Leitkultur & grundwerte & amerikanismus

Hi alle,

es ist interessat, welche meinungsentwicklung diese ganze öffentlich geführte debatte hervorbringt.
Zunächst zur „LEITKULTUR“:
Für mich ist dieser begriff, der nun durch die INTEGRATIONSDEBATTE zur renaiisance gekommen ist ein widerspruch zur integration.
Wikipedia definiert (für mich völlig treffend) den begriff INTEGRATION wie folgt:

„Integration meint nach sozialpolitischem Verständnis den Prozess, durch den bisher außen stehende Personen oder Gruppen zugehörige Glieder einer größeren sozialen Gruppe oder auch Gesellschaft werden sollen. Es handelt sich dabei nicht nur um eine reine Assimilation (völlige Anpassung) an ein bereits bestehendes ‚Ganzes‘, sondern um die kombinatorische Schaffung eines neuen Ganzen unter Einbringung der Werte und Kultur der außen stehenden Gruppe in die neue Gesellschaft, bei Erhalt einer eigenen ‚Identität‘“

Wenn ich nun an den begriff LEITKULTUR herangehe, würde das von der wortwurzel her doch eher in dem sinne zu verstehen sei, als daß die eine kultur zum Leitfaden für andere gemacht wird. Im sinne von „an der spitze stehend“.

Auch der geforderte CHRISTLICHE PATRIOTISMUS stellt für mich lediglich ein höherstellen der eigenen christlich geprägten abendländischen lebensweise dar.

Wir sprchen also eher von DESINTEGRATION.

mE wird der unions-parteitag (und die eh sehr bush-freundlichen merkel und stoiber) eine wahlkampfrichtung einschlagen, die sich sehr an die argumentationsweise des bush-wahlkampfes anlehnt: „Mehr WIR; weniger die anderen!“
Wenn ich dazu noch die neueren argumente sogar hier im board lese, beschleicht mich die befürchtung, daß man mit dieser wertediskussion viele offene türen einrennt und einige teilweise und sozial angesehen das finden, was sie früher bei den nicht-wählbaren suchten…

Wie ich finde eine recht bedenkliche entwicklung…

LG ALEX:smile:

Interessant, interessant.

Wie siehst du denn den Vorschlag der Künast?

http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OI…

Entspreche das mehr deinen Vorstellungen, also nicht, dass sich Ausländer an die Kultur in Deutschland anpassen, sondern dass wir und an die anderen Kulturen anpassen, damit wir diese besser verstehen.

Bei solchen Vorschlägen rolln sich bei mir immer die Fußnägl auf. Da fällt der Kopf nur noch auf die Tischplatte.

Falsche Sichtweise?
Huhu!

Entspreche das mehr deinen Vorstellungen, also nicht, dass
sich Ausländer an die Kultur in Deutschland anpassen, sondern
dass wir und an die anderen Kulturen anpassen, damit
wir diese besser verstehen.

Ähm - wäre mein Sohn (wie ich) kein Mitglied einer Konfession, hätte er keinen ev. Religionsunterricht in der Schule.
Was wäre falsch daran, wenn islamische Kinder in der Schule islamischen Unterricht bekämen?

Dann wäre zumindest überprüfbar, WAS denen beigebracht wird. Es soll ja einige etwas radikal eingestellte Imane geben…

Schon mal aus dieser Sicht betrachtet?

Bei solchen Vorschlägen rolln sich bei mir immer die Fußnägl
auf. Da fällt der Kopf nur noch auf die Tischplatte.

Ich finde den Ansatz gar nicht übel!

LG
Guido

Hallo,

Ähm - wäre mein Sohn (wie ich) kein Mitglied einer Konfession,
hätte er keinen ev. Religionsunterricht in der Schule.
Was wäre falsch daran, wenn islamische Kinder in der Schule
islamischen Unterricht bekämen?

Dann wäre zumindest überprüfbar, WAS denen beigebracht wird.
Es soll ja einige etwas radikal eingestellte Imane geben…

Schon mal aus dieser Sicht betrachtet?

M.E. die falsche Sicht! Ich denke, Europa hat eine lange und blutige Geschichte der religiösen Verfolgung hinter ihr und aus dieser Geschichte (u.a.) ist der Gedanke der Religionsfreiheit entstanden. Manche Länder (bspw. Frankreich) haben den laizistischen Weg gewählt, der jegliche Verbindung zwischen Staat und Kirche (Religion) unterbindet, Deutschland hat den Weg der „positiven Neutralität“, das die gleichen Rechte allen Religionen zusichert, ohne die Religionen aus dem alltäglichen Leben zu verbannen. Das führt dazu, dass es kein Problem gibt, wenn bei einer Anhörung Kirchen oder Religionsgemeinschaften zu Rate gezogen werden.

Das führt aber auch dazu, dass der Staat allen Religionsgemeinschaften die Möglichkeiten bieten muss, dass sie an den staatlichen Schulen eigenen Religionsunterricht für die Angehörigen der jeweiligen Religion geben können. Warum nun diese Gesetze bei Muslimen aufhören sollten, ist nicht verständlich. Es werden meist verschiedene Ausreden benutzt, warum es Muslimen nicht zugebilligt werden sollte, ihren eigenen Unterricht zu geben. Darunter fällt der Vorwurf der Frauenungleichbehandlung, der Vorwurf der kämpferischen Natur des Islams oder aber (sehr beliebt in letzter Zeit), die fehlenden Ansprechpartner. Die ersten beiden Vorwürfe sind medientechnisch erst entstanden. Der letzte ist der, den man ernstnehmen sollte. Aber auch da, wo sich Muslime zusammengetan haben, um einen Unterricht zusammen zu organisieren, werden sie von der Regierung ignoriert. Der Modellversuch hier in Niedersachsen läuft zwar relativ gut, allerdings muss man dazu sagen, dass die Einsichtnahme der Muslime fehlt - die schlussendlich für die Inhalte verantwortlich sind. Das Beispiel Berlin zeigt einmal mehr, wie es anders laufen könnte: Der Staat hat nichts damit zu tun, es herrscht eine sehr gespannte Stimmung zwischen der Religionsgemeinschaft und der Regierung - das will man nun auch nicht.

Der Religionsunterricht in der Schule ersetzt aber keineswegs den Unterricht in der Moschee, genausowenig wie der Reli-Unterricht den Kirchenbesuch und die Konfirmation mitsamt der Unterrichtseinheiten davor ersetzt. Wenn Bedenken an den vermittelten Inhalt in den sogenannten Koranschulen herrscht, dann solltest du diese einmal besuchen und dich selbst informieren, die nächste Moschee ist um die Ecke! Den Medien würde ich dabei nicht keinen Glauben schenken (aus Erfahrung). (i wouldn’t believe them as far as i can throw them.)

Gruss, Omar Abo-Namous

Hallo,

Wie siehst du denn den Vorschlag der Künast?

http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OI…

Entspreche das mehr deinen Vorstellungen, also nicht, dass
sich Ausländer an die Kultur in Deutschland anpassen, sondern
dass wir und an die anderen Kulturen anpassen, damit
wir diese besser verstehen.

Bei solchen Vorschlägen rolln sich bei mir immer die Fußnägl
auf. Da fällt der Kopf nur noch auf die Tischplatte.

Laut dem beigefügten Link fordert Künast nicht, dass du dich an die dir fremde Kultur anpasst. Es geht doch nur darum, dem Islamunterricht grünes Licht zu geben. Das darf jawohl noch verlangt werden!

Was ihren zweiten Vorschlag mit dem Punktesystem und dem Bonus angeht, so finde ich, dass es einer Behandlung eines Hundes stark ähnelt. Ich wünsche mir das nicht. Viel sinnvoller ist es, den qualtifizierten Ausländern keine Hindernisse zur Einstellung in den Weg zu stellen. Das haben wir privat schon vor 14 Jahren gefordert. Wenn ein Physikdoktor aber nach Deutschland kommt (aus welchem Lebensschicksal auch immer), hier zwar eine Arbeit an mehreren Unis und in Firmen angeboten bekommt, sie aber nicht verrichten kann, da er keine Arbeitserlaubnis hat, so ist das ein Verlust für Deutschland.

Gruss, Omar Abo-Namous

Hallo,

Ähm - wäre mein Sohn (wie ich) kein Mitglied einer Konfession,
hätte er keinen ev. Religionsunterricht in der Schule.
Was wäre falsch daran, wenn islamische Kinder in der Schule
islamischen Unterricht bekämen?

Künast hat nicht vorgeschlagen, islamischen Religionsunterricht für islamischen Kinder einzuführen, sondern für alle.

Dazu ein näheres Statement:

„Islamkunde solle laut Künast als Wahlpflichtfach eingeführt werden. Als erster Schritt müsse die Ausbildung muslimischer Religionslehrer an Universitäten sicher gestellt werden, sagte Künast am Freitag in Berlin.“

??
wo steht denn das? Und wie soll das denn praktisch aussehen, wo doch selbst der kath/evang. Religionsunterricht nie wirklich Pflicht ist…

Gruss, Omar Abo-Namous

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Als Wahlpflichtfach ist es ja eigentlich auch kein Problem, solange die Alternativen vorhanden sind: Wir durften uns aussuchen, ob wir Reli-Unterricht oder aber Philosophie und antun wollten. Ideal wäre es, wenn man ein zusätzliches Wahl(pflicht)fach einführt: Islamunterricht. Dann kann sich jeder aussuchen, was er/sie sehen will.

Was die Ausbildung der muslimischen Religionslehrer angeht, was ist daran auszusetzen?

Gruss, Omar Abo-Namous

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Als Wahlpflichtfach ist es ja eigentlich auch kein Problem,
solange die Alternativen vorhanden sind: Wir durften uns
aussuchen, ob wir Reli-Unterricht oder aber Philosophie und
antun wollten. Ideal wäre es, wenn man ein zusätzliches
Wahl(pflicht)fach einführt: Islamunterricht. Dann kann sich
jeder aussuchen, was er/sie sehen will.

Es ist ja jetzt nicht so, dass der Unterricht verlängert wird. Ich stelle mir aber nach den Defiziten der Deutschen etwas wichtigeres vor, als Religionsunterrichte irgendwelcher Art. Das reiht sich ein in die Liste der nutzlosen Fächer wie z.B. Altgriechisch.

Hier kann man z.B. wählen zw. Religionsunterricht (kath.) und Ethik. In Ethik wurde alls reingequetscht, was nicht in ersteres reinpasste. Jetzt darf man vermuten, dass man demnächst zw. Kath. und isl. Religionsunterricht wählen darf oder man verlängert eben den Unterricht oder man lässt etwas weg.

Warum werden kaum wirtschaftliche Wahlpflichtfächer angeboten?

Hallo,

wo steht denn das? Und wie soll das denn praktisch aussehen,
wo doch selbst der kath/evang. Religionsunterricht nie
wirklich Pflicht ist…

Wenn es ein Wahlpflichtfach ist, wird es für alle angeboten. Man kann und darf nicht selektieren.

Hallo Steven,

ich werde nur heir antworten, da beide teilthreads in dieselbe Richtung gehen…

Als Wahlpflichtfach ist es ja eigentlich auch kein Problem,
solange die Alternativen vorhanden sind: Wir durften uns
aussuchen, ob wir Reli-Unterricht oder aber Philosophie und
antun wollten. Ideal wäre es, wenn man ein zusätzliches
Wahl(pflicht)fach einführt: Islamunterricht. Dann kann sich
jeder aussuchen, was er/sie sehen will.

Es ist ja jetzt nicht so, dass der Unterricht verlängert wird.
Ich stelle mir aber nach den Defiziten der Deutschen etwas
wichtigeres vor, als Religionsunterrichte irgendwelcher Art.
Das reiht sich ein in die Liste der nutzlosen Fächer wie z.B.
Altgriechisch.

Das ist eine andere Sache. Ich glaube nicht, dass Religion z.Zt. nutzlos ist. Davon abgesehen sind wir uns nicht über das Konzept der Wahlpflichtfächer einig: Frankzösisch ist an den meisten Gymnasien ein Wahlpflichtfach nach der siebten Klasse. Man kann sich auswählen, ob man Französisch nehmen will, aber man muss zumindest irgendein Fach nehmen - dann darf man selektieren, ob man französisch, latein, möglicherweise griechisch oder russisch nehmen möchte. Niemand wird oder soll gezwungen werden, Islamunterricht zu nehmen…

Hier kann man z.B. wählen zw. Religionsunterricht (kath.) und
Ethik. In Ethik wurde alls reingequetscht, was nicht in
ersteres reinpasste. Jetzt darf man vermuten, dass man
demnächst zw. Kath. und isl. Religionsunterricht wählen darf
oder man verlängert eben den Unterricht oder man lässt etwas
weg.

Jeder Schule steht das organisatorisch meist offen, wie sie mit dem Studenplan umgehen will. Wie gesagt, bei uns gab’s kath. Religionsunterricht und Philosophie. Alle, die kein Reli mitmachen wollten (ich, ein paar Katholiken und ein „Heide“) mussten in den Philokurs. Das ist doch auch sinnvoll. Ich stelle mir vor, dass dann drei Kurse parallel laufen werden: kath. Reli, isl. Reli, Philosophie. Für deine Schule kannst du Philo mit Ethik austauschen.

Warum werden kaum wirtschaftliche Wahlpflichtfächer angeboten?

Das ist wieder ein anderes Thema. Wir hatten bspw. ein Fach namens Wipo oder „Wirtschaft und Politik“ und da wurde ein wenig über Wirtschaftssystem gesprochen. Dieser Ansatz wurde m.W. auch weitergeführt.

Gruss, Omar Abo-Namous

Hallo,

Das ist eine andere Sache. Ich glaube nicht, dass Religion
z.Zt. nutzlos ist. Davon abgesehen sind wir uns nicht über das
Konzept der Wahlpflichtfächer einig: Frankzösisch ist an den
meisten Gymnasien ein Wahlpflichtfach nach der siebten Klasse.
Man kann sich auswählen, ob man Französisch nehmen will, aber
man muss zumindest irgendein Fach nehmen - dann darf man
selektieren, ob man französisch, latein, möglicherweise
griechisch oder russisch nehmen möchte. Niemand wird oder soll
gezwungen werden, Islamunterricht zu nehmen…

Der Islam gehört ja nicht mit zu den Sprachen, sondern zu den Religionen. Nun gut, dann wird es wohl in Zukunft 3 Möglichkeiten dort geben.

Ich bin generell gegen irgendwelche religionszwänge in der Schule.

http://www.g8-in-bayern.de/imperia/md/content/pdf/g8…

Schau dir mal den Stundenplan an. Z.B. ist der Religionsunterricht wichtiger als z.B. die Wirtschaft. Ich möchte, dass meine Kinder nicht zu irgendwelchen Heiligen ausgebildet werden sondern zu Unternehmern. Man sieht sehr deutlich, dass die naturwissenschaftlichen Fächer viel zu kurz kommen. Dafür sollte sich die Künast stark machen.

Hi!

Künast hat nicht vorgeschlagen, islamischen
Religionsunterricht für islamischen Kinder einzuführen,
sondern für alle.

Das geht aus Deinem Link aber ebenso wenig hervor, wie das Modell des Wahlpflichtfachs!

Ich muss aber gestehen, dass ich noch nicht ausgiebig nach ihrem Vorschlag gegoogelt habe!

LG
Guido

Hi!

Das führt aber auch dazu, dass der Staat allen
Religionsgemeinschaften die Möglichkeiten bieten muss, dass
sie an den staatlichen Schulen eigenen
Religionsunterricht für die Angehörigen der jeweiligen
Religion geben können. Warum nun diese Gesetze bei Muslimen
aufhören sollten, ist nicht verständlich. Es werden meist
verschiedene Ausreden benutzt, warum es Muslimen nicht
zugebilligt werden sollte, ihren eigenen Unterricht zu geben.

Ich bin mir jetzt nicht ganz sicher, ob das überall so ist, aber zumindest an der Grundschule meines Sohns wird der Religionsunterricht von ausgebildeten Religionslehrerinnen nach Lehrplan gegeben. Warum sollte das bei Muslimen nicht möglich sein?

allerdings muss man dazu sagen, dass die
Einsichtnahme der Muslime fehlt - die schlussendlich für die
Inhalte verantwortlich sind.

Da es ja eine Idee der besseren Integration ist, sollte es doch eher ein kleines Problem sein, den Unterricht „offen“ zu gestalten.

Der Religionsunterricht in der Schule ersetzt aber keineswegs
den Unterricht in der Moschee, genausowenig wie der
Reli-Unterricht den Kirchenbesuch und die Konfirmation mitsamt
der Unterrichtseinheiten davor ersetzt.

