Lehrer-Willkür versaut den Kindern die

Hallo Karin!

nö, es gibt durchaus vergleichbares, z.B. in Deinem Beispiel
wären es Engländer und Franzosen gewesen.

Das wäre dann Dein Beispiel, weil ich wirklich etwas völlig anderes gemeint habe. :smile:

Beide gehen gerne
davon aus, das man ihre Sprache zu sprechen hat.

Mag sein, aber das ist nicht mein Thema.

dass Du
offensichtlich hier auf den Gebrauch der Gebärdensprache
abheben wolltest.

Nein, mir ging es um nonverbale Kommunikation überhaupt.
Bzw. darum, dass ich im konkreten ‚Bedarfsfall‘ schon das lernen muss/möchte, was ich dafür brauche. Jedenfalls sehe ich keinen Sinn darin, Inhalte zu lernen, um der Inhalte willen. Da wäre es besser, Methoden zu lehren/lernen, wie man sich im Bedarfsfall die notwendigen Inhalte verschaffen kann.

Hm, was sind denn nun „unanwendbare“ chemische Formeln.

Für mich persönlich jede. :smile:)
Ich brauche keine, für das was ich tue. Was natürlich nicht heißt, dass nicht für tausend andere chemische Formeln wichtig sind. Und für mich ist es gut, dass andere sie kennen, klar.

Sollte die 10. Klasse
nicht schon auf einem Grad der Abstraktionsfähigkeit liegen,
dass der Schüler/die Schülerin auch einmal „auf Vorrat“ lernen
kann?

Das braucht nicht nur Abstraktionsfähigkeit, sondern auch eine prophetische Gabe… :smile:
Aber im Ernst, in der Schule werden Inhalte vermittelt, die manche mal verwenden können, andere nicht. Wer entscheidet da im Vorfeld wer was zu lernen hat, bzw. wem wann was mal nützen wird?
Natürlich kann ich in Klasse 10 abstrahieren, dass ein Latinum für bestimmte Studiengänge hilfreich ist. Und dann werde ich Jahre später vielleicht Betriebswirt in Marseille und hätte doch besser Französisch gewählt.
Stichwort ‚Informationsgesellschaft‘: bei immer mehr Wissen/Informationen wird der Lerninhalt der Schule immer selektiver. Und deshalb ist die Vermittlung von Lernstrategien viel wichtiger, als die von Lerninhalten.

Auch im Frankreich-Urlaub
„fehlen“ mir manchmal wirklich die Worte, und es ist furchtbar
lästig, für alles eine Umschreibung finden zu müssen.

Was wäre denn für Dich die Alternative? Für jedes denkbare Sprachgebiet, in dem man mal Urlaub machen könnte, Vokabeln pauken? Auf Verdacht?
Dabei -um noch mal auf die Augangsfrage zurückzukommen- ging es ja nicht darum, ob ein Fremdwortschatz für die Kommunikation in der entsprechenden Sprache hilfreich sein kann. Das ist ja wohl unstrittig. Aber ob die Methode des zusamenhanglos (erscheinden), sturen Paukens richtig ist, bezweifel ich erheblich.

Das einzige, was man dem Lehrer ggf. vorwerfen kann, ist, dass
er das Vokabeln lernen nicht in eine solchen Kontext gestellt
hat.

Dem stimme ich mal zu.

Aber das hat er möglicherweise nie gelernt.

Wenn er das im Didaktik-Seminar nicht gelernt hat, verdient aber er die 5, nicht der Schüler.

Dann hat er seine Vokabeln (oder zumindestens sehr viel
mehr davon) parat, wenn ein Vokabeltest ansteht.

Bitte, wofür lernt er denn Vokabeln? Für einen Vokabeltest? Was macht DAS für einen Sinn?

Zu den chemischen Formeln enthalte ich mich lieber im
Augenblick,

Auch das war lediglich ein Beispiel.
Ich brauche keine, siehe oben. Dafür brauche ich geschichtliche Daten. Als ich (wg. mangelnder Abstraktionsfähigkeit?) Geschichte in Klasse 10 abgewählt habe, hätte ich das auch nicht vermutet. Aber ich weiß inzwischen, wo ich das finde, was ich brauche. Dem entgangenen Geschichtsunterricht trauere ich deshalb auch nicht nach (der, den ich bis dahin hatte, war eh nur nervtötend).

Ciao!
Martin

Hi Aragorn,

ist das echt wahr? Nur mündlich? Dann habe ich ja noch Hoffnung!
Die meisten hier haben gar nicht richtig verstanden worum es mir ging. Ein paar haben es super geschnallt, das hat mich auch immer wieder aufgebaut. Mein Sohn war nämlich schon in Sorge wie der Lehrer drauf ist, und ob er dann das 10. auch noch mit so einem super Notendurchschnitt schafft. Er ist wirklich ehrgeizig, aber was er nicht verträgt, und ich auch nicht, ist Ungerechtigkeit!
Danke dir!
Mary

Hallo Martin,

Ich sehe schon Du meinst ganz offensichtlich, dass die Schule nur Dinge vermitteln darf, die der Einzelne ganz bestimmt später noch braucht.

Da ich selber zur ganz entgegengesetzten Ansicht neige, ich habe seinerzeit aus Neugier Altgriechisch gelernt, weil ich Bildung nicht mit Ausbildung verwechsle.

Außerdem scheinst Du gerade die Englisch-Vokabeln, um die es am Anfang ging, aus den Augen verloren zu haben. Sonnst könnte Dir das mit dem „Vokabeln zu jeder Sprache“ jetzt nicht aus der Tastatur rutschen.

Das vielsprachige Beispiel habe ich nämlich eher auf den sprachbegabten Jungen zugeschnitten gehabt. Auch mir fällt es leicht, Sprachen zu lernen, aber ums Vokabeln entweder lernen oder aber ständig nachschauen müssen komme ich auch nicht rum.

Karin

Hallo Karin!

Ich sehe schon Du meinst ganz offensichtlich, dass die Schule
nur Dinge vermitteln darf, die der Einzelne ganz bestimmt
später noch braucht.

Das ist doch schon deshalb Unsinn, weil heute keine Mensch beurteilen kann, welcher Schüler in fünf oder zehn Jahren was braucht.
Mir geht es ‚nur‘ darum, dass es keinen Sinn macht, Inhalte um der Inhalte willen einzutrichtern. Wenn Zusammenhänge nicht klar werden, Transfermöglichkeiten nicht erkennbar sind und das Lernen -zumindest scheinbar- zum Selbstzweck wird, ist es verplemperte Zeit. Da lernt dann jedes ‚normal‘ begabte Kind außerhalb der Schule mehr.

habe seinerzeit aus Neugier Altgriechisch gelernt,

Gut! Und laß doch die, die es wollen, Malen oder Klavier oder Nähen oder Kochen lernen.

aber ums Vokabeln entweder lernen
oder aber ständig nachschauen müssen komme ich auch nicht rum

Ist doch nur logisch. Aber Dir ist eben klar, WOFÜR Du Vokabeln dann lernst/suchst. Für den o.g. Klavierspieler sind aber zum Beispiel Noten viel wichtiger.

Ciao!
Martin

Eltern Angst versaut den Kindern die…

…habe aber Angst etwas zu sagen, weil mein Kind dann erst recht unter diesem Lehrer zu leiden hat. Was soll ich tun???

Du solltest mit dem Lehrer reden. Vernünftige Ansprache ohne Beschimpfung dürfte nicht zu negativen Folgen führen. Ich habe ohnehin den Eindruck, dass diese Sorge bei Eltern meist unberechtigt ist.

Wenn es so ist, wie du schreibst, müssten auch andere Eltern sich Sorge machen, Du kannst deshalb auch den Elternschaftsvorsitzenden ansprechen. Der könnte dann neutral in seiner Funktion im Namen der Klassenelternschaft den Lehrer nicht nur ansprechen, sondern auch, wenn das nicht zu einem positiven Ergebnis führt, über die Schulleitung die Ungültigerklärung der Arbeit erreichen.

Liebe Grüße
Peggy

Ps Ich steige hier spät ein und habe mir nicht die vielen Antworten durchgelesen. Hoffentlich ist diese nicht nur eine Wiederholung von bereits mehrfach Gesagtem.

Spring aus dem Teufelskreis!
Liebe Maria,

natürlich könnte es sein, dass der Lehrer, auf den du dich hier beziehst, tatsächlich völlig willkürlich handelt. Wenn der Fall aber so klar läge, gäbe es keinen wirklichen Grund für deine Nachfrage, denn dann hättest du leicht den Direktor einschalten können.

Aus meiner Sicht gibt es viele Indizien dafür, dass es sich um einen unglücklich verlaufenden oder auch nur in einer kritischen Phase befindlichen Gruppenprozess handelt. Es ist geradezu ungeheuerlich, wie stark sich die gemeinsame Empörung einer Klasse aufschaukeln kann. Ich habe schon die erstaunlichsten Phänomene erlebt, die nur auf dem starken Gruppendruck in den Klassen beruhen konnten. Dies gilt besonders dann, wenn eine Einzelperson im Mittelpunkt steht und wenn man irgendwie Vorteile daraus ziehen kann - und sei es nur Mitleid wegen des allzu großen Lernpensums.

Es kommt viel darauf an, diese Schaukelbewegung nicht mitzumachen. Entweder du hast etwas gegen den Lehrer in der Hand, dann tu etwas und beschwer dich. Oder mach den Schülern klar, dass ihr eben nichts Wirkliches in der Hand habt und dass ihnen nichts anderes übrig bleibt, als das geforderte Pensum zu lernen. Diskutiere mit den Schülern ruhig die verschiedensten Möglichkeiten, wie die Lernprozesse optimiert werden können und wie sie den Lehrer dazu motivieren können, die Schüler stärker bei diesen Lernprozessen zu unterstützen. Aber mach auf keinen Fall die allgemeine große, aber eben hohle und sinnlose Empörung mit.

Gruß Juliane

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