Hallo,
Dein Angriffsflächen sind leider so hoch.
Die Volkswirtschaft ist ein chaotisches System im eigentlichen
Sinne des Wortes, d.h. man kennt weder den status quo noch die
genauen Wirkungsketten, was nicht zuletzt damit zusammenhängt,
daß die Stimmungslage von einigen hundert Millionen Menschen
in die Gemengelage mit einfließt.
: - ) man kennt aber die Ergebnisse und kann z.B. daraus schliessen,
dass was falsch ist im Staate Dänemark. Man muß halt nur die Ansätze
ändern, mit denen man das Ding VWL betrachtet.
Einige falsche hat man in den letzten hundert Jahren
aussortiert, einige andere werden noch weiterentwickelt.
und da geht’s schon los. Was wurde als falsch aussortiert ?
Auch wurde da nichts weiterentwickelt (was ja auf bewusste Handlung schliessen würde) sondern das Ding hat eine Eigendynamik entwickelt ohne Sinn und Verstand.
Und der Begriff „falsch“ ist auch rein subjektiv und weder bewiesen noch verifiziert.
Bei der Frage der Einkommensteuersätze läuft die Sache im
Prinzip auf eines hinaus: Hat der Staat eine höhere
Wirtschaftskompetenz als seine Bürger? Ist er in der Lage,
Mittel besser und effizienter einzusetzen als die potentiellen
Steuerzahler? Angesichts der desolaten Lage der Haushalte der
letzten 30 Jahre, der jährlichen Ver(sch)wendung der zur
Verfügung stehenden Mittel sowie der Wirtschaftsentwicklung in
den letzten zehn Jahren habe ich daran gewisse Zweifel.
sicher, Zweifel sind immer gut. Nur Haushalte haben was mit Einnahmen und Ausgaben zu tun und mit der Erwartungshaltung der Einnahmen bezüglich Schulden. Ok, nun zur Verschwendung. Was soll das sein ? Wird das Geld verbrandt oder geschreddert ? Nein, es bleibt im Fluss, vielleicht nicht da wo Du oder bestimmte Bankleute es gerne hätten aber im Fluss und dient der Wirtschaft… wie auch Schwarzgeld. Was Du ja scheints als positiv empfindest oder ?
Wer ist nun von der Absenkung der Steuersätz betroffen? Das
Lieblingsspielzeug der Linken ist der Spitzensteuersatz,
fangen wir also damit an: Der Spitzensteuersatz wird von
Spitzenverdienern bezahlt, unter die überproportional
Selbständige fallen.
Spitzensteuersätze treffen auch den Normalo, hat was mit dem Einkommen in der Spitze zu tun und nicht nur mit sehr hohem Gesamteinkommen. Sie treffen den Normal überpropotional.
Was also passiert, wenn ein Selbständiger
Steuern zahlen muß?
das versteh ich nun nicht. Auch der Selbständige hat Investitionen und kann seine Erträge investieren und muss dafür keine Steuern zahlen. Er muss nur Steuern von dem zahlen was er privat entnimmt (im Gegentum zum Normalo kann er seinen Porsche und sein Wohnendhaus noch steuerlich geltend machen) bzw. was er nicht in den Kreislauf bringt.
Ganz einfach: Er muß das Geld seinem Unternehmen entziehen,
d.h. es steht nicht mehr für die Bezahlung von Rechungen zur
Verfügung (bedeutet Kreditaufnahme bei der Bank) und auch
nicht für Investitionen, die dadurch verhindert oder doch
zumindest teurer werden (durch die Kreditaufnahme bzw. fällt
diese u.U. dummerweise aus, weil das Unternehmen über ein
mikroskopisch kleines Eigenkapital verfügt).
ist jetzt nicht ernst gemeint oder ?
Eine Reduzierung der Spitzensteuersätze bedeutet also, daß den
Unternehmen, die die deutsche Wirtschaft tragen (also dem
Mittelstand, in dem Personengesellschaften dominieren), mehr
Liquidität und ein höheres Eigenkapital zur Verfügung steht
als vor der Steuersenkung.
Hallo ? reden wir hier von Einkommensteuer (z.B. Einkünften aus Gewerbebetrieb) oder Körperschaftssteuer oder Einkünfte aus freiberuflicher Tätigkeit oder wovon.
Selbstredend kann z.B. die GmbH & Co. KG Rückstellungen/Rücklagen bilden und ihre Investitionen absetzen (verkürzt gesagt). Die Besteuerung von Einkommen hat mit höherem Eigenkapital nicht viel zu tun.
Das bedeutet mehr Investitionen,
geringere Kapitalkosten usw.
: - ) joke ?
Das beste Umfeld für mehr
Arbeitsplätze, wenn die Nachfrage entsprechend da ist bzw.
wäre.
einverstanden und die bekommt man nur, wenn
a) die Unternehmen ihre Gewinn nicht horten sondern einsetzen
b) die Menschen eine hohe Kaufkraft haben (hohe Gehälter z.B.)
