Ich habe nirgendwo harte Maßnahmen empfohlen, ich habe nämlich überhaupt keine Maßnahmen empfohlen!
Hier nochmal der komplette Text:
_Ich bin etwas erstaunt.
Ich frage mich, ob ihr alle Hintergründe in dieser Familie kennt?
Wie das Verhalten der Tochter ist?
Wie oft die Eltern schon einspringen mussten?
Wie und ob dafür gedankt wurde?
Wir wissen das alles nicht, da es nur sehr kurz beschrieben ist.
Es gibt weiter unten einen Thread über einen jungen Mann.
Seine negativen Seiten sind deutlich skizziert worden. Fast einstimmig wird geraten: „Löst diese Situation auf, er kann nicht anders lernen klar zu kommen!“
Wer weiss, was man hier gesagt hätte, wenn detailliert beschrieben worden wäre.
Aber meistens ist es doch so, dass man nicht lernt, wenn man immer wieder weich fehlt. So hart es klingt. Wenn das weiche Netz irgendwann fehlt, nimmt man (hoffentlich) das Leben in die eigene Hand._
Nehmen wir mal Bezug auf den Satz, der als einziger im Gesamttext das Wort „hart“ enthält. Er ist fett gedruckt. Maßnahmen sind in keinster Weise erwähnt und müssen somit nicht betrachtet werden.
„Aber meistens ist es doch so, dass man nicht lernt, wenn man immer wieder weich fehlt. So hart es klingt.“
Umformuliert:
Es klingt hart (dieser Satz), aber wenn man die Fehler seiner Kinder immer geradebügelt, sehen sie leider oft keine Veranlassung sich zu ändern. Dadurch kultivieren sie schlechte oder sogar schädliche Gewohnheiten und bereuen irgendwann bitterlich ihr Leben weggeworfen zu haben.
Alle liebenden Eltern sollten ihren Kindern in Not beistehen. Doch das entbindet Kinder nicht, Bedingungen zu erfüllen, die Eltern vorgeben. Auch volljährige Kinder nicht.
Wenn der Einzug in das elterliche Heim an Bedingungen geknüpft ist, z.B einer Tätigkeit oder seiner schulische Bildung nachzugehen, hat das Mädchen sich daran zu halten.
Vielleicht stehen Heim, Brot und Bett zur Verfügung? Wenn das Mädchen nicht bereit ist anzunehmen, liegt die Schuld nicht bei den Eltern.
Es gibt keine Leistung und keine Hilfe ohne Verpflichtung.
Das ist in Familien so und in Staatlicher Obhut. Wenn man eine Unterkunft möchte, da man kein Heim hat, hält man sich an Regeln der jeweiligen Einrichtung.
Wenn man das nicht tut, hat man vom freien Willen gebrauch gemacht.
Aber dann mit der Konsequenz, bestimmte Hilfen nunmal nicht beanspruchen zu können.
Das heißt dann doch nicht, dass man grausam ist oder jemanden fallen lässt. Hilfen sind da. Umso mehr in funktionierenden Elternhäusern.
Wenn man sich frei entscheidet, trägt man alle Konsequenzen.
Das war es, was ich zum Ausdruck bringen wollte. Nochmal: Wir wissen so gut wie gar nichts zu den Hintergründen. Da es so viel „Böse“ Rufe gab, wollte ich einfach hinterfragen ob das immer und in jeder Situation gerechtfertig ist.
Viele Grüße