Seawas mitanaund!
Von meiner Großmutter (aus Wien) kenne ich den Begriff „leischen“.
Nun ist es mir tatsächlich passiert, dass ich einen Wiener getroffen habe, der diesen Ausdruck noch nie gehört hat.
Im Internet habe ich nicht viele Treffer gefunden.
Hier eine Erwähnung in einem Wörterbuch:
http://members.ping.at/markmuhl/diction.htm
Und da ist er verwendet worden:
http://members.aon.at/sammys-world/html/partyyyyy___…
http://www.beepworld.de/members18/alexandra21/haschs…
http://www.marihuana.at/forum/profile.php?mode=viewp…
Jetzt interessiert mich nur eines:
Hat jemand von Euch dieses Wort in seinem passiven oder gar aktiven Sprachschatz?
Hanna
Seawas, Du a:smile:
ich hab den ausdruck sowas von nochniemalsnienicht gehört…
ich hab nicht die leiseste vermutung, was er bedeuten könnte. Erklärs mir bitte:smile:
hug, j.
Hi
Jetzt interessiert mich nur eines:
Hat jemand von Euch dieses Wort in seinem passiven oder gar
aktiven Sprachschatz?
Jep. Hier bei uns ist leischen bekannt und auch gebräuchlich.
Gruß
Edith
Hi
ich hab den ausdruck sowas von nochniemalsnienicht gehört…
ich hab nicht die leiseste vermutung, was er bedeuten könnte.
Erklärs mir bitte:smile:
Herumtreiben trifft es wohl noch am ehesten.
Gruß
Edith
Ave Hanna!
Nein, ‚leischen‘ kenn ich nicht… ‚streunen‘ also? Werd’s mir merken, damit ich nicht nachfragen muss ;o)
Schoenen Sonntag,
Bethje
wird in OÖ für Männlein und Weiblein verwendet, die viel unterwegs sind.
Schen Sunda Hanna,
Im Gegensatz zum Zieaga machen, (sich die Nächte um die Ohren schlagen) kann
man sowohl bei Tag als auch in der Nacht rumleischen.
Wenn ich leischen gehe, lege ich mich auf kein Gebiet fest, also ich kann auch dreanta da Donau auftauchen. 
LiGrü
Kerbi
leischen - strawanzen
Griaß di, Hanna!
Hat jemand von Euch dieses Wort in seinem passiven oder gar
aktiven Sprachschatz?
Ja, Hanna, das haben die Pinzgauer.
„leischen“ , „sie ist auf der Leisch“ wird abwertend im Sinne von herumziehen u.ä. gebraucht und eigentlich nur für (weibl. …) Menschen verwendet.
Woher der Ausdruck kommt, ist mir nicht bekannt, das Mundartwörterbuch kennt ihn nicht. Ganz neu dürfte er aber auch nicht sein, denn meine Großmutter (* 1898) hat ihn schon verwendet.
Unser Dialekt hat viele Wörter ital. Ursprungs, vielleicht käme man da weiter. (Mein „Spontanitalienisch“ gibt leider nix her .)
Für alle übrigen Streuner usw. verwenden wir strawanzen, Strawanzer, auf der Strawanz sein.
Aber das dürfte ja im allgemeinen Sprachgebrauch sein.
An schen Gruaß åf Linz!
Helene
Hallo, und guten Morgen:smile:
zunächst mal danke für die Erklärung.
dazu habe ich nun eine theorie, bei der mir der Kluge geholfen hat:
unter dem Stichwort *leise* fand ich *gelisian, lisia und leisia* für *GLEITEN*…ob das wohl zusammenhängt?
lieben gruss aus Wien, jenny
Hallo, ihr Wissenden:smile:
Beim Körbler (http://www.koeblergerhard.de) fand ich jetzt noch diese möglichkeit:
*lais-, germ., sw. V.: nhd. gehen [ahd.]
*lais-, germ., Sb.: nhd. Spur [ahd.]
während leise wohl aus :*leisa- (1), *leisaz, *leisja-, *leisjaz, germ., Adj.: nhd. leise, sanft [ahd.] kommt.
Was haltet ihr davon ?
gruss, jenny
Hallo Jenny,
leischen muss mehr mit einem Zigeunerleben zu tun haben. Ich erinnere mich, dass mein Opa mit „auf die Leisch gehen“ eine Reise unbekannten Ziels meinte.
