Lebenslüge Arbeitsplätze durch Steuersenkgung

Hallo Allerseits,

Herr Rüttgers ist für den einen oder anderen Spruch bekannt. Vor einigen Tagen machte er mit seinen Spruch von der Lebenslüge Stimmung.
http://de.news.yahoo.com/22082006/12/ruettgers-verte…

Wie das hörte, musste ich erstmal spontan zustimmen. Die These, dass die Senkung der Spitzensteuersätze Arbeitsplätze schafft wird wohl mindenstens 20 Jahre kolportiert. Wie ich es damals zum ersten mal hörte, habe ich den kausalen Zusammenhang nicht verstanden, aber es als Expertenthese akzeptiert. Die Spitzensteuersätze wurden dann mehrmals gesenkt und die Senkung hatten arbeitsmarktspezifisch keine erkennbare Wirkung.

Natürlich kann man argumentieren, dass jede Steuersenkung Arbeitsplätze schafft, weil der Bürger das Geld ausgibt und nicht der Staat. Auf der anderen Seite weiss ich nicht, wie es arbeitsmarktpolitische wirksam sein soll, wenn ein Mensch mit sehr hohem Einkommen mehr Geld hat. Gibt er dann sein Geld vermehrt für Dienstpersonal oder Handwerkerleistungen aus?

Irgendwie ist mir auch verständlich, dass Steuersätze von über 50% auf ein privates Einkommen irgendwo pervers sind. Aber hier geht es die Behauptung mit den Arbeitsplätzen. Bisher hat mir das Niemand, auch in diesem Forum, erklären können

Gruß
Carlos

Hallo Carlos,

Natürlich kann man argumentieren, dass jede Steuersenkung
Arbeitsplätze schafft, weil der Bürger das Geld ausgibt und
nicht der Staat. Auf der anderen Seite weiss ich nicht, wie es
arbeitsmarktpolitische wirksam sein soll, wenn ein Mensch mit
sehr hohem Einkommen mehr Geld hat.

verstanden habe ich es schon … Was macht der mit dem Geld? Wenn er es in’s Kopfkissen steckt, verliert es an Wert. Damit der Wert nicht durch Inflation weniger wird, wird das Geld als Kapital eingesetzt … Das schafft Arbeitsplätze.

Wenn das so richtig ist, gab es zu Zeiten des ‚Wirtschaftswunders‘ keine Arbeit, da war der Spitzensteuersatz sehr hoch. In der Zeit, als Herr Schröder Bundeskanzler war, muß dagegen Vollbeschäftigung geherrscht haben, denn nie zuvor war der Spitzensteuersatz so niedrig.

Gruß, Rainer

Hallo!

Die Herstellung eines Zusammenhangs zwischen Höhe irgendeines Steuersatzes und Zahl der Arbeitsplätze ist ebenso unzulässig vereinfachend wie die oft bemühte Dreisatzrechnung bei Sozialabgaben und Arbeitsplätzen. Es funktioniert nicht, einen einzigen von hunderten Aspekten zu greifen und daran die Schaffung/Abschaffung von Arbeitsplätzen zu knüpfen.

Jeder einzelne Aspekt für sich genommen ist dabei eher unbedeutend und nur im Kontext vieler anderer Faktoren zu beurteilen. Was nützen niedrige Lohnkosten und Steuern, wenn es die benötigten Fachleute in der Region gar nicht gibt … was sagt ein Pünktchen bei der Körperschaftssteuer, wenn man nicht gleichzeitig die Gewerbesteuer, die Möglichkeiten von Abschreibungen und der Bildung von Rücklagen berücksichtigt…
Zudem sind die Bewertungen einzelner Punkte je nach Branche, Betriebsgröße und Rechtsform unterschiedlich. Den Freiberufler, der außer seinem Kopf nichts einsetzt, interessieren weder Afa noch Gewerbesteuer. Dem Mittelständler ist mit niedriger Einkommensteuer allein nicht geholfen, wenn der Betrieb aufgrund fälliger Erschaftssteuer nicht zu halten ist. Es gibt viele Personen und Unternehmen, die von irgendwelchen Spitzensteuersätzen gar nicht betroffen sind, während andere Personen und Unternehmen zwar betroffen sind, ein paar Euro mehr oder weniger aber nicht wirklich von Interesse sind. Was nützen niedrige Lohnkosten und sogar gegen Null gehende Steuern aller Art, wenn bestimmte Infrastrukturen fehlen, wenn Käufer fehlen, wenn es Energie nur manchmal gibt und Behördenentscheidungen nur gegen Bakschisch. Das sei erwähnt, weil es Leute gibt, die meinen (oder wenigstens so argumentieren), allein mit der Gestaltung von Steuersätzen in nennenswertem Umfang Einfluß auf die Zu- oder Abwanderung von Unternehmen nehmen zu können.

Es handelt sich um eine Gemengelage, die in jedem Einzelfall anders aussieht. Man liegt gründlich daneben, wenn man eine einzelne Steuer oder Abgabe isoliert betrachtet und daraus quer durch die Wirtschaft bestimmte Folgen ableiten möchte. Daraus darf man aber nicht den Umkehrschluß ziehen, Steuern hätten keinen Einfluß auf das wirtschaftliche Geschehen. Die Menge (im Kontext mit allen anderen beteiligten Stoffen) macht das Gift.

