Mädchen - eiskalt

Kinder & Familie Familie
#1

Hi Ihrs,

in meinem Bekanntenkreis gibt es ein neues Phänomen.

Leibliche und Stieffamilien mit Teenagertöchtern kommen in große Krisen.

Ein Elter schlägt sich auf die Seite der Mädchen, die mit beeindruckendem Anspruch Mitarbeit im Haushalt verweigern, nicht mehr zum Essen kommen, den Fernseher blockieren etc…

Verhalten soweit normal. Nur: Einem Elternteil tun sie herzlich leid, es verbündet sich, zieht gar mit ihnen aus.

Und die Mädchen sind so kalt dabei. Wenn einer der Erwachsenen nach dem Streit weint, machen sie nur den Fernseher lauter.

Sie erzählen falsche Dinge rum, zicken unerträglich - und machen sich damit den Weg zum PC und Hotel Mama frei!

Wie kommt es, dass die Paare (vier in meiner direkten Umgebung), dieser Dynamik anheimfallen?

Kennt jemand ähnliche Fälle?

Bei Jungsfamilien entdecke ich das nicht.

Tilli

#2

hä?
Hi!

Ein Elter

Kann man hier nicht „Vater“ oder „Mutter“ sagen?

schlägt sich auf die Seite der Mädchen, die mit
beeindruckendem Anspruch Mitarbeit im Haushalt verweigern,
nicht mehr zum Essen kommen, den Fernseher blockieren etc…

Verhalten soweit normal. Nur: Einem Elternteil

Dem von oben oder dem anderen?

tun sie
herzlich leid, es verbündet sich, zieht gar mit ihnen aus.

Und die Mädchen sind so kalt dabei. Wenn einer der Erwachsenen

Welcher? Der von oben oder der andere?

nach dem Streit weint, machen sie nur den Fernseher lauter.

Sie erzählen falsche Dinge rum, zicken unerträglich - und
machen sich damit den Weg zum PC und Hotel Mama frei!

Mama ist welcher Elternteil von oben? Der mit dem Mitleid? Der, der weint?

Wie kommt es, dass die Paare (vier in meiner direkten
Umgebung), dieser Dynamik anheimfallen?

Keine Ahnung, ich hab die Geschichte noch nicht mal richtig verstanden.

Kennt jemand ähnliche Fälle?

Bei Jungsfamilien entdecke ich das nicht.

Die experimentieren mit Drogen, ist auch nicht viel besser.

Gruß, Fo

#3

Hallo

Wie kommt es, dass die Paare (vier in meiner direkten Umgebung), dieser Dynamik anheimfallen?

Ich würde sagen, dass diese Eltern ihren Töchtern nicht gewachsen sind, ihnen keine Orientierung geben, und der Tochter anscheinend die Verantwortung für ihr Leben überantworten. Dazu würde auch die eiskalte Reaktion der Tochter passen, wenn die Eltern dann auch noch einen auf Opfer machen und anfangen zu heulen.

Kennt jemand ähnliche Fälle?

Nicht wirklich, höchstens ansatzweise.

Bei Jungsfamilien entdecke ich das nicht.

Jungs haben ja andere Methoden, sich durchzusetzen. Irgendwie ist es leichter, sich dagegen zu verteidigen.

Außerdem sind Jungs den Müttern gegenüber (wohlgemerkt in dem Alter, als junge Erwachsene) anscheinend meist wesentlich netter und nachsichtiger.

Viele Grüße

#4

Ha!

Hi!

Ein Elter

Kann man hier nicht „Vater“ oder „Mutter“ sagen?

Oder Stiefvater oder „gute Tante“ bei Lesben… Man könnte, aber es würde keinen Gewinn an Informationen bringen.

Und die Mädchen sind so kalt dabei. Wenn einer der Erwachsenen

Welcher? Der von oben oder der andere?

Sagen wir mal: Einer ist meist zu Hause (Mann, Frau, Tante… egal). Kümmert sich jahrelang und führt Regeln ein. Erst Teller in die Küche, Spülerdienst, Wäsche einsortieren etc.