Das sage ich nicht! Aber eine Ergänzung kann auch bei Kindern zur Diffferenzierung beitragen.

Wenn Bedenken an den
vermittelten Inhalt in den sogenannten Koranschulen herrscht,
dann solltest du diese einmal besuchen und dich selbst
informieren, die nächste Moschee ist um die Ecke!

Das stimmt bei mir sogar wörtlich (ok - knappe 600 Meter)! Und ich war dort auch schon! Genauso, wie ich zu Zeiten meiner Anstellung im Bergbau sogar einen steten Kontakt mit dem muslimischen Verein dort hatte.

Und meine Anmerkung zum Thema „zweifelhafte Imane“ war auch nicht von dummen Vorurteilen geprägt! Ich habe noch keinen radikalen Moslem getroffen! Aber da diese lt. Medien ja angeblich an jeder Ecke zu finden sind, könnte dieses Vorurteil den Verbreitern irgendwann mal im Halse stecken bleiben!

Den Medien
würde ich dabei nicht keinen Glauben schenken (aus Erfahrung).
(i wouldn’t believe them as far as i can throw them.)

Das habe ich mir schon lange abgewöhnt (nicht nur in diesem Bereich)

LG
Guido

Hallo,

Das geht aus Deinem Link aber ebenso wenig hervor, wie das
Modell des Wahlpflichtfachs!

Ich muss aber gestehen, dass ich noch nicht ausgiebig nach
ihrem Vorschlag gegoogelt habe!

Schau mal bei ZDF und n-tv vorbei.

Hallo,

Das ist eine andere Sache. Ich glaube nicht, dass Religion
z.Zt. nutzlos ist. Davon abgesehen sind wir uns nicht über das
Konzept der Wahlpflichtfächer einig: Frankzösisch ist an den
meisten Gymnasien ein Wahlpflichtfach nach der siebten Klasse.
Man kann sich auswählen, ob man Französisch nehmen will, aber
man muss zumindest irgendein Fach nehmen - dann darf man
selektieren, ob man französisch, latein, möglicherweise
griechisch oder russisch nehmen möchte. Niemand wird oder soll
gezwungen werden, Islamunterricht zu nehmen…

Der Islam gehört ja nicht mit zu den Sprachen, sondern zu den
Religionen. Nun gut, dann wird es wohl in Zukunft 3
Möglichkeiten dort geben.

Ich bin generell gegen irgendwelche religionszwänge in der
Schule.

Wer redet denn auch von Zwängen? Der Philokurs (respektive Ethikkurs) hat seine Tore immer offen! Wenn das Zwang ist, dann weiss ich auch nicht…

http://www.g8-in-bayern.de/imperia/md/content/pdf/g8…

Schau dir mal den Stundenplan an. Z.B. ist der
Religionsunterricht wichtiger als z.B. die Wirtschaft. Ich
möchte, dass meine Kinder nicht zu irgendwelchen Heiligen
ausgebildet werden sondern zu Unternehmern. Man sieht sehr
deutlich, dass die naturwissenschaftlichen Fächer viel zu kurz
kommen. Dafür sollte sich die Künast stark machen.

Nun, das ist deine persönliche Meinung. Frau Künast (und sehr viele Eltern wie’s mir scheint) scheinen anderer Meinung zu sein. Ich selber glaube, dass Religionsunterricht sinnvoll ist. Das kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass ich für eine stärkere Technikbezogenheit (nicht wirklich Wirtschaft von BWLern haben wir genug glaube ich) bin.

Gruss, Omar Abo-Namous

Hallo,

Das führt aber auch dazu, dass der Staat allen
Religionsgemeinschaften die Möglichkeiten bieten muss, dass
sie an den staatlichen Schulen eigenen
Religionsunterricht für die Angehörigen der jeweiligen
Religion geben können. Warum nun diese Gesetze bei Muslimen
aufhören sollten, ist nicht verständlich. Es werden meist
verschiedene Ausreden benutzt, warum es Muslimen nicht
zugebilligt werden sollte, ihren eigenen Unterricht zu geben.

Ich bin mir jetzt nicht ganz sicher, ob das überall so ist,
aber zumindest an der Grundschule meines Sohns wird der
Religionsunterricht von ausgebildeten Religionslehrerinnen
nach Lehrplan gegeben. Warum sollte das bei Muslimen nicht
möglich sein?

