Lebensliebe

Hallo zusammen,

Grund meiner Frage:

Bruce Willis bezeichnet Demi Moore noch immer als seine „Lebensliebe“.

Lebensliebe = Liebe des/meines Lebens!

Da hab ich mich gefragt, was seine neue Frau zu dieser Äußerung sagt?

Was würde wohl unser neuer Partner sagen, wenn wir das über eine/n Ex sagen würden?

Was würden wir davon halten, wenn unser Partner, dass über eine/n Ex sagen würde?

Ich glaub … ich weiß, dass ich in einer neuen Beziehung von meiner Seite aus Probleme hätten, wenn ich hören würde: „Mein/e Ex ist meine Lebensliebe!“.

Wie sieht das bei euch aus?

Wie steht ihr dazu?

Bitte um eure Antworten.

Vielen Dank im Voraus.

Schöne Grüße

DU

Hallo,

ich plaudere jetzt mal sehr persönlich:

Meine erste große Liebe war eine wirklich große Liebe. Es hat „nur“ 2 Jahre gehalten, aber ich bin diesem Mann bis heute in Gedanken noch sehr verbunden. Möglich, dass ich mich, wenn ich ihn wiedertreffen würde, mit Grausen abwenden würde. Aber damals war er unheimlich wichtig für mich *seufz*. Den Platz wird im kein anderer Mann jemals nehmen!

Die 2. nun aber ganz wirklich große Lebensliebe war der Vater meiner Tochter. Wir haben uns dann zwar getrennt, nach 6 Jahren, unser Kind war 4. Aber wir haben eine gute Trennung hinbekommen und wir sind bis heute gemeinsam Eltern. Er ist nach wie vor ein wichtiger Mensch in meinem Leben, eben weil er der Vater meines einzigen Kindes ist. Diesen Platz wird kein anderer Mann je erreichen, er ist also was ganz Besonderes in meinem Leben.

Es gibt noch einen Mann, an den ich immer mit einem Lachen denken werde, auch wenn diese Beziehung von Anfang an nur kurzfristig angelegt war. Aber auch er hat mein Leben auf seine ganz eigene Art bereichert. in gewisser Weise war er also auch sowas wie eine Lebensliebe.

So, und jeder Mann, der heute und in Zukunft an meinem Leben teilnehmen will, wird sich nicht unbedingt an diesen Vorgängern messen müssen. Ich hoffe, dass ich nicht allzu viele Vergleiche ziehe, bewußt jedenfalls nicht. Aber jeder Mann wird aushalten müssen, dass es diese anderen Männer gab, die mir auch heute noch was bedeuten. Wenn er das nicht kann, muss er sich eine Jungfrau suchen.

Ich finde kaum etwas trauriger als zu hören, dass ein Mensch, an den sich jemand gebunden hat, den Gefühlsaufwand nicht wert war. Das er/sie vertane Zeit war. Ganz schlimm. Ich bin froh, dass mir das nie so gegangen ist und dass es ein paar Männer gibt, die mir über die nette Zeit hinaus auch für die Zukunft noch was bedeuten.

Im Gegenzug bin ich bereit, meine Vorgängerinnen zu akzeptieren. Solange sie mir nicht als unerreichbare Vorbilder vorgehalten werden. Ich bin nämlich selber unerreichbar auf meine Art und Weise.

Besser kann ich es nicht ausdrücken.
Barbara

Hallo Barbara,

Meine erste große Liebe war eine wirklich große Liebe.
Den Platz
wird im kein anderer Mann jemals nehmen!

Die 2. nun aber ganz wirklich große Lebensliebe
Diesen Platz wird
kein anderer Mann je erreichen, er ist also was ganz
Besonderes in meinem Leben.

Es gibt noch einen Mann,
in gewisser Weise war er
also auch sowas wie eine Lebensliebe.

Das sind jetzt drei „Lebenslieben“. Wobei Du mit „groß“, „wirklich groß“, „ganz wirklich groß“ und auch mehreren Lebenslieben nicht gegeizt hast.

Besser kann ich es nicht ausdrücken.

Gut. Aber jetzt stellt sich mir die Frage, wie sich die „Lebensliebe“ definiert. Erst auf einer gemeinsamen Basis könnte man dann weiter diskutieren.

Gruß
Jörg Zabel

Hallo,

Gut. Aber jetzt stellt sich mir die Frage, wie sich die
„Lebensliebe“ definiert. Erst auf einer gemeinsamen Basis
könnte man dann weiter diskutieren.

