Lauftechnik beim Joggen

Liebe/-r Experte/-in,
ich bin bisher immer so gelaufen, dass ich mit der Ferse aufsetze und den Fuss dann abrolle. In einem Buch von Dr. Strunz habe ich gelesen, dass man Federnd laufen soll und mit dem Vorderfuss aufkommen sollte.

Aus technischer Sicht hört sich dass für Bandscheibe und Co. gesünder an. Die ersten Laufversuche habe aber einige Schmerzen an verschiedenen Stellen im Körper ausgelöst. Kann natürlich die Umgewöhnung sein, bis sich die Muskeln aufgebaut haben.

Können Sie mir eine Empfehlung geben?

Vielen Dank vorab,
Frank Matthes

Lieber Frank,

ein tolles Thema, dem ich mich gerade selber widme und beim letzten Berlin-Marathon erfolgreich angewendet habe: Das Laufen über den Vorderfuß braucht seine Zeit, weil natürlich „neue“ Muskel- und Gelenkbereiche beansprucht werden.

TIP: Immer abwechseln mit dem Lauf über die Ferse und zusätzlich als kleine Übung: für einige Schritte die Knie extrem hochziehen, wie ein trabendes Pferd.

Langfristig steigert Vorderfußlaufen die Geschwindigkeit und es ist mit Sicherheit körperschonender.

Alles Gute und viel Glück wünscht
Florian

Hi Frank.
Ich denke du meinst sicherlich, dass man mit den „Zehen“ zuerst aufsetzt. diese Technik gibt es durchaus, aber ehrlich gesagt ist ein Abrollen über die Ferse auf dauer zumindest für mich angenehmer. Über den Vorderfuss ist es sicher Gewöhnungssache und man kann es gut im Training einsetzten, aber einen Marathon möchte ich so nicht laufen :wink:. Ein gutes Beispiel für einen Vorfusslauf ist das Sprinten (u.a. weil man dadurch schneller ist und weniger Bodenkontakt hat als beim kompletten abrollen). Abe rfür das normale Joggen würde ich dir den FErsenlauf raten, gerade auch wegen deinen Schmerzen.
Lg

Hallo, guten Tag !

also über richtiges Joggen kann so vieles lesen, dass einem schwindelig wird. Und jedermann der ein Buch darüber schreibt, schreibt seine eigenen individuellen Erfahrungen nieder und glaubt, seine Erfahrungen müssten zu beachtende Vorgaben auch für andere Jogger sein. Das ist falsch ! Es ist deshalb falsch, weil Menschen nicht nur vom äußeren Ansehen her unterschiedlich aussehen, sondern weil auch die Bewegungsmotoriken immer wieder anders ablaufen, selbst wenn es auch nur vielleicht kaum erkennbare Unterschiede sind. So ist es z.B. bei mir beim Ski fahren wie auch beim Joggen. Dr. Strunz wird seinen eigenen individuellen Laufstil entwickelt haben, und er hat vielleicht salopp gesagt einen Hammerfuß, so dass er mit dem Vorderfuß zuerst aufsetzt. Sie haben beispielsweise einen normalen Fuß und setzen zuerst mit der Ferse auf. Ich setze auch seit über 30 Jahren meine Ferse auf und rolle irgendwie nach vorne ab. Wie ich abrolle, hat mich eigentlich noch nie richtig interessiert. Würde ich ggf. nach irgendwelchen Ratschlägen irgendeines Doktors meinen Fuß aufsetzen und abrollen, dann wäre es vermutlich für meine Körperkonstruktion völlig falsch. Weil wir Menschen nicht nur vom äußeren Ansehen und von der Seele her unterschiedlich sind, sondern dazu auch noch in der Konstruktion unserer Knochenstatur. Nur die evolutionär bedingten Knochenteile haben wir vom Grundaufbau ererbt, obwohl dies auch nicht stimmt, insofern andere Menschenrasse z.B. eine Rippe mehr oder weniger haben… Und ob das Joggen das Non plus Ultra für die Gesundheit ist, weiß auch keiner so genau. Einige meiner Bekannten sind trotz des Laufsports relativ jung Opfer eines Herz- bzw. Schlaganfalls geworden. Aber wie es viele so genannte gute Ratschläge gibt, gibt es ebenso viele Laufpäpste wie Dr. Strunz ihre Ratschläge. Am ehesten gefallen mir die ebenfalls per Buch verfassten Ratschläge von Dr. van Aaken. Laufen soll Spaß machen. Und ich laufe seit über 30 Jahren in der Weise wier es mir Spaß macht. Bei nach oben führenden Bergstrecken setze ich aufgrund der Logik bisweilen mit dem Vorderfuß auf, weil das Aufsetzen der Ferse viel zu anstrengend wäre > für mich ! (für andere vielleicht nicht ?) Im Winter bei Glätte kann es ebenfalls so sein, dass ich mit dem Vorderfuss aufsetze, dies aber deshalb, weil ich dann vorsichtiger Jogge und ein sichereres Gleichgewichtsgefühl habe. In Punkto Laufschuhe haben alle Fachleute recht. Es soll ein guter Laufschuh sein. Aber was ist denn ein guter Laufschuh ? In Fachgeschäften und nach Probelaufen auf dem Laufband will man mir immer sehr teure Schuhe um die 200 € andrehen. Ist doch klar, die wollen verkaufen. Bei Real holte ich mir im Angebot Adidas Laufschuhe für 50 € > und mit denen laufe ich besser als mit meinen ehemaligen teuren 200 € von Reebok oder Ascic. Die 50 € Adidas Schuhe sind auch je Schuh 10 Gramm leichter. Hier habe ich festgestellt, dass ich mit den leichteren 50 € Schuhen besser laufe als mit den 200 € schwereren Schuhen. Während des Joggens verändere ich auch einige Male meinen Laufstil, verlangsame das Tempo und die Schrittfolge, leicht nach vorn gebückt oder auch Kerzengerade. Als wichtigsten Bestandteil des Joggens erachte ich die relativ gleichmäßige Atmung, um ein Hyperventilieren zu vermeiden. Also lieber Lauffreund > auf die eigene innere Stimme achten ! , und Bücher über den Laufsport bzw. über das Joggen relativierend lesen. Meinerseits kann ich das Buch von van Aaken empfehlen. Unsere Körper bestimmen über uns, und nicht wir über unsere Körper, auch wenn wir bisweilen die Bewegungsmotorik vorgeben. Zuguterletzt noch meine Empfehlung des Besuchs bei einem Orthopäden, um den eigenen Knochenbau besser kennenzulernen. Daselbst trage ich z.B. Einlagen, auch beim Joggen.

