Linksruck?

Hi,

Nabend,

Ist es sozial gerecht, wenn Leistung bestraft wird?

Hinter dieser rethorischen Frage steckt die falsche Annahme
daß die sozial Schwachen allesamt Faulenzer wären.

hinter Deiner Antwort steckt die falsche Annahme, dass es um „allesamt“ geht…es geht in der Drückeberger-Diskussion NUR um die Sozialschmarotzer, nicht um die wirklich Bedürftigen - wie z. B. Chronischkranke, Schwerstbehinderte, Alte, geistig und/oder körperlich Behinderte - sondern nur um diejenigen, die könnten! aber nicht wollen.

Wie kommt es daß immer nur selektiv Leute wie Florida-Rolf
oder die Talkshow-Assis wahrgenommen werden, aber nicht

weil diese Personen die Mehrheit der von den Kritikern gemeinten Personen darstellen

gesehen wird wie die Lage und die Chancen am Arbeitsmarkt für
die Masse der Menschen aussehen?

hungernde ausgemergelte Lohnskaven - haben wir vor gut 100 Jahren endgültig und (Gott sei Dank) anhaltend abgeschafft - die Realtität??? nur nicht von der Realität irritieren lassen

Es stimmt ganz schlicht und einfach nicht daß jeder
Sozialhilfeempfänger und jeder Arbeitslose ein Drückeberger
oder Faulenzer ist,

stimmt! nicht Jeder, aber dennoch Viele - und um diese! dreht sich die Diskussion.

und irgendwelche Manager liefern keine so
gute Arbeit zum Wohle der Gemeinschaft ab daß das ihre
Gehälter rechtfertigen würde.

Du Gott der Polemik. oben schreibst Du, mann darf Sozialhilfeempfänger nicht über einen Kamm scheren - aber hier schreibst Du „irgendwelche Manager“, ich bin sicher: es gibt weniger schlechte korrupte Manager in D als sozialschmarotzende Sozialempfänger, nun Du!

Arbeiteten die Herren Ackermann, Esser, und andere 200x besser
und verantwortungsvoller als ihre auch schon sehr gut
bezahlten Manager, haben sie etwas für die Gesellschaft
geleistet?

Diese Menschewn werden nicht dafür bezahlt, „etwas für die Gesellschaft zu leisten“ sondern für das Unternehemn und die Aktionäre. Menschen die Du meinst, „etwas für die Gesellschaft zu leisten“ sind Politiker - und wenn Du nun sagst DIE taugen nix, dann geb ich Dir recht, erst recht als Arbeoitsplatzbeschaffer, denn von denen sind die allerwenigsten ArbeitGEBER

Indem sie z. B. Stellen abbauen, Arbeitsplätze
verlagern?

Nein, indem Sie abermillionen Arbeit geben! und damit das so bleibt, müssen gelegentlich einige gehen, wie in der Natur -> damit die Masse überlebt muss ein Teil sterben, iss nunmal so…

Wenn Deine These stimmen würde daß Leistung sich lohnen muß
müßte man ja unterstellen daß diese Leute eine so gute
Leistung für die Gemeinschaft

Fehler s.o.

gebracht haben daß das ihre
Gehälter und Abfindungen rechtfertigt.

JA, wenn ich bedenke, dass Herr Ackermann pro Mitarbeiter der Dt. Bank nur rd. 10 € pro Monat verdient, ist das wenig -> und ich kenn keinen MA der Dt. Bank, der diesen Zehner nicht gern gibt, damit er diesen Traumjob inne hat und behalten darf!

und noch etwas: erklär mir bitte mal, warum hundertausende Arbeitnehmer - insbesondere im öffentl. Dienst - nicht! nach Leistung bezahlt werrden, sondern danach wie alt sie sind, wie lang im Unternehemen und wieviele Kinder sie haben

Eigenartigerweise ist genau das Gegenteil der Fall. Diese
Leute haben selber enorm viel Geld abgezockt und ansonsten
unter dem Strich viel Unheil angerichtet.

Polemik!

Ich finde es eine unglaubliche Frechheit wenn man angesichts
der Gesamtlage in Deutschland, der Lage am Arbeitsmarkt, usw.
sich hinstellt und ein paar Millionen Arbeitslosen und sozial
Schwachen pauschal unterstellt daß sie nicht leistungswillig
wären und sie deswegen auch keine Verbesserung ihrer Situation
verdienen.

und ich find es eine „unglaubliche Frechheit wenn man angesichts der Gesamtlage in Deutschland, der Lage am Arbeitsmarkt“ die wenigen Aufrechten, die noch an dieses Land glauben und hier abermillionen Menschen Arbeit und Brot geben von Dir an den sozialistischen Galgen gehängt werden.

M.E. brauchen wir den so genannten Sozialabbau, damit die
Menschen in Deutschland wieder lernen Leistung zu erbringen.

Ich hoffe sehr daß ein Jüngelchen

klar Alter

wie Du nach der Ausbildung
erstmal arbeitslos dasteht.

damit ein langsamer Alter wie Du seinen Job behält?

schönen Abend
Ralf

Hallo Raoul,

es ist eine Bindsenweisheit

wer links rausguckt schaut rechts wieder rein

SOOOO weit sind die wirklich nicht auseinander, und wenn man bedenkt, dass der NPD-Chef mal Wahlverteidiger der RAF war…übrigens zusammen mit Schily…

Gruß
Ralf

Lieber Ralf,

Verzeihung aber mir ist beim Lesen Deiner Antwort an MecFleigh schlecht geworden- und ich möchte Dir auch kurz mitteilen, warum das so ist.

Es gab da mal ein paar Bürokaufleute, die hat man zum Spargelstechen geschickt. Das die das nicht konnten war klar wie Kloßbrühe- seitdem sind alle Arbeitslosen faul. Presse und Medien lassen keine Gelegenheit aus dies immerwieder so hinzustellen.

Es gab da mal einen, der hatte eine Hundehütte auf Mallorca und hat hier ein paar Mark Sozistütze bekommen- Aufregung ohne Ende- Das das Sozialamt und auch das Arbeitsamt in tausenden Fällen in denen es Menschen Unterstützung zahlen müsste, hier den Verpflichtungen nicht nachkommt interessiert keinen Menschen.
Es wird über die Hundehütte in Mallorca ein Film gedreht.
Der eigentliche Skandal: Tausende Klagen vor Deutschen Sozialgerichten werden nach Jahren!! der Wartezeit verhandelt. Das juckt hier niemanden.

Es gab da mal einen Lafontaine, der seine Vorstellungen einer gerechten Politik nicht umsetzten konnte (durfte) der ist gegangen- seitdem wird nichts ausgelassen ihn als denjenigen hinzustellen, der sich aus der Verantwortung stahl.
Mich schütteln Lachkrämpfe- aus der Verantwortung hat sich an erster Stelle Schröder und Co gestohlen- indem sie einfach nicht umgesetzt haben was sie Millionen von Wählern versprachen. Großteile der CDU- Führung waren in kriminelle Handlungen verstrickt- Geldwäsche- schwarze Koffer e.t.c. Dieser verlogene Haufen mit den selben Leuten im Clan (denken wir nur an den Giftzwerg im Rollstuhl, der doch jeden Abend vor laufenden Kameras beim Tode seiner Mutter geschworen hat- er hätte mit all dem nichts zu tun- schon vergessen??) will dieses Land regieren? Koch war auch ganz groß im SCHWÖREN- nichts als Lügen hat er uns aufgetischt-

Wie dumm sind Deutsche Wähler solchen Menschen zu vertrauen??
und wir sprechen über Lafontaine und Gysi?

Von wem geht den hier GEFAHR aus- von Links? Muss ich wieder den Bauch halten vor Lachen: Die Gefahr kommt von den vielen Unternehmern, die keine soziale Verantwortung mehr gegenüber Menschen haben- die ausbeuten, um sich noch mehr satt zu machen- die sich überfressen!
Die GEFAHR kommt von Menschen die dem US Präsidenten die Füsse küssen würden- das ist wirklich GEFÄHRLICH: Sozialabbau im eigenen Land und Krieg spielen mit fanatischen Amis.

Die „Guten“ nicht zu vergessen-- es gab da mal die lieben Unternehmer und Arbeitgeber, die Millionen Menschen beschäftigten und jede Gelegenheit nutzten um in Christiansen Talkshows ihre Drohgebärden in die Welt zu posaunen: es ist nötig, dass die AN noch weniger verdienen, die Arbeitslosen müssen demnächst 10Cent Jobs annehmen- wie wäre es damit?- ja und die Unternehmer wollen doch alle ungestört ihre schmutzigen Geschäfte machen. Ein Hartz sorgt in Deutschland dafür vorzuschlagen wieviel Kohle man den Arbeitslosen noch abnehmen muss und ist Vorsitzender eines Korruptionsvereins der Güteklasse A.

Küss die Unternehmer, die aufrechten geradlinigen Männer, die diesem Land Arbeit und Brot geben- ich könnte kotzen.
Die Populisten Merkel, Stoiber, Koch sollen ihre Chance bekommen- sie werden dazu beitragen das die Linke weiter wächst- und dafür bin ich fast schon wieder dankbar.

Frank

Hi
Schade, dass ich kein Unternehmer bin. Ich wäre sofort weg. Ist ganz leicht auf Unternehmern rum zu hacken, gell? Ist den „Linken“ auch immer leicht gefallen einen Buh-Mann zu suchen und zu finden und den öffentlich auszupeitschen (Schah von Persien, Amerikaner, Schleyer, Kohl, „Heuschrecken“) aber dabei die Wirklichkeit aus den Augen zu verlieren. Wer schafft in Deutschland 70 % der Arbeitsplätze? Kleine und Mittelständische Unternehmen. Und dieser böse Unternehmer ist nun mal keine caritative Einrichtung sondern muss wie Du auch schauen, dass am Monatsende die Kasse stimmt. Und wenn er jemanden durchfüttern muss, der eigentlich, aufgrund der Auftragslage, überflüssig ist und nur Geld kostet, dass ist es seine Pflicht, diesen zu entlassen. Weil: Das frei gewordene Geld kann nämlich ganz toll reinvestiert werden und dadurch in 5 Jahren evtl. 10 Stellen geschaffen werden. Aber man sieht ja nicht in die Zukunft sondern nur, dass der Nachbar 3 Playstations hat und man selber nur eine. Dann ist es natürlich toll das so großartige Finanzexperten wie Oskar oder Gysi einem das blaue vom Himmel versprechen.

"Himmbeerjogurth für alle - koste es was es wolle"

gott zum gruße

Hallo Raoul,

Schade, dass ich kein Unternehmer bin. Ich wäre sofort weg.
Ist ganz leicht auf Unternehmern rum zu hacken, gell? Ist den
„Linken“ auch immer leicht gefallen einen Buh-Mann zu suchen
und zu finden und den öffentlich auszupeitschen (Schah von
Persien, Amerikaner, Schleyer, Kohl, „Heuschrecken“) aber
dabei die Wirklichkeit aus den Augen zu verlieren. Wer schafft
in Deutschland 70 % der Arbeitsplätze? Kleine und
Mittelständische Unternehmen. Und dieser böse Unternehmer ist
nun mal keine caritative Einrichtung sondern muss wie Du auch
schauen, dass am Monatsende die Kasse stimmt. Und wenn er
jemanden durchfüttern muss, der eigentlich, aufgrund der
Auftragslage, überflüssig ist und nur Geld kostet, dass ist es
seine Pflicht, diesen zu entlassen. Weil: Das frei gewordene
Geld kann nämlich ganz toll reinvestiert werden und dadurch in
5 Jahren evtl. 10 Stellen geschaffen werden. Aber man sieht ja
nicht in die Zukunft sondern nur, dass der Nachbar 3
Playstations hat und man selber nur eine. Dann ist es
natürlich toll das so großartige Finanzexperten wie Oskar oder
Gysi einem das blaue vom Himmel versprechen.

"Himmbeerjogurth für alle - koste es was es wolle"

klasse Beitrag und so sachlich. Du hast noch vergessen, ein wenig über die faulen Arbeitslosen und die überflüssigen Gewerkschaften zu meckern. Sonst warst Du ganz gut. Weiter so! Sonst diskutiert am Ende noch jemand mit Dir und das willst Du ja vermeiden.

Gruß, Rainer

klasse Beitrag und so sachlich. Du hast noch vergessen, ein
wenig über die faulen Arbeitslosen und die überflüssigen
Gewerkschaften zu meckern. Sonst warst Du ganz gut. Weiter so!
Sonst diskutiert am Ende noch jemand mit Dir und das willst Du
ja vermeiden.

Gut, nehmen wir die Polemik raus und fangen nochmal an.

  1. Warum muss ein Unternehmer ein soziales Gewissen haben? Ist er nicht in erster Linie seiner Firma (evtl. seinen Aktionären) verpflichtet?

  2. Warum wird immer nur über die oberen 10.000 geschimpft, obwohl die mit Abstand am meisten fürs Gemeinwohl tun (durch ihre Steuern). Wäre es nicht sinnvoller zu hoffen, dass sie nochmehr verdienen, so dass sie noch mehr Steuern zahlen?

  3. Sämtliche Probleme in unserem Land lassen sich auf einen Nenner zurück führen. Hohe Arbeitslosigkeit. Wenn kein Geld in den Kassen ist, wie will man dann den Millionen von Arbeitslosen noch Zugeständnisse machen. Wäre es nicht sozialer und gerechter dafür zu sorgen, dass neue Arbeitsplätze entstehen, als die vielen Arbeitslosen mit „Geschenken“ ruhig zu stellen? Und wenn man dafür alle entlassten muss um die Kaufkraft zu senken gehört die Senkung des Spitzensteuersatzes genauso dazu, wie die des Eingangssteuersatzes.

  4. Lafontain und Gysi machen im Moment nichts anderes als zu polemisieren. Sie hatten beide ihre Chance und haben sie nicht genutzt (Gysi hat sogar irgendeine Bonusmeilen-Affaire vorgeschoben). Jetzt reden sie davon, dass sie auf jeden Fall in die Opposition wollen und gehen werden. Sie haben kein Konzept (aus allen alles zu versprechen) und das macht sie in meinen Augen unglaubwürdig.

  5. Neid hat noch niemandem geholfen. Was ist so schlimm daran, wenn jemand 10.000.000 € verdient? Das sind Peanuts was die Volkswirtschaft betrifft und deswegen spielt es gar keine Rolle. Man sollte sich doch eigentlich einfach für ihn freuen. Letztendlich würde auch kein Arbeitsloser oder PDSler nein zu der Summe sagen. Also Glückwunsch Ackermann aber die Probleme die wir haben sind durch die Zwangsenteignung eines Herrn Ackermann auch nicht gelöst.

  6. Wenn jemand Geld vom Staat bekommt,soll er auch was dafür leisten. Wo steht geschrieben, dass man fürs Nichtstun ein Recht auf Geld hat? Wenn jemand Geld vom Staat bekommt, soll er auch was dafür leisten. Der Bafög-Student muss auch schneller studieren als derjenige der von seinen Eltern bezahlt wird. Studiert er über Regelstudienzeit werden ihm auch die Bezüge gekürzt. Deswegen kann man auch von einem Arbeitslosen Sachbearbeiter erwarten, dass er im Herbst Laub recht oder im Winter Schnee schippt.

  7. Probleme löst man nicht in dem man die Masse durch höhere Transferleistungen ruhig stellt. Dafür ist nämlich kein Geld da. Dieses muss erwirtschaftet werden und deswegen muss mehr Arbeit her. Unser Problem ist aber, dass die Lohnnebenkosten zu hoch sind, weswegen diese gesenkt werden müssen. Wenn dann der AG-Anteil niedriger ist und der AN-Anteil etwas höher, dafür aber 10 neue Arbeiter eingestellt werden ist jedem mehr geholfen.

gruß
Raoul

Hallo,

klasse Beitrag und so sachlich. Du hast noch vergessen, ein
wenig über die faulen Arbeitslosen und die überflüssigen
Gewerkschaften zu meckern. Sonst warst Du ganz gut. Weiter so!
Sonst diskutiert am Ende noch jemand mit Dir und das willst Du
ja vermeiden.

Was auch fehlt ist der Hinweis darauf daß der Unternehmer regelmäßig mit seinem sauer verdienten privaten Gehalt für die Firma geradesteht. Denn als verantwortungsbewußter Menschen würde er sicher niemals auf die Idee kommen eine Unternehmensform zu begründen bei der er gerade nicht für Verluste der Firma haftet…

Was ich auch immer wieder geil finde ist daß jeder Angst vor der Linkspartei und ihrem - zugegebenermaßen nicht besonders gut durchgerechneten - Programm hat.
Ob das CDU-, SPD- oder FDP-Programm einer kritischen Berechnung standhält weiß aber genauso niemand, es scheint aber auch von niemandem ernsthaft bezweifelt zu werden.

Ich verstehe nicht so recht warum - ausgerechnet von denjenigen, die sich nicht in der Lage befinden und die es deswegen nur sehr eingeschränkt beurteilen können - immer wieder behauptet wird daß die sozial Schwachen immer noch viel zuviel Geld hätten. Man kann das zwar annehmen wenn man es nicht besser weiß und eben zu dieser Meinung gekommen ist, aber man muß doch auch irgendwann mal einsehen und begreifen daß es Gründe geben muß warum die Linkspartei momentan als drittstärkste Kraft auf der politischen Bühne vorhanden ist.
Daß sie es aber nicht deswegen ist weil sie ein so ausgefeiltes Programm bietet (was die anderen Wahlalternativen aber genauso nicht tun) oder weil sie ausgerechnet zwei beredte Frontmänner hat (die haben andere Parteien ebenso) sondern daß hier ein gewaltiges Protest-Potential wirkt, und die Unzufriedenheit der Leute muß Ursachen haben…

Diese Unzufriedenheit wird immer wieder negiert und die wirtschaftliche Lage von 1/3 der Bevölkerung ihrer Dummheit oder Faulheit zugeschrieben…

Ich glaube nur daß die Kritiker früher oder später von der Realität überholt werden, weil ich denke daß es im Volk langsam aber sicher zu brodeln beginnt und ich sehe nicht daß dem Rechnung getragen wird. Sicherlich kann man nicht *simsalabim* von heute auf morgen blühende Landschaften erschaffen, aber es müßte seitens der etablierten Parteien zumindest anerkannt und darauf reagiert werden daß die Anzahl an wenig betuchten Mitbürgern extrem hoch ist und da ein enormer Frust, Ausweglosigkeit und Perspektivlosigkeit gesehen werden.

Daß man es nicht sofort ändern kann ist klar, aber niemand von den Etablierten nimmt die Sorgen der Menschen wirklich ernst. Und dann wundert man sich daß die Linkspartei ihre Prognosen täglich höher schrauben kann.

Gruß,

MecFleih

Moin moin,

klasse Beitrag und so sachlich. Du hast noch vergessen, ein
wenig über die faulen Arbeitslosen und die überflüssigen
Gewerkschaften zu meckern. Sonst warst Du ganz gut. Weiter so!
Sonst diskutiert am Ende noch jemand mit Dir und das willst Du
ja vermeiden.

Ich denke, er hat sich da nahtlos dem Vorposter an Qualität angepasst. Irgendwie dreht sich dann doch alles wieder um Beleidigungen der Gegenseite.

Aber um mal auf die Arbeitslosigkeit zu kommen. Ich bin einer der Menschen, der in früheren Jahren als Erntehelfer (nicht Spargel sondern Kartoffeln, was die Arbeit nicht besser macht). Auch wenn es 15 Jahre her ist, auch damals gab es schon Arbeitslosigkeit (ca. 3 Mio, wenn ich mich richtig erinnere) In dem Bereich konnte ich mir die Jobs aber schon fast aussuchen, weil es kaum deutsche Arbeiter gab und die Arbeit nur freiwillig von Polen gemacht wurde.

Die Frage wäre, wie unterscheide ich den Sozialschmarotzer von dem wirklich Bedürftigen. Eine Situation, in der ich nicht stecken möchte. Denn egal, ob ich nun Arbeitslose zu Ein-Euro-Jobs verpflichte, da sonst die Bezüge gekürzt werden oder die Ausstattung von ALGII-Empfängern verbessere, um diesen einen gewissen Standart zu erhalten. Immer gibt es für das eine (Die Frau, die ihre kranke Oma nicht mehr pflegen kann, da sie ja nun Zwangsarbeit leisten muss) oder das andere (der Schmarotzer, der die arbeitenden Menschen verhöhnt, dass sie ja so dumm sind, noch zu arbeiten).

Für jeden Fall kann ich jede Menge Beispiele zeigen, die meine Meinung oder die der Vorposter unterstützen. Und genauso viele Beispiele, die dagegen sprechen. Man wird nie eine eindeutige Zahl von Schmarotzern an der Gesamtzahl festlegen können.

Wenn ich wählen gehe, dann wähle ich die Partei, die mir die höchste Wahrscheinlichkeit bietet, dass ich auch in Zukunft einen Job habe und mir mein Einkommen so wahrscheinlich wie möglich macht.

Vielleicht sehe ich das anders, wenn ich ein ALGII-Empfänger bin. Aber auch dann hab ich doch ein Interesse, dass ich schnellstmöglich einen Job habe, der mir mehr Einkommen bringt als das, was ich bekomme.

Dass bei vielen großen Firmen Kostenersparnis durch Arbeitsplatzabbau betrieben wird, gefällt mir auch nicht. Aber es gibt zwei Gründe: Entweder schaffen nun weniger den selben Job, dann kann man dem Unternehmen nichts vornehmen, ich kaufe bei zwei gleichen Produkten ja auch das günstigere. Oder der Job wird nun schlechter oder weniger erledigt als vorher. Dann war es ein Fehler des Unternehmens und es müssen wieder Leute eingestellt werden, damit der Job gemacht werden kann. Problematisch ist dabei aus meiner Sicht, dass der kurzfristigen Wirkung von Arbeitsplatzabbau zu viel Bedeutung beigemessen wird, aufgrund der Verantwortung der Manager gegenüber des Aktienkurses. Häufig wird er ja auch danach bezahlt.

Inhabergeführte Unternehmen haben häufiger langfristige Planungen, müssen sich nicht kurzfristigen Kursschwankungen unterordnen. Hier finden sich auch häufig weniger Entlassungen auf Grund von Kostenersparnissen, wenn der Unternehmer vermutet, dass es langfristig notwendig ist, ausgebildetes Personal zu haben.

Eines noch zu dem Wert von Arbeit. Ein Bandarbeiter, so toll er auch arbeitet, kann einem Unternehmen nur relativ geringen Mehrnutzen erbringen. Wenn er mehr arbeitet, so bringt das dem Unternehmen prozentual gesehen nur minimal mehr Ertrag.

Ein Manager trifft Entscheidungen, die wesentlich größere Auswirkungen haben. Entscheidet er Mist, dann kann das ein Unternehmen in den Ruin treiben. Ist er gut und trifft die richtigen Entscheidungen, kann diese Entscheidung die Arbeitsplätze aller Mitarbeiter sichern. Darum wird ein Vorstandsvorsitzender so viel besser bezahlt als ein Sachbearbeiter.

Dies ist eine allgemeine Aussage und soll nicht die Qualität der deutschen Manager beschreiben. Das hat Ogger ausreichend versucht, wobei ich da nicht zwingend seiner Meinung bin.

Hoffe, ein wenig Sachlichkeit zurück gebracht zu haben.

gruß

ALex

Hi,

Gut, nehmen wir die Polemik raus und fangen nochmal an.

  1. Warum muss ein Unternehmer ein soziales Gewissen haben? Ist
    er nicht in erster Linie seiner Firma (evtl. seinen
    Aktionären) verpflichtet?

Grundsätzlich korrekt. Aber das darf nicht soweit gehen daß das komplette Wirtschaftssystem irgendwann zusammenbricht weil man ohne Rücksicht auf Verluste jeden irgendwie möglichen Gewinn aus einem Unternehmen herauspreßt, so nach dem Motto „Hauptsache ich (meine Aktionäre, usw.) hab’ meine Schäfchen im Trockenen.“

Wenn die Konsumenten nicht mehr da sind kann auch der Unternehmer nichts mehr absetzen. Mag sein daß das für einzelne egal ist weil die längst ihre Zukunft gesichert haben, aber mit Blick auf das ganze System kann das nicht Sinn der Sache sein.

  1. Warum wird immer nur über die oberen 10.000 geschimpft,
    obwohl die mit Abstand am meisten fürs Gemeinwohl tun (durch
    ihre Steuern). Wäre es nicht sinnvoller zu hoffen, dass sie
    nochmehr verdienen, so dass sie noch mehr Steuern zahlen?

Weil es ab einer gewissen Größenordnung schon ein Gschmäckle bekommt wenn die oberen 10.000 so irre viel verdienen daß man sich fragt wofür. Soviel Leistung und Verantwortung kann niemand tragen daß er dafür das 200fache seiner (auch schon gut bezahlten) mittleren Führungsriege bekommt.
Nichts gegen besonders gute Gehälter und wir reden hier auch nicht davon daß alle gleichgeschaltet werden sollen. Aber wenn jemand einen horrenden Profit erwirtschaften kann weil er ein Unternehmen zerschlägt (z. B. die vielbesagten „Heuschrecken“ - mal eben 120% Rendite obwohl man ein gut aufgestelltes Unternehmen zerschlagen hat und ein paar tausend Mitarbeiter arbeitslos macht) oder seine Tätigkeiten für das Unternehmen eher wenig rühmlich waren (siehe Herr Esser, Herr Ackermann, der Infineon-Boss, diverse Leute bei VW, allen vorran der Herr Hartz) dann erschließt sich mir nicht wie man diese - sowohl für das Unternehmen wie auch die Gesellschaft - negativen Bilanzen trotzdem so horrend hoch bezahlt. Da läuft’s inzwischen schief.

Zu den Steuern: den nominalen Spitzensteuersatz zahlt niemand, den gibt’s faktisch nur auf dem Papier. Gerade den Spitzenverdiener täte es aber nicht besonders weh wenn sie einen höheren Steuersatz abführen müßten. Klar will niemand hohe Steuern bezahlen, aber ein „Reicher“ kann das recht leicht verkraften, bei den „Armen“ geht sowas sehr an die Substanz, an die Lebensgrundlagen.

  1. Sämtliche Probleme in unserem Land lassen sich auf einen
    Nenner zurück führen. Hohe Arbeitslosigkeit. Wenn kein Geld in
    den Kassen ist, wie will man dann den Millionen von
    Arbeitslosen noch Zugeständnisse machen. Wäre es nicht
    sozialer und gerechter dafür zu sorgen, dass neue
    Arbeitsplätze entstehen, als die vielen Arbeitslosen mit
    „Geschenken“ ruhig zu stellen? Und wenn man dafür alle
    entlassten muss um die Kaufkraft zu senken gehört die Senkung
    des Spitzensteuersatzes genauso dazu, wie die des
    Eingangssteuersatzes.

Es wurde aber ja seit Jahren versucht durch Zugeständnisse an die Industrie oder Spitzenverdiener den von Dir beschriebenen Effekt auszulösen. Nur: es hat eben nicht funktioniert, es wurden keine Investitionen getätigt und keine neuen Arbeitsplätze geschaffen, sondern die Arbeitslosenquote ist dramatisch angestiegen. Das kann man auch nicht einfach so auf die Globalisierung, die immer gerne als Schlagwort benutzt wird, schieben.

Natürlich ist jetzt die Karre im Dreck und es gibt keinen perfekten Königsweg.
Aber wo kann man denn noch ansetzen um die Kassen zu füllen? Bei der Masse der „Armen“, die eh nichts haben, am Existenzminimum leben? Gerade deren Mittel stammen doch - wie ja immer wieder kritisiert wird - oft aus der Kasse der Gemeinschaft… Also „kann“ man doch nur bei denjenigen stärker kassieren, die zwar auch ungern mehr bezahlen, aber die die Möglichkeit dazu haben und denen das de facto nicht mal viel ausmacht, denn ob da ne Million mehr oder weniger auf einem Konto schlummert hat letztlich keinerlei Einfluß auf deren Lebenswandel.

Abgesehen davon bekommmt niemand „Geschenke“. Es geht hier zwar nur um die Begrifflichkeit, aber man sollte das trotzdem korrekt benennen. Die Leute bekommen eine Grundsicherung zum Überleben, aber keine fürstlichen Geschenke.

  1. Lafontain und Gysi machen im Moment nichts anderes als zu
    polemisieren.

Jeder Politiker polemisiert. Das machen alle anderen auch, es ist Wahlkampf.

Sie hatten beide ihre Chance und haben sie nicht
genutzt (Gysi hat sogar irgendeine Bonusmeilen-Affaire
vorgeschoben).

Das wirft auch ein falsches Licht auf die Sache. Lafontaine z. B. wollte die Politik Schröders nicht mehr mittragen und hat daraus die Konsequenz gezogen sich aus der Regierung zurückzuziehen. Ich verstehe immer nicht wie man auf die Idee kommt das als „Schwanz einziehen und wegrennen“ umdeuten kann.
Das Gegenargument, er hätte bleiben und kämpfen sollen klingt in der Theorie zwar gut, aber in der Realität: wie soll sich denn ein einzelner Mitarbeiter effektiv gegen seinen Chef und diverse Kollegen wehren? Wie hätte er als einzelner, mit nur einem Fachbereich betrauter Mitarbeiter, alle anderen Ressortchefs (also Minister) und den Kanzler zu einem Politikwechsel in seinem Sinne zwingen sollen? Da muß man einfach zugeben daß sowas unrealistisch ist.
Und im Übrigen kommt der Mann ja jetzt zurück und kämpft für seine Überzeugung.

Jetzt reden sie davon, dass sie auf jeden Fall
in die Opposition wollen und gehen werden.

Weil sie ja auch von niemandem als Koalitionspartner für die Regierung gehandelt werden. Was sollen sie sonst machen wenn nicht Opposition?

Sie haben kein
Konzept (aus allen alles zu versprechen) und das macht sie in
meinen Augen unglaubwürdig.

Aber wie sicher sind denn andere Konzepte erfolgversprechend? Wird die Kunjunktur durch eine MwSt-Erhöhung sicher belebt? Ehrlich gesagt: wir wissen es nicht und es gibt Experten, die es bestreiten.
Funktionieren die Konzepte der SPD, der FDP, ganz zu schweigen von den Grünen?
Natürlich kann man das Linkspartei-Programm kritisieren, aber wenn man die anderen Konzepte sieht bauen die auch auf Pfeilern, von denen man nur hofft aber nicht weiß daß sie die spätere Brücke tragen können. Und die anderen PArteien sind womöglich in der Regierungsverantwortung, die Linkspartei sehr wahrscheinlich nicht. Wessen Konzept ist also unter dem Strich gefährlicher?

  1. Neid hat noch niemandem geholfen. Was ist so schlimm daran,
    wenn jemand 10.000.000 € verdient? Das sind Peanuts was die
    Volkswirtschaft betrifft und deswegen spielt es gar keine
    Rolle. Man sollte sich doch eigentlich einfach für ihn freuen.
    Letztendlich würde auch kein Arbeitsloser oder PDSler nein zu
    der Summe sagen. Also Glückwunsch Ackermann aber die Probleme
    die wir haben sind durch die Zwangsenteignung eines Herrn
    Ackermann auch nicht gelöst.

Es geht ja auch nicht, wie fälschlicherweise immer unterstellt wird, um Zwangsenteignungen oder Neid.
Es geht nur darum daß die Schwere zwischen arm und reich immer krasser wird, ein immer kleinerer Zirkel immens vermögend werdender Leute steht einer explodierenden Masse von finanziell angespannten Leuten gegenüber. 1/3 der deutschen Bevölkerung sind der Definition nach arm oder haben nur knapp mehr als zum Leben notwendig ist.
Die Schere geht immer weiter auseinander, es gibt keine ausgewogene Spannbreite mehr. Es soll niemandem sein „Reichtum“ enteignet werden, aber man sollte schon so steuern daß das gesellschaftliche Spektrum gewahrt bleibt.

  1. Wenn jemand Geld vom Staat bekommt,soll er auch was dafür
    leisten. Wo steht geschrieben, dass man fürs Nichtstun ein
    Recht auf Geld hat? Wenn jemand Geld vom Staat bekommt, soll
    er auch was dafür leisten.

OK, aber was soll er leisten? Es bestreitet ja niemand die grundsätzliche Idee daß jemand für das Geld, das er bezieht, etwas tun soll. Das kann man auch jedem Bezieher von Leistungen klar machen, viele würden das sogar begrüßen um wieder eine Aufgabe zu haben und kein sinnloses Leben zu führen - wir lassen jetzt mal die paar (zugegebenermaßen sehr medienwirksamen) echten Faulenzer außen vor.
Aber es mangelt einfach an der Arbeit, und es bringt auch nichts wenn man reguläre Jobs wegrationalisiert um die Arbeit dann durch 1-EUR-Jobber machen zu lassen.