Es geht darum, dass Muslimische Organisationen schon mehrfach versucht haben, eigene Religionslehrer auszubilden, bzw. ausbilden zu lassen. Das wurde nie wirklich herzlich aufgenommen, ganz im Gegenteil. Die Folge ist ein gerichtlich erstrittener Religionsunterricht in Berlin, der niemandem wirklich gefällt (ausser vielleicht dem veranstaltenden Verein). Erst jetzt und unter dem komischen Blickwinkel, unter dem Muslime stehen, denken Politiker über den Islamunterricht (in deutscher Sprache - das wird ja immer als Novum hingestellt) nach. Nun soll er aber dafür gut sein, herauszufinden, was gelehrt wird, statt einfach nur der islamischen Gemeinde die verfassungsrechtlich gesicherten Rechte zuzubilligen!

allerdings muss man dazu sagen, dass die
Einsichtnahme der Muslime fehlt - die schlussendlich für die
Inhalte verantwortlich sind.

Da es ja eine Idee der besseren Integration ist, sollte es
doch eher ein kleines Problem sein, den Unterricht „offen“ zu
gestalten.

Wie meinst du „offen“? Es ist keine Frage, ob der Unterricht überprüft wird, oder nicht oder wer ihn besuchen darf. Es geht darum, dass eigentlich die Inhalte durch die Religionsgemeinschaft festgesetzt werden. Der Kirche würde es auch nicht gefallen, wenn der Staat den Unterrichtsstoff nach Belieben festsetzen würde. Mit Muslimen lässt sich das z.Zt. noch machen.

Wenn Bedenken an den
vermittelten Inhalt in den sogenannten Koranschulen herrscht,
dann solltest du diese einmal besuchen und dich selbst
informieren, die nächste Moschee ist um die Ecke!

Das stimmt bei mir sogar wörtlich (ok - knappe 600 Meter)! Und
ich war dort auch schon! Genauso, wie ich zu Zeiten meiner
Anstellung im Bergbau sogar einen steten Kontakt mit dem
muslimischen Verein dort hatte.

Und meine Anmerkung zum Thema „zweifelhafte Imane“ war auch
nicht von dummen Vorurteilen geprägt! Ich habe noch keinen
radikalen Moslem getroffen! Aber da diese lt. Medien ja
angeblich an jeder Ecke zu finden sind, könnte dieses
Vorurteil den Verbreitern irgendwann mal im Halse stecken
bleiben!

Hoffen wir’s. Ich lese gerade Dr. Sabine Schiffers Dissertation „Die Darstellung des Islams in der Presse“!

Gruss, Omar Abo-Namous

Hi!

es ist interessat, welche meinungsentwicklung diese ganze
öffentlich geführte debatte hervorbringt.
Zunächst zur „LEITKULTUR“:
Für mich ist dieser begriff, der nun durch die
INTEGRATIONSDEBATTE zur renaiisance gekommen ist ein
widerspruch zur integration.

Das ist er nicht bzw. nur bedingt. Hier ist v.a. die Definition des Begriffes „Integration“ gefragt. Sollen sich alle Gruppen miteinander integrieren, also eine insgesamt neue Richtung finden?
Oder soll Integration bedeuten, dass die neu hinzugekommenen Mitglieder einer Gesellschaft sich vollkommen an die dort vorherrschenden Regeln und Ziele anpassen?
Oder lässt man, was ich befürworte, neue Impulse zu, legt aber die grobe Richtung klar fest?

Wikipedia definiert (für mich völlig treffend) den begriff
INTEGRATION wie folgt:

„Integration meint nach sozialpolitischem Verständnis den
Prozess, durch den bisher außen stehende Personen oder Gruppen
zugehörige Glieder einer größeren sozialen Gruppe oder auch
Gesellschaft werden sollen. Es handelt sich dabei nicht nur um
eine reine Assimilation (völlige Anpassung) an ein bereits
bestehendes ‚Ganzes‘, sondern um die kombinatorische Schaffung
eines neuen Ganzen unter Einbringung der Werte und Kultur der
außen stehenden Gruppe in die neue Gesellschaft, bei Erhalt
einer eigenen ‚Identität‘“

Wenn ich nun an den begriff LEITKULTUR herangehe, würde das
von der wortwurzel her doch eher in dem sinne zu verstehen
sei, als daß die eine kultur zum Leitfaden für andere gemacht
wird. Im sinne von „an der spitze stehend“.

Ich hingegen meine, dass eine Integration lt. o.g. Defintion sehr gut möglich ist, auch wenn eine grobe Richtung, also eine Leitkultur vorgegeben ist.
Das Regelgerüst muss klar sein. Es muss jedoch genügend Freiraum für alle lassen.
Wenn es dieses Regelgerüst nicht gibt, spielt jeder wilde Sau. Und genau das muss wegen des starken Sendungsbewusstseins des nun einmal auch in D sehr häufig anzutreffenden, radikalen Islam, verhindert werden.

Auch der geforderte CHRISTLICHE PATRIOTISMUS stellt für mich
lediglich ein höherstellen der eigenen christlich geprägten
abendländischen lebensweise dar.

Natürlich. Was ist denn falsch daran? Diese ist hier üblich.

Wir sprchen also eher von DESINTEGRATION.

Keineswegs.
Integration bedeutet nicht, es jedem Zuwanderer 100% recht machen zu müssen. Vielmehr muss in einem Land wie Deutschland, wo viele Menschen aus aller Welt einwandern, klare Regeln geben, die aber jedem noch genug Luft zum Atmen lassen.
Eine Integration die darauf fusst, dass jeder tun kann, was er will, führt ins Chaos. Man muss sich nur Berlin und Hamburg ansehen.

mE wird der unions-parteitag (und die eh sehr
bush-freundlichen merkel und stoiber) eine wahlkampfrichtung
einschlagen, die sich sehr an die argumentationsweise des
bush-wahlkampfes anlehnt: „Mehr WIR; weniger die anderen!“

Das hoffe ich.
Deutschtümelei ist überflüssig. Allerdings muss man aus wirtschaftlichen Gründen nun eine härtere Gangart einschlagen und sich nicht noch weitere Sozialhilfeempfänger ins Land holen.

Eliten sind gefragt.
Spricht man mit solchen „elitären“ Einwanderern, wird man übrigens schnell merken, dass sie die „deutsche Leitkultur“ sehr schätzen, sie also gar nicht an ostanatolische Werte angepasst haben wollen…

Wenn ich dazu noch die neueren argumente sogar hier im board
lese, beschleicht mich die befürchtung, daß man mit dieser
wertediskussion viele offene türen einrennt und einige
teilweise und sozial angesehen das finden, was sie früher bei
den nicht-wählbaren suchten…

Das ist das übliche Totschlag-Argument. Wer nicht multi-kulti ist, muss braun sein.
Langweilig.

Wie ich finde eine recht bedenkliche entwicklung…

Bedenklich ist es lediglich, dass nach wie vor die Selbstverleugner und Selbstgeißler die Klappe offen haben.
In jedem anderen Land dieser Erde ist klar, dass Zuwanderer sich anzupassen haben. Nur in D wird eine vollkommen absurde Debatte darüber geführt, ob die gemeinsamen Werte der deutschen Gesellschaft schützenswert sind.
DAS finde ICH bedenklich, denn in einer Gesellschaft ohne Wertekanon wird sich der durchsetzen, der am meisten Menschen produziert und am dreistesten ist…

Grüße,

Mathias

nutzlosen Fächer wie z.B. Altgriechisch

:frowning:

in diesem nutzlosen fach wurden so nutzlose dinge wie zb. platons staat und aristoteles ethik diskutiert. nutzlos deswegen, da es nutzlos ist, einem jungen menschen zu erklären, welche ethischen und politischen (!) werte es gibt/gab, woher sie kommen und was man dagegen/dafür halten kann.

eine ordentliche basis in philosophie (oft gefiltert über griechisch/latein) würde nicht nur staatlichen religionsunterrischt sondern auch so manche scheindebatte über „integration“ überflüssig machen, da ein in diese richtung gebildeter mensch eher erkennt, welche diskussion echt ist und welche nur vorgeschoben wird, um ganz andere agendas durchzudrücken (aka propaganda - egal ob nach links, rechts oder in richtung islamismus).

gruß
datafox