Gruß
Wolfgang

Hallöchen,

vorab: Das Argument von Rainer ist Käse, weil sich in den letzten 50 Jahren die Arbeitswelt geringfügig geändert hat. Weiterhin gibt es keine logische Abfolge if Steuersatz=X then Arbeitslosenquote=Y.

Die Volkswirtschaft ist ein chaotisches System im eigentlichen Sinne des Wortes, d.h. man kennt weder den status quo noch die genauen Wirkungsketten, was nicht zuletzt damit zusammenhängt, daß die Stimmungslage von einigen hundert Millionen Menschen in die Gemengelage mit einfließt.

Nun gibt es einige Modelle, die nach den empirischen Erfahrungen und dem gesunden Menschenverstand besser sind als andere. Einige falsche hat man in den letzten hundert Jahren aussortiert, einige andere werden noch weiterentwickelt.

Bei der Frage der Einkommensteuersätze läuft die Sache im Prinzip auf eines hinaus: Hat der Staat eine höhere Wirtschaftskompetenz als seine Bürger? Ist er in der Lage, Mittel besser und effizienter einzusetzen als die potentiellen Steuerzahler? Angesichts der desolaten Lage der Haushalte der letzten 30 Jahre, der jährlichen Ver(sch)wendung der zur Verfügung stehenden Mittel sowie der Wirtschaftsentwicklung in den letzten zehn Jahren habe ich daran gewisse Zweifel.

Wer ist nun von der Absenkung der Steuersätz betroffen? Das Lieblingsspielzeug der Linken ist der Spitzensteuersatz, fangen wir also damit an: Der Spitzensteuersatz wird von Spitzenverdienern bezahlt, unter die überproportional Selbständige fallen. Was also passiert, wenn ein Selbständiger Steuern zahlen muß?

Ganz einfach: Er muß das Geld seinem Unternehmen entziehen, d.h. es steht nicht mehr für die Bezahlung von Rechungen zur Verfügung (bedeutet Kreditaufnahme bei der Bank) und auch nicht für Investitionen, die dadurch verhindert oder doch zumindest teurer werden (durch die Kreditaufnahme bzw. fällt diese u.U. dummerweise aus, weil das Unternehmen über ein mikroskopisch kleines Eigenkapital verfügt).

Eine Reduzierung der Spitzensteuersätze bedeutet also, daß den Unternehmen, die die deutsche Wirtschaft tragen (also dem Mittelstand, in dem Personengesellschaften dominieren), mehr Liquidität und ein höheres Eigenkapital zur Verfügung steht als vor der Steuersenkung. Das bedeutet mehr Investitionen, geringere Kapitalkosten usw. Das beste Umfeld für mehr Arbeitsplätze, wenn die Nachfrage entsprechend da ist bzw. wäre.

Dies bringt uns zur nächsten Rubrik: Den mittleren Einkommen. Sie werden durch eine flachere Steuerprogression begünstigt, verfügen also über ein etwas höheres Nettoeinkommen. In dieser Bevölkerungsschicht ist noch alles in Ordnung: Das Gehalt wird weitgehend konsumiert bzw. investiert, es ist noch genug für die private Altersvorsorge übrig, d.h. die Sparquote liegt irgendwo um die 10%. Der Konsum geht deutlich über das hinaus, was zum Leben absolut nötig wäre, d.h. man gönnt sich Urlaube, ein nutzloses technisches Spielzeug, kauft lieber vernünftiges Zeug als den Ramsch, der schon auf dem Heimweg zu Staub zerfällt. Man kauft mitunter in Feinkost- oder Bioläden ein, achtet auch bei Lebensmitteln eher auf Qualität als auf den Preis.

Bei dieser Gruppe gehen höhere Nettoeinkommen zum überwiegenden Teil in den Konsum, d.h. das Geld fließt in die Wirtschaft und zwar - aufgrund der Qualitätsansprüche - überproportional in die deutsche Wirtschaft (also über den reinen Einzelhändler hinaus), d.h. es freuen sich Miele, TUI, der Biobauer um die Ecke, Kattus und Audi.

Kommen wir zur dritten Gruppe, den eher geringverdienenden Arbeitnehmern und Empfängern von staatlichen Hilfen.

Durch die Steuersenkungen steht den Haushalten ein höheres Einkommen zur Verfügung, wobei dieser Zuwachs ebenfalls in den Konsum gehen wird, wenn auch vermehrt in den Nahrungsmittelbereich, der im unteren Preissegement der deutschen Wirtschaft nur wenig Impulse gibt.

Hinzu kommt, daß hohe Freibeträge dazu führen, daß sich die Aufnahme einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung eher wieder lohnt.

Soviel zur einen Seite. Die andere Seite betrifft den Finanzmittelbedarf des Bundes und der Länder. Angesichts der großen Löcher in den Haushalten kann man natürlich auf den Gedanken kommen, daß die Senkung der Steuereinnahmen nicht unbedingt eine gute Idee ist. Nur stellt sich die Frage, ob die Haushaltsdefizite durch zu geringe Einnahmen oder zu hohe Ausgaben verursacht werden. Ich bin eher für die zweite Variante.

Insgesamt sehe ich bei einer Reduzierung der Einkommensteuersätze eher positive als negative Effekte auf die Beschäftigung. Wenn sich allerdings die Einnahmeausfälle wieder an anderer Stelle durch andere Steuern wiederholt, gehen die Effekte schnell wieder verloren.