Funzt alles gut, bis die Pubertät kommt. Die Mädels machen nichts mehr. Und der Hauselter (Mann, Frau, Tante… egal) kann sich auf einmal schlecher durchsetzen UND bekommt Gegenwind vom externen Elter (Mann, Frau, Tante… egal). „Das kann man doch wirklich später machen.“

UND das externe Elter (Mann, Frau, Tante… egal) setzt sich demonstrativ mit den Mädels vor den Fernseher und läßt den Hauselter (Mann, Frau, Tante… egal) am unabgedeckten Tisch sitzen.

Nota bene: Nicht in einem Fall, sondern offenbar in vielen Familien.

nach dem Streit weint, machen sie nur den Fernseher lauter.

Sie erzählen falsche Dinge rum, zicken unerträglich - und
machen sich damit den Weg zum PC und Hotel Mama frei!

Mama ist welcher Elternteil von oben? Der mit dem Mitleid?
Der, der weint?

Hotel Mann, Frau, Tante… egal. Die Mädels verhalten sich so, unanhängig davon, ob der Hausmensch ein Mann, eine Frau oder ein Stiefelter ist.

Insofern denke ich, dass es nicht an Mann/Frau liegt, sondern an einer besonderen Weise, wie heute Mädels die Hosen anhaben.

Keine Ahnung, ich hab die Geschichte noch nicht mal richtig
verstanden.

Jetzt besser?

Kennt jemand ähnliche Fälle?

Bei Jungsfamilien entdecke ich das nicht.

Die experimentieren mit Drogen, ist auch nicht viel besser.

Nein, nicht die, die ich kenne. Die hocken am PC, aber das machen die Mädels ohnehin auch.

Tilli

#5

Das passiert (meistens mit Mädchen) dann, wenn Eltern sich nicht von Beginn der Elternschaft an, einig sind. Mädchen bekommen das spätestens ab der Vorpubertät sofort mit und nutzen das „eiskalt“ aus.
Hinzu kommt, dass oftmals Töchter und Mütter sich in der Pubertät besonders streng beäugen. Wobei Töchter dann meist versuchen, den Vater auf ihre Seite zu ziehen, da können sie dann auch zuckersüß sein.
Jungen sind da wohl eher anders gestrickt und nicht so anfällig.

Gruß Inge

#6

Hallo Tilli,

mit Mädchen habe ich keine Erfahrung (war nur selber eins), auch generell nicht mit Stiefkindern, aber Jungen, sogar eigene, haben auch ihre Eigenheiten :wink:

M. E. läßt sich einiges überwinden, indem man jederzeit 100%ige Wertschätzung der Person signalisiert - völlig unabhängig von allem Tun und Lassen in jedweder Hinsicht.

Auch wenn wir nicht immer einer Meinung sind, ist der Umgang miteinander meistens sehr harmonisch, wenn man die zutagetretenden „Schleifpunkte“ mit ein wenig Humor in ein liebevolles Licht rückt.

Als „Älter“ muss man insoweit erstmal ein „gutes Beispiel“ geben. Das muss sich etablieren, daher kann man das nicht in ein paar Wochen ablesen. Das ist ein Prozess über Monate/Jahre - für beide Seiten. Es ist aber auch ein Geschenk für beide Seiten :smile:

LG
sine

#7

Hallo

…Und der Hauselter (Mann, Frau, Tante… egal) kann sich auf einmal schlecher durchsetzen UND bekommt Gegenwind vom externen Elter (Mann, Frau, Tante… egal). „Das kann man doch wirklich später machen.“

UND das externe Elter (Mann, Frau, Tante… egal) setzt sich demonstrativ mit den Mädels vor den Fernseher und läßt den Hauselter (Mann, Frau, Tante… egal) am unabgedeckten Tisch sitzen.

Nota bene: Nicht in einem Fall, sondern offenbar in vielen Familien.

Da finde ich aber eher das Verhalten deiner externen Eltern auffällig als das Verhalten der dazugehörenden Mädels.