Der Bafög-Student muss auch
schneller studieren als derjenige der von seinen Eltern
bezahlt wird. Studiert er über Regelstudienzeit werden ihm
auch die Bezüge gekürzt. Deswegen kann man auch von einem
Arbeitslosen Sachbearbeiter erwarten, dass er im Herbst Laub
recht oder im Winter Schnee schippt.

Klar, aber dann ist der hauptberufliche Gärtner von den Stadtwerken seinen Job los. Das bringt ja auch nix.

  1. Probleme löst man nicht in dem man die Masse durch höhere
    Transferleistungen ruhig stellt. Dafür ist nämlich kein Geld
    da. Dieses muss erwirtschaftet werden und deswegen muss mehr
    Arbeit her. Unser Problem ist aber, dass die Lohnnebenkosten
    zu hoch sind, weswegen diese gesenkt werden müssen. Wenn dann
    der AG-Anteil niedriger ist und der AN-Anteil etwas höher,
    dafür aber 10 neue Arbeiter eingestellt werden ist jedem mehr
    geholfen.

Korrekt. ABer die Jobs müssen ja erstmal da sein, also geschaffen werden, damit da Menschen tätig werden können die Beitragszahler werden.

Es geht mir - wie Dir - in diesem Artikel nicht um Polemik. Aber Du hast gemerkt daß ich manche Aussagen von Dir klargestellt habe weil ich denke daß Du da von falschen Vorraussetzungen ausgehst oder irgendwelche „schlechten Dinge“ unterstellst, die man aber fairerweise so nicht nennen kann.

Gruß,

MecFleih

Hallo Raoul,

Gut, nehmen wir die Polemik raus und fangen nochmal an.

fein. Fangen wir an.

  1. Warum muss ein Unternehmer ein soziales Gewissen haben? Ist
    er nicht in erster Linie seiner Firma (evtl. seinen
    Aktionären) verpflichtet?

Muß er nicht, er muß Gewinn erwirtschaften, mehr nicht.
Die Wahlkampfreden von Münte und Gerhard mußt Du nicht ernst nehmen. Für den sozialen Ausgleich ist die Politik verantwortlich.

  1. Warum wird immer nur über die oberen 10.000 geschimpft,
    obwohl die mit Abstand am meisten fürs Gemeinwohl tun (durch
    ihre Steuern). Wäre es nicht sinnvoller zu hoffen, dass sie
    nochmehr verdienen, so dass sie noch mehr Steuern zahlen?

Schimpfen tut niemandem weh. Wer schimpft denn? Die, die etwas ändern könnten, aber es nicht tun? Auch hoffen ist falsch. Den Zustand herbeiführen, wenn man kann, ist besser.

  1. Sämtliche Probleme in unserem Land lassen sich auf einen
    Nenner zurück führen. Hohe Arbeitslosigkeit.

Da sind sich scheinbar alle einig, wir auch.

Wenn kein Geld in
den Kassen ist, wie will man dann den Millionen von
Arbeitslosen noch Zugeständnisse machen. Wäre es nicht
sozialer und gerechter dafür zu sorgen, dass neue
Arbeitsplätze entstehen, als die vielen Arbeitslosen mit
„Geschenken“ ruhig zu stellen?

Auch das wollen alle. Die Differenzen beginnen, wenn es um die Einschätzung geht, welche Maßnahmen dazu geeignet sind.

Und wenn man dafür alle
entlassten muss um die Kaufkraft zu senken gehört die Senkung
des Spitzensteuersatzes genauso dazu, wie die des
Eingangssteuersatzes.

Wieso? Hast Du dafür eine Begründung?

  1. Lafontain und Gysi machen im Moment nichts anderes als zu
    polemisieren.

Ja. :wink: Das ist auch die Aufgabe, mit der sie von WASG und PDS betraut wurden. Die WASG hat schon lange, bevor Lafontain erwogen hat, der Partei beizutreten, noch vor der Parteigründung, festgelegt, daß vorläufig keine konkreten Ziele definiert werden, weil sie sich von populistischen Forderungen die beste Wirkung auf die Wähler versprechen. Das Dokument, in dem das stand, ist von der Website verschwunden. :wink:

Sie hatten beide ihre Chance und haben sie nicht
genutzt (Gysi hat sogar irgendeine Bonusmeilen-Affaire
vorgeschoben). Jetzt reden sie davon, dass sie auf jeden Fall
in die Opposition wollen und gehen werden. Sie haben kein
Konzept (aus allen alles zu versprechen) und das macht sie in
meinen Augen unglaubwürdig.

Wie bereits gesagt, haben sie von den Parteien genau diesen Auftrag erhalten. Wenn Du die Äußerungen auf die Personen beziehst, machst Du einen Fehler, Du unterschätzt die Politiker. Das ist Wahlkampf!

  1. Neid hat noch niemandem geholfen.

Der wird ja auch nur von den Vertretern des liberalen Lagers unterstellt, es klingt so schön negativ. Mit diesem Totschlagargument kann man leicht Gegner verunglimpfen.

Was ist so schlimm daran,
wenn jemand 10.000.000 € verdient?

Das ist einfach. Wenn 10000 Leute, jeder 10 Millionen Euro bekommen, sind das 100 Milliarden. Ein zehntel davon könnten die auch nicht ausgeben und stell Dir vor, was eine um 90 Milliarden steigende Binnennachfrage bedeuten würde. Ich würde vermuten: Vollbeschäftigung.

  1. Probleme löst man nicht in dem man die Masse durch höhere
    Transferleistungen ruhig stellt. Dafür ist nämlich kein Geld
    da. Dieses muss erwirtschaftet werden und deswegen muss mehr
    Arbeit her.

Ja, einverstanden. Mehr Arbeitsplätze würden die Probleme lösen, da waren wir uns ja schon einig.

Unser Problem ist aber, dass die Lohnnebenkosten
zu hoch sind, weswegen diese gesenkt werden müssen.

Sagt wer? Und wie möchtest Du die senken? Wie Frau Merkel?
Dir ist schon klar, daß die Wirkung der Mehrwertsteuererhöung auf die Exporterlöse einen geringeren Einfluß hat, als der Wechselkurs des Dollars?

Wenn dann
der AG-Anteil niedriger ist und der AN-Anteil etwas höher,
dafür aber 10 neue Arbeiter eingestellt werden ist jedem mehr
geholfen.

Woher nimmst Du die 10 neuen Arbeitsplätze?
Wenn der AN-Anteil höher ist, hat der AN weniger Geld um etwas zu kaufen. Wenn weniger verkauft wird, werden weniger und nicht mehr Arbeitskräfte benötigt. Die Maßnahme kostet Arbeitsplätze, statt welche zu bringen.

Du hast erwähnt, daß der AG Gewinn machen soll, sonst nichts. AN darf er nur einstellen, wenn die benötigt werden. Die Nachfrage zu senken muß danach zwangsläufig Arbeitsplätze kosten.

Gruß, Rainer

Hallo Alex,

Ich denke, er hat sich da nahtlos dem Vorposter an Qualität
angepasst. Irgendwie dreht sich dann doch alles wieder um
Beleidigungen der Gegenseite.

Ich muß zugeben, daß ich den vorangegangenen Beitrag nicht kenne. Wie es aussieht, darf das auch so bleiben. :wink:

Aber um mal auf die Arbeitslosigkeit zu kommen. Ich bin einer
der Menschen, der in früheren Jahren als Erntehelfer (nicht
Spargel sondern Kartoffeln, was die Arbeit nicht besser
macht). Auch wenn es 15 Jahre her ist, auch damals gab es
schon Arbeitslosigkeit (ca. 3 Mio, wenn ich mich richtig
erinnere) In dem Bereich konnte ich mir die Jobs aber schon
fast aussuchen, weil es kaum deutsche Arbeiter gab und die
Arbeit nur freiwillig von Polen gemacht wurde.

Das ist kein Job, von dem ein AN eine Familie ganzjährig ernähren kann. Solche Beispiele haben in einer Diskussion um Arbeitslosogkeit IMHO nichts verloren, sie sind nur geeignet, Polemik in’s Spiel zu bringen. Die sachliche Diskussion bringen sie nicht voran.

Die Frage wäre, wie unterscheide ich den Sozialschmarotzer von
dem wirklich Bedürftigen. Eine Situation, in der ich nicht
stecken möchte. Denn egal, ob ich nun Arbeitslose zu
Ein-Euro-Jobs verpflichte, da sonst die Bezüge gekürzt werden
oder die Ausstattung von ALGII-Empfängern verbessere, um
diesen einen gewissen Standart zu erhalten. Immer gibt es für
das eine (Die Frau, die ihre kranke Oma nicht mehr pflegen
kann, da sie ja nun Zwangsarbeit leisten muss) oder das andere
(der Schmarotzer, der die arbeitenden Menschen verhöhnt, dass
sie ja so dumm sind, noch zu arbeiten).

Ein guter Weg wäre, jedem Arbeitslosen eine Stelle anzubieten, mit der er eine Familie ernähren kann. So lange 5 Millionen Arbeitslosen 500 000 offene Stellen entgegenstehen, von denen nur ein Teil das genannte Kriterium erfüllt, ist die Diskussion über schmarotzer reine Polemik. Natürlich gibt es die! Aber wie viele? 100 000? 1 Million? Ich weiß es nicht und so lange keine Stellen angeboten werden, werde ich es auch nicht erfahren. Arbeitslose = Schmarotzer ist jedenfalls die falsche Formel.

Für jeden Fall kann ich jede Menge Beispiele zeigen, die meine
Meinung oder die der Vorposter unterstützen. Und genauso viele
Beispiele, die dagegen sprechen. Man wird nie eine eindeutige
Zahl von Schmarotzern an der Gesamtzahl festlegen können.

Doch, Vollbeschäftigung heißt des Rätsels Lösung.

Wenn ich wählen gehe, dann wähle ich die Partei, die mir die
höchste Wahrscheinlichkeit bietet, dass ich auch in Zukunft
einen Job habe und mir mein Einkommen so wahrscheinlich wie
möglich macht.

Ja, ich auch. Aber welche ist das?

Vielleicht sehe ich das anders, wenn ich ein ALGII-Empfänger
bin. Aber auch dann hab ich doch ein Interesse, dass ich
schnellstmöglich einen Job habe, der mir mehr Einkommen bringt
als das, was ich bekomme.

Klar, das geht den anderen doch auch so. Daß Du das willst, wird Dir aber nicht helfen, wenn keine Stellen angeboten werden. Wenn Dein Konto leer ist, wirst Du auch keine Firma gründen können. Was dann?

Dass bei vielen großen Firmen Kostenersparnis durch
Arbeitsplatzabbau betrieben wird, gefällt mir auch nicht.

Wieso? Firmen müssen mit Gewinn arbeiten, dazu sind sie da.
Keine Firma kann AN beschäftigen, die sie nicht benötigt. Arbeitet sie unwirtschaftlich, wird sie von der Konkurrenz platt gemacht.

