Mäusegift 'Muscitan' - Hund gefressen

Hallo!

Mein Hund hat heute Mäusegift gefressen - es waren rosa eingefärbte Getreidekörner, direkt um die Mauslöcher rum ausgestreut.
Ich bin sofort zum Tierarzt gefahren, der hat ihm eine Vit. K Spritze für die Blutgerinnung gegeben.
Nun bin ich aber etwas skeptisch, da ich im Internet gelesen habe, dass es verschiedene Gifte für Feldmäuse und Ratten gibt und nicht bei allen der Wirkstoff Hauptgrundlage ist, der die Blutgerinnung hemmt.
Wenn das nun aber so ein anderes Gift gewesen ist, wäre die Behandlung ja falsch, also habe ich bei dem Bauern angerufen, der das Gift ausgestreut hat (ich wusste wem das Feld gehört) und habe ihn nach dem Namen gefragt. Er sagte, das Mittel heißt „Muscitan“ - leider finde ich im Internet aber keinerlei Informationen darüber.

Kennt dieses Mittel irgendwer und weiß vielleicht, welchen Wirkstoff es enthält?

Bitte dringend!!

Danke!

Sandra

Umgehend nochmal anrufen. Du brauchst den Wirkstoff darin!!!
Damit kannst du entspr. Gegenmittel einsetzen

Gruß Steffen

‚MusciDan‘
Ok, er hatte falsch buchstabiert, das Mittel heißt „Muscidan“ und enthält den Wirkstoff „Chlorphacinon“, ein Blutgerinnungsmittel.

Das beruhigt mich schon mal. Aber was mir noch etwas unklar ist - mein TA hat so getan, als wäre die Sache mit dieser Gabe von Vit. K getan, sofern nicht noch Blutungen auftreten.
Ich kann mir das aber nicht so recht vorstellen, gerade doch die Wirkung von Vit. K nur eine Stunde anhält, oder?
Muss die Blutgerinnung nicht eventuell noch weiter überwacht werden, damit man ggf. noch Vit. K nachspritzen kann BEVOR Blutungen auftreten?
Ich werde morgen bei meiner Haustierärztin anrufen - bei diesem TA war ich ja nur weil es ein Notfall war und ich 20 Autominuten von meinem Wohnort entfernt war. Aber es würde mich doch schon interessieren, wie da die übliche Vorgehensweise ist - ich will ja auch verhindern, dass ihm Langzeitschäden bleiben!!

Sandra

wenn der bauer gift gegen feldmäuse ausgelegt hatte,dann sind sicherlich nur wenige körner ums mauseloch herum liegen geblieben und der hund hat auch nur wenige aufgenommen–das zur beruhigung.

Hallo Sandra,

Ok, er hatte falsch buchstabiert, das Mittel heißt „Muscidan“
und enthält den Wirkstoff „Chlorphacinon“, ein
Blutgerinnungsmittel.

Muscidan enthält 75 mg Chlorphacinon/kg. Die LD50 beim Hund beträgt 50 - 100 mg/kg.
Dein Hund müsste vom Muscidan in etwa die Menge seines eigenen Körpergewichts fressen, um mit einer Wahrscheinlichkeit von 50% daran zu sterben.

Gruß

Johnny

Quellen:
http://www.vetpharm.uzh.ch/reloader.htm?http://www.v…
http://www.kwizda-agro.at/index.asp?subject=products…

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Guten Morgen,
wenn ein Tier etwas giftiges frisst, egal was ( ich habe schon wegen Spültabs und einer aufgebissenen Batterie dort Hilfe in Anspruch genommen ) kann man jede Giftzentrale in Deutschland anrufen, wie bei Menschen auch. Mir hat man in beiden Fällen sofort geholfen und es waren alles sehr nette Ärzte?( Menschen) … mit sehr viel Verständnis dort am Telefon.
http://www.dorotheen.de/internet-apotheken/gift.htm
Grüße
Margit

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Leider war dem nicht so. Ich schätