Multi unam Lygiam volunt, Luperce,
frustra: spernit enim obvios amores.
Nolentes petit invicem puella
affectatque viros volens superbos.
Ergo quid facias, Luperce, apertum est:
possis ut Lygiam, Luperce, noli.
Ich hab einen Teil übersetzt, bis jetzt bin ich bei einer sehr freien Übersetzung als:
Viele wollen vergeblich alleine Lygia, Lupercus: denn sie verschmäht die entgegenkommenden Liebschaften.
xy(absatz fehlt mir)
Folglich was du machst, Lupercus, ist offen:
Was du zu Lygia machst, Lupercus, ist nichts
Weil ihm sein „Mag.“ wichtiger ist als ein Wikipedia-Eintrag? Keine Ahnung, ich habe erst die verlinkte Seite gefunden, und diese Seite: https://kphil.ned.univie.ac.at/studium/materialien/latinum/
lässt vermuten, dass er ein Dozent für Latein an der Uni Wien ist, lebt also noch.
Naja, was du da gemacht hast, ist aber auch nichts
Das Gedicht ist, neben der trefflichen Charakteristik einer Vielbegehrten, ein Spiel mit den Hilfverben velle, nolle, posse …
Viele wollen (begehren) die ein(zigartig)e Lygia, Lupercus,
vergeblich: denn sie verschmäht durchschaubare Liebschaften.
Die Nichtwollenden jedoch begehrt das Mädchen
und macht Männer an - bevorzugt (wollend) hochnäsige (stolze).
Also ist, was du machen solltest, Lupercus, offensichtlich:
Damit du Lygia (haben) kannst, Lupercus, wolle sie nicht.
Ich übersetzt das ganz frei (obwohl ich 9 Jahre lang Latein gelernt habe) in eine verstehbare Sprache mal so
„Viele sehnen sich nach Lygia, ohh Luperciia; alle bisherigen Liebhaber haben Dich verlassen. Das unnahbare Mädchen hat jede Bitte abgewiesen. Mit Vehemenz!
Liebe Lupercia, egal, was Du nun tust: Du musst Dich entscheiden, ob Du Lygia oder Lupercia bist.“
LG
Amokoma1
das ist aber inhaltlich etwas völlig anderes, als da steht. Vergleich das schlicht mal mit der richtigen und vollständigen Übersetzung, die Metapher gegeben hat. Abgesehen davon, das Lupercus kein Mädchen ist (Asterix-Leser kennen die Zuordnung der Endungen auf -us und auf -a), stehen da andere Verben (das Prädikat ist von „esse“ abgesehen der Schlüssel zum Satz), andere Attribute, andere Kasus.
Jaja. derartig frei, daß dabei außer den beiden Vokabeln „viele“ und „Mädchen“ und dem Namen „Lygia“ nichts, aber auch gar nichts inhaltlich mit dem lateinischen Text zu tun hat
Nein, ist es nicht.
Metapher hat so übersetzt, wie er es völlig korrekt gelernt hat und eine sperrige Sprache Wort für Wort in Deutsch transformieren konnte. Das ist okay.
Ich bin da anders ran gegangen. Habe mich mit meinem Papa ein paar Jahre lang überwiegend auf Latein unterhalten, weil wir sonst gar nicht mehr miteinander geredet hätten.
Also kein reines Latein, sondern so eine Art Weitergelebtes.
Ich bLeibe aber dabei, dass mein Verständnis nicht fslsch, sondern nur anders ist.
Nun wünsche ich den 1 zu 1 Übersetzern noch ganz viel Spaß.
LG
Amokoma1
die Worte sind selten 1:1 zu übersetzen, aber Inhalt und Sinn des Quelltextes müssen beim Übersetzen zwingend 1:1 wiedergegeben werden. Das ist der Unterschied zwischen traduttore und traditore.
Übrigens: Das heute gesprochene Latein folgt grammatisch genau den Regeln, die im schriftlich überlieferten antiken Latein etwa um die Zeitenwende auch galten. Lediglich Vokabular wird hier ergänzt, durch systematischen Rückschluss aus den modernen romanischen Sprachen. Pater Caelestis Eichenseer + hat an der Uni Saarbrücken einen Lehrstuhl für modernes Latein eingerichtet, der seither besteht.
Selbst die Vereinfachung der lateinischen Grammatik auf dem Weg von der Kaiserzeit ins Mittelalter folgt bestimmten Regeln und lässt sich nicht individuell und beliebig vollziehen.