Lauschen an der Wohnungstür. Was kann man machen?

Behörden & Recht Allgemeine Rechtsfragen
#1

Hallo liebe Wissende,
ich brauch mal eure fachliche Kreativität.
Mal angenommen jemand wohnt in einem Mietshaus mit mehreren Mietparteien.
Nun ist unter den Mietern eine alleinstehende Frau die den anderen Mietern das leben zur Hölle macht.
Sie führt minutiös Buch über sämtliche Vorkommnisse im Haus. Wann wer geht und wann wer kommt. Obwohl diese Art der Überwachung doch stark an alte Stasimethoden grenzen kann man da wohl nichts machen.
Aber z.B. klopft sie ständig und zu jeder beliebigen Uhrzeit an die Wand die zu einem Kinderzimmer grenzt wenn sie sich durch das spielen der Kinder belästigt fühlt. Die Kinder bekommen dadurch natürlich Angst.

Sie schreibt Beschwerdebriefe an die Verwaltung in denen sie sich über das „Fehlverhalten“ anderer Mieter beschwert, die allerdings jeglicher Grundlage entbehren. Diese Mieter erwidern jedem Brief den sie von der Verwaltung bekommen und weisen diese Anschuldigungen zurück.

Neuerdings wurde diese Mieterin mehrfach dabei gesehen wie sie Abends, im Dunkeln, durchs Treppenhaus schleicht und an den Türen der anderen Mieter lauscht!!!

Dieser „Kleinkrieg“ geht schon seit mehreren Jahren so und langsam sind die anderen Mieter mit ihren Nerven am Ende.
Manche haben schon überlegt sich wegen dieser Frau eine andere Wohnung zu suchen. Allerdings sind die damit verbundenen Kosten ja nicht von der Hand zu weisen und ehrlich gesagt fühlen sich alle sehr wohl dort, bis auf das Theater mit dieser Frau.

Was kann man von rechtlichen Seite gegen diese Person unternehmen?
Wie muss man das mit der Lauscherei beweisen? (Foto, Video, oder reicht ein Zeuge?)
Ich wäre für jeden Tipp dankbar. Auch wenn man 100 Anzeigen gegen diese Frau machen muss, die dann wegen Nichtigkeit eingestellt werden, wäre es doch ein Anfang.
Vielen Dank schon mal im Voraus
Der Ronny

#2

Da kannst Du nichts machen…
Hi Ronny,

Du kannst zwar Anzeige erstatten, Dich bei dér Hausverwaltung beschweren und was weiss ich noch alles veranstalten.
Da wird aber nichts dabei herauskommen.

Ich würde in die Offensive gehen.
Alle Mieter zusammentrommeln, bei ihr klingeln und ihr klarmachen, dass sie mit Ihrer Ansicht ziemlich alleine ist und Ihr Verhalten wenig Akzeptanz im Haus findet.

Wenn das nicht fruchtet: rausmobben.
Klingt hart, wird aber nicht anders zum Frieden im Haus führen.

Gruß
Achim

#3

Hallo,

hier würde ich mich mit den anderen Mietern zusammen setzen und gemeinsam eine Beschwerde an die Hausverwaltung aufsetzen.
Dies entspricht nämlich einer Störung des Hausfriedens und die Verwaltung hätte einen Grund dieser netten Dame das Mietverhältnis zu kündigen.
Vielleicht bewirkt ja schon eine Abmahnung seitens der Verwaltung, das die Dame ihr Handeln einmal überdenkt.

Gruß
roland

#4

Hi Achim,

Ich würde in die Offensive gehen.
Alle Mieter zusammentrommeln, bei ihr klingeln und ihr
klarmachen, dass sie mit Ihrer Ansicht ziemlich alleine ist
und Ihr Verhalten wenig Akzeptanz im Haus findet.

Haben wir schon versucht. Sie hat kein Interesse mit anderen Leuten im Haus zu reden. Sie öffnet noch nicht mal die Tür.

Wenn das nicht fruchtet: rausmobben.
Klingt hart, wird aber nicht anders zum Frieden im Haus
führen.

Hmm, die Befürchtung hab ich auch. Ich hab nur einfach bedenken das das zum Bumerang wird, diese gute frau hat nämlich auch ne recht pfiffige Anwältin.

Ronny

#5

Hallo,

hier würde ich mich mit den anderen Mietern zusammen setzen
und gemeinsam eine Beschwerde an die Hausverwaltung aufsetzen.
Dies entspricht nämlich einer Störung des Hausfriedens und die
Verwaltung hätte einen Grund dieser netten Dame das
Mietverhältnis zu kündigen.

Haben wir schon versucht. Wir wurden sogar von der verwaltung eingeladen um mal am runden Tisch über alles zu sprechen. Sie ist zu diesem Gespräch mit ihrer Anwältin augekreuzt und hatt alle anschuldigungen zurückgewiesen.

Vielleicht bewirkt ja schon eine Abmahnung seitens der
Verwaltung, das die Dame ihr Handeln einmal überdenkt.

