Welchen Ursprung hat in einigen Dialekten der Lautwandel von der Silbe -te/de zur Silbe -re, während gleichzeitig im Fall eines auf die Silbe folgenden Endkonsonanten dieser wegfällt?
Hallo,
ich meine, dass man Gründe dafür nicht wird feststellen können. Es handelt sich eben um Ausspracheeigenheiten in den einzelnen Regionalsprachen. Die haben da alle ihre Aufweichungen.
Zu Deinen Beispielen etwa
in Berlin und anderswo in (Mittel-?)Deutschland „g“ als [j] zu sprechen*,
in Altbaiern wird aus „l“ vor „d/t“ ein [j].
Vielleicht geht davon ja Einzelnes schon auf germanische Sprachen zurück, aber das werden wir in diesem Leben nicht mehr erfahren.
* Fällt mir mein alter Deutschlehrer wieder ein, den wir immer nachgemacht haben, so dass er uns drohte: „Und wenn ihr nich aufhört, die Je wie dat Jot zu sprechen …“
so seh ich das auch: Meine Heimatstadt Heidenheim wird dort „Hoirna“ gesprochen,
das d hat sich also zu einem r verschliffen.
Sowas gibt es sogar in anderen Sprachen: In meiner „zweiten Heimat“, den
Orkney-Inseln, heißt „klein“ im dortigen Dialekt „peedie“ oder „peerie“ – man
findet beide Schreibweisen, auch bei Örtlichkeiten auf Landkarten (halboffiziell
sozusagen). Wobei ich finde, dass im Orkadischen wie im Ostalb-Schwäbischen ein
nachlässig nur kurz mit der Zungenspitze gesprochenes Zungen-R ja eigentlich das
gleiche ist wie ein D – wenn es halt nicht rollt, sondern nur einmal anschlägt.
Gruß
Bolo
(groß heißt übrigens „muckle“, klingt auch putzig, gell?)