Aber
es gibt zwei Gründe: Entweder schaffen nun weniger den selben
Job, dann kann man dem Unternehmen nichts vornehmen, ich kaufe
bei zwei gleichen Produkten ja auch das günstigere. Oder der
Job wird nun schlechter oder weniger erledigt als vorher. Dann
war es ein Fehler des Unternehmens und es müssen wieder Leute
eingestellt werden, damit der Job gemacht werden kann.
Problematisch ist dabei aus meiner Sicht, dass der
kurzfristigen Wirkung von Arbeitsplatzabbau zu viel Bedeutung
beigemessen wird, aufgrund der Verantwortung der Manager
gegenüber des Aktienkurses. Häufig wird er ja auch danach
bezahlt.

Nein, es geht nicht um kurzfristig, vorübergehend …
Wenn Standorte geschlossen werden und das Tausende Stellen kostet, hat das langfristige Auswirkungen. Die 5 Millionen Arbeitslosen haben wir nicht, weil die Leute keine Lust haben, sondern weil die Stellen gesrichen wurden.

Inhabergeführte Unternehmen haben häufiger langfristige
Planungen, müssen sich nicht kurzfristigen Kursschwankungen
unterordnen. Hier finden sich auch häufig weniger
Entlassungen auf Grund von Kostenersparnissen, wenn der
Unternehmer vermutet, dass es langfristig notwendig ist,
ausgebildetes Personal zu haben.

Eines noch zu dem Wert von Arbeit. Ein Bandarbeiter, so toll
er auch arbeitet, kann einem Unternehmen nur relativ geringen
Mehrnutzen erbringen. Wenn er mehr arbeitet, so bringt das dem
Unternehmen prozentual gesehen nur minimal mehr Ertrag.

Ein Manager trifft Entscheidungen, die wesentlich größere
Auswirkungen haben. Entscheidet er Mist, dann kann das ein
Unternehmen in den Ruin treiben. Ist er gut und trifft die
richtigen Entscheidungen, kann diese Entscheidung die
Arbeitsplätze aller Mitarbeiter sichern.

Das ist sein Job, dafür wird er bezahlt.

Darum wird ein
Vorstandsvorsitzender so viel besser bezahlt als ein
Sachbearbeiter.

Da eine Logik zu erkennen fällt mir recht schwer, aber belassen wir es dabei, mehr ist OK. Aber hat sich da nicht jemand mit den Nullen vertan? :wink:

Hoffe, ein wenig Sachlichkeit zurück gebracht zu haben.

Ein wenig mehr Sachlichkeit hatten wir doch schon wieder. Recht viel sogar, finde ich. :wink:

Zum Grundthema:
Im Prinzip geht es ja immer um die These: Niedrigere AN Einkommen schaffen Arbeitsplätze. Wieso ist mir immer noch nicht klar, auch wenn das schon sehr oft erklärt wurde. Die Einkommenskürzung findet ja nicht nur in Deutschland statt, sondern sorgt weltweit zu einem Kaufkraftverlust.
Bedeutet kaufkarftverlust nicht geringere Nachfrage, sinkende Umsätze und Arbeitsplatzabbau? Wie soll man einen Berg erklimmen, wenn man bergab läuft? Ich halte den von CDU/CSU, FDP und SPD eingeschlagenen Weg für grundsätzlich falsch.

Gruß, Rainer

Hi

  1. Warum muss ein Unternehmer ein soziales Gewissen haben? Ist

Muß er nicht, er muß Gewinn erwirtschaften, mehr nicht.
Die Wahlkampfreden von Münte und Gerhard mußt Du nicht ernst
nehmen. Für den sozialen Ausgleich ist die Politik
verantwortlich.

Könnte ich unterschreiben, wenn ich wüsste, was Du mit „sozialem Augleich“ meinst. Ich denke, dass die Politik ausschließlich für die Rahmenbedingungen da sein sollte (Bildung, Infrastruktur, etc.) und für die Schaffung eines Netzes, das die Schwächsten auffängt. Für alles andere sind die Beteiligten selbst verantwortlich (also Betriebsrat und Unternehmensführung oder, falls sie sich auf ihre originären Aufgaben besinnen, Gewerkschaften und Unternehmensführung).

Schimpfen tut niemandem weh.

Aber es schafft ein ungesundes Klima. Wenn der Arzt sich überlegt, ob er sich ein neues Auto kauft oder nicht, weil er sonst dem Gerede der Stadt ausgesetzt wäre (wie in vielen Kleinstädten der Fall „jaja der Herr Doktor kann sich mal wieder ein neues Auto kaufen und unser einer krebst rum“), dann hilft das niemandem. Würde er sich mit stolz ein neues Auto kaufen, währe auch den Facharbeitern bei VW, Mercedes oder sonstwo gedient.

Wer schimpft denn?

ich erinnere auch die Millionärssteuerdebatte in der SPD…

Die, die etwas

ändern könnten, aber es nicht tun? Auch hoffen ist falsch. Den
Zustand herbeiführen, wenn man kann, ist besser.

Wie willst Du das Empfinden der GEsellschaft ändern?

Und wenn man dafür alle
entlassten muss um die Kaufkraft zu senken gehört die Senkung
des Spitzensteuersatzes genauso dazu, wie die des
Eingangssteuersatzes.

Wieso? Hast Du dafür eine Begründung?

Ob ich 50 % meines Geldes dem Staat gebe oder nur 35 % und die anderen 15 % ausgebe oder ob 15 % meines Geldes dem Staat gebe oder nur 10 % ist schon ein Unterschied. Wenn ich das eingesparte Geld ausgeben kann und damit die Binnennachfrage ankurbel ist schon viel geholfen. Bis jetzt konnte mir noch keiner Schlüssig erklären, warum dies nicht so sein soll.

  1. Neid hat noch niemandem geholfen.

Der wird ja auch nur von den Vertretern des liberalen Lagers
unterstellt, es klingt so schön negativ. Mit diesem
Totschlagargument kann man leicht Gegner verunglimpfen.

Ich habe gerade Semesterferien, komme also in den Genuß dem „Unterschichtenfernsehen“ frönen zu können. Da ist schon viel Neid gegen die „Großkopferten“ zu hören. Gut, auch wenn diese Leute nicht repräsentativ sind, so wird der Neid zumindest geschürt. Ich will garnicht sagen, dass die Menschen neidisch sind, sondern, dass Neid von einigen Politikern absichtlich geschürt wird. Schau Dir die Diskussionen um die Erbschafts- oder Vermögenssteuer an. Wie oft musste man Sätze hören wie, dass der 20 Jährige, der die Millionen erbt alles verjubelt ohne zu zahlen. Mit billigsten Platitüden wird versucht ein Klima aufzubauen, dass einfach nicht gut ist.

Was ist so schlimm daran,
wenn jemand 10.000.000 € verdient?

Das ist einfach. Wenn 10000 Leute, jeder 10 Millionen Euro
bekommen, sind das 100 Milliarden. Ein zehntel davon könnten
die auch nicht ausgeben und stell Dir vor, was eine um 90
Milliarden steigende Binnennachfrage bedeuten würde. Ich würde
vermuten: Vollbeschäftigung.

Das Geld zahlt doch aber nicht der Staat. Weder Du noch ich zahlen dem Herrn Ackermann sein Geld, weswegen uns das doch eigentlich egal sein könnte. Für Dich mag es keinen Unterschied machen ob jemand 10 Mio oder 1Mio verdient, aber dem Sozialhilfeempfänger ist es auch egal ob ein Facharbeiter 3000€ oder 2500€ verdient. Verstehst Du was ich meine? Der Unterschied entsteht aus dem Blickpunkt von dem man es betrachtet.

Unser Problem ist aber, dass die Lohnnebenkosten
zu hoch sind, weswegen diese gesenkt werden müssen.

Sagt wer?

Zumindest Jeder Finanz- und Arbeitsexperte. Deswegen glaube ich das ja…

Und wie möchtest Du die senken? Wie Frau Merkel?

Dir ist schon klar, daß die Wirkung der Mehrwertsteuererhöung
auf die Exporterlöse einen geringeren Einfluß hat, als der
Wechselkurs des Dollars?

Mehrwertsteuererhöhung halte ich im Moment auch für falsch. In der Hinsicht bin ich eher auf der Seite der Grünen und frage mich, warum unser Sozialsystem nur am Lohn angegliedert ist und Mieten, Zinserträge und Dividenden nicht sozialabgabenpflichtig sind.

Wenn dann
der AG-Anteil niedriger ist und der AN-Anteil etwas höher,
dafür aber 10 neue Arbeiter eingestellt werden ist jedem mehr
geholfen.

Woher nimmst Du die 10 neuen Arbeitsplätze?

War eine Zahl die ich in den Raum geworfen habe. Lass es für 100/1 oder 10/1, ich weiss es nicht.

Wenn der AN-Anteil höher ist, hat der AN weniger Geld um etwas
zu kaufen. Wenn weniger verkauft wird, werden weniger und
nicht mehr Arbeitskräfte benötigt. Die Maßnahme kostet
Arbeitsplätze, statt welche zu bringen.

Oben sagst Du noch, dass die Senkung der Steuersätze nichts bringt, obwohl die Menschen mehr Geld in den Taschen hätten und hier sagst Du jetzt es würde nichts bringen, weil die Menschen weniger Geld in den Taschen hätten. Was denn jetzt?

Du hast erwähnt, daß der AG Gewinn machen soll, sonst nichts.
AN darf er nur einstellen, wenn die benötigt werden. Die
Nachfrage zu senken muß danach zwangsläufig Arbeitsplätze
kosten.

Aber Du hälst es für richtig, dass der Malermeister sich keinen Malermeister zum streichen seiner WOhnung leisten kann, weil die Lohnnebenkosten so hoch sind?

Gott zum Gruß

Raoul

Spitzensteuersatz

Zu den Steuern: den nominalen Spitzensteuersatz zahlt niemand,

Da hauts mich gerade um. Wie kommst Du auf sowas? Der Spitzensteuersatz ist ab 52.xxx Euro fällig (übrigens früher ab 128.000 DM). Ich kenne Menschen, die das in ihrem ersten Berufsjahr nach der Uni bekommen haben und da ist keiner dabei, der mit irgendwelchen Abschreibungsmodellen oder sonstwas die Steuerlast wesentlich drückt. Die meisten, mit denen man über sowas im Mai plaudert, sind froh, wenn sie mit ihren Absetzungsmöglichkeiten den Werbungskostenpauschbetrag von rd. 1000 Euro übertreffen.

Zum Rest vielleicht später mehr.

Gruß,
Christian

Hi,

Gut, nehmen wir die Polemik raus und fangen nochmal an.

  1. Warum muss ein Unternehmer ein soziales Gewissen haben? Ist
    er nicht in erster Linie seiner Firma (evtl. seinen
    Aktionären) verpflichtet?

Grundsätzlich korrekt. Aber das darf nicht soweit gehen daß
das komplette Wirtschaftssystem irgendwann zusammenbricht weil
man ohne Rücksicht auf Verluste jeden irgendwie möglichen
Gewinn aus einem Unternehmen herauspreßt, so nach dem Motto
„Hauptsache ich (meine Aktionäre, usw.) hab’ meine Schäfchen
im Trockenen.“

Wo kaufst Du ein? Beim Tante-Emma-Laden um die Ecke oder im Discounter? Wo kaufst Du dir Dein Fernseher etc. bei „Geiz-ist-Geil“ oder „lass-Dich-nicht-verarschen“ oder beim kleinen Fernsehgeschäft mit ausgebildeten Fernsehtechniker? Warum verlangst Du von Firmen Dinge, die Du (unterstelle ich jetzt einfach mal) auch nicht einhälst?