Im übrigen ist die Frage, ob die Steuersenkungen etwas gebracht haben oder nicht, mit der Frage nach der Wirksamkeit von Medizin vergleichbar. Wäre der Patient ohne Behandlung genauso krank wie jetzt oder bereits tot?

Gruß,
Christian

P.S.
Wenn es irgendwo wirr klingt: Ich habe den Artikel in mehreren Schüben geschrieben.

Irgendwie ist mir auch verständlich, dass Steuersätze von über
50% auf ein privates Einkommen irgendwo pervers sind. Aber
hier geht es die Behauptung mit den Arbeitsplätzen. Bisher hat
mir das Niemand, auch in diesem Forum, erklären können

Bereits Helmut Kohl hat behauptet, dass „wenn es den Unternehmen gut geht, dann geht es auch den Bürgern gut“ und hat damit einen Griff ins Klo getan. Unternehmen denen es gut geht, wollen, dass es ihnen noch besser geht und entlassen Menschen, verlagern die Produktion oder sorgen dafür, dass die zusätzlichen Gewinne steuerunwirksam (Ausland) erhalten bleiben.

Also die Senkung der Unternehmenbesteuerung bringt überhaupt nichts für den nationalen Sozialfaktor; die Senkung der Steuer für den Privathaushalt bringt nur dann was, wenn der Bürger sich und sein Leben, sein Alter als sicher empfindet… nämlich nur dann gibt er das Geld auch aus.

Also ist richtig, dass Steuersenkungen alleine nichts bringen; zur sozialen Marktwirtschaft in diesem Zusammenhang (sozial in der Globalisierung) hat die CDU ganz sicher Erklärungsnotstand (nicht dass sie keine blumigen Worte finden würde, die der Oma hinter dem Herd einleuchten, dem kritischen Beobachter aber die Haare bleichen lassen).
Wenn Rüttgers also über Gerechtigkeit und Globalisierung redet, dann kann nur die Gerechtigkeit innerhalb der Welt (oder erst mal der EU) gemeint sein. Und da fällt mir ganz viel ein, wenn es um Produktionsbedingungen, Alterssicherung, Krankensicherung, Umweltschutz, Steuern, Recht und Gesetz z.B. in Indien oder Tschechien geht.

Der CDU und seit Münte auch der SPD fällt immer nur ein, dass man die hiesigen Errungenschaften reduzieren muss.
Rüttgers fällt vielleicht ein, dass man die dortigen Bedingungen anheben muss weil man so rum die soziale Gerechtigkeit im Sinne der Menschen schafft.

Nun zu Deinen 50 %. Rechne mal nach, wieviele Menschen in Deutschland in werteschaffendem Einkommen (also die was produzieren, keine Ärzte, keine Renten, keine Anwälte, keine Lehrer usw.) stehen und wieviele von ihnen ernährt werden müssen… wenn man keine anderen Wege findet. Dann bleibt nichts anderes als (weil Nationalstaat) diese Quote noch mehr zu steigern.

Wenn wir der Idee von Rüttgers nicht folgen, werden wir irgendwann froh sein, wenn wir nur 50 % Abzüge hätten. Und machen wir uns nix vor, dass was wir an Renter"versicherung" und Kranken"versicherung" und Arbeitslosen"versicherung" zahlen ist nix anders als Steuer, nur der Name ist zur Verblödung der Bürger ein anderer.

Gruss

Wenn Rüttgers also über Gerechtigkeit und Globalisierung
redet, dann kann nur die Gerechtigkeit innerhalb der Welt
(oder erst mal der EU) gemeint sein. Und da fällt mir ganz
viel ein, wenn es um Produktionsbedingungen, Alterssicherung,
Krankensicherung, Umweltschutz, Steuern, Recht und Gesetz z.B.
in Indien oder Tschechien geht.

Und da erhebt mal wieder Lafontaine sein häßliches Haupt. Er hat schon 1998/1999 versucht, in der EU die deutschen sozialen Sicherungssysteme zum Standard zu erheben, anstatt die Deutschen auf ein mit anderen westlichen Industrienationen vergleichbares Niveau zu bringen.

Komischerweise wollten die anderen EU-Länder ihre Volkswirtschaften nicht ruinieren und so zog sich Lafontaine 1999 aufs Altenteil zurück, wo er und solche Ideen auch hingehören.

Gruß,
Christian

Hallo Roger!

Bereits Helmut Kohl hat behauptet, dass „wenn es den Unternehmen gut geht, dann geht es auch den Bürgern gut“ :und hat damit einen Griff ins Klo getan.

Was war denn an der Aussage falsch? Die Nutzung des Ideenreichtums des Einzelnen zusammen mit seinem Gewinnstreben sind offenkundig unverzichtbar. Jedenfalls ging es bis heute noch keiner Volkswirtschaft ohne gesunde privatwirtschaftliche Unternehmen sonderlich gut. Von daher müssen wir ein Interesse daran haben, daß Unternehmen florieren. Natürlich florieren Unternehmen nur, wenn sie ihre Produkte verkaufen können. Dafür sind u. a. kaufkräftige Kunden nötig. Beim Unternehmer und seinen Kunden funktioniert das Spiel nur, wenn ihnen der Fiskus nicht zu viel Gewinn und Kaufkraft durch Steuern entzieht. Nun könnte man argumentieren, daß ja auch der Fiskus mit den eingenommenen Steuern ein wichtiger und zahlungskräftiger Kunde ist. Gewiß ist er das, aber wiederum lehrt die Erfahrung sowie ein Blick auf den stetig steigenden Schuldenstand der öffentlichen Haushalte, daß deren Fähigkeit, mit Geld sinnvoll umzugehen, begrenzt ist - vorsichtig ausgedrückt.

Unternehmen denen es gut geht, wollen, dass es ihnen noch besser geht und entlassen Menschen…

Ein Unternehmen beschäftigt so viele Menschen, wie zur Erledigung der betrieblichen Aufgaben erforderlich sind. Beschäftigt ein Unternehmen zu wenig Menschen, um seine Aufgaben erledigen zu können, kann auch der erhoffte Gewinn nicht erwirtschaftet werden. Es ist deshalb widersinnig, zu behaupten, Unternehmen würden Menschen entlassen, um den Gewinn zu steigern. Natürlich werden zur Erledigung betrieblicher Aufgaben nicht gebrauchte Menschen auch nicht beschäftigt.

… verlagern die Produktion…

Das kommt vor, wenn anderweitig das gleiche Ergebnis mit geringeren Kosten erzielbar ist. Dabei handelt es sich um ganz normalen Wettbewerb, in diesem Fall Wettbewerb der Standorte. Löhne und auf Gewinne abzuführende Steuern sind dabei nur Einzelpunkte aus einem großen Paket. Ginge es nur nach Steuern und Löhnen, würde man einem Stammesführer im Kongo ein paar Scheinchen rüberwachsen lassen und hätte sodann ein weitgehend steuerfreies Leben und Arbeitskräfte fast zum Nulltarif. Steuern sind nur sehr selten das alleinige Argument für oder gegen einen bestimmten Standort. Das heißt aber nicht, daß man folgenlos beliebig an der Steuerschraube drehen kann. Vermutlich würdest auch Du kein Geld in eine Anlageform stecken, bei der Du vorher weißt, daß der Fiskus den erzielten Gewinn abschöpft. Steuern und Abgaben schwächen ein Unternehmen, schmälern z. B. die Fähigkeit, zu investieren und Neuentwicklungen zu betreiben, was ganz sicher der Beschäftigung von Mitarbeitern abträglich ist. Ohne Steuern funktioniert ein Gemeinwesen natürlich nicht, wobei zunächst egal ist, wer die Steuern bezahlt, ob man Konsum, Einkommen oder Unternehmensgewinne besteuert. Leider ist die Diskussion um dieses Thema stark ideologisch geprägt, um mit bestimmten Steuerarten bestimmte Gruppen zu treffen und vermeintliche Gerechtigkeit zu schaffen, wobei unklar bleibt, was unter Gerechtigkeit zu verstehen ist.

…hat die CDU … auch der SPD fällt immer nur ein…

Siehe oben. Ein Haufen Ideologie.

…wieviele Menschen in Deutschland in werteschaffendem Einkommen (also die was produzieren, keine Ärzte, :keine Renten, keine Anwälte, keine Lehrer usw.) stehen und wieviele von ihnen ernährt werden müssen…

Diese Sichtweise ordnet nur dem Mann an der Werkbank und auf dem Ackerschlepper Wertschöpfung zu. Für dessen wertschöpfende Tätigkeit müssen Voraussetzungen geschaffen werden, die von der Verwaltung, über Ausbildung, Krankenversorgung , Forschung, Entwicklung und Vertrieb reichen und die komplette Infrastruktur aus Dienstleistungen umfassen. Von Advokaten bis zu Prostituierten, Bankern und Türstehern gehören alle dazu, die Dienstleistungen gegen Entgelt erbringen.

Wenn wir der Idee von Rüttgers nicht folgen, werden wir irgendwann froh sein, wenn wir nur 50 % Abzüge hätten. :Und machen wir uns nix vor, dass was wir an Renter"versicherung" und Kranken"versicherung" und :Arbeitslosen"versicherung" zahlen ist nix anders als Steuer, nur der Name ist zur Verblödung der Bürger ein :anderer.

Steuern fließen in den großen Topf und sind nicht zweckgebunden. Das ist der Unterschied zu den genannten Versicherungsbeiträgen. Aus Krankenversicherungsbeiträgen wird kein Gehalt von Gemeindemitarbeitern, kein Straßenbau und kein Militäreinsatz bezahlt.

Gruß
Wolfgang

Komischerweise wollten die anderen EU-Länder ihre
Volkswirtschaften nicht ruinieren und so zog sich Lafontaine
1999 aufs Altenteil zurück, wo er und solche Ideen auch
hingehören.

: - ) ach weisst Du, darauf wird Dir das Leben antworten.
Derzeit ruinieren sie unsere Volkswirtschaft und wir klatschen Beifall.

LG R

Komischerweise wollten die anderen EU-Länder ihre
Volkswirtschaften nicht ruinieren und so zog sich Lafontaine
1999 aufs Altenteil zurück, wo er und solche Ideen auch
hingehören.

: - ) ach weisst Du, darauf wird Dir das Leben
antworten.
Derzeit ruinieren sie unsere Volkswirtschaft und wir klatschen
Beifall.

Eigentlich ist es so, daß einige EU-Länder die Dinge richtig machen, die wir seit Jahrzehnten nicht oder falsch anpacken. Wir hingegen stehen staunend und reaktionslos daneben und warten auf ein Wunder, das aber mit einiger Sicherheit nicht eintreten wird.

Gruß,
Christian

Nun zu Deinen 50 %. Rechne mal nach, wieviele Menschen in
Deutschland in werteschaffendem Einkommen (also die was
produzieren, keine Ärzte, keine Renten, keine Anwälte, keine
Lehrer usw.) stehen und wieviele von ihnen ernährt werden
müssen… wenn man keine anderen Wege findet. Dann bleibt
nichts anderes als (weil Nationalstaat) diese Quote noch mehr
zu steigern.

Das wird hier alles schön logisch erklärt:

http://www.detlef-ouart.de/Mit_Zuckerbrot_und_Peisch…

(Ich kann mir schon vorstellen, wie die sogenannten Experten gleich aufheulen werden :wink:

Hallo!

(Ich kann mir schon vorstellen, wie die sogenannten Experten
gleich aufheulen werden :wink:

Warum sollte man aufheulen, wenn jemand sein fehlendes Verständnis für elementare wirtschaftliche Zusammenhänge dokumentiert? Warum sollte man aufheulen, wenn jemand grundlegende Denkfehler macht und deshalb zu unsinnigen Folgerungen kommt? Warum sollte man aufheulen, wenn jemand gleich zu Beginn der Darstellung aus viel Wortmüll und verbaler Holzwolle zeigt, von Angebot und Nachfrage nichts begriffen zu haben und insbesondere nicht kapiert hat, daß dieses Prinzip auch beim Kapital greift? Wollte man jedesmal aufheulen, wenn jemand derartigen Unfug verzapft, wäre ununterbrochenes Heulen die Folge.

Zugegeben, auch ich begreife manches nicht. So ist es in unserem Kulturkreis eher unwahrscheinlich, beim Werben für Analphabetentum Beifall zu erhalten. Seltsamerweise finden sich bei der Werbung für wirtschaftliches Analphabetentum begeisterte Kunden.

Gruß
Wolfgang

Hallo Wolfgang,

Zugegeben, auch ich begreife manches nicht. So ist es in
unserem Kulturkreis eher unwahrscheinlich, beim Werben für
Analphabetentum Beifall zu erhalten. Seltsamerweise finden
sich bei der Werbung für wirtschaftliches Analphabetentum
begeisterte Kunden.

ein interessanter Gedankengang. Ich lege die Sache mit dem Nagelstudio mit angeschlossener Ebay-Agentur bis auf weiteres zu den Akten und setze meine Überlegungen in die von Dir vorgegebene Richtung fort. Aus der Dummheit der Menschen Kapital zu schlagen, war schon immer mein Traum. Ich sollte mich in dem Zusammenhang auch mal mit Andreas in der Verbindung setzen, obwohl er seinen Laden inzwischen aufgegeben hat.

Gruß,
Christian

Eigentlich ist es so, daß einige EU-Länder die Dinge richtig
machen, die wir seit Jahrzehnten nicht oder falsch anpacken.
Wir hingegen stehen staunend und reaktionslos daneben und
warten auf ein Wunder, das aber mit einiger Sicherheit nicht
eintreten wird.

na, dass ist jetzt nicht wirklich Dein Ernst oder ?

Eigentlich macht da keiner was richtig wenn man genauer hinschaut.

Wenn ich mir die Welt so anschaue, den Wohlstand, die Sicherheit, die Möglichkeiten zu leben, zu lieben, zu konsumieren usw., dann denke ich mal, dass alle anderen was falsch gemacht haben … bis auf das Wetter vielleicht.

In welchem Land geht es den Menschen besser als hier ?

Was im Rahmen der Globalisierung abläuft ist natürlich die Angleichung des Wohlstandes an ein gemeinsames Niveau… darüber sind sich wohl alle einig. Meiner Meinung nach müssen wir viel dafür tun (und auch unpopuläre Dinge wie z.B. partieller temporärer Protektionismus) um im Minimum UNSER Niveau durchzusetzen. Über das WIE kann man trefflich streiten.
ICH halte Einfuhrbeschränkungen für Ware, deren Herstellung nicht nach sozialen und umweltorientierten Verfahren –die in Deutschland gelten- für richtig und sinnvoll. Ob man so was nun mit der Brechstange oder diplomatisch löst ist Sache der Politik. Aber wichtig ist, dass wir uns die globalen Vorgänge zum Untertan machen und nicht umgekehrt.

Unternehmen haben Gewinnmaximierung um jeden Preis zum Ziel, ist ja auch ok; dafür haben wir ja das Regulativ der Ordnungspolitik. Die Unternehmen an sich sind ja relativ unwichtig und können uns gleichgültig sein; wir wollen existieren und das auf hohem Niveau um das zu erreichen sind diese Unternehmen geschaffen; wenn sie das nicht mehr erreichen, sind sie zu ersetzen … so einfach ist das.

Eigentlich kann man jegliche Steuer abschaffen und die Kosten für dass, was mit den Steuermitteln bestritten wird unter den Unternehmen gem. ihrem Umsatz aufteilen; wir haben dann weder Subventionen noch absetzbare (außer den Rohstoffen für das Produkt) und ausserdem sind dann Ärzte, Rechtsanwälte usw. mit in der Ziehung … jeder nach seiner Leistungsfähigkeit (keine Firmenwagen mehr auf Allgemeinkosten usw.).

Der Staat treibt die Blüten seiner Verwaltung bis zu Exzess; Beispiel: umsatzsteuerliche „Vereinfachung“ im innergemeinschaftlichen Warenverkehr.

(Ich kann mir schon vorstellen, wie die sogenannten Experten
gleich aufheulen werden :wink:

Warum sollte man aufheulen, wenn jemand sein fehlendes
Verständnis für elementare wirtschaftliche Zusammenhänge
dokumentiert?

das ist ein Witz in sich. die wirtschaftlichen Zusammenhänge werden geschaffen und zwar von denen und so, wie es denen am besten nutzt. Nicht zum Nutzen des Menschen sondern dem Nutzen der Kapitalvermehrung.

DASS findest Du richtig ? Wir schaffen die Wirtschaft, nicht umgekehrt.

Warum sollte man aufheulen, wenn jemand
grundlegende Denkfehler macht und deshalb zu unsinnigen
Folgerungen kommt?

denkfehler gibt es nun mal nicht. Das Wort ist Unsinn.
Man denkt in anderen Bahnen, mit anderen Erwartungen, mit anderen Zielen aber niemals falsch. Du missdeutest den Sinn und Zweck sowie die Ziele der Wirtschaft.

Warum sollte man aufheulen, wenn jemand
gleich zu Beginn der Darstellung aus viel Wortmüll und
verbaler Holzwolle zeigt, von Angebot und Nachfrage nichts
begriffen zu haben und insbesondere nicht kapiert hat, daß
dieses Prinzip auch beim Kapital greift?

dazu solltest Du Dir erstmal klar sein, was denn Kapital ist und woher dieser Begriff kommt und welche Inhalt er hat.

Das Angebot und Nachfrage nicht der Weisheit letzter Schluss sind, haben bereits andere erkannt. Die haben vielleicht was mit den Preisen zu tun, aber recht wenig mit Kapital.

Wollte man jedesmal
aufheulen, wenn jemand derartigen Unfug verzapft, wäre
ununterbrochenes Heulen die Folge.

: - ) na ja, Glashäuser gibt bei OBI.

So ist es in
unserem Kulturkreis eher unwahrscheinlich, beim Werben für
Analphabetentum Beifall zu erhalten.

von wem Beifall ? Wieviele von den, die von uns gebildet werden, nutzen diese Bildung ? Wieviele bräuchten nicht lesen zu können weil sie nie ein Buch … lesen ? Wieviele werden nie in ihrem Leben einen Job bekleiden, bei dem die von uns gegebene Bildung notwendig ist. Ich habe auch Ableitungen und lineare Funktionen oder Trigonometrie gelernt und … wozu ?

Bald werden alle Bildung über Bilder (Wortstamm?) vermittelt, dann klatschen wir auch für Analphabeten Beifall.

Seltsamerweise finden
sich bei der Werbung für wirtschaftliches Analphabetentum
begeisterte Kunden.

mein letztes Buch war das Imperium der Schande … was meinst Du, wieviele Menschen auf dieser Welt nicht lesen und schreiben können … können die klatschen ??

Gruss

Gruß
Wolfgang

Hallo Christian!

Ich lege die Sache mit dem Nagelstudio mit angeschlossener Ebay-Agentur bis auf weiteres zu den Akten und setze :meine Überlegungen in die von Dir vorgegebene Richtung fort. Aus der Dummheit der Menschen Kapital zu :schlagen, war schon immer mein Traum.

Das muß kein Traum bleiben. Immerhin ist die Dummheit der Menschen grenzenlos, ergo auch das Marktpotential und die lockenden Gewinne. Man sollte aber nicht alle über einen Kamm scheren, denn es gibt in der Szene auch seriöse Leute. Zum Beispiel meine Wenigkeit. Nach langer Entwicklung gibt es exklusiv bei mir die Produktreihe mit der magischen 3: Abschirmfolie gegen negative Energie, Aluminium 33 m lang, 33 cm breit, 33 µm dick, als Rolle in der praktischen Verpackung mit Abreißkante zum Schnäppchenpreis von 333,33 €. Ab 3 Rollen gehen 33 € für Verpackung und Versand zu meinen Lasten, bei Vorauskasse gewähre ich 3% Nachlass und liefere binnen 3 Tagen.

Ich sollte mich in dem Zusammenhang auch mal mit Andreas in der Verbindung setzen, obwohl er seinen Laden :inzwischen aufgegeben hat.

Andreas ist genau die richtige Adresse. Mit Aufgabe seines Ladens hat er sein Know-how natürlich behalten. Zum Einstieg empfehle ich die Teilnahme an meinem Holzhacker-Selbstfindungsseminar. Ganz neu: Seminarleiterkurse für Holzhacker-Selbstfindungsseminare mit Diplom nach erfolgreicher Teilnahme. Bitte schnell anmelden, denn die Kurse sind auf 33 Teilnehmer begrenzt, beginnen am 3. eines jeden Monats (auch im Winter), dauern 3 Wochen, Unterbringung im 3-Mann-Zelt mit täglich 3 Mahlzeiten. Sensationeller Zusatznutzen: Ich garantiere für mindestens 3 kg Gewichtsabnahme mit Geld-Zurück-Garantie! Nur 3.333 € pro Teilnehmer.

Gruß,
Christian

Eigentlich ist es so, daß einige EU-Länder die Dinge richtig
machen, die wir seit Jahrzehnten nicht oder falsch anpacken.
Wir hingegen stehen staunend und reaktionslos daneben und
warten auf ein Wunder, das aber mit einiger Sicherheit nicht
eintreten wird.

na, dass ist jetzt nicht wirklich Dein Ernst oder ?

Eigentlich macht da keiner was richtig wenn man genauer
hinschaut.

Wenn ich mir die Welt so anschaue, den Wohlstand, die
Sicherheit, die Möglichkeiten zu leben, zu lieben, zu
konsumieren usw., dann denke ich mal, dass alle anderen was
falsch gemacht haben … bis auf das Wetter vielleicht.

Literaturvorschlag:
Arm und Reich. Die Schicksale menschlicher Gesellschaften von Jared Diamond
ISBN: 3596172144 Buch anschauen

In welchem Land geht es den Menschen besser als hier ?

Wir liegen derzeit noch im Bereich der ersten fünf Plätze, je nach Untersuchung. Tendenz fallend.

Was im Rahmen der Globalisierung abläuft ist natürlich die
Angleichung des Wohlstandes an ein gemeinsames Niveau…
darüber sind sich wohl alle einig.

Nein, sind wir nicht. Unterschiede bzw. der Wille, diese aufzuholen und den anderen zu übertreffen, sind die Triebkraft menschlichen Handels. Insofern wird es immer Bewegung geben, solche die vorne liegen und solche, die hinten liegen. Gleiche Menschen sind der Traum von Verrückten und/oder Sozialträumern.

Meiner Meinung nach müssen
wir viel dafür tun (und auch unpopuläre Dinge wie z.B.
partieller temporärer Protektionismus) um im Minimum UNSER
Niveau durchzusetzen. Über das WIE kann man trefflich
streiten.

Vor allem über das Warum. Die Waren aus den Ländern, die Du meinst, sind nur deshalb wettbewerbsfähig, weil sie unter anderen Bedingungen hergestellt werden als hier. Wer unseren Maßstab an die ganze Welt angelegen will, plant die Stillegung des Welthandels.

C.

Hallo Roger!

Unternehmen haben Gewinnmaximierung um jeden Preis zum Ziel, ist ja auch ok…

Das finde ich keineswegs ok und zum Glück findet Gewinnmaximierung statt, aber nicht um jeden Preis.

Überall gibt es Windbeutel, Blender und korrupte Figuren. Überall gibt es Menschen, die für Geld alles machen, die zu übertölpeln versuchen, betrügen, morden, die Umwelt versauen. Solche Leute gibt es in allen Schichten, Privatleute ebenso wie Unternehmer. Wäre das die vorherrschende Handlungsweise, lebten wir in Anarchie. So ist es aber glücklicherweise nicht. Es gibt viele Privatleute mit sozialem Engagement, mit Verantwortung für ihre Umgebung und ihre Nachkommen. Unternehmer sind nicht anders und zeigen die gleichen Verhaltensweisen. Viele Unternehmer leben ihre Grundsätze, manche fassen sie zusätzlich schriftlich und das nennt sich dann Unternehmensethik.

Hier ein kleiner Auszug aus den Leitsätzen eines inhabergeführten mittelständischen Unternehmens:

„Gesetzliche Anforderungen des Umwelt- und Arbeitsschutzes werden als Vorgaben für zu verbessernde Mindestanforderungen betrachtet. Soweit technisch möglich, kommen recycelbare Werkstoffe zum Einsatz. Bei Konstruktion und Fertigung wird auf Langlebigkeit geachtet. Jedes von der xy-GmbH in Verkehr gebrachte Produkt wird am Ende seiner Lebensdauer kostenlos zurück genommen.“

Anmerkung von mir: Der im Unternehmen praktizierte Umwelt- und Arbeitsschutz geht über das gesetzliche Mindestmaß weit hinaus.

„Die xy-GmbH handelt kundenorientiert. Sachkundige Beratung hat hohe Priorität. Keinem Kunden wird ein Produkt verkauft, das erkennbar dem gewünschten Einsatzfall des Kunden nicht genügt… Betriebsanleitungen sind in verständlicher Sprache abgefaßt und durch Personen ohne einschlägige Vorkenntnisse erprobt … Von wenigen technisch begründeten Ausnahmen abgesehen, wird für jedes Produkt volle 2 Jahre gewährleistet, ohne die vom Gesetzgeber vorgesehene Beweislast beim Kunden nach 6 Monaten … Die Kundenzufriedenheit wird systematisch hinterfragt … Ein von der xy-GmbH in Verkehr gebrachtes Produkt ist vermutlich niemals das billigste, aber in jedem Fall das leistungsfähigste und zuverlässigste Produkt für den jeweiligen Zweck am gesamten Markt.“

Anmerkung von mir: Es folgen einige Grundsätze zur Finanzierung des Unternehmens und seines Wachstums, die an strikter Sicherung von Unabhängigkeit und Eigenständigkeit ausgerichtet sind. Dem gleichen Ziel dient der folgende Passus:

„Alle Produkte sind frei von Rechten Dritter und beruhen auf eigenen Entwicklungen. Das gesamte für Produktion und Vermarktung erforderliche Know-how befindet sich im eigenen Hause. Die Rechte an allen Konstruktionen und das Urheberrecht an jeglicher in den Produkten verwendeter Software, die Fähigkeit für ihre Erstellung und Anpassung an veränderte Anforderungen liegen ausschließlich bei der xy-GmbH. Dabei sowie bei beliebigen Verfahrensschritten gibt es keine Abhängigkeit von einzelnen Personen oder anderen Unternehmen… „