Dies bringt uns zur nächsten Rubrik: Den mittleren Einkommen.
Sie werden durch eine flachere Steuerprogression begünstigt,
Spitzensteuersatz; gerade die mittleren Einkommen werden verhältnismässig stark belastet … kommt natürlich drauf an, was Du unter mittlerem Einkommen verstehst.
verfügen also über ein etwas höheres Nettoeinkommen. In dieser
Bevölkerungsschicht ist noch alles in Ordnung: Das Gehalt wird
weitgehend konsumiert bzw. investiert, es ist noch genug für
die private Altersvorsorge übrig, d.h. die Sparquote liegt
irgendwo um die 10%. Der Konsum geht deutlich über das hinaus,
was zum Leben absolut nötig wäre, d.h. man gönnt sich Urlaube,
ein nutzloses technisches Spielzeug, kauft lieber vernünftiges
Zeug als den Ramsch, der schon auf dem Heimweg zu Staub
zerfällt. Man kauft mitunter in Feinkost- oder Bioläden ein,
achtet auch bei Lebensmitteln eher auf Qualität als auf den
Preis.
verzichte mal auf nähren Kommentar. Nur soviel, ein mittlerer Einkommensmensch ist nicht in der Lage soviel Geld anzusammeln, dass er nicht zum Hartz IV Kandidaten wird und dort dann nahezu alle Altersrücklagen verliert.
Sparquote ist ein wichtiger Bestandteil der Wirtschaft … nur so am Rande
Bei dieser Gruppe gehen höhere Nettoeinkommen zum
überwiegenden Teil in den Konsum, d.h. das Geld fließt in die
Wirtschaft und zwar - aufgrund der Qualitätsansprüche -
überproportional in die deutsche Wirtschaft (also über den
reinen Einzelhändler hinaus), d.h. es freuen sich Miele, TUI,
der Biobauer um die Ecke, Kattus und Audi.
was Deiner Meinung nach ja positiv ist, da Nachfrage. Also müsste man Deiner Meinung nach ja höhere Einkommen stärker belasten weil deren Nachfrage unterproportional ist.
Soviel zur einen Seite. Die andere Seite betrifft den
Finanzmittelbedarf des Bundes und der Länder. Angesichts der
großen Löcher in den Haushalten kann man natürlich auf den
Gedanken kommen, daß die Senkung der Steuereinnahmen nicht
unbedingt eine gute Idee ist. Nur stellt sich die Frage, ob
die Haushaltsdefizite durch zu geringe Einnahmen oder zu hohe
Ausgaben verursacht werden. Ich bin eher für die zweite
Variante.
man nennt so was antizyklisches Verhalten und das soll nach einschlägiger Theorie von führenden Wirtschaftswissenschaftlern ja notwendig sein. Das ist natürlich kein Ding von Einnahmenüberschussrechnung im laufenden Geschäftsjahr sondern ein Begriff des Konjunkturzyklus. Und hier sollte man dann korrekter Weise die Frage nach diesen Zyklen stellen.
Also stellt sich die Frage nach zu hohen Ausgaben überhaupt nicht sondern danach, was versäumt wurde um ausreichend Rücklagen zu haben bzw. was getan wird, um mittelfristig die Einnahmen des Staates zu sanieren.
Insgesamt sehe ich bei einer Reduzierung der
Einkommensteuersätze eher positive als negative Effekte auf
die Beschäftigung.
ich auch. Ich denke aber, es ist nur sinnvoll Einkommensteuerkürzung über Absetzbarkeit privater Investitionen zu realisieren.
Wenn sich allerdings die Einnahmeausfälle
wieder an anderer Stelle durch andere Steuern wiederholt,
gehen die Effekte schnell wieder verloren.
sind wir wieder bei höheren Einkommen für alle und wieder mal bei der globalen Angleichung von Einkommen bzw. sozialen und ökologischen Standards.
Aber ansonsten hilft hier nur, dass man den Menschen Sicherheit gibt, denn dann ist das Horten von Geld nicht mehr notwendig.
Der andere Weg ist, die Menschen grossflächig so arm zu machen, dass ihnen nichts anderes übrig bleibt als „ihr“ Geld zu konsumieren.
Im übrigen ist die Frage, ob die Steuersenkungen etwas
gebracht haben oder nicht, mit der Frage nach der Wirksamkeit
von Medizin vergleichbar. Wäre der Patient ohne Behandlung
genauso krank wie jetzt oder bereits tot?
welche Steuersenkung ? Ist Dein Nettoeinkommen etwa gestiegen (Beförderung und
sonstige Gehaltserhöhung aussen vor) ?
Bei dem Begriff Steuern sollte man natürlich die Arbeitslosenversicherung, Rentenversicherung, Krankenversicherung auch unter Steuer subsummieren.
Gruss