ist es schwierig, noch eine Stunde pro Tag mehr zu arbeiten.

Du kannst Deine Behauptung, daß die Einkommen durch die
40-Stunden-Woche nicht sinken so oft wiederholen wie Du
willst, davon wird das auch nicht wahr.

Es wird nicht sinken. Du geht immer von dem Märchen aus, dass in sämtlichen Firmen Deutschlands Überstunden bezahlt werden. Das ist falsch. In wievielen KMUs wird 35h gearbeitet? Die sind nicht an Gewerkschaften gebunden, können also recht frei wählen. Wenn sie jetzt 35h arbeiten, werden sie es auch in Zukunft tun.

Und wie erwähnt, wenn die Wirtschaft auf den Säulen der Überstunden ruhen würde, wäre das Gebäude schon lange eingestürzt.

Hallo Wolfgang,

Und schließlich: Die derzeitige Regierung, zu der ich selbst
nur eine eingeschränkte Affinität besitze, versucht, dringend
nötige Veränderungen auf eine irgend verträgliche Weise zu
realisieren. Es gibt starke Kräfte in diesem Land, mit weit
tiefgreifenderen Vorstellungen. Deshalb kann ich nicht
verstehen, daß gerade Arbeitnehmer so massiv stänkern und
damit nach derzeitigem Stand spätestens 2006 einen
Regierungswechsel bewirken. Dann aber wirds deutlich weniger
gemütlich.

Ich bin ja auch nicht gerade ein Freund der Sozialisten, aber dennoch denke ich, dass Schröder derzeit der einzige Kanzler ist, der den Karren aus den Dreck ziehen kann. manchmal geht das aber nurmit brachialer Gewalt. jemand hatt eschon mal richtig gesagt, Schröder ist einfach der richtige Mann in der falschen Partei. Das bestätigen Umfragen immer wieder. Wenige Prozete für die SPD, viele für Schröder.

Bei einer Reform bleiben immer ein paar wenige auf der Strecke. Nicht jeder kann mitgezogen werden. das darf auch nicht passieren, da wir sonst unter immensen Kosten jeden auf den gleichen Stand heben müssten.

Hi Torsten!

Die Kausalkette. „40 Stunden-Woche -> Samstagsarbeit ->
Kinderarbeit“ halte ich für reichlich überzogen und
unrealistisch.

und genau weil sie die Masse für unrealistisch wie Du hält,
merkt sie (Du) nicht, wo ihr eigentlicher „Feind“ sitzt.

Bestimmt nicht im Großteil der Wirtschaft, nämlich den KMUs.
Mein größter „Feind“ sitzt momentan in der Regierung.

Wie wär´s denn mit: „35 Stunden-Woche -> Massenabwanderung
von Unternehmen -> 20 Mio. Arbeitlose -> Hitler 2 ->
3. Weltkrieg“ …?

Die Ursachen für Hitler (1) und der offiziellen 6-7 Mio
Arbeitslosen waren gänzlich andere als 35 Std. Woche oder
Massenabwanderung von Unternehmen, ergo riskierst Du keinen 3.
WK mit dieser 35 h Woche.

Die Ursache für den 2.Wk war die Massenarmut aufgrund der restriktiven Regelungen in den Versailler Verträgen sowie der Größenwahn Hitlers.

Der Größenwahn von leuten wie Trittin, Schröder & Co. könnte doch durchaus auch zu einer Massenarmut führen.

Falls Du das für abwegig hältst, kein Problem. Ich wollte Dir nur zeigen, auf welch weichem Fundament Deine Argumentationskette steht…

(Frankeich tut dies ja mit seiner 35 h Woche auch nicht.
Italien tat dies mit seinem wesentlich früheren
Renteneintrittsalter als dem Deutschen auch nicht)

In F und I finden aktuell dieselben Diskussionen statt wie in D.
Auch dort werden diese Regelungen fallen.

Seinerzeit, weil Du es ansprichst, wurde im Übrigen
Arbeitslosengeld ohne zeitliche Begrenzung gezahlt! Und einen
unterbezahlten Job anzunehmen mit der Androhung das
Arbeitslosengeld ganz gestrichen zu bekommen, wenn mans nicht
tut (Hartz IV) gabs zudem überhaupt nicht!

