Lautsprecher Widerstand halbieren

dumme Fragen gibt es ja angeblich nicht - deswegen wende ich mich jetzt an euch.

Kann ich einen 50 Watt 8 Ohm speaker mit einem parallel gelöteten 8 Ohm Widerstand auf 4 Ohm bringen?
es gibt 8 Ohm/50 Watt Widerstände.

Möchte einen 8 Ohm 12" er in einen Combo mit 4 Ohm Ausgang einbauen ohne einen 2. Lautsprecher parallel zu schalten.

Klingt logisch, ist es auch so?

Vielen Dank im Voraus!

Hallo !

8 Ohm LS kann doch ohne weiteres(und ohne Schaden) an einen 4 Ohm-Ausgang angelegt werden !
Er ist nur leiser als bei echtem 4 Ohm an 4-Ohm Ausgang.

Mit dem Widerstand nimmst Du dem LS nochmals „Energie“ weg,die nicht mehr die LS-Schwingspule erreicht,also noch leiser !

MfG
duck313

Danke für die Antwort - in diesem Fall ist mein Anliegen, den 4 Ohm Röhrengitarrencombo von der Leistung her nicht zu halbieren mit dem 8 Ohm speaker.
Andere Amps haben 4/8/16 Ohm Buchsen oder einen Wahlschalter, dieser jedoch nicht, was tun?

Hmm.

Danke für die Antwort - in diesem Fall ist mein Anliegen, den
4 Ohm Röhrengitarrencombo von der Leistung her nicht zu
halbieren mit dem 8 Ohm speaker.

Die Leistung wird dennoch hinter dem Amp halbiert:

  • die eine Hälfte verheizt der Lautsprecher und macht aus ca. 10 % davon Lautstärke

  • die andere Hälfte verheizt der Widerstand

Gruß

Stefan

Die 8 Ohm Angabe sagt eigentlich gar nichts aus;
das ist ein Wechselstromwiderstand.

Geht man nach der (DIN)norm, so ist das der widerstand bei 1000 Hz.

Und was nutzt einem das ?

So gut wie gar nichts;
denn ein Lautsprecher verarbeitet Frequenzen zwischen 20 und 20.000 Hz.

Einige Lautsprecherhersteller geben deshalb den Widerstand an, der sich im Mittel etwa über das gesamte Frequenzband ergibt;
und normieren dann auf 4, 6 oder 8 Ohm.

Einen Widerstand parallel zu löten, ist so ziemlich das unsinnigste , was demnach machen kann.

Es kann z.B. sein, dass sich ein mit 8 Ohm angegebener Lautsprecher in einem gewissen Frequenzband mit 4 Ohm bewegt;
und dann noch 8 Ohm parallel schalten, dann kommmt man eventuell in einen kritischen Bereich;
mal abgesehen von dem Energieverlust und sonstigen Eventualitäten.

Also,
das problem ist, dass es sich um einen Wechselstromwiderstand handelt, der abhängig ist von der Frequenz;
und da muss man schauen, wie arbeitet der Verstärker über das gesamte Frequenzband und wie arbeitet der LS über das gesamte Frequenzband.

Danke ersteinmal für die sehr informative Antwort.
Meine Frage ergab sich aus der Situation, dass ich einen 12" 8Ohm Lautsprecher an einen Gitarren-Röhrencombo anschliessen möchte, der nur einen 4 Ohm Ausgang hat.
Normalerweise würden in einer 2x 12" Box zwei 8 Ohm LS parallel geschaltet und hätten damit einen Anschlusswert von 4 Ohm.

Das war der Ausgangspunkt meines Gedankens, wobei ich einsehe dass ein 8 Ohm Wechselstromwiderstand nicht mit einem 8 Ohm LS gleichzusetzen ist.

Aber, wie wird das bei den Verstärkern gemacht, die über der LS Buchse die Möglichkeit haben, per Schalter zwischen 4/8/16 Ohm zu wählen?

Aber, wie wird das bei den Verstärkern gemacht, die über der LS Buchse die Möglichkeit
haben, per Schalter zwischen 4/8/16 Ohm zu wählen?

Da habe ich mich letztens allerdings auch mal drüber gewundert;
aus theoretischer Sicht ist das praktisch unmöglich, dass ganze zu optimieren, indem man an den Abschlusswiderständen (impedanzen) was zuschaltet, wie von dir geplant.

Man kann höchstens direkt den Lautsprecher optimieren, indem man die Frequenzweichenbauteile demenstprechend berechnet;
das kann auch eine sehr aufwendige Sache sein.