Wenn die Konsumenten nicht mehr da sind kann auch der
Unternehmer nichts mehr absetzen. Mag sein daß das für
einzelne egal ist weil die längst ihre Zukunft gesichert
haben, aber mit Blick auf das ganze System kann das nicht Sinn
der Sache sein.

Deswegen was? Lieber 1 Jahr lang 5 Mio Menschen einstellen bis man pleite ist und sie dann entlässt?

Weil es ab einer gewissen Größenordnung schon ein Gschmäckle
bekommt wenn die oberen 10.000 so irre viel verdienen daß man
sich fragt wofür. Soviel Leistung und Verantwortung kann
niemand tragen daß er dafür das 200fache seiner (auch schon
gut bezahlten) mittleren Führungsriege bekommt.

Das haben aber nicht wir zu entscheiden. Wir bezahlen die ja nicht. Und das selbe Geschmäckle kriegt man (oder zumindest ich) auch, wenn ich höre, dass der 20jährige Arbeitslose angeblich ein Recht auf eine Waschmaschine bekommen soll, ich aber noch in den Waschsalon renne.

Nichts gegen besonders gute Gehälter und wir reden hier auch
nicht davon daß alle gleichgeschaltet werden sollen. Aber wenn
jemand einen horrenden Profit erwirtschaften kann weil er ein
Unternehmen zerschlägt (z. B. die vielbesagten „Heuschrecken“

  • mal eben 120% Rendite obwohl man ein gut aufgestelltes
    Unternehmen zerschlagen hat und ein paar tausend Mitarbeiter
    arbeitslos macht)

Beispiele??? Die „Heuschrecken“ die in Deutschland bis jetzt investiert haben, haben die Firmen meist saniert! Was sind denn diese „Heuschrecken“ überhaupt? Amerikanische Rentenfirmen, die das Geld der kleinen amerikanischen Angestellten verwalten, so dass diese im Alter mehr Rente haben. Nur weil wir dazu zu blöd sind verurteilen wir diese?

oder seine Tätigkeiten für das Unternehmen

eher wenig rühmlich waren (siehe Herr Esser, Herr Ackermann,
der Infineon-Boss, diverse Leute bei VW, allen vorran der Herr
Hartz) dann erschließt sich mir nicht wie man diese - sowohl
für das Unternehmen wie auch die Gesellschaft - negativen
Bilanzen trotzdem so horrend hoch bezahlt. Da läuft’s
inzwischen schief.

Herr Esser hat seinen Aktionären durch das Verzögern der Übernahme Milliarden eingebracht. Dem stehen 50 Mio voll zu. Aber ich stimme Dir vielleicht zu, dass ein gewisses Grundgehalt und alles drüber Erfolgsabhängig bei AG-Vorstandsvorsitzenden vielleicht besser währe.

Es wurde aber ja seit Jahren versucht durch Zugeständnisse an
die Industrie oder Spitzenverdiener den von Dir beschriebenen
Effekt auszulösen. Nur: es hat eben nicht funktioniert, es
wurden keine Investitionen getätigt und keine neuen
Arbeitsplätze geschaffen, sondern die Arbeitslosenquote ist
dramatisch angestiegen. Das kann man auch nicht einfach so auf
die Globalisierung, die immer gerne als Schlagwort benutzt
wird, schieben.

  1. wurde auch der Eingangssteuersatz gesenkt.
  2. weisst Du wie Deutschland aussähe wenn die Zugeständisse nicht gewesen wären?

Also „kann“ man doch nur bei denjenigen

stärker kassieren, die zwar auch ungern mehr bezahlen, aber
die die Möglichkeit dazu haben und denen das de facto nicht
mal viel ausmacht, denn ob da ne Million mehr oder weniger auf
einem Konto schlummert hat letztlich keinerlei Einfluß auf
deren Lebenswandel.

Diese Million schlummert aber nicht auf einem Konto, sondern ist meist angelegt und schafft dadurch neue Arbeitsplätze.

Jeder Politiker polemisiert. Das machen alle anderen auch, es
ist Wahlkampf.

Aber die anderen versuchen wenigstens zu behaupten sie hätten ein Konzept.

Das wirft auch ein falsches Licht auf die Sache. Lafontaine z.
B. wollte die Politik Schröders nicht mehr mittragen und hat
daraus die Konsequenz gezogen sich aus der Regierung
zurückzuziehen. Ich verstehe immer nicht wie man auf die Idee
kommt das als „Schwanz einziehen und wegrennen“ umdeuten kann.

Schau Dir Werner Schulz von den Grünen an. Er ist wenigstens so ehrlich und stellt sich der Debatte. Er könnte genauso gut tschüß sagen und sich in sein Haus in der Toskana verabschieden um „kluge“ Ratgeber zu schreiben. Ich finde es einfach moralisch verwerflich jahrzehnte lang die Richtung einer Partei zu formen und nach 7 Monaten beim ersten Konflikt die Koffer zu packen und sich hinters Fäustchen zu lachen.

Das Gegenargument, er hätte bleiben und kämpfen sollen klingt
in der Theorie zwar gut, aber in der Realität: wie soll sich
denn ein einzelner Mitarbeiter effektiv gegen seinen Chef und
diverse Kollegen wehren? Wie hätte er als einzelner, mit nur
einem Fachbereich betrauter Mitarbeiter, alle anderen
Ressortchefs (also Minister) und den Kanzler zu einem
Politikwechsel in seinem Sinne zwingen sollen? Da muß man
einfach zugeben daß sowas unrealistisch ist.

Das mag sein. WIll ich garnicht in Abrede stellen. Allerdings dann 6 Jahre später zu kommen sich einer Polemiktruppe anzuschliessen und am rechten Rand zu fischen geht einfach nicht.

Und im Übrigen kommt der Mann ja jetzt zurück und kämpft für
seine Überzeugung.

Nein, für sein Ego und für Macht.

Jetzt reden sie davon, dass sie auf jeden Fall
in die Opposition wollen und gehen werden.

Weil sie ja auch von niemandem als Koalitionspartner für die
Regierung gehandelt werden. Was sollen sie sonst machen wenn
nicht Opposition?

Im ICE stehen immer so kluge Sprüche wie „man muss das Unmögliche versuchen um das Mögliche zu erreichen“. Es ist viel leichter zu sagen das man in die Opposition geht und deswegen kein Regierungsprogramm sondern nur ein „alle-sind-schlecht“-Programm vorzulegen als das man von anfang sagt, was man wie und wodurch ändern will und wie man das bezahlt.

Aber wie sicher sind denn andere Konzepte erfolgversprechend?
Wird die Kunjunktur durch eine MwSt-Erhöhung sicher belebt?
Ehrlich gesagt: wir wissen es nicht und es gibt Experten, die
es bestreiten.

richtig. Wir wissen es nicht. (ich bin ja auch gegen eine MwSt-Erhöhung). Aber die anderen versuchen es zumindest.

Funktionieren die Konzepte der SPD, der FDP, ganz zu schweigen
von den Grünen?

Von der FDP kann ich es mir vorstellen. Allerdings werden die in diesem Land leider immer belächtet…

Natürlich kann man das Linkspartei-Programm kritisieren, aber
wenn man die anderen Konzepte sieht bauen die auch auf
Pfeilern, von denen man nur hofft aber nicht weiß daß sie die
spätere Brücke tragen können. Und die anderen PArteien sind
womöglich in der Regierungsverantwortung, die Linkspartei sehr
wahrscheinlich nicht. Wessen Konzept ist also unter dem Strich
gefährlicher?

Das der Linkspartei. Weil es polarisiert und ein Klima des Neides und des Klassenkampfes schafft.

Es geht ja auch nicht, wie fälschlicherweise immer unterstellt
wird, um Zwangsenteignungen oder Neid.
Es geht nur darum daß die Schwere zwischen arm und reich immer
krasser wird, ein immer kleinerer Zirkel immens vermögend
werdender Leute steht einer explodierenden Masse von
finanziell angespannten Leuten gegenüber. 1/3 der deutschen
Bevölkerung sind der Definition nach arm oder haben nur knapp
mehr als zum Leben notwendig ist.

Ich bin per Definition auch arm, allerdings geht es mir imho sehr gut. Die Definition kannst Du eigentlich in die Tonne treten. (Schau Dir die Erklärung von exc zur Armutsdefinition an)

Die Schere geht immer weiter auseinander, es gibt keine
ausgewogene Spannbreite mehr. Es soll niemandem sein
„Reichtum“ enteignet werden, aber man sollte schon so steuern
daß das gesellschaftliche Spektrum gewahrt bleibt.

Diese „Schere“ ist auch ein Blödsinn. Wenn die Armen 1 Mio hätten und die reichen 1 Mia währe die Schere auch weit auseinander aber jeder währe „reich“. Es kommt doch darauf an was jeder einzelne hat und nicht was der eine im vergleich zum anderen hat.

Aber es mangelt einfach an der Arbeit, und es bringt auch
nichts wenn man reguläre Jobs wegrationalisiert um die Arbeit
dann durch 1-EUR-Jobber machen zu lassen.

stimm ich Dir zu.

Klar, aber dann ist der hauptberufliche Gärtner von den
Stadtwerken seinen Job los. Das bringt ja auch nix.

richtig. Aber wenn die Spargelstecher in meiner Region händeringend Leute suchen und keiner sich meldet, bzw. nach einem Tag sich krank meldet und deswegen Menschen aus Polen kommen, die sich für das selbe Geld nicht zu schaden sind, da krankt es doch!

gruß
Raoul

Hallo Raoul,

  1. Warum muss ein Unternehmer ein soziales Gewissen haben? Ist

Muß er nicht, er muß Gewinn erwirtschaften, mehr nicht.
Die Wahlkampfreden von Münte und Gerhard mußt Du nicht ernst
nehmen. Für den sozialen Ausgleich ist die Politik
verantwortlich.

Könnte ich unterschreiben, wenn ich wüsste, was Du mit
„sozialem Augleich“ meinst.

*g* mit der Vorsicht liegtst Du eventuell nicht ganz falsch. Vertiefen wir das nicht, aber sieh’s mal so positiv wie möglich.
An WASG und PDS hänge ich mich jedenfalls nicht.

Ich denke, dass die Politik
ausschließlich für die Rahmenbedingungen da sein sollte
(Bildung, Infrastruktur, etc.) und für die Schaffung eines
Netzes, das die Schwächsten auffängt. Für alles andere sind
die Beteiligten selbst verantwortlich (also Betriebsrat und
Unternehmensführung oder, falls sie sich auf ihre originären
Aufgaben besinnen, Gewerkschaften und Unternehmensführung).

Na, fast. Daß das nicht funktioniert, sieht man, es würde mir schon gefallen, wenn der Staat da auf geeignete Weise ‚mitmischt‘.