Nun kann man sich das nicht mehr leisten.Hartz 4 ist harmlos gegen das, was man aufgrund der vollkommen desolaten Lage der Staatsfinanzen noch alles kürzen werden muss.
Ein Beispiel, welches die Wirkung von Hartz 4 verdeutlichen soll:
Ein Freund meines Vaters ist gerade in Rente gegangen. Als er noch seine Praxis betrieb, fuhr er 7er BMW. Heute fährt er Audi A6, da er andere Prioritäten setzen muss.
Genauso verhält es sich mit Deutschland. Das Niveau ist vergleichbar.
Bislang hat ja niemand in der Politik verlangt, die Empfänger von Transferzahlungen in einen Fiat zu setzen.

Wenn also eine Regierung wissentlich eine Politik führt die zu
tumultartigen Szenen bei den Sozialämtern (und wo noch) führen
soll,
http://www.netzeitung.de/arbeitundberuf/295847.html
dann sollte man sich doch allen Ernstes mal fragen, welche
Absicht regierungsseitig tatsächlich dahiter steckt!
Eine Kriminalisierung der Bevölkerung?

Nein. Es sollen nur die Non-Konformen kriminalisiert werden.

Ein Vorwand zur schnelleren Umsetzung des gläsernen Bürgers?

Das muss das Ziel einer jeden Regierung in einem demokratischen System sein. Wie soll sie sonst Ihre Macht und Kontrolle erhalten?

Was beim WTC aussenpolitisch so toll geklappt hat (
http://www.heute.t-online.de/ZDFheute/artikel/6/0,13…),
das kann man doch auch innenpolitisch
(http://rifid.blogg.de/eintrag.php?id=53) durchziehen, wenn´s
einem keiner verbietet! Das System läßt diesen Spielraum
ausdrüklich zu!

Verwechselst Du hier nicht die USA mit der BRD?

Grüße,

Mathias

Halo!

wenn AG und AN für jeden :erkennbar nicht schuldig an :der Misere sind, wer ist es :dann?

Wir leben seit Jahrzehnten über unsere Verhältnisse und ignorierten ebenso lange die deutlichen Zeichen der Bevölkerungsentwicklung und des technologischen Wandels. Jetzt brauchen wir keinen Schuldigen, sondern gangbare Wege zur Stabilisierung der öffentlichen Haushalte und langfristigen Tragfähigkeit der soz. Sicherungssysteme. Dabei führt vermutlich an der Erkenntnis kein Weg vorbei, daß der Staat auf Dauer nur noch als letzte Absturzsicherung fungieren kann. Der Rest ist Eigenverantwortung.

Die Abkehr vom Schuldenweg ist bitter. Aber es wird mit jedem Jahr einsichtslosem, destruktiven Streits ohne konkrete Lösungen bitterer.

Gruß
Wolfgang

warum die Geschäfte am Sonntag und nachts nicht geöffnet haben?
Ganz einfach: weil sie es noch nicht ganz geschafft haben, ihr Verkaufspersonal zu 100 % zu versklaven.
die Qualität haben sie schon seit ca 1960 um 80 % gesenkt.
Nur mit der Rechtlosmachung der Verkäufer (jetzt Auffüller) klappt´s noch nicht so recht.
Aber das schaffen die schon noch!

Grüße
Raimund

Hallo Wolfgang,

Ist Dir eigentlich klar, daß AG die Leute sind, die für
Arbeitsplätze sorgen?

Nu, unter Ausnutzung des Eigentums, in dessen Besitz die sich vorab gebracht haben.

Ist Dir klar, daß dabei Gewinne zwingend
erforderlich sind? Ohne Gewinn werden weder vorhandene
Arbeitsplätze erhalten, noch neue geschaffen.

Nein, das ist mir absolut neu. Wieso besteht ein Zwang zur Erzielung von Gewinnen?
Und, was konkret, wird eigentlich gewonnen? (bitte allgemeinst möglich)

Gruß
Frank