(lesbare) Einführung in Taoismus

Hallo,

ich hoffe ich bin hier nicht ganz falsch. In „Religion“ habe ich nicht gewagt zu fragen, denn ich will keinen neuen Glaubenskrieg heraufbeschwören ;-D und habe auch keinerlei Lust, über die Bibel oder die Alleingültigkeit des „christlichen Glaubens“ etc. zu diskutieren…

Und zwar interessiere ich mich für die Grundzüge des Taoismus, um was es da eigentlich geht, was die grundsätzlichen Ideen/Philosophien sind, wie gelebter Taoismus in der Praxis aussehen würde. Was ich aber in der Bücherei bislang gefunden habe, ist so abgehoben, dass ich anscheinend zu doof bin, um es zu verstehen *ggg*.

Kann mir jemand ein möglichst einfach geschriebenes Buch (z.B. für Kinder) empfehlen, wo man sich auch als „Dummie“ (leider gibt es oder finde ich kein „Taoismus für Dummies“-Buch ;-/) und ohne jegliche Vorerfahrung in östlichen Religionen ein Bild machen kann?

Danke für eure Tipps
InaM

Hallo InaM,

kennst Du den Wiki-Artikel?
http://de.wikipedia.org/wiki/Taoismus

dort wird der T. m.E. recht gut beschrieben und die Buchtips sind auch recht gut und meist nicht abgehoben.

Gandalf

Hallo InaM

Und zwar interessiere ich mich für die Grundzüge des Taoismus,
um was es da eigentlich geht, was die grundsätzlichen
Ideen/Philosophien sind, wie gelebter Taoismus in der Praxis
aussehen würde. Was ich aber in der Bücherei bislang gefunden
habe, ist so abgehoben, dass ich anscheinend zu doof bin, um
es zu verstehen *ggg*.

Ich hoffe, dass jetzt nicht alle auf mich einpruegeln, aber wenn,
dann kann ich mich verteidigen:
„Das Tao der Physik“ von Fridjof Capra

In diesem Buch geht es nicht hauptsaechlich um Taoismus, sondern um
die Gemeinsamkeiten zwischen den oestlichen Philosophien/Religionen,
die einander aehneln, einerseits und moderner Physik andererseits.
Capra versucht zu zeigen, dass unsere Wissenschaft jetzt erst
entdeckt, was die alten Meister des Ostens schon vor Tausenden von
Jahren wussten. Darueber und ueber weitere Ansichten Capras kann man
lange diskutieren. In den 70gern war sein Buch ein Bestseller, heute
wird er belaechelt. Jedenfalls, und hier wird es vielleicht auch fuer
dich interessant, ist Capras Stil sehr luzide und auch als voellig
Unbedarfter versteht man die Grundideen der oestlichen Philosophien.
Ob das alles stimmt, was er schreibt, weiss ich nicht. Der
Physik-Teil ist jedenfalls richtig, aber schliesslich war er auch
Physiker.
Die Kernaussage ueber den Philosophie-Teil ist wohl die, dass man die
Welt direkt erfahren muesse, um die Wahrheit ueber die Natur
zu ergruenden. Diese direkte Erfahrung gelingt nur nach jahrelangem
Ueben und Meditieren. Jeglicher Versuch, die Welt in Sprache oder
Formeln zu fassen, muss fehlschlagen, denn dann beschaeftigen wir uns
nicht mehr mit der Welt, sondern mit unserer abstrakten Formulierung
von der Welt.

Gruss, Tychi

Hallo InaM
Das „Ursprungsbuch“ des Taoismus halte ich nach wie vor für lesenswert:
Laotse : „Tao-te-king“
Gruß,
Branden

Die Kernaussage ueber den Philosophie-Teil ist wohl die, dass
man die
Welt direkt erfahren muesse, um die Wahrheit ueber die
Natur
zu ergruenden. Diese direkte Erfahrung gelingt nur nach
jahrelangem
Ueben und Meditieren. Jeglicher Versuch, die Welt in Sprache
oder
Formeln zu fassen, muss fehlschlagen, denn dann beschaeftigen
wir uns
nicht mehr mit der Welt, sondern mit unserer abstrakten
Formulierung
von der Welt.

Hallo Tychi

Ich weiß nicht was damit gemeint sein könnte, die Welt direkt zu erfahren.

Richtig ist, dass sie erstmal in unserer Vorstellung existiert und um sie zu begreifen, muß man Begriffe benutzen. Wie will man aus diesem Dilemma herauskommen? Hieße dann direkt, ohne Begriffe (oder ohne zu Begreifen) wissen zu wollen?

Dazu müßte man eine völlige Leere in sich herstellen, aber ob die Welt damit nicht auch verschwindet und auch derjenige der sie schaut,- falls sie noch da ist -?

Scheint mir etwas absurd, obwohl es durchaus im Rahmen des Möglichen sein könnte :wink:

gruß
rolf

Hallo Rolf

Ich weiß nicht was damit gemeint sein könnte, die Welt
direkt zu erfahren.

Also von dir haette ich diese Frage am wenigsten erwartet, weil du
dich doch mit diesen Dingen beschaeftigst. Oder fragst du gerade
deshalb? Na egal.

Richtig ist, dass sie erstmal in unserer Vorstellung existiert
und um sie zu begreifen, muß man Begriffe benutzen. Wie will
man aus diesem Dilemma herauskommen? Hieße dann direkt,
ohne Begriffe (oder ohne zu Begreifen) wissen zu wollen?

Dazu müßte man eine völlige Leere in sich herstellen, aber ob
die Welt damit nicht auch verschwindet und auch derjenige der
sie schaut,- falls sie noch da ist -?

Ich stelle es mir so vor, dass der Meditierprofi es irgendwie
schafft, sein Gehirn an die Aussenwelt anzukoppeln und zwar ohne
dabei die Sinnesorgane oder das Bewusstsein als Filter
zwischenzuschalten. Frag’ mich nicht, wie das gehen soll.

Gruss, Tychi

Hallo Tychi

Ich wollte natürlich auf diesen Widerspruch hinweisen, der sich aus dieser Aussage oben ergibt.

Nämlich um die Welt direkt zu erfahren, müßte der Geist mit seinen Vorstellungen abtreten, - nur das Dumme ist, dass damit auch die Welt abtritt .-)

Denn Individuum und Welt läßt sich nicht trennen.

gruß
rolf

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Hallo Tychi!

Ich hoffe, dass jetzt nicht alle auf mich einpruegeln, aber
wenn,
dann kann ich mich verteidigen:
„Das Tao der Physik“ von Fridjof Capra

Wenn dich die Thematik interessiert, dann empfehle ich dir Amit Goswami, „Das Bewusste Universum“, das ist um Klassen besser als der olle Fridjof. Allerdings schwer für physikalische Laien.

Gruß
HC

Hallo Rolf!

Denn Individuum und Welt läßt sich nicht trennen.

Aber doch Individuum und Täuschung.

Gruß
HC

Denn Individuum und Welt läßt sich nicht trennen.

Aber doch Individuum und Täuschung.

Täuschung ist ein irreführender Ausdruck, es gibt verschiedene Realitäten, - wobei die eine so wahr wie die andere ist.

rolf

Hi,

Täuschung ist ein irreführender Ausdruck, es gibt verschiedene
Realitäten, - wobei die eine so wahr wie die andere ist.

Janus läßt grüßen, wie integriertst du da ambivalentes?
„Veritas est adaequatio intellectus et rei“

Wahrscheinlich ist das für den menschlichen Verstand jetzt wieder nicht zu erfassen, wirst du mir gleich antworten und ich frage dich dann wiederum:
Wie kannst du das dann wissen?
Wir haben ein grundsätzliches Problem miteinander lieber Rolf! :smile:
Wittgenstein hat gesagt: „Es gibt das Mystische, aber es muß sich zeigen, man kann es nicht herbeidenken.
Und worüber man nicht reden kann, darüber muß man schweigen.“
Daran halte ich mich, ich kann keine Behauptungen über etwas anstellen, das ich nicht kenne, selbst wenn es wahr wäre.
Spekulation ist halt nicht integraler Bestandteil der Philosophie.

Weil wir grad beim Taoismus sind:

Laotse sagt in seinem Tao te king:

Der Wissende redet nicht.
Der Redende weiß nicht.
Man muß seinen Mund schließen
und seine Pforten zumachen,
seinen Scharfsinn abstumpfen,
seine wirren Gedanken auflösen,
sein Licht mäßigen,
sein Irdisches gemeinsam machen.

Ihr sollt mich nicht durch Widerspruch verwirren,
sobald man spricht beginnt man schon zu irren.

Wußte auch schon der alte Goethe!

Gruß
HC

Ich nahm an, Du bezogst Dich mit Täuschung auf das Problem der kosmischen Illusion (maya) im philosophischen Sinn und nicht im intellektuellen, wie sich jetzt herausstellt.

rolf

Metaebene
Hi,

Ich nahm an, Du bezogst Dich mit Täuschung auf das Problem der
kosmischen Illusion (maya) im philosophischen Sinn und nicht
im intellektuellen, wie sich jetzt herausstellt.

Ein großer Verdienst Wittgensteins ist es, das sagbare vom nichtsagbaren abzugrenzen. Wenn man von einer Metaebene heraus argumtentiert, verläßt man das sagbare.
Wie sollte ich differenzieren können ob du nun einer intellektuellen
oder kosmischen Täuschung (was immer das auch ist?) unterliegst.
Und ob du die Forderung des „Petitio principii“ erfüllst und nicht dem Selbstzweck unterliegst, bewußt oder unbewußt.

Gruß
HC

einfache Bücher über Taoismus
Hi @ll :smile:

öööööööhm… blöööööde Frage… was hat das eigentlich noch mit meiner Frage nach einfachen, d.h. leicht verständlichen Büchern über Taoismus zu tun? :wink:))

Ich habe zwar hier im Forum keinen so richtig passenden Tipp zu meiner Frage bekommen (Tao-to-king und Physikbücher sind mir zu hoch, ich brauche was weniger „wissenschaftliches“ sondern etwas, was mir die Philosophie erstmal mit sehr einfachen Worten etwas verständlicher macht), aber trotzdem danke für den Versuch :smiley:

Und falls nochmal einer kommt und danach fragt - über Expertensuche wurde mir u.a von „Tao te Puh“ und „Pu der Bär“ (beide von Benjamin Hoff) empfohlen, das scheint eher die Antwort auf meine Frage zu sein :smile:)). Habe mir die Dinger bestellt und bin schon ganz gespannt darauf :smile:))

Viele Grüße
InaM

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hi Ina!

öööööööhm… blöööööde Frage… was hat das eigentlich noch
mit meiner Frage nach einfachen, d.h. leicht
verständlichen
Büchern über Taoismus zu tun? :wink:))

Nix mehr! :smile: Wir sind abgeschweift, sorry.

Vielleicht ist das was:

http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3885063166/qid…

http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3885068966/qid…

http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/350262111X/qid…

Allerdings solltest du dich fragen, ob der Taoismus wirklich das richtige für dich ist? Wenn es dir zu abgehoben ist, weshalb interessierst du dich dafür?

Gruß
HC

Hi HC,

danke für die Tipps :smile:

Allerdings solltest du dich fragen, ob der Taoismus wirklich
das richtige für dich ist? Wenn es dir zu abgehoben ist,
weshalb interessierst du dich dafür?

Warum sollte Taoismus nichts für mich sein, nur weil ich die schwierigen Bücher nicht auf Anhieb verstehe? Wenn ich alles gelassen hätte, was mir am Anfang schwierig erschien, dann hätte ich auch nie den Führerschein gemacht *ggg*.

Fakt ist, dass das was ich bislang über Taoismus weiß, mich schon irgendwie anzieht. Ob er wirklich das Richtige für mich ist (das „Christentum“ war es jedenfalls nicht, und darüber möchte ich auch nicht weiter diskutieren), kann ich erst beurteilen, wenn ich mehr darüber verstanden und erfahren habe.

Und um mich einzulesen muss ich genauso mit einfachen Grundlagen anfangen, wie jeder Mensch der sich in ein schwieriges Themen erarbeitet. Auch Schulkinder fangen schließlich nicht gleich mit den hohen Weihen der Kernphysik an, sondern mit ganz einfachen Versuchen über Ursache und Wirkung :smile:))

Liebe Grüße
InaM

Daoismus für Dummies
Hi InaM,

Wenn ich alles gelassen hätte, was mir am Anfang schwierig erschien, :dann hätte ich auch nie den Führerschein gemacht *ggg*.

Aber hat man dich denn in der Fahrschule auch erst mal in ein Plastik-Tretauto gesteckt, damit du die „Grundlagen“ lernen kannst?

Gruß

Metapher

Hi Metapher

nein natürlich nicht. Erstens hatte ich die Erfahrung eines Plastik-Tret-Autos schon als Kind gemacht (im Gegensatz zu östlichen Philosophien/Religionen) und zweitens, welche Grundlagen sollten das schon sein, die ein Plastik-Tretauto zu bieten hat?

Und viele für Kinder geschriebene Sachbücher sind sehr viel besser als so mancher Erwachsener wahrhaben will ;-D. Die oftmals hochnäsig belächelten Kinderbücher (und auch die für-Dummies-Bücher) sind zwar sicher nicht erschöpfend im hochwissenschaftlichen Sinn, aber wer sein Ego überwindet und sich darauf „herablässt“ wird oft überrascht sein, wieviel echte Info sich darin finden lässt - verständlich formuliert :smile:))

Gruß
InaM

Wenn ich alles gelassen hätte, was mir am Anfang schwierig erschien, :dann hätte ich auch nie den Führerschein gemacht *ggg*.

Aber hat man dich denn in der Fahrschule auch erst mal in ein
Plastik-Tretauto gesteckt, damit du die „Grundlagen“ lernen
kannst?

Gruß

Metapher

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Danke fuer den Tipp. owt
.