Keine Change! Die Verwaltung hat schon 2x versucht sie abzumahnen aber jedesmal mussten, auf drängen ihrer Anwältin, diese Abmahnungen zurückgezogen werden.
Ronny

#6

Frage :
Was würde denn diese hier angenommene fiktive Dame mit durch das Lauschen gewonnenen Informationen anfangen?
Nehmen wir einmal an, diese so gewonnen Informationen werden zur üblen Nachrede herangenommen, so hätte diese Person bei einer Anzeige nach STGB ein Problem.
Evtl. könnte man solche Personen aufgrund der Folgehandlungen rechtlich „packen“.

#7

schenkt ihr einen hund
oder wellensittich oder sonst was, wo sie sich drum kümmern muß. aber mit gassigehen und bewegung wär schon besser.

wenn sie nur einigermaßen tierlieb ist, wirkt das wunder, wirst sehen :wink:

gruß
ann

#8

Hey Ronny,

das kommt mir alles sehr bekannt vor…so einen Nachbarn hatte ich auchmal. Der hatte sogar damals dem Kohl einen Beschwerdebrief geschickt, weil er mit dessen Politik nicht einverstanden war…
Dieser Mensch ist auch im Treppenhaus umher und hat an den Türen gelauscht, wer welches Gerät zu laut hatte…und „anonyme“ Briefe und weiss der Geier.
Hauptsächlich beschwerte er sich über irgendwelche Geräusche seiner Nachbarn. Er beschwerte sich bei seinen Nachbarn und beim Vermieter…
Vom Vermieter bekam er mehrmals den Rat doch auszuziehen und sich ein freistehendes Haus zu suchen…(Das Geld dazu hätte er gehabt), weil seine Ansprüche wirklich übertrieben waren.
Irgendwann riss dem Vermieter aber auch der Geduldsfaden und er meinte zu ihm, nachdem er ihn darüber aufklärte dass die Mieter in dem Haus sich durchaus bewegen dürften „Wissen Sie, die totale Ruhe hat man nur im Grab“

Gruß
Maja

#9

oder wellensittich oder sonst was, wo sie sich drum kümmern
muß. aber mit gassigehen und bewegung wär schon besser.

wenn sie nur einigermaßen tierlieb ist, wirkt das wunder,
wirst sehen :wink:

Hmm, wäre auch ne Idee. Aber da sie osteuropäischer Herkunft ist (ist Sibirien eigendlich noch Europa?)hätte ich bedenken die könnte solch ein Tier als Sonntagsbraten deklarieren. :wink:)))
Ronny

#10

Ich würde …
Hallo Ronny,

ich würde bei dem nächsten „Lauschangriff“ der Dame die Tür mit aller Wucht und Engagement aufreisen und Sie SOFORT zur Rede stellen.

Weiterhin würde ich dann Anzeige erstatten.

Christian

#11

Hallo Christin,

ich würde bei dem nächsten „Lauschangriff“ der Dame die Tür
mit aller Wucht und Engagement aufreisen und Sie SOFORT zur
Rede stellen.

Wenn ich sie das nächste mal dabei erwische, wird das noch das harmloseste sein was dann passiert. Im Treppenhaus kann es sehr Dunkel sein. :wink:)

Weiterhin würde ich dann Anzeige erstatten.

Super Idee!! Und was zeige ich an? Lauschen?
Ronny

#12

Hallo Ronny,

Hmm, die Befürchtung hab ich auch. Ich hab nur einfach
bedenken das das zum Bumerang wird, diese gute frau hat
nämlich auch ne recht pfiffige Anwältin.

es liegt an euch, der Anwältin keinerlei Angreifpunkte zu bieten.
Da sollte euch doch was einfallen…

Viel Erfolg wünscht
Achim

#13

Gedankensprung - kann nicht folgen.
Hallo,

Was würde denn diese hier angenommene fiktive Dame mit durch
das Lauschen gewonnenen Informationen anfangen?
Nehmen wir einmal an, diese so gewonnen Informationen werden
zur üblen Nachrede herangenommen, so hätte diese Person bei
einer Anzeige nach STGB ein Problem.

Da komm ich nicht ganz mit, wo ist die üble Nachrede? Die setzt doch die Unwahrheit des Behaupteten voraus. Wenn diese Person also sagt: „Ich habe genau gehört, wie Person A xyz gesagt hat“, dann stimmt das ja gerade!

Grüße,

Anwar

#14

Vorschlag einer eher unkonventionellen Mehtode…
Hallo Ronny,

ich würde bei dem nächsten „Lauschangriff“ der Dame die Tür
mit aller Wucht und Engagement aufreisen und Sie SOFORT zur
Rede stellen.