Soweit ich mich erinnern kann, wird dabei die Spannung an der Verstärkerendstufe herabgesetzt, um den Verstärker nicht zu überlasten.

Aber, wie wird das bei den Verstärkern gemacht, die über der LS Buchse die Möglichkeit haben, per Schalter zwischen 4/8/16 Ohm zu wählen?

Übliche Röhrenverstärker haben ausgangsseitig einen Trafo. Mit der Impedanz-Umschaltung werden unterschiedliche Abgriffe der Sekundärwicklung angezapft.

Den 8-Ohm-Lautsprecher kann man ohne Weiteres an den 4-Ohm-Ausgang anschließen, er ist halt ungefähr 2 dB leiser. Mit zusätzlichem 8-Ohm-Parallelwiderstand wäre er 3 dB leiser.

Röhrenverstärker vertragen aber oft keinen Leerlauf, bzw. sehr hochohmige Lasten, der doppelte Wert ist aber noch lange nicht kritisch.

Bernhard

aus theoretischer Sicht ist das praktisch unmöglich, dass ganze zu optimieren, indem man an den Abschlusswiderständen (impedanzen) was zuschaltet, wie von dir geplant.

Man kann höchstens direkt den Lautsprecher optimieren, indem man die Frequenzweichenbauteile demenstprechend berechnet; das kann auch eine sehr aufwendige Sache sein.

Soweit ich mich erinnern kann, wird dabei die Spannung an der Verstärkerendstufe herabgesetzt, um den Verstärker nicht zu überlasten.

Zur Anpassung müsste man einen Breitband-Leistungs-Übertrager (Trafo) mit Übersetztungverhältnis 1 : 1,4 dazwischenschalten. Der hat aber auch Verluste von schätzungsweise 1 dB. Man gewinnt damit um 1 dB an Lautstärke, was den Aufwand sicherlich nicht lohnt.

Mit passiven Widerständen wird’s immer nur leiser.

Bernhard

Woher willst du das denn wissen ?

Du kennst doch gar nicht den Impedanzverlauf des Lautsprechers ?

Woher willst du das denn wissen ?

Du kennst doch gar nicht den Impedanzverlauf des Lautsprechers
?

Wozu brauche ich den?

!!! Vielen Dank an alle, die mir geantwortet haben - ich habe auf jeden Fall wieder etwas dazu gelernt.

Um das Netzwerk zu optimieren, muss man doch den Abschlusswiderstand kennen,

Diese Angaben, ob 4 oder 8 Ohm sind in dieser Form nicht zu gebrauchen.

Es kann sein,
dass ein Lautspecher vom Hersteller mit 8 Ohm angegeben wird;
weil das bei 1000 HZ gemessen wird;
ein anderer Lautsprecherentwickler den Lautsprecher aber mit 4 Ohm angibt, weil das dem Übertragungsverhalten des Lautsprechers über den gesamten Frequenzbereich näher kommt.

Mal abgesehen davon,
weiss ein Lautsprecherentwickler bei vielen produkten kann gar nicht welche Ohm Angabe er dem lautsprecher verpassen soll.

Wenn du dir mal die Lautsprecherentwicklung anschaust,
dann wird für jeden Lautsprecher doch eine Kennlinie aufgenommen;
das heißt wie verhält er sich in seinem Übertragungverhalten, Abschlusswiderstand bei der jeweiligen Frequenz.

Erst wenn man die gesamte Kennlinie aufgenommen hat,
kann man aussagen treffen, wie man die Frequenzweiche weiter optimieren kann.

Das Problem mit dem Röhrenverstärker ist doch in einer völlig anderen dimension, so dass hier eine (angenäherte) Anpassung zwingend notwendig ist

Um das Netzwerk zu optimieren, muss man doch den Abschlusswiderstand kennen, …

Muss man nicht.

Der Innenwiderstand der Quelle (Verstärker) ist viel geringer als der des Lautsprechers, es handelt sich um eine Spannungsquelle. Die Lautsprecherimpedanz ist deshalb in weiten Grenzen egal. Man macht keine Leistungsanpassung, auch nicht beim Röhrenverstärker.

Die Angabe der Lautsprecherimpedanz hat andere Gründe: Bei Belastung mit der Nennimpedanz gibt der Verstärker die maximal mögliche Leistung ab, ohne Schaden zu nehmen.

Ist die Lautsprecherimpedanz geringer, fließt zu viel Strom und die thermische Verlustleistung im Verstärker wird zu groß.

Ist die Lautsprecherimpdeanz höher, ist die abgebbare Leistung geringer, weil die Spannungsaussteuerung durch die verstärker-interne Betriebsspannung begrenzt ist.

Bernhard

Ja,
erstens kennt man die Lautsprecherimpedanz nicht, weils sie wie gesagt abhängig ist von der Frequenz;
die Lautsprecherimpedanz kennt man nur, wenn man sie in Abhängigkeit von der Frequenz misst.

Und zweitens ist ein Lautsprecher in erster Linie dazu entwickelt worden, um zu klingen;
und nicht um Leistung zu verbraten.

Die Leistungsaufnahme des Lautsprechers bzw. die Überlastung des Verstärkers ist ein Nebenproblem, was zu lösen ist,
neben der Optimierung des Klangverhaltens des Lautsprechers.

Eskimojoe will ja nur einen vorhandenen Lautsprecher an einen vorhandenen Verstärker anschließen und das breitbandig, ohne Filter oder andere frequenzabhängigen Einflüsse.

Der Verstärker gibt seine maximale Leistung an einen 4-Ohm-Widerstand ab, der Lautsprecher hat aber 8 Ohm.

Das bedeutet in erster Näherung, dass der Verstärker nur die halbe Leistung (-3 dB) liefern kann.

Bei geringerem Laststrom ist jedoch die Grenze der Spannungsaussteuerung höher, in der Praxis sinkt die abgebbare Leistung von Röhrenverstärkern dabei nicht um 50 % sondern nur um etwa 40 % (oder gar noch weniger), das entspricht -2 dB (oder nur -1,5 dB).

Der einzelne Lautsprecher muss dann aber auch schätzungsweise 20…30 % mehr Leistung vertragen.

In der Praxis wird man den Unterschied kaum feststellen.

Bernhard

Der Verstärker gibt seine maximale Leistung an einen 4-Ohm-Widerstand ab, der Lautsprecher hat aber 8 Ohm.

So einfach ist das eben nicht,
das sind Wechselstromwiderstände (Impedanzen) und keine Gleichstromwiderstände.

Insofern kommt es darauf an,
wie sich der Lautspecher insgesamt über das Frequenzband verhält.

Und das kann man aus so einer einzelnen Angabe nicht schließen.

Der Verstärker gibt seine maximale Leistung an einen 4-Ohm-Widerstand ab, der Lautsprecher hat aber 8 Ohm.

So einfach ist das eben nicht, das sind Wechselstromwiderstände (Impedanzen) und keine Gleichstromwiderstände.

Doch, das ist einfach: Die Nennleistung eines Verstärkers wird bestimmt an einem rein ohmschen Last-Widerstand, in den rosa Rauschen eingespeist wird.

Insofern kommt es darauf an, wie sich der Lautspecher insgesamt über das Frequenzband verhält.
Und das kann man aus so einer einzelnen Angabe nicht schließen.

Wieviel Leistung der Lautsprecher dann aufnimmt, hängt von seinem Impedanzverlauf ab, das stimmt, und wieviel er in Schall-Leistung wieder abgibt, hängt noch von viel mehr Faktoren ab.

Das alles ist aber völlig unabhängig, wenn man stehts den selben Lautsprecher am selben Verstärker betrachtet.

Bernhard

Doch, das ist einfach: Die Nennleistung eines Verstärkers wird bestimmt an einem rein ohmschen Last-Widerstand, in den rosa Rauschen eingespeist wird.

Das ist doch genau das Problem an der Sache:
Wer misst, der miss Mist.

Der Lautsprecher ist doch keine rein Ohmsche Last, genau so wenig wie der verstärker eine rein Ohmsche Quelle ist.

Jetzt aber mal eine konkrete Frage dazu:
Der Lautsprecher Hersteller misst nach der Norm den Widestand eines Lautsprechers (inclusive der Freuquenzweiche) bei 1ooo Hz mit 8 Ohm;
und gibt den Lautsprecher demenstprechend mit 8 Ohm an.

Welchen Widerstand hat der Lautsprecher dann im kritischen Bereich bei 50 - 200 Hz ?

Welchen Widerstand hat der Lautsprecher dann bei 10.000 HZ ?

Ein Lautsprecherentwickler testet den Lautspercher , und stellt fest, dass sich der Lautsprecher in großen Teilen des Frequenzbereiches wie ein 4 Ohm Lautsprecher verhält, und gibt den Lautsprecher mit 4 Ohm an.

Ein anderer Lautsprecherentwickler stellt fest, dass sich der Lautsprecher in großen Teilen des Frquenzbandes wie ein 4 Ohm Lautsprecher verhält, in einigen Teilen aber wie ein 8 Ohm lautsprecher.
Er beschließt deshalb den Lautsprecher mit 6 Ohm anzugeben.

Nach deiner Theorie, die ich bis jetzt noch nicht verstanden habe,
ist das ein 8 Ohm Lautsprecher, ein 6 Ohm Lautsprecher oder ein 4 Ohm Lautsprecher ?

Ein (Billig) Lautsprecher wird vom Hersteller mit 8 Ohm angegeben, weil er bei 1000 Hz einen Widerstand von ca. 8 Ohm hat.

Im kritischen Freqenzbereich zwischen 50 und 150 Hz hat der Lautsprecher aber eine absenkung des Impedanzverlaufes auf 2 Ohm.

Nach deiner Theorie:
Ist das jetzt ein 8 Ohm lautsprecher oder ein 2 Ohm Lautsprecher ?

Doch, das ist einfach: Die Nennleistung eines Verstärkers wird bestimmt an einem rein ohmschen Last-Widerstand, in den rosa Rauschen eingespeist wird.

Das ist doch genau das Problem an der Sache:
Wer misst, der miss Mist.

Was ist daran Mist?
Viele Normen verwenden einen 1-kHz-Sinuston (–> „Sinus-Dauerton-Leistung“), das führt beim Verstärker zum gleichen Ergebnis.

Der Lautsprecher ist doch keine rein Ohmsche Last, genau so wenig wie der verstärker eine rein Ohmsche Quelle ist.

Auch die imaginären Anteile der Ausgangs-Impedanz sind beim Verstärker wesentlich kleiner als die der Lautsprecher. Sie sind deshalb vernachlässigbar.

Jetzt aber mal eine konkrete Frage dazu:
Der Lautsprecher Hersteller misst nach der Norm den Widestand eines Lautsprechers (inclusive der Freuquenzweiche) bei 1ooo Hz mit 8 Ohm; und gibt den Lautsprecher demenstprechend mit 8 Ohm an.

Nach welcher Norm?
Üblicherweise wird IEC 60268-5 (EN 60268-5 oder DIN EN 60268-5) angewendet. Sofern der Hersteller keinen Frequenzbereich ausschließt (z. B. ein Filter (Frequenzweiche) vorschreibt), muss die Impedanz im Bereich von DC bis 20 kHz gemessen werden, nicht nur bei 1 kHz.

Die angegebene Nenn-Impedanz darf max. 25 % über dem Impedanz-Minimum liegen (bzw. der kleinste Wert der Impedanz im Frequenzbereich darf nicht kleiner sein als 80 % der Nenn-Impedanz). Die Nenn-Impedanz des Lautsprechers ist also eine Angabe für die Mindest-Impedanz, nicht für die Impedanz bei einer bestimmten Frequenz.

Welchen Widerstand hat der Lautsprecher dann im kritischen Bereich bei 50 - 200 Hz ?
Welchen Widerstand hat der Lautsprecher dann bei 10.000 HZ ?

Ein Lautsprecherentwickler testet den Lautspercher , und stellt fest, dass sich der Lautsprecher in großen Teilen des Frequenzbereiches wie ein 4 Ohm Lautsprecher verhält, und gibt den Lautsprecher mit 4 Ohm an.

Ein anderer Lautsprecherentwickler stellt fest, dass sich der Lautsprecher in großen Teilen des Frquenzbandes wie ein 4 Ohm Lautsprecher verhält, in einigen Teilen aber wie ein 8 Ohm lautsprecher. Er beschließt deshalb den Lautsprecher mit 6 Ohm anzugeben.
Nach deiner Theorie, die ich bis jetzt noch nicht verstanden habe, ist das ein 8 Ohm Lautsprecher, ein 6 Ohm Lautsprecher oder ein 4 Ohm Lautsprecher ?

Was verstehst du unter „meiner Theorie?“
Nach IEC 60268-5 ist das ein 4-Ohm-Lautsprecher.

Ein (Billig) Lautsprecher wird vom Hersteller mit 8 Ohm angegeben, weil er bei 1000 Hz einen Widerstand von ca. 8 Ohm hat.
Im kritischen Freqenzbereich zwischen 50 und 150 Hz hat der Lautsprecher aber eine absenkung des Impedanzverlaufes auf 2 Ohm.
Nach deiner Theorie:
Ist das jetzt ein 8 Ohm lautsprecher oder ein 2 Ohm Lautsprecher ?

Nach IEC 60268-5 ist das ein 2-Ohm-Lautsprecher.

Bernhard