Ok, in meinem Leben gab es dann halt mehrere Lebenslieben. Jeder dieser Männer hat einen bestimmten Bereich in meinem Leben ausgefüllt. Jeder hat einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Weshalb ich keinen einzigen missen möchte. Jeder war wichtig, sogar sehr wichtig. Und ich habe jeden dieser Männer geliebt. Die anderen, hier nicht erwähnten habe ich gemocht, aber wirklich geliebt habe ich nur diese. Also sage ich mal: Sie waren wichtig und ich empfand eine tiefe Liebe für sie! Das ist das entscheidende in meiner Auswahl an Beispielen.

Warum ich ausgerechnet diese Männer geliebt habe, habe ich teilweise angedeutet, aber mehr führt hier zu weit. Das hat was mit Gefühlen, Lebenslagen, Bedürfnissen und Zufällen zu tun und ist eigentlich egal für andere.

Wir werden keine gemeinsame Basis finden, denn ich wette daruf, dass dein Kriterium für Lebensliebe, selbst wenn du die gleichen Worte findest, auf ganz anderen Erfahrungen basiert.

LG Barbara

Hallo,

Wir werden keine gemeinsame Basis finden, denn ich wette
daruf, dass dein Kriterium für Lebensliebe, selbst wenn du die
gleichen Worte findest, auf ganz anderen Erfahrungen basiert.

Stimmt, denn meine Gedanken gingen in eine ganz andere Richtung, die der immer wieder genannten „einzig wahren großen Liebe“, die für mich einem „ich projeziere meine (wahrscheinlich nicht erfüllten) Wünsche in eine vergangene, aber nicht mehr vorhandene Beziehung“ sehr ähnlich sieht.

Gruß
Jörg Zabel

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Hallo.

Die Liebe meines Lebens liegt grad hinter mir auf der Couch und knabbert Salzstangen.

Natürlich gab es schöne Zeiten mit anderen Frauen, aber die deshalb als Lebensliebe zu bezeichnen, ginge mir doch gegen den Strich.

Es wäre auch abwertend gegenüber der jetzigen.

Wer ewig an dem hängt, was er mal hatte, kann sich weniger an dem freuen, was er hat.

mfg

Hallo.

die für mich einem „ich projeziere meine
(wahrscheinlich nicht erfüllten) Wünsche in eine vergangene,
aber nicht mehr vorhandene Beziehung“ sehr ähnlich sieht.

Auch mir scheint, dass die größten „Lieben“ immer die waren, die unerfüllt blieben.

mfg

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Moin,

Auch mir scheint, dass die größten „Lieben“ immer die waren,
die unerfüllt blieben.

klar doch, mit der hast Du Dich nie gestritten und auf die Nerven ist sie Dir auch nie gegangen.

Gandalf

Hallo,

Auch mir scheint, dass die größten „Lieben“ immer die waren,
die unerfüllt blieben.

klar doch, mit der hast Du Dich nie gestritten und auf die
Nerven ist sie Dir auch nie gegangen.

Gerade die nervigen alltäglichen Kleinigkeiten kann man da in den Wunschträumen sehr gut ausklammern. Und auch die Wünsche an den Partner, die dieser nicht erfüllt (erfüllen kann) passen gut hinein.
Das Ergenis ist ein Übermensch, die „große Liebe“. Ob diese Person noch irgendwelche Übereinstimmungen mit der dahinter stehenden realen Person hat???

Und letztendlich frage ich mich dabei immer, warum diese „wunderbare Beziehung“ auseinander gegangen ist. Die Gründe für das Scheitern dieser Beziehung werden wohl auch ausgeblendet.

Gruß
Jörg zabel

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Hallo.

Die Liebe meines Lebens liegt grad hinter mir auf der Couch
und knabbert Salzstangen.

Also ich würde das nicht durchgehen lassen!

Die Krümel nachher sind entsetzlich. Trotz Ledersofa und so.

Ich hab manchmal den Eindruck, du lässt dir zuviel gefallen.

Wer ewig an dem hängt, was er mal hatte, kann sich weniger an
dem freuen, was er hat.

Und das kann man noch auf „gern hätte“ erweitern.

Grüße

To.i

Hallo Unbeugsamer,

ich bin der Ansicht, dass jeder auch in einem Leben mehrere „Leben“ hat und somit auch nicht nur eine „Lebensliebe“.

Bevor ich meinen Mann kennenlernte, war ich der festen Überzeugung, dass es nach meiner ersten großen Liebe (ich war 17, und wir waren sechs Jahre zusammen) kein annährend ähnliches Gefühl geben könnte.

Mein Mann hat mir das Gegenteil bewiesen, aber er wusste ganz genau, welche Bedeutung mein erster Freund für mich hat - bis heute, obgleich es jetzt schon über 20 Jahre her ist.

In einer gewissen Hinsicht liebe ich meinen ersten Freund immer noch (das wusste mein Mann auch und hatte keine Probleme damit, dass ich noch Kontakt zu ihm habe), aber ich käme nie und nimmer auf die Idee, noch einmal etwas mit ihm anzufangen - es war eben ein anderes Leben, was ich damals geführt habe. Ich war eine andere Kathleen.

Mein Mann war definitiv meine große Lebensliebe, sage ich heute, aber er ist auch erst 8 Monate tot. Aber diese 14 Jahre waren so prägend, ohne ihn wäre ich nie die, die ich jetzt bin (mit allen Stärken und Schwächen).

Ihn nicht mehr zu lieben, hieße für mich, keinen Respekt mehr mir selbst gegenüber zu haben. Und dieses Leben werde ich nie wieder führen (können). Dazu müsste ich 14 Jahre Erfahrungen löschen.

Keine Ahnung, ob es noch einmal eine weitere Lebensliebe für mich geben wird. Aber wenn, dann müsste dieser Mann nie an meiner Liebe zu ihm zweifeln, mich aber mit all meiner Vergangenheit und mit meinen „Lebenslieben“ annehmen. Denn ohne diese zwei Lebenslieben wäre ich nicht die, die ich bin, die ich aber in den jeweiligen Phasen aber auch nie war.

Keine Ahnung, wie mein „neues“ Leben aussehen wird - es wird aber definitiv nie mein Altes sein (können). Es wird nie wieder die Kathleen geben, die es noch vor einem Jahr gab - daher ist es eben ein weiteres Leben, was eventuell auch einen Platz schafft für eine weitere Lebensliebe.

Viele Wochenendgrüße

Kathleen

Lieber Nemo,

Die Liebe meines Lebens liegt grad hinter mir auf der Couch
und knabbert Salzstangen.

sicherlich knabberte sie lieber an Dir - aber traut sich als Frau nicht, Dir das Angebot zu machen (der Hahn wäre dann doch zu verschreckt). :smile:

Natürlich gab es schöne Zeiten mit anderen Frauen, aber die
deshalb als Lebensliebe zu bezeichnen, ginge mir doch gegen
den Strich.

Hm, wenn Deine Jetzige Dich verließe, verlöre sie dann damit automatisch den Status einer Lebensliebe, die nun einmal gestern noch war?

Es wäre auch abwertend gegenüber der jetzigen.

Nein, die einzige Person, die man mit der Verleugnung alter Gefühle abwertet, ist man selbst.

Wer ewig an dem hängt, was er mal hatte, kann sich weniger an
dem freuen, was er hat.

Wenn man etwas hat, gehe ich davon aus, dass man sich vorher überlegt hat, ob man es haben möchte. Sollte dies der Fall sein, muss sich „das Neue“ auch nicht als Ersatz fühlen, sondern als geliebte Person eines erwachsenen Partners, der genau im jetzigen Moment weiß, warum er diese Gefühle in sich trägt, sich aber gut daran erinnern kann, warum es vor 20 Jahren eben auch mal anders war.

Liebe Wochenendgrüße

Kathleen

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Hallo,

jede Liebe ist meiner Meinung nach anders.
Mit zunehmendem Alter verblassen manche,auch ändert sich manchmal alles,wenn man/frau sich im Laufe einer Liebe kennenlernt.
Was anfangs die große Liebe war,ist dann nur noch ein Rest von schönen Erinnerungen.

Passend ist vielleicht bei mir dieser Spruch

Es ist nicht üblich, das zu lieben, was man besitzt.

Anatole France

Nachdenkliche Grüße von Oscara

Lieber Nemo,

Auch mir scheint, dass die größten „Lieben“ immer die waren,
die unerfüllt blieben.

ich hasse zwar die Gender-Ebene/Klischees, muss aber aus meiner Erfahrung sagen, dass hierzu eher die Männer neigen.

@Jörg: Eine Beziehung kann auch beendet werden, obgleich man den Menschen noch liebt, kann ihn auch weiterhin „lieben“, aber mit der Erkenntnis leben, dass es eben nicht mehr „gepasst“ hat.

Ich frage mich gerade, wo geschlechtlich mehr Romantiker verortet sind - ich tendiere eher zum männlichen Geschlecht.

Viele Grüße

Kathleen

Hallo,

ich hasse zwar die Gender-Ebene/Klischees, muss aber aus
meiner Erfahrung sagen, dass hierzu eher die Männer neigen.

Kannst Du das bitte näher erklären? Ich verstehe Dein Argument nicht.

@Jörg: Eine Beziehung kann auch beendet werden, obgleich man
den Menschen noch liebt, kann ihn auch weiterhin „lieben“,
aber mit der Erkenntnis leben, dass es eben nicht mehr
„gepasst“ hat.

Das dürften meist Einzelfälle sein. Die meisten Bezeihungen gehen doch mit „Hauen und Stechen“ oder dem schon länger bestehenden „großen Schweigen“ auseinander.

