Hallo Karin.
Schröder wird als der Kanzler in die Geschichte eingehen, der
als erster, nach der Wiedervereinigung, versucht hat, den
Sozialstaat umzustrukturieren.
Um den Sozialstaat umzustrukturieren bedarf es der sorgfältigen und umfassenden Lösung in einem Gesamtkonzepot und nicht aus Teilbereichen herausgerissenen Massnahmen, die alleine für sich wirken, aber im Umfang der Massnahme gegenläufig eher mehr Kosten verursachen. Hier lag in der Amtszeit von Kohl bis kurz vor 1997 zu wenig Blick auf den Problemen, trotzdem wurden gewisse Reformen, gerade in in der RVO vorgenommen, ebenso im Steuerrecht, die nach Regierungsantritt der SPD aufgehoben wurden. Schröder hat sich 2002 für diesen Irrtum im Bundestag mit Bedauern geäussert.
Dabei hat er keine Rücksicht auf die Befindlichkeiten seiner
Partei, oder der Bevölkerung genommen.
Die ersten vier Jahre war diese Regierung doch damit beschäftigt, Ehe und Familie als Symbol des Terrors und Lesben und Schwule als Symbol allen staatlichen Denken darzustellen. Mit Kindergeld kann man nicht die Unterdrückung und Verhöhnung der Familie wettmachen.
Ansonsten hätte er seine Reformbemühungen gleich bleiben
lassen können.
Man erinnere sich an den CDU-Politiker Norbert Blüm, der vor
20 Jahren, als Bundesarbeitsminister behauptet hat: „die
Renten sind sicher“.
Das war nicht vor 20 Jahren, das war vor zehn Jahren. Ja, das war sogar noch kurz vor der Bundestagswahl 1998.
Und damit keinen Handlungsbedarf für eine Umstellung von der
umlagefinanzierten auf die gemischt/kapitalgedeckte Rente
gesehen hat.
„Jetzt“ beissen sich die betroffenen Personengruppen in den
Hintern.
Die betroffenen Personengruppen beissen sich derzeit nicht in den Hintern, da sie erst in rd. 30-40 Jahren Rente bekommen werden.
Sie können aufgrund des darniederliegenden Arbeitsmarktes
keine entsprechenden finanziellen Reserven mehr bilden.
Und die getätigten Einzahlungen für die Rentenkasse sind schon
für andere verbraucht.
Die sogenannten Hartz-Reformen, werden Schröder als soziale
Kälte angelastet werden.
In der Zukunft wird sich zeigen, dass diese Reformen von
Gutmenschen entwickelt wurden.
Dass Du abwertend die Hartz-Reform Gutmenschen zuordnest ehrt Dich. Ich habe mit Hartz IV Betroffenen zu tun und weiss, dass sie nicht nur Opfer des Arbeitsmarktes sind. Sie sind insbesondere auch Opfer der rücksichtslosen Gewerkschaftspolitik, die nichts als Arbeitsplatzsicheurng betreibt und keien Spur ziegt, Arbeitslose in Arbeit zu bringen. Ihc erlaube mir diese harsche Kritik, da ich lange genug in Ämtern der Gewerkschaft gewesen bin und weiss, wie wenig über uns höherstehende Funktionäre Interesse an der Arbeitslosenproblematik hatten.
„Die Bürokratie“ ist ein System, das von Lobbyisten,
Gutmenschen und Verwaltungsfachleuten gewirkt ist.
Die Gewerkschaften und Verbände nicht vergessen.
Wie wenig man so ein fest installiertes System durchbrechen
kann, zeigt das Beispiel der versuchten Einführung der
Positivliste für Medikamente.
Hierzu mal ein deutliches Wort. Solnage in DE die Ärzteverbände nicht fähig sind, dass sie für entsprechende Krankheiten auch konkrete Chematas der Behandlung vorgeben, wider besseren Wissens Medikamente für nicht zu verordnen bezeichnen, die Menschen in Notlagen einfach benötigen, solange brauchen wir keine Positivliste. Was nutzen mich denn die Flaschen bei den KVs, was nutzen mich die Kommissionen zwischen Krankenklassen und Ausschüssen, wenn man nicht einmal die notwendigste Versorgung bei gewissen Erkrankungen ermöglicht.
Ich beziehe - wegen meiner 40 Berufsjahre und wegen der nie aufgetretenen Leistungsverweigerung auch entsprechend entlohnt - eine mehr als ausreichende Rente. Ich hatte eine HTX. Für Laien eine Herztransplantation. Sie hat ohne Krankenhausaufenthalt, REHA und Transport und alle Umstände bis zur Transplantation mehr als seinerzeit 100 000 DM gekostet. Meine Medikamente betragen heute im Monat - ohne Labor, ohne EKG, ohne Echo, ohne mindestens 1 x Herzkatheter - rund 3000 €.
Als Kleinrentner wäre ich wahrscheinlich bereits tot. Ich kann es mir leisten, für die gesondert erforderliche Hygiene, für gesondert erforderliche Zusatzstoffe ( mit der UNI-Klinik abgeklärt) Vitamine ( neben den natürlichen Vitaminaufnahmen ), zur Vorbeugung für Erkältungen und Lungenentzündungen, die notfalls wochenlange Klinikaufenthalte erfordern würden, monatlich aus eigener Tasche rd. 150 € aufzubringen. Nur ein Ausschuss der Bundesärztekammer, der diese Problematik durchaus kennt, ist der Meinung, dass die Kosten nicht zu übernehmen sind. Da „wirft“ man für eine Transplantation das Geld zum Fenster hinaus um danach zu verhindern, dass der Patient überlebt.
Für mich ist die Aussage des früheren Bundesärztekammerbosses, den älteren Menschen nicht mehr soviel zu helfen und sie dem geregelten Ablauf zu überlassen keine Entgleisung mehr. Für mich ist die Bundesärztekammer und so mancher im medinischen Bereich Teil eines großen Entsorgungsapparates. Dafür muss niemand Krnakenschwester/Krankenpfleger oder Arzt lernen, dann kann er auch Metzger werden.
Das Gesundheitssystem krankt in sich, in seinen Strukturen und ich weiss von was ich rede, ich war früher Veraltungsleiter in einer Klinik.
Grüsse Günter