Wenn da ein Elter dem anderen so offensichtlich Missachtung zeigt, dann solidarisieren sich Mädels sehr gerne mit dem anderen, den so wie der missachtete Teil der Familie möchte man nicht sein und man möchte nicht so werden, und würde sich wünschen, dieser missachtete Teil würde sich eine solche Behandlung (auf souveräne Weise!) nicht gefallen lassen; zumals dieser Teil der Familie meist ja doch der erwachsene weibliche Teil und somit das natürliche Vorbild der Tochter ist.

Dem Sohn in der Familie fällt es erheblich leichter, unter solchen Umständen nett zu seiner Mutter zu sein, weil er sich nicht mit ihr identifizieren muss. -

Wenn die Geschlechterrollen anders verteilt sind, habe ich im Moment keine vulgärwissenschaftliche psychologische Erklärung dafür.

Viele Grüße

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#8

Als „Älter“ muss man insoweit erstmal ein „gutes Beispiel“
geben. Das muss sich etablieren, daher kann man das nicht in
ein paar Wochen ablesen. Das ist ein Prozess über Monate/Jahre

  • für beide Seiten. Es ist aber auch ein Geschenk für beide
    Seiten :smile:

Das ist klar, aber dies wird eben von den parteiischen Eltern einfach (?) ignoriert…

Sie schlagen sich auf die Seite der Mädchen, meiern ihren Partner an und machen alles, damit die jungen Damen nicht zetern…

Warum nur?

Wärme gibt doch der Partner, im Idealfall?

#9

Die Quittung

Wenn die Geschlechterrollen anders verteilt sind, habe ich im
Moment keine vulgärwissenschaftliche psychologische Erklärung
dafür.

Meine These ist: WIr haben die Kleinen von Anfang an darin bestärkt, wie toll und stark sie sind - besonders die Mädchen wurden gefördert.

Das ist die Quittung.

Weicheier die Eltern, Arrogante Ziegen die Mädels.

Tilli

#10

Wobei Töchter dann meist
versuchen, den Vater auf ihre Seite zu ziehen, da können sie
dann auch zuckersüß sein.

Das ist in meinem Fall so. Ich könnte kotzen und er ist weich wie Butter.

#11

Hi Ihrs,

in meinem Bekanntenkreis gibt es ein neues Phänomen.

Hallo Tilli,

ich möchte nur zu einem Punkt etwas sagen:

Und die Mädchen sind so kalt dabei. Wenn einer der Erwachsenen
nach dem Streit weint, machen sie nur den Fernseher lauter.

das bedeutet meiner Erfahrung nach nicht, dass die Mädchen eiskalt oder emotional unberührt sind - ganz im Gegenteil, es ist ein Akt des Selbstschutzes.

Wenn es außen turbulent wird, errichtet man eine Mauer um sich herum, damit die anderen wenigstens nicht noch etwas von den inneren Turbulenzen mitbekommen. Und wenn die Eltern so sehr mit ihren eigenen überschlagenden Emotionen beschäftigt sind, dass von ihnen keine Hilfe zu erwarten ist, gehen Mädchen eben in die innere Emigration - Jungs dagegen greifen da eher zu Alkohol, Drogen oder irgendwelchen Illegalitäten.

Ich habe mir das mit dem Fernseher zur großen Empörung meiner Tante "geleiste"t, als sie mit meiner Mutter aus dem Krankenhaus zurückgekommen ist und mir kundgetan hat, dass meine Oma - bei der ich die ersten zehn Jahre meines Lebens aufgewachsen bin und die ich während ihrer letzten Lebensmonate nicht mehr besuchen durfte, weil meine Tante meinte, das wäre zu anstrengend für meine Oma - gestorben ist.

Grüße

Billi

#12

Hallo,

Wie kommt es, dass die Paare (vier in meiner direkten
Umgebung), dieser Dynamik anheimfallen?

Kennt jemand ähnliche Fälle?

Vielleicht hilft Dir dieses Modell weiter:
http://de.wikipedia.org/wiki/Dramadreieck

Gruß
Jörg Zabel

#13

Hallo,

Wie kommt es, dass die Paare (vier in meiner direkten
Umgebung), dieser Dynamik anheimfallen?

Kennt jemand ähnliche Fälle?