Ich frage mich gerade, wo geschlechtlich mehr Romantiker
verortet sind - ich tendiere eher zum männlichen Geschlecht.

Diese Frage stelle ich mir auch. Und meine Lebenserfahrung diktiert mir die gegenteilige Meinung.

Gruß
Jörg Zabel

Lieber Jörg,

Kannst Du das bitte näher erklären? Ich verstehe Dein Argument
nicht.

lach, es war ja auch kein Argument! Ich verorte in meinem Bekanntenkreis eben nur mehr Männer als Frauen, die eine unerfüllte Liebe gern „konservieren“. Die Frauen, die ihre „Liebe“ nicht vergessen, sind doch zumeist die, die auch eine Beziehung geführt haben.

Das dürften meist Einzelfälle sein. Die meisten Bezeihungen
gehen doch mit „Hauen und Stechen“ oder dem schon länger
bestehenden „großen Schweigen“ auseinander.

Wahrscheinlich - aber dann wird wohl auch kaum jemand von „Lebensliebe“ sprechen.

Diese Frage stelle ich mir auch. Und meine Lebenserfahrung
diktiert mir die gegenteilige Meinung.

Da haben wir wohl sehr unterschiedliche Bekanntenkreise! :smile:

Liebe Grüße

Kathleen

Moin.

Die Liebe meines Lebens liegt grad hinter mir auf der Couch
und knabbert Salzstangen.

Also ich würde das nicht durchgehen lassen!

Die Krümel nachher sind entsetzlich. Trotz Ledersofa und so.

Es waren, wie ich nachher feststellte Macadamia-Nüsse.
Angeblich enthalten die ja, ähnlich wie Schokolade, einen indirekten Glücklichmacher.

Ich hab manchmal den Eindruck, du lässt dir zuviel gefallen.

Nee, lass ich nicht. Ich leg sie mir manchmal übers Knie, was bei ihr dann immer einen Lachanfall auslöst.
Und bei mir anscheinend einen Lähmungsanfall im rechten Arm, so dass es nur noch zu kraftlosem Streicheln reicht. :smile:

Wer ewig an dem hängt, was er mal hatte, kann sich weniger an
dem freuen, was er hat.

Und das kann man noch auf „gern hätte“ erweitern.

Da hast du ganz recht.
(Soll ich nu im Lotto tippen, oder die paar Euro lieber so verbraten?)

gruß, Nemo.

Auch mir scheint, dass die größten „Lieben“ immer die waren,
die unerfüllt blieben.

Ich überleg grad hin und her, mir fallen unerfüllte (im Sinne von „nicht erwiderte“) Lieben ein, aber keine unerreichbare, die dann zu meiner Ikone wurden. Wenn es nichts wird, dann schließe ich die Sache ab. Vielleicht fließt ein wenig Herzblut auf meiner Seite, aber irgendwann mal ist es abschlossen und fertig. Punkt.

Bin ich zu unromantisch?

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Hallo kathleen,

lach, es war ja auch kein Argument! Ich verorte in meinem
Bekanntenkreis eben nur mehr Männer als Frauen, die eine
unerfüllte Liebe gern „konservieren“. Die Frauen, die ihre
„Liebe“ nicht vergessen, sind doch zumeist die, die auch eine
Beziehung geführt haben.

Jetzt wird es heller.
Ich meinte es nicht auf Beziehung/nicht-Beziehung bezogen, sondern eher allgemein. Aus beidem kann die Phantasie später die „große Liebe“ machen.

Das dürften meist Einzelfälle sein. Die meisten Bezeihungen
gehen doch mit „Hauen und Stechen“ oder dem schon länger
bestehenden „großen Schweigen“ auseinander.

Wahrscheinlich - aber dann wird wohl auch kaum jemand von
„Lebensliebe“ sprechen.

Siehe oben. Wenn in der „neuen“ Beziehung der Alltag einkehrt, wird die „alte“ Beziehung oft verklärt.
Ungefähr so, wie wenn alte Männer über den Kreig sprechen. Das muß ein toller Abenteuerspielplatz gewesen sein. (Anmerkung: die meisten Erzähler dürften mittlerweile nicht mehr unter uns weilen - oder nicht mehr viel erzählen wollen. Aber in meiner Kindheit und Jugend war das noch ganz anders.)

Gruß
Jörg Zabel

Off-dingsda

Es waren, wie ich nachher feststellte Macadamia-Nüsse.

Weißt du zufällig eine Öffnungsmethode für ungeknackte Macadamias?

Nussknacker aus verschiedenen Materialien, Schraubstöcke, Rohrzangen versagten meist. Auch bei vorherigem Ansägen der äußerst elastischen und doch superfesten Schale gelang es mir seltenst, den Kern der Nuss zerstörungsfrei zu bergen.

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