Schimpfen tut niemandem weh.

Aber es schafft ein ungesundes Klima.

Ach was. (Näheres weiter unten.)

Wenn der Arzt sich
überlegt, ob er sich ein neues Auto kauft oder nicht, weil er
sonst dem Gerede der Stadt ausgesetzt wäre (wie in vielen
Kleinstädten der Fall „jaja der Herr Doktor kann sich mal
wieder ein neues Auto kaufen und unser einer krebst rum“),
dann hilft das niemandem.

Nö, ist ja auch nicht so.

Würde er sich mit stolz ein neues
Auto kaufen, währe auch den Facharbeitern bei VW, Mercedes
oder sonstwo gedient.

Ja.

Wer schimpft denn?

ich erinnere auch die Millionärssteuerdebatte in der SPD…

Genau! Münte und Gerhard! Das sind die Leute, die dem Doc das auto nicht gönnen? Die sind doch nicht ‚die SPD‘! Das Volk sind sie schon gar nicht.

Die, die etwas

ändern könnten, aber es nicht tun? Auch hoffen ist falsch. Den
Zustand herbeiführen, wenn man kann, ist besser.

Wie willst Du das Empfinden der GEsellschaft ändern?

Du unterstellst schon wieder, daß das Empfinden in der gesellschaft etwas mit Schröders neuerlichen Ergüssen zu tun hat. Das sehe ich absolut nicht so. Hast Du den Eindruck?

Und wenn man dafür alle
entlassten muss um die Kaufkraft zu senken gehört die Senkung
des Spitzensteuersatzes genauso dazu, wie die des
Eingangssteuersatzes.

Wieso? Hast Du dafür eine Begründung?

Ob ich 50 % meines Geldes dem Staat gebe oder nur 35 % und die
anderen 15 % ausgebe oder ob 15 % meines Geldes dem Staat gebe
oder nur 10 % ist schon ein Unterschied. Wenn ich das
eingesparte Geld ausgeben kann und damit die Binnennachfrage
ankurbel ist schon viel geholfen. Bis jetzt konnte mir noch
keiner Schlüssig erklären, warum dies nicht so sein soll.

Das ist doch einfach. Ich nehme mal als Beispiel die 50% und absichlich falsche Zahlen, dann wird es einfacher, :wink:
Du verdienst 10 000 Euro und zahlst nur 10%.
Dann wirst Du Dein gesamtes Geld für den Lebensunterhalt benötigen.
Du verdienst 50 000 Euro und zahlst 20%.
Das bedeutet ja nicht, daß Du 10 000 Euro Steuern bezahlst, Du zahlst weiterhin für die ersten 10 000 nur 10%, damit kannst Du genau so gut auskommen, wie der, der mehr nicht hat. Die nächsten 40 000 werden dann höher, in dem Beispiel mit 20% besteuert.
Du wirst nur noch einen Teil davon für den Lebensunterhalt brauchen, einen Teil für Luxus ausgeben und einen Teil sparen.

Du verdienst 500 000, zahlst 50% Steuern.
Wie oben werden die ersten 10 000 wieder mit 10% versteuert, die nächsten 40 000 nit 20%. Von dem Einkommen sparst Du ja schon.
Der Teil, der mit 50% besteuert wird, hat mit Kaufkraft schon nichts mehr zu tun, Du wirst das geld nicht ausgeben, es ist zu viel. Das ist Geld, das Du der Binnennachfrage entziehst.

  1. Neid hat noch niemandem geholfen.

Der wird ja auch nur von den Vertretern des liberalen Lagers
unterstellt, es klingt so schön negativ. Mit diesem
Totschlagargument kann man leicht Gegner verunglimpfen.

Ich habe gerade Semesterferien, komme also in den Genuß dem
„Unterschichtenfernsehen“ frönen zu können.

An meiner Fernbedienung ist so ein roter Knopf … Ich würde mir den Müll nicht antun. Wozu gibt es Computer?

Da ist schon viel
Neid gegen die „Großkopferten“ zu hören. Gut, auch wenn diese
Leute nicht repräsentativ sind, so wird der Neid zumindest
geschürt. Ich will garnicht sagen, dass die Menschen neidisch
sind, sondern, dass Neid von einigen Politikern absichtlich
geschürt wird. Schau Dir die Diskussionen um die Erbschafts-
oder Vermögenssteuer an. Wie oft musste man Sätze hören wie,
dass der 20 Jährige, der die Millionen erbt alles verjubelt
ohne zu zahlen. Mit billigsten Platitüden wird versucht ein
Klima aufzubauen, dass einfach nicht gut ist.

OK, ich glaube Dir das jetzt einfach so. Den Müll mag ich mir nicht antun, dafür ist mir die Zeit zu schade.

Was ist so schlimm daran,
wenn jemand 10.000.000 € verdient?

Das ist einfach. Wenn 10000 Leute, jeder 10 Millionen Euro
bekommen, sind das 100 Milliarden. Ein zehntel davon könnten
die auch nicht ausgeben und stell Dir vor, was eine um 90
Milliarden steigende Binnennachfrage bedeuten würde. Ich würde
vermuten: Vollbeschäftigung.

Das Geld zahlt doch aber nicht der Staat. Weder Du noch ich
zahlen dem Herrn Ackermann sein Geld,

Nein? Wer dann? Der druckt das doch nicht. Auf Umwegen ist das schon Geld, für das wir gearbeitet haben.

weswegen uns das doch
eigentlich egal sein könnte. Für Dich mag es keinen
Unterschied machen ob jemand 10 Mio oder 1Mio verdient, aber
dem Sozialhilfeempfänger ist es auch egal ob ein Facharbeiter
3000€ oder 2500€ verdient. Verstehst Du was ich meine? Der
Unterschied entsteht aus dem Blickpunkt von dem man es
betrachtet.

Natürlich macht das einen Unterschied.

Unser Problem ist aber, dass die Lohnnebenkosten
zu hoch sind, weswegen diese gesenkt werden müssen.

Sagt wer?

Zumindest Jeder Finanz- und Arbeitsexperte. Deswegen glaube
ich das ja…

Du meist die bezahlten Gutachten? Gib mir das geld dafür und ich bringe Dir Gutachten, die das Gegenteil sagen. Bei Bedarf sogar von den selben Experten, das ist nur eine Preisfrage.

Und wie möchtest Du die senken? Wie Frau Merkel?

Dir ist schon klar, daß die Wirkung der Mehrwertsteuererhöung
auf die Exporterlöse einen geringeren Einfluß hat, als der
Wechselkurs des Dollars?

Mehrwertsteuererhöhung halte ich im Moment auch für falsch. In
der Hinsicht bin ich eher auf der Seite der Grünen und frage
mich, warum unser Sozialsystem nur am Lohn angegliedert ist
und Mieten, Zinserträge und Dividenden nicht
sozialabgabenpflichtig sind.

Ich habe da neulich (von Grün?) die Forderung der Steuerfinanzierung gehört. Klingt für mich vernünftig.

Wenn dann
der AG-Anteil niedriger ist und der AN-Anteil etwas höher,
dafür aber 10 neue Arbeiter eingestellt werden ist jedem mehr
geholfen.

Woher nimmst Du die 10 neuen Arbeitsplätze?

War eine Zahl die ich in den Raum geworfen habe. Lass es für
100/1 oder 10/1, ich weiss es nicht.

Nein, es ging nicht um die Zahl. Die Maßnahme kostet Stellen statt welche zu bringen, darum ging’s.

Wenn der AN-Anteil höher ist, hat der AN weniger Geld um etwas
zu kaufen. Wenn weniger verkauft wird, werden weniger und
nicht mehr Arbeitskräfte benötigt. Die Maßnahme kostet
Arbeitsplätze, statt welche zu bringen.

Oben sagst Du noch, dass die Senkung der Steuersätze nichts
bringt, obwohl die Menschen mehr Geld in den Taschen hätten
und hier sagst Du jetzt es würde nichts bringen, weil die
Menschen weniger Geld in den Taschen hätten. Was denn jetzt?

Nein, nein. Ich habe gesagt, daß der Spitzensteuersatz da keine Einfluß hat. Dabei kommt es natürlich darauf an, wann der fällig wird. Ob Du für Geld, das Du ohnehin nicht ausgebenkannst, 10 oder 50% Steuern zahlst, hat auf den Binnenhandelsumsatz keine Auswirkung.

Du hast erwähnt, daß der AG Gewinn machen soll, sonst nichts.
AN darf er nur einstellen, wenn die benötigt werden. Die
Nachfrage zu senken muß danach zwangsläufig Arbeitsplätze
kosten.

Aber Du hälst es für richtig, dass der Malermeister sich
keinen Malermeister zum streichen seiner WOhnung leisten kann,
weil die Lohnnebenkosten so hoch sind?

Das ist eine Fehlinterpretation.
Ich habe gesagt, daß eine Einkommensverschlechterung der AN zu weniger Nachfrage führt, das zu mehr Arbeitslosen …
Die Arbeitslosen willst du ja auch nicht verhungern lassen.
Wenn jetzt also die Lohnnebenkosten gesenkt werden, indem die Kaufkraft geschwächt wird, wird gerade das dazu führen, daß der Malermeister sich keinen Nalermeister leisten kann.

Nichts gegen sinkende Lohnnebenkosten, aber nicht durch Einkommensverschlechterung der AN, das ist kontraproduktiv.

Nur mehr Nachfrage kann mehr Arbeitsplätze schaffen und das senkt auch die Lohnnebenkosten.

Gruß, Rainer

Hallo,

  1. Warum muss ein Unternehmer ein soziales Gewissen haben? Ist
    er nicht in erster Linie seiner Firma (evtl. seinen
    Aktionären) verpflichtet?

Muß er nicht, er muß Gewinn erwirtschaften, mehr nicht.

und wieviel Gewinn muß er erwirtschaften? Richtig: Genug, um das eingesetzte Kapital risikoadäquat zu verzinsen. Und warum muß das so sein? Richtig, weil er sonst das Geld risikolos auf einem Tagesgeldkonto deponieren könnte.

Was ist so schlimm daran,
wenn jemand 10.000.000 € verdient?

Das ist einfach. Wenn 10000 Leute, jeder 10 Millionen Euro
bekommen, sind das 100 Milliarden.

Sag mal, wie kommst Du denn auf die 10.000 Leute? Es gibt einen Ackermann (reicht auch). Und dann? Welche Angestellten verdienen denn noch solche Beträge?

Nicht vergessen: Unternehmer gelten nicht (siehe oben)

Ein zehntel davon könnten
die auch nicht ausgeben und stell Dir vor, was eine um 90
Milliarden steigende Binnennachfrage bedeuten würde. Ich würde
vermuten: Vollbeschäftigung.

Da liegst Du wohl ein bißchen daneben. Selbst wenn die Summe zusammenkommen würde (was nicht der Fall ist), bedeutet mehr Umsatz nicht gleich Neueinstellung. Derzeit liegt die Auslastung so niedrig, daß sich da locker 20% mehr Umsatz abwickeln lassen, bevor es flächendeckend zu Einstellungen kommt. Das ist ja auch genau unser Problem. 1,x % Wachstum pro Jahr bingen auf dem Arbeitsmarkt bestenfalls keine neuen Arbeitslosen.

Zum Rest vielleicht später mehr.

Gruß,
Christian

Hallo Christian,

  1. Warum muss ein Unternehmer ein soziales Gewissen haben? Ist
    er nicht in erster Linie seiner Firma (evtl. seinen
    Aktionären) verpflichtet?

Muß er nicht, er muß Gewinn erwirtschaften, mehr nicht.

und wieviel Gewinn muß er erwirtschaften? Richtig: Genug, um
das eingesetzte Kapital risikoadäquat zu verzinsen. Und warum
muß das so sein? Richtig, weil er sonst das Geld risikolos auf
einem Tagesgeldkonto deponieren könnte.

Ja, völlig einverstanden. Es geht nicht um das Verhalten von Unternehmen oder Unternehmern. Mehr wollte ich nicht ausdrücken.

Was ist so schlimm daran,
wenn jemand 10.000.000 € verdient?

Das ist einfach. Wenn 10000 Leute, jeder 10 Millionen Euro
bekommen, sind das 100 Milliarden.

Sag mal, wie kommst Du denn auf die 10.000 Leute? Es gibt
einen Ackermann (reicht auch). Und dann? Welche Angestellten
verdienen denn noch solche Beträge?

Nicht vergessen: Unternehmer gelten nicht (siehe oben)

*g* Auf die Zahl komme ich eigentlich gar nicht. Diese Übertreibung sollte nur zeigen, daß es nicht um einen Einzelfall geht. Woher sollte ich Zahlen haben?

Ein zehntel davon könnten
die auch nicht ausgeben und stell Dir vor, was eine um 90
Milliarden steigende Binnennachfrage bedeuten würde. Ich würde
vermuten: Vollbeschäftigung.

Da liegst Du wohl ein bißchen daneben. Selbst wenn die Summe
zusammenkommen würde (was nicht der Fall ist), bedeutet mehr
Umsatz nicht gleich Neueinstellung. Derzeit liegt die
Auslastung so niedrig, daß sich da locker 20% mehr Umsatz
abwickeln lassen, bevor es flächendeckend zu Einstellungen
kommt. Das ist ja auch genau unser Problem. 1,x % Wachstum pro
Jahr bingen auf dem Arbeitsmarkt bestenfalls keine neuen
Arbeitslosen.

hmmm, hast Du dann eine Lösung? Die merkelsche und schrödersche Lösung führt jedenfalls bergab und da wollen wir ja nicht hin.

Gruß, Rainer

Hallo Frank,

richtig!

es war mir einfach entfallen, welche immensen Vorteile „Links“ und der „Kommunismus“ für die Bevölkerung hat

Enteignung privaten Eigentums
staatliche Kontrolle aller Lebensbereiche
Schießbefehl
Umweltkatastrophische Industriepolitik a la Bitterfeld
High-Tec-Industrie a la Trabbi
1 Telefon auf rd. 1000 Einwohner
und die glücklichen Arbeiter hatten 21 Tage Urlaub und mussten regelmäßig nur 42 Stunden wöchentlich arbeiten

-> DAS muss das Paradies gewesen sein, deshalb ist es auch zu Grunde gegangen

aber Hauptsache „jeder hatte Arbeit“…

-> Vorwärts Oskar, zurück ins 19. Jahrhundert

Hi

*g* mit der Vorsicht liegtst Du eventuell nicht ganz falsch.
Vertiefen wir das nicht, aber sieh’s mal so positiv wie
möglich.
An WASG und PDS hänge ich mich jedenfalls nicht.

wenigstens etwas :wink:

Ich denke, dass die Politik
ausschließlich für die Rahmenbedingungen da sein sollte
(Bildung, Infrastruktur, etc.) und für die Schaffung eines
Netzes, das die Schwächsten auffängt. Für alles andere sind
die Beteiligten selbst verantwortlich (also Betriebsrat und
Unternehmensführung oder, falls sie sich auf ihre originären
Aufgaben besinnen, Gewerkschaften und Unternehmensführung).

Na, fast. Daß das nicht funktioniert, sieht man, es würde mir
schon gefallen, wenn der Staat da auf geeignete Weise
‚mitmischt‘.

Und dieses Einmischen halte ich für grundsätzlich falsch. Ich mach es auch nicht an der Regierung fest oder an der Fähigkeit der Person an der Spitze des Staates sondern ich kann es nicht mit meiner Philosophie des Staates vereinbaren. Prinzipiell ist jeder Mensch in allem frei. Wenn diese Freiheit die Freiheit andere tangiert ist die Gesellschaft (der Staat) gezwungen diese Überschneidung zu regeln, mehr auch nicht. Weiterhin gibt jeder einzelne einen Teil seiner Aufgabe an die Gesellschaft (den Staat) ab, zb Bildungsauftrag (schulen und unis), Grenzsicherung (militär), eigenschutz (polizei). Aber das wars auch schon. Jede Diskussion und jede Debatte muss jeder selber führen. EIn starker Staat bedeutet zwangsläufig eine unfreie schwache Gesellschaft.

Wenn der Arzt sich
überlegt, ob er sich ein neues Auto kauft oder nicht, weil er
sonst dem Gerede der Stadt ausgesetzt wäre (wie in vielen
Kleinstädten der Fall „jaja der Herr Doktor kann sich mal
wieder ein neues Auto kaufen und unser einer krebst rum“),
dann hilft das niemandem.

Nö, ist ja auch nicht so.

Naja dann zieh mal in eine Kleinstadt oder in ein Dorf…

ich erinnere auch die Millionärssteuerdebatte in der SPD…

Genau! Münte und Gerhard! Das sind die Leute, die dem Doc das
auto nicht gönnen? Die sind doch nicht ‚die SPD‘! Das Volk
sind sie schon gar nicht.

richtig. deswegen schrieb ich ja weiter unten, dass es Klima von diesen Leuten geschaffen wird.

Das ist doch einfach. Ich nehme mal als Beispiel die 50% und
absichlich falsche Zahlen, dann wird es einfacher, :wink:
Du verdienst 10 000 Euro und zahlst nur 10%.
Dann wirst Du Dein gesamtes Geld für den Lebensunterhalt
benötigen.
Du verdienst 50 000 Euro und zahlst 20%.
Das bedeutet ja nicht, daß Du 10 000 Euro Steuern bezahlst, Du
zahlst weiterhin für die ersten 10 000 nur 10%, damit kannst
Du genau so gut auskommen, wie der, der mehr nicht hat. Die
nächsten 40 000 werden dann höher, in dem Beispiel mit 20%
besteuert.
Du wirst nur noch einen Teil davon für den Lebensunterhalt
brauchen, einen Teil für Luxus ausgeben und einen Teil sparen.

Du verdienst 500 000, zahlst 50% Steuern.
Wie oben werden die ersten 10 000 wieder mit 10% versteuert,
die nächsten 40 000 nit 20%. Von dem Einkommen sparst Du ja
schon.
Der Teil, der mit 50% besteuert wird, hat mit Kaufkraft schon
nichts mehr zu tun, Du wirst das geld nicht ausgeben, es ist
zu viel. Das ist Geld, das Du der Binnennachfrage entziehst.

Nein. Dieses Geld wird entweder ausgegeben, für Luxus kann man sehr sehr viel Geld ausgeben, oder angelegt. Und jeder angelegte Cent kommt der Allgemeinheit entweder in der Kreditvergabe zugute oder weil sie in Aktien oder Anleihen angelegt sind und deswegen den Firmen zu gute kommen. Der Staat hingegen steckt es en gros in seinen aufgeblähten Verwaltungsapparat.

Ich habe gerade Semesterferien, komme also in den Genuß dem
„Unterschichtenfernsehen“ frönen zu können.

An meiner Fernbedienung ist so ein roter Knopf … Ich würde
mir den Müll nicht antun. Wozu gibt es Computer?

Glaub mir, oftmals unterscheidet sich das nicht wirklich.

OK, ich glaube Dir das jetzt einfach so. Den Müll mag ich mir
nicht antun, dafür ist mir die Zeit zu schade.

Aber man fühlt sich so gut! Wenn ich mir das anschaue weiss ich, dass auch wenn ich unter der Brücke schlafen muss ich mir immer noch besser vorkommen würde als die…

Das Geld zahlt doch aber nicht der Staat. Weder Du noch ich
zahlen dem Herrn Ackermann sein Geld,

Nein? Wer dann? Der druckt das doch nicht. Auf Umwegen ist das
schon Geld, für das wir gearbeitet haben.

Aber auf sehr sehr weiten Umwegen. Ich habe kein Konto bei der Deutschen Bank und auch keine Aktien oder so. Da ist meine Freundin mit ihrem Bafög schon sehr viel nähere an meiner „Arbeit“.

Zumindest Jeder Finanz- und Arbeitsexperte. Deswegen glaube
ich das ja…

Du meist die bezahlten Gutachten? Gib mir das geld dafür und
ich bringe Dir Gutachten, die das Gegenteil sagen. Bei Bedarf
sogar von den selben Experten, das ist nur eine Preisfrage.

Was ist denn Dein Königsweg?

Das ist eine Fehlinterpretation.
Ich habe gesagt, daß eine Einkommensverschlechterung der AN zu
weniger Nachfrage führt, das zu mehr Arbeitslosen …
Die Arbeitslosen willst du ja auch nicht verhungern lassen.
Wenn jetzt also die Lohnnebenkosten gesenkt werden, indem die
Kaufkraft geschwächt wird, wird gerade das dazu führen, daß
der Malermeister sich keinen Nalermeister leisten kann.

Nichts gegen sinkende Lohnnebenkosten, aber nicht durch
Einkommensverschlechterung der AN, das ist kontraproduktiv.

Ok, ich glaub es steht auch nirgendwo zur Debatte steht den AG-Anteil auf den AN umzuverteilen. Das habe ich einfach in den Raum geworfen. Letztendlich ist es aber so, dass die Lohnnebenkosten zu hoch sind. Und davon müssen wir weg.

Nur mehr Nachfrage kann mehr Arbeitsplätze schaffen und das
senkt auch die Lohnnebenkosten.

richtig. Aber solange die Nachfrage nicht da ist, stehen wir vor einem Dilemma. Das ist ein Teufelskreis und jeder will wo anders ansetzen. Wahrscheinlich hat sogar jeder ein bisschen recht.
gruß

…ich weiss wirklich nicht wie Du darauf kommst?

Es ist genung Arbeit da -> sie muss nur gemacht werden!

wenn ich mir meinen Garten anschau, dann ist da mehr als genug zu tun…aber ich werde mir die Arbeit bei diesen Löhnen die gefordert qerden nicht leisten können! SO einfach ist das!

wäre also die Ware „Arbeit“ genauso „Geiz ist geil“-mäßig in den letzten Jahren billiger geworden wie alles um uns herum, dann würde ich auch weitere Arbeitsplätze schaffen wollen, nur ich kann sie nicht bezahlen -> ergo sitzen die Menschen wegen zu hoher Löhne auf der Straße, von der ich sie gerne holen würde