Nette Laufgrüße: Patrick

Hallo Herr Matthes,

die Diskussion, ob Vorfussläufer besser und gesünder laufen komm timmer wieder auf.
Klar ist, dass die Umstellung des Laufstils zu Problemen führen kann. Vorfussläufer belasten z.B. die Achillessehne viel stärker und auch an der Vorderseite des Schienbeins und der Hüfte kann es zu Schmerzen kommen.
Ich habe mich auch teilweise auf einen anderen Laufstil umgewöhnt.
Ich bin vorher stärker mit der Ferse aufgekommen und laufe nun auch mehr mit dem Vorfuss. Dies kam eigentlich durch eine Veränderung der gesamten Laufhaltung: Vorher bin ich mit dem Oberkörper zu weit nach hinten gelehnt gelaufen.
Ich habe dann bewusst darauf geachtet, den Oberkörper weiter nach vorne (aber gerade - kein krummer Rücken) zu bringen. Dazu habe ich verstärkt Läufe bergauf gemacht. Dazu muss man nicht sprinten im Sinne von Bergintervallen - es geht nur um die Haltung nach vorne. Vorsicht, nicht übertreiben, sonst gibt es Probleme.
Ich komme auch nicht direkt mit den Fussspitzen auf, sondern eher mit dem ganzen Fussballen und drücke dann auch mit dem Fussballen ab.
Meine Geschwindigkeit hat sich dadurch automatisch etwas erhöht und der Laufstil fühlt sich leichter an.
Reines Laufen auf dem Vorfuss empfiehlt meines Wissens niemand mehr.
Wenn schon Schmerzen da sind, unbedingt zurücknehmen und weniger Laufen bzw. nicht so extrem auf dem Vorfuss.

Ich hoffe, ich konnte ein wenig helfen. Viel Spass beim Laufen,
Tom

Hallo Frank,

ich habe vor Jahren auch mal in dem Buch von Strunz geblättert.
Bei einem Versuch, diese beschriebene Technik anzuwenden bin ich mir vorgekommen wie der „Storch im Salat“
Ich habe auch bei Leistungssportlern keinen gesehen, der so läuft.

Gruss, W. Stuke

Mit dem Vorderfuß setzt man nur bei schnellem Lauftempo, z.B beim Sprinten auf. Bei einem Marathonlauf sieht am, das nur bei den Sptitzenathleten, die deutlich unter 3 h Laufen.

Bei mittlerem Tempo setzt man seitlich auf, bei langsamem Tempo mit der Ferse.

Es kommt also darauf an ob Sie ein Spitzenathlet sind oder ein Freizeitläufer Mit dem Vorderfuß aufzusetzen kosten viel mehr Kraft. Dieser Laufstil ist trotzdem wesentlich ökonomischer als mit der Ferse aufzusetzen.
Beim aufsetzen mit der Ferse geht viel Energie in den Boden anstatt in die Vorwärtsbewegung.

Wenn sie sehr leicht geht das Vorderfußlaufen fällt das leichter.

Schöne Grüße aus Mannheim