„Die xy-GmbH unterstützt keine Strukturen, in denen Aufträge an persönliche Vorteilsnahme der Entscheider geknüpft sind. Zulieferaufträge werden ausschließlich nach interner Lieferantenbewertung unter besonderer Berücksichtigung der Qualität vergeben.“

„Die xy-GmbH engagiert sich in der berufsbezogenen Weiterbildung ihrer Mitarbeiter und in qualifizierter Berufsausbildung.“

„Neueinstellungen erfolgen grundsätzlich geschlechts- und altersneutral nach fachlicher und sozialer Kompetenz. Dabei wird eine Mischung aller im Erwerbsleben stehender Altersgruppen beiderlei Geschlechts angestrebt.“

„Gewinnoptimierung geschieht unter den vorgenannten Prämissen, mit sozialer Verantwortung für die Mitarbeiter und mit dem Blick auf langfristigen Bestand des Unternehmens.“

Ende der Zitate.

Zu den Kunden des Unternehmens, aus dessen Leitsätzen ich zitierte, gehören u. a. etliche sehr große Firmen und öffentliche Stellen. Dabei kommt es immer wieder vor, daß Einkäufer oder andere Entscheider die Auftragsvergabe an irgendwelche Zuwendungen knüpfen. So viel Gewinn gibt es gar nicht, um den Unternehmer auf solchen Leim kriechen zu lassen. So viel Geld gibt es auch nicht, daß das Unternehmen seinen Standort verläßt, die Mitarbeiter und ihre Familien ihre Existenzgrundlage verlieren, um anderweitig billiger zu produzieren. Wenn es geeignete Zulieferer in der Region gibt, kommen Zulieferungen aus großer Entfernung nicht in Betracht. Das geschieht einerseits aus Gründen der Qualitätssicherung (Lieferanten-Audits), andererseits aufgrund von Verantwortung für die Region.

Der Unternehmer, aus dessen Unternehmensethik die Zitate stammen, ist kein Heiliger und er ist mit seinem Verhalten keineswegs eine Ausnahme. Er handelt wie jeder andere, der für sich, seine Familie und seine Mitarbeiter eine auf Dauer angelegte Existenz in seinem Heimatort haben möchte, der in seinem Unternehmen das Lebenswerk und zum erheblichen Teil den Lebensinhalt sieht. Das Verhalten ist vielmehr typisch für inhabergeführte kleine und mittlere Unternehmen, die den mit Abstand größten Teil aller Unternehmen ausmachen. Das Spektrum reicht dabei von der Ein-Mann-Veranstaltung bis zum Unternehmen mit mehreren tausend Mitarbeitern.

Der Spruch von der Gewinnmaximierung um jeden Preis entspricht einem haßerfüllten Zerrbild. Danach sind Unternehmer die Feinde und Parasiten, die sich auf Kosten anderer Leute Knochen bereichern. Klar gibt es solche Leute, wie es in allen Schichten Gewissenlosigkeit, Banditentum und Kohle-um-jeden-Preis gibt. Dieses Land sähe aber erbärmlich aus, wenn derart kurzsichtiges und nur auf den schnellen Reibach gerichtetes Verhalten die Norm wäre und wenn sich Menschen nur sozialverträglich und regelkonform verhielten, solange irgendein Aufpasser in Sichtweite ist.

Überwiegend sind Unternehmen in der öffentlichen Kritik, in denen es nur Angestellte, aber keinen einzigen Unternehmer gibt. Es kann im Verhalten der Unternehmensführung ein gewaltiger Unterschied sein, ob die Tätigkeit nur ein gut bezahlter, aber austauschbarer Job ist oder ob es sich um das nicht austauschbare Lebenswerk handelt.

Gruß
Wolfgang

Herzlichen Dank für eure Antworten
Hallo Allerseits,

ich habe dank eurer Antworten ein Bild vor Augen.

Vor zwei Jahrzehnten liesen sich die Politiker erklären, was man gegen eine steigende Arbeitslosigkeit tun kann. Die Experten brachten Konzepte zur Stärkung der Wirtschaft. In diesen Konzepten spielten auch Steuersenkungen eine Rolle. Wenn man die Progressionskurve flacher macht, wirken sich die Steuersenkungen bei den Spitzensteuersätzen am deutlichsten aus. Oder umgekehrt bewirkt die Senkung der Spitzensteuersätze eine Abflachung der Porgression.
Bei den Politiker kam folgendes an; „Die Senkung der Spitzensteuersätze schafft Arbeitsplätze“.

Gruß
Carlos

Vor allem über das Warum. Die Waren aus den Ländern, die Du
meinst, sind nur deshalb wettbewerbsfähig, weil sie unter
anderen Bedingungen hergestellt werden als hier. Wer unseren
Maßstab an die ganze Welt angelegen will, plant die Stillegung
des Welthandels.

so ein Schwachfug.

R.

Vor allem über das Warum. Die Waren aus den Ländern, die Du
meinst, sind nur deshalb wettbewerbsfähig, weil sie unter
anderen Bedingungen hergestellt werden als hier. Wer unseren
Maßstab an die ganze Welt angelegen will, plant die Stillegung
des Welthandels.

so ein Schwachfug.

Einer derart fundierten Darstellung kann ich natürlich nichts entgegensetzen. Danke für die Lehrstunde in VWL und Diskussionsstrategie.

C.