„Nicht Lehen sondern Leischen, ist des kleinen Mannes Freiheit“ war ein Spruch von ihm und weg war er. 
Ich kenne leischen nicht im negativen Sinn, z.B.
am Sonntag gehen wir leischen, heißt, man besucht nacheinander Freunde, Verwandte, Nachbarn.(ohne Vorankündigung und Zeitvorgabe, wo es einem gefällt, bleibt man ein bisserl länger)
Grüße von
Kerbi
[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]
Na, dann will ich doch auch noch ein wenig mitspeckaliern.
Es gibt ein mittelhochdeutsches „leisieren / leischieren“ mit der Bedeutung: „das Pferd mit verhängtem Zügel laufen lassen“.
Dies bedeutet, dass man dem Pferd die Entscheidung überlässt, wohin die Reise geht.
Zur Zeit der fahrenden Ritter eine beliebte Methode, um auf „aventiure“ auszureiten.
Das Wort ist abgeleitet von franz. „laissier“; dies wiederum von lat. „laxare“.
Von „ziellos losziehen“ bis zu „ruhelos und ständig durch die Lande ziehen“ scheint mir kein großer Schritt zu sein.
Aber, wie gesagt, reine Spekerlatius!
Gruß Fritz
Netter Link, Kerbi,
aber eine etwas ungewöhnliche Schreibung der Dialektwörter.
Gruß Fritz
Hallo Fritz,
ich habe wohl zu lange getrödelt mit meiner Antwort 
Deine Erklärung dürft es treffen, das passt. Tun wir die Zigeuner weg, nehmen wir die Ritter.
Liebe Grüße
Kerbi
[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]
Servus Fritz,
aber eine etwas ungewöhnliche Schreibung der Dialektwörter.
ich war froh einen OÖ Link mit leischen zu finden, vielleicht verbessert sich die Schreibe noch, viel ist da noch nicht zusammengetragen.
Liebe Grüße
Kerbi
Hallo Kerbi!
Wenn ich leischen gehe, lege ich mich auf kein Gebiet fest,
also ich kann auch dreanta da Donau auftauchen. 
Daunn ruaf mi auba vurher aun, sunst bin i am End grod auf da Leisch’n! 
Hanna
Servus, Maidlis und lieber Fritz:smile:
Das Wort ist abgeleitet von franz. „laissier“; dies wiederum
von lat. „laxare“.
Laxare - laisser - germ. Stamm *lais* alles aus einem Topf???
jenny spekulationiert heftigst mit…*lach*
Servus, Kerbi,
man müsste die Betreiber der Seite - es ist doch ne Uni? - eben darauf hinweisen, dass es inzwischen eine freilich nur rudimentäre und noch nicht wirklich durchgearbeitete Konvention auch beim Schreiben von Dialekten gibt.
Man könnte sich an bereits umlaufende Dialektlexika halten, auch solche im Netz, sich die Schreibung dort anschauen und dann sich denen angleichen.
Ein krasses Beispiel ist, wenn dort „ol“ für Jauche steht, das man sinnvollerweise nach dem etymologischen Stamm „Odl“ schriebe, auch wenn in manchen Regionen das „d“ nicht mehr zu hören ist.
Aber darum mag ich mich nicht auch noch kümmern.
Du bist da näher dran.
Grüß und schönen Restsonntag noch.
Ich kriege jetzt gleich was zu essen!
Fritz
Hallo, Hanna!
Nun ist es mir tatsächlich passiert, dass ich einen Wiener
getroffen habe, der diesen Ausdruck noch nie gehört hat.
Mit mir sind’s dann schon zwei. 
Livia
(die jetzt lesen geht, was leischen heißt)
Hallo, gestrenger Friedrich!
man müsste die Betreiber der Seite - es ist doch ne Uni? -
eben darauf hinweisen, dass es inzwischen eine freilich nur
rudimentäre und noch nicht wirklich durchgearbeitete
Konvention auch beim Schreiben von Dialekten gibt.
Wenn du dir den Link genauer anschaust, steht dort „Studierende“ drin. Ich vermute also, es handelt sich um einen Studenten der Fachhochschule, der möglicherweise gar nix mit Sprachen studiert. Also sei gnädig und froh, dass Leute auch ihre Freizeit in die Sprache stecken.
)
Grüß und schönen Restsonntag noch.
Ich kriege jetzt gleich was zu essen!
Fritz
Na, bei mir bessert das die Laune meistens. *d&r*
Livia