Wenn ich sie das nächste mal dabei erwische, wird das noch das
harmloseste sein was dann passiert. Im Treppenhaus kann es
sehr Dunkel sein. :wink:)

Das oder auch die bereits vorgeschlagene Mobbingstrategie wären die ersten Ideen, die auch mir spontan eingefallen wären. Oder aber auch mit einem Gegenstand fest gegen die Tür hauen wenn sie gerade lauscht (toller Überraschungseffekt und unangenahm für´s Ohr *g*) Die Tür dabei aber bitte nicht kaputtmachen :wink:

Wieso aber nicht ganz anders, nämlich:

Ganz freundlich zu der Dame hingehen oder auch schreiben, dass man Sie gerne zu einem gemütlichen Kaffeenachmittag einladen möchte, vielleicht ein kleines Geschenkchen machen oder Ähnliches.
Eben „einfach“ gaaanz lieb und freundlich sein. Dies wäre nämlich eine absolut unübliche Geste, die sie niemals von Dir / euch erwarten würde. Vielleicht würde ein solches Verhalten eine Art Scham in ihr hervorrufen und wäre es ihr in Zukunt zu unangenehm solch netten Menschen wie euch das Leben schwer zu machen.

Ich weiß, dass es sehr schwerfällt zu einem solchen Menschen auch noch nett zu sein (sogar mehr als das) und dass sich der Vorschlag stark nach Hobbypsychologie anhört (was es wohl auch ist), aber irgendwie muss das Problem aus der Welt geschafft werden. Vielleicht dann eben so, wenn alles andere nicht hilft und schon versucht wurde…?!

Zeit und Versuche sie rauszumobben hättet ihr nach einem Fehlschlag der o.g. Vorgehensweise wieder genug und schlimmer kanns dadurch doch hoffentlich nicht werden…!?

Viele Grüße,
Sally

#15

Hallo Ronny,

Hmm, wäre auch ne Idee. Aber da sie osteuropäischer Herkunft
ist (ist Sibirien eigendlich noch Europa?)

Äh, nein. Sibirien ist ziemlich weit weg von Europa:
http://www.cia.gov/cia/publications/factbook/geos/rs…

Grüße,

Anwar

#16

off topic
Danke Anwar,

Äh, nein. Sibirien ist ziemlich weit weg von Europa:
http://www.cia.gov/cia/publications/factbook/geos/rs…

Wusst ichs doch. Naja ich war in Geographie noch nie ne Leuchte. :wink:))
Aber vieleicht kann ich daher ihr Verhalten mit meiner mittel-europäischen Denkensweise nicht nachvollziehen. :wink:)

#17

Hallo Sally

Wieso aber nicht ganz anders, nämlich:

Ganz freundlich zu der Dame hingehen oder auch schreiben, dass
man Sie gerne zu einem gemütlichen Kaffeenachmittag einladen
möchte, vielleicht ein kleines Geschenkchen machen oder
Ähnliches.
Eben „einfach“ gaaanz lieb und freundlich sein. Dies wäre
nämlich eine absolut unübliche Geste, die sie niemals von Dir
/ euch erwarten würde. Vielleicht würde ein solches Verhalten
eine Art Scham in ihr hervorrufen und wäre es ihr in Zukunt zu
unangenehm solch netten Menschen wie euch das Leben schwer zu
machen.

Super Idee, zumal die auch eher meinem naturell enspricht. Ich bin ja prinzipell der Ansicht das man über alles reden kann.
Nur haben wir vor ca. 2 Jahren schon eimal diesen Versuch gemacht und sie hat dankend (na nicht wirklich) abgelehnt.
Also wenn es keine rechtliche Handhabe gegen diese Frau gibt, wonach es wohl aussieht, werd ich wohl wirklich meine „gute Kinderstube“ vergessen müssen. Wenigstens temporär.

Der Ronny

#18

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#19

Hallo,

Hallo hallo, was sind denn das für Töne? Selbstjustiz zum Prinzip
erheben? Arg bedenklich. Eine „pfiffige“ Anwältin für Ronny und die
anderen geplagten hätte sicherlich wesentlich bessere Ideen auf
Lager. „Kannste-nix-machen“ ist grundsätzlich die falsche Antwort.

Super Idee!! Und ich bin bestimmt kein Freund von Selbstjustiz. Auch wenn mein Vertrauen in die deutsche Gesetztgebung schon mehrfach erschüttert wurde ist Selbstjustiz mit Sicherheit selten der richitge Weg.
Das war auch der Beweggrund warum ich hier mal nachgefragt habe.

Im übrigen war ich vor ca. einem Jahr wegen dieser Geschichte schon ein mal bei einem Anwalt, der eigendlich einen ziemlich guten Ruf hat.
Damals ging es noch um viel herbere Sachen als nur „Lauschen“.
Mal einen Blick ins Archiv: http://www.wer-weiss-was.de/cgi-bin/forum/showarchiv…

Und du willst nicht wissen was der mir/uns da allen ernstes geraten hat…

Ronny

#20

Frag das doch nochmal im Mietrechtsbrett.
Günter weiß da sicher eine kompetente Auskunft.
Was fällt mir dazu ein:
wenn das alle übrigen Mieter als eklatante Belästigung empfinden, kommt evtl. eine Störung des Hausfriedens in Betracht.
Zum Lauschen an der Wohnungstür gibt google nichts her - aber
Stichworte ‚Mietrecht heimlich Persönlichkeitsrecht Urteil‘ bringen da schon etwas Licht rein.
Übrigens gibt es ja auch Unterlassungsklagen.

Vielleicht kannst Du mit mit diesen mageren Hinweisen doch etwas anfangen.

Gruß
Peter