Männerdomäne

Liebe Philosophen !

Auch auf die Gefahr hin, dass dieses „männerüberlastige“ Brett mit sardonischem Lächeln chauvisprüchereißenderweise über mich herfällt, so habe ich dennoch die Chuzpe hier meine
Fra… nein Klage zu stellen:

es ist mir klar, dass im Altertum Philosophie eine reine Männerdomäne
war. Aber dass das immer noch so zu sein scheint (und das kann man unteranderem sehen, wenn man sich dieses Brett anschaut),

das b e f r e m d e t mich doch sehr !!!

W o s i n d d i e M ä d e l s ???

(kopfeingezogen) Merkur

Ja, liebe Merkur,
das müssen jetzt die Mädels beantworten!
Gruss, Branden

Hallo Branden,

wie soll das gehen,
wenn sie´s nicht sehen?

Ich hab nach Ursachen gefragt,
wollt sehn, was dieses Brett hier sagt!

Und frag ich das im „Femi - Brett“,
dann freun sich alle " oh wie nett!"

Gruss Merkur

Hallo Merkur
Dein Gedicht ist nett
Doch meine Antwort macht
den Kohl nicht fett

Versuch einer Antwort: Ich bin ja im Philosophie-Brett auch schon kritisiert worden im Zuammenhang mit dem Begriff „Abstraktion“. Das Abstrakte liegt mir nicht so sehr, vielleicht bin ich da „weiblicher“ als die meisten Männer, weil ich eher unter dem Stichwort „Intuition“ und „emotionale statt digitale Intelligenz“ abzuheften bin.
Die Philosophie scheint(!) ja aber eine zum Teil recht abstrakte Sache zu sein. Zwar nicht MEINE Art zu philosophieren, aber da hat ja in dem großen Kessel Philosophie jeder genug Möglichkeiten, seine Lehrer und Inspirationen zu finden. Meine sind mehr bei den Greifbareren, den (Allzu-)Menschlichen wie Nietzsche, Freud, Marcuse (mit Einschränkung auch Sartre, Camus, Russell, Wittgenstein). Aber ich lasse mich auch gerne von Leuten, die nicht als Philosophen gelten, inspirieren, z.B. Heinrich Heine, da hab ich mal so ein schönes Buch gelesen, hieß in etwa „TZur Geschichte der Religion und Philosophie in Deutschland“.

Es grüßt Dich Branden, der ich auch gern zum Berlin-Mitgliedertreffen am 12.3. sehen würde.

Aber hallo…
*Tür aufreisst*
*mit Verspätung reinschlittert*
Melde mich gehorsamst zur Personalaufnahme!

Hallo Merkur,

hier meine ganz philosophisch-weibliche Antwort :wink:

Auch auf die Gefahr hin, dass dieses „männerüberlastige“ Brett
mit sardonischem Lächeln chauvisprüchereißenderweise über mich
herfällt

Nein, Chauvi-sprüche oder sardonisches Lächeln habe ich hier noch nicht erlebt. Herfallen eigentlich auch nicht, ausser in der Abteilung „Schalten Sie wieder ein, wenn Frank versucht Thomas Miller dialektisch eine runterzuhauen oder wenn Thomas Miller Frank Metaphysik einflösst“, aber das dient hier für mich mehr der Schulung meiner Konfliktrhetorik und der Diskursanalyse oder gar der Unterhaltung.

es ist mir klar, dass im Altertum Philosophie eine reine
Männerdomäne
war. Aber dass das immer noch so zu sein scheint (und das kann
man unteranderem sehen, wenn man sich dieses Brett anschaut),

das b e f r e m d e t mich doch sehr !!!

Schauen wir uns das doch etwas genauer an:
Im Studium ist das Quatsch, bis zum Lizentiat (dem Maigster für BRD) sind in einem Seminar mit 15 Nasen mindestens 10 davon weiblichen Geschlechts. Nach dem Lizentiat ist es vielleicht 50-50 (eher weniger, aber es ist besser geworden). Auf Habil Ebene ist Schluss, da finden sich noch auch 25 Männer eine Frau.

H i e r ist die Verteilung der Diskussionsteilnehmer tatsächlich ein wenig schief. Aber , was die Profi-Philosophen (also jene, die Philo studiert haben und auch noch in dem Bereich arbeiten) angeht, habe ich hier bis jetzt genau vier gezählt (oder drei?), davon eine Frau… Also ist das Verhältnis doch nicht ganz so übel wie es scheint, oder?

Was nun Deine Befremdung angeht, ist es vielleicht interessant zu wissen, dass mich das nicht im mindesten befremdet. Keine Ahnung wieso. Vielleicht, weil Philosophie nur in gewissen Teilgebieten etwas mit dem Geschlecht des Denkers zu tun hat. In der Philosophie geht es in erster Linie um den Menschen (also in meinen Fachgebieten) in seiner Lebenssituation, da stellt sich die Geschlechterfrage erst sehr viel später.
Für mich gilt das gleiche wie für die Rassenfrage: wer das Geschlecht (die Rasse) noch sieht, bevor er den Menschen bemerkt, hat ein Problem…

W o s i n d d i e M ä d e l s ???

Bin doch da!

(kopfeingezogen) Merkur

Nichts da, darfst wieder rauskommen :wink:))

Grüsse
Y.-

es ist mir klar, dass im Altertum Philosophie eine reine
Männerdomäne
war. Aber dass das immer noch so zu sein scheint (und das kann
man unteranderem sehen, wenn man sich dieses Brett anschaut),
das b e f r e m d e t mich doch sehr !!!
W o s i n d d i e M ä d e l s ???

Hallo Merkur,

Du wirst es schon geahnt haben, aber alle agonalen
und gefährlichen Spiele auf dieser Welt sind nun
einmal „Spiele der Männer“. Dazu geschaffen, den
Anderen die eigene Kraft zu beweisen. Die Oberhand
zu behalten. Wieviel Ehrgeiz, wieviel Schweiss,
wieviel Tapferkeit, wieviel Bitterkeit steckt in
einem „philosophischen System“.

Damit ist eben nicht über die ‚philosophischen und
philologischen Arbeiter‘ geurteilt, deren Profession
letztlich nur aus dem Hineinspringen in eine
vorgegebene Identifikationsmöglichkeit (häufig
mit einer Versicherung bei Arbeitslosigkeit), resultiert.

Die Frage könnte also schärfer gestellt werden:
„Sind heute Philosophen noch möglich?
Woran erkennt man sie. Wie können sie entstehen?“

Euer CMБ

Simpatico! o.w.T.
!

Moin,

H i e r ist die Verteilung der Diskussionsteilnehmer
tatsächlich ein wenig schief. Aber , was die
Profi-Philosophen (also jene, die Philo studiert haben und
auch noch in dem Bereich arbeiten) angeht, habe ich hier bis
jetzt genau vier gezählt (oder drei?), davon eine
Frau… Also ist das Verhältnis doch nicht ganz so übel wie es
scheint, oder?

Du sagst es. Das meiste, das von den anderen Teilnehmern kommt, erscheint mir häufig als mehr oder weniger Gequatsche (small talk). Vielleicht brabbeln Frauen einfach lieber über anderes, als über philosophische Themen :wink:.

Gruß
Marion

Hallo Semjon
Du wirst es schon geahnt haben, aber alle agonalen
und gefährlichen Spiele auf dieser Welt sind nun
einmal „Spiele der Männer“. Dazu geschaffen, den
Anderen die eigene Kraft zu beweisen. Die Oberhand
zu behalten. Wieviel Ehrgeiz, wieviel Schweiss,
wieviel Tapferkeit, wieviel Bitterkeit steckt in
einem „philosophischen System“.

Da klingt ja der jahrhundertealte Chauvi durch - trotz aller eleganten hetorischen Verästelung. Diese Form von Männer-Identität bzw. -Identifikation mag ich nicht teilen.
Gruss, Branden

Du wirst es schon geahnt haben, aber alle agonalen
und gefährlichen Spiele auf dieser Welt sind nun
einmal „Spiele der Männer“. Dazu geschaffen, den
Anderen die eigene Kraft zu beweisen.

Da klingt ja der jahrhundertealte Chauvi durch - trotz
aller eleganten hetorischen Verästelung. Diese Form von
Männer-Identität bzw. -Identifikation mag ich nicht teilen.

Hallo Branden. Zwischen Identität und Identifikation
mache ich einen riesigen Unterschied.

Weiterhin frage ich mich, inwieweit Du in der
Lage und auch bereit bist, Deine „Bauchwahrheiten“
einmal „schonungslos“ und kritisch zu hinterfragen :wink:

Euer CMБ

Hi Yseult,

Im Studium ist das Quatsch, bis zum Lizentiat (dem Maigster für BRD) sind in einem Seminar mit 15 Nasen mindestens 10 davon weiblichen Geschlechts.

kleine Ergänzung: Zu meiner Zeit :wink: war der Anteil weiblicher Seminarteilnehmer in der Analytischen Philosophie gering, während es sich in den Seminaren zur Praktischen Philosophie just umgekehrt verhielt. Bei Kant & Konsorten war’s dann wieder ausgewogener.

Viele Grüße
Diana

scheint nur so
Hi Merkur,

das kommt dir bestimmt nur so vor.

Ich bin eigentlich öfter hier, les aber nur mit.
Brauch dieses Brett, um
a) mir ein Bild über manche w-w-w-ler zu machen
b) überlass ich dieses Brett lieber (m)einem Süßen als Spielplatz

*duck*

Schmunzelnde Grüße

Daggi

Weiterhin frage ich mich, inwieweit Du in der
Lage und auch bereit bist, Deine „Bauchwahrheiten“
einmal „schonungslos“ und kritisch zu hinterfragen :wink:

Mach Dir keine Sorgen, Genosse Zarewitsch :wink:
glücklicherweise bin ich beides: in der Lage und bereit.
Und beides schon seit einigen Jahrzehnten.
Ich mag nämlich an Frauen -und das wird Dich erstaunen (selbst wenn Du es leugnen solltest)- nicht nur Erotik, sondern auch Intellekt und Humor.
Gruss, Branden

überlass ich dieses Brett lieber (m)einem Süßen als
Spielplatz

Hallo Dagmar
Jetzt bin ich a bissel neugierig: Wer ist es denn von den lieben Mithäftlingen hier im Brett?
Gruss, Branden

Hi !