Vielleicht hilft Dir dieses Modell weiter:
http://de.wikipedia.org/wiki/Dramadreieck

Cool…

#14

Hi Ihrs,

in meinem Bekanntenkreis gibt es ein neues Phänomen.

Hallo Tilli,

ich möchte nur zu einem Punkt etwas sagen:

Und die Mädchen sind so kalt dabei. Wenn einer der Erwachsenen
nach dem Streit weint, machen sie nur den Fernseher lauter.

das bedeutet meiner Erfahrung nach nicht, dass die Mädchen
eiskalt oder emotional unberührt sind - ganz im Gegenteil, es
ist ein Akt des Selbstschutzes.

Ich dachte mir, dass das kommt. Und ich denke auch, früher war es so. Ich denke, hier ist es nicht so. Die haben ja auch alle keine Partner, obwohl sie schon 16 sind.
Sie sind viel zu ego dazu und sagen das auch.

Hoffentlich irre ich mich und in 5 Jahren sind es alles weiche, emotionale Frauen geworden.

Aber - warum sollten sie?

Tilli

#15

Die haben ja auch alle
keine Partner, obwohl sie schon 16 sind.
Sie sind viel zu ego dazu und sagen das auch.

Auch das ist imho kein Zeichen für emotionale Kälte, sondern eher dafür, das sie etwas zu viel an Partnerschaftskonflikten ihrer Eltern mit- und abbekommen haben.

Billi

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#16

oh ja, Männer sind da ja so arglos (: Wir hatten das auch eine ganze Zeit lang. Habe meinen Mann öfter beiseite genommen und wir hatten manchmal ganz schön Stress deswegen! Heute ist das Gott sei Dank nicht mehr so extrem und er steht da auch mehr hinter mir. Allerdings würde ich mir noch heute öfter wünschen, die beiden würden mehr mit anpacken… aber das haben wir nun mal selbst in der Erziehung verkackt.
Naja, zum Glück sind die beiden ansonsten ganz gelungen… (:

*da sie 18 und 22 sind, ist ein Auszug auch absehbar :wink:

Gruß Inge

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#17

Ich dachte mir, dass das kommt. Und ich denke auch, früher war
es so. Ich denke, hier ist es nicht so. Die haben ja auch alle
keine Partner, obwohl sie schon 16 sind.
Sie sind viel zu ego dazu und sagen das auch.

Willst du mir jetzt auch noch erzählen, dass die immer noch nicht schwanger sind, und womöglich auch noch in die Schule gehen?

Nee, so kann das mit den deutschen Renten ja nichts werden…
lg
Kate
(scnr)

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#18

Die haben ja auch alle
keine Partner, obwohl sie schon 16 sind.
Sie sind viel zu ego dazu und sagen das auch.

Auch das ist imho kein Zeichen für emotionale Kälte, sondern
eher dafür, das sie etwas zu viel an Partnerschaftskonflikten
ihrer Eltern mit- und abbekommen haben.

Und was bedeutet das auf uns bezogen, die wir uns fortgepflanzt haben?

Mal ehrlich, du glaubst, die Macht der Hormone läßt sich im Alter von 16 kognitiv dadurch ausbremsen, dass Konflikte mit angesehen wurden?

Denkt die Jugend nicht immer, sie kann alles besser als die Alten?

Warum sollte das bei denen heute anders sein?

Ich finde dein Argument nicht logisch. Ich denke, das Belohnungszentrum wird durch endlose Chat- und Fernsehabende derart überstimuliert, dass ein echter Mensch eher stört.

Tilli

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#19

Mit 22 ziehen die erst aus?

#20

Perverses Dreieck
Vielen Dank nochmal, die Frage ist eigentlich beantwortet:

"Ein Elternteil verbündet sich mit dem Kind gegen den anderen Elternteil
Auch: „Perverses Dreieck“. Zwei Angehörige unterschiedlicher Generationen verbünden sich gegen einen Dritten. Beispielsweise die Frau und deren Mutter gegen den Mann der Frau.

Starre Triade, Perverses Dreieck und Triangulation haben ähnliche Inhalte."

http://de.wikipedia.org/wiki/Triade_%28Familienthera…