Laut Branden denken Männer abstrakt. Da die Philosophen alle Männer waren, ist somit die Philosophie natürlich abstrakt und kommt weiblichem Denken hiermit nicht entgegen.

Da wird es doch Zeit die weibliche Philosophie zu bringen!
(Oder tun wir das bereits seit Jahrhunderten im Untergrund, im Hintergrund, im Hinterhalt, im Alltag, im Haushalt, in der Kindererziehung, in der Liebe ???)

(Kopfwiederhochtrag)

Merkur

Hi !

Hai,

Da wird es doch Zeit die weibliche Philosophie zu bringen!

Gibts schon: http://www.wer-weiss-was.de/cgi-bin/forum/showarchiv…

Gruß
Frank :smile:

Hallo Semjon Michailowitsch ?,

es ist mir klar, dass im Altertum Philosophie eine reine
Männerdomäne war.

W o s i n d d i e M ä d e l s ???

Die Frage könnte also schärfer gestellt werden:
"Sind heute Philosophen noch möglich?
Woran erkennt man sie…

Vorlesungsverzeichnisse und das Dictionary of Living Philosophers
geben Auskunft: es gibt heute zigtausende von
Philosophen Leuten, die mit „Philosophie“ ihren
Lebensunterhalt verdienen, u.a. auch damit, dass sie, getreu der
Devise „publish or perish“, massenhaft „philosophische“ Literatur
produzieren…

Ich sehe: Du meinst, das seien keine Philosophen; es gäbe
heute gar keine mehr.
Darum fragst Du:

Wie können sie entstehen?

Hmm. Schwere Frage. Selber versuchen, einer zu werden !? :wink:
Versuch macht kluch. :wink:

Du bist nicht zufällig ein Nachfahre von Michail Aleksandrowitsch
? ? Ich bin kein Anhänger von dem, aber in unserer Zeit
philosophischer Ödnis wäre ein Temperament wie er nicht schlecht.

Nescio

Bravo Yseult!!

So lass uns dieses mürrische, abstrakte Philosophenbrett mit weiblichem
Philosphentum veredeln !!!

Schwesterliche Amazonengrüsse

Merkur

Hallo Branden

Weiterhin frage ich mich, inwieweit Du in der
Lage und auch bereit bist, Deine „Bauchwahrheiten“
einmal „schonungslos“ und kritisch zu hinterfragen :wink:

Mach Dir keine Sorgen, Genosse Zarewitsch :wink:
glücklicherweise bin ich beides: in der Lage und bereit.
Und beides schon seit einigen Jahrzehnten.

Dafür beneide ich Dich. Ich armer Hund ringe mir
das jeden verd. Tag neu ab. Und es gelingt mir
nicht einmal an jeden Tag.

Ich mag nämlich an Frauen -und das wird Dich erstaunen
(selbst wenn Du es leugnen solltest)- nicht nur Erotik,
sondern auch Intellekt und Humor.

Hier im Forum möchte ich nur das Werk, also das
geschriebene Wort sehen; und vielleicht noch die
Oberfläche des Menschen, der es sagt. Aber nicht mehr.

Wenn ich mich mit „Frauen“ beschäftigen möchte, dann
schreibe ich in „Plauderei“ oder „Lust&Liebe“.

Euer CMБ

Die Frage könnte also schärfer gestellt werden:
"Sind heute Philosophen noch möglich?
Woran erkennt man sie…

Dictionary of Living Philosophers
geben Auskunft: es gibt heute zigtausende von
Philosophen Leuten, die mit
„Philosophie“ ihren Lebensunterhalt verdienen,
Ich sehe: Du meinst, das seien keine Philosophen; es
gäbe heute gar keine mehr.

Ich denke schon, dass es noch sowas gibt. Die Frage wäre,
ob ein „Philosoph“ den „Philosophenberuf ergreifen“ würde.

Anders gefragt. Welchen „Wert“ hat die Arbeit der
Philosophen heute für die „Nichtphilosophen“.

Du bist nicht zufällig ein Nachfahre von Michail
Aleksandrowitsch

Von Herrn B.? Nein, wie kommst Du denn darauf :wink:

Ich bin kein Anhänger von dem, aber in unserer Zeit
philosophischer Ödnis wäre ein Temperament wie er nicht
schlecht.

Dass wir in „philosophischer Ödnis“ leben, glaube ich
nicht mal. Hehe, es kann ja sogar vorkommen, dass einer
den „Philosophenberuf ergreift“ und trotzdem noch zum
Philosophen werden kann … :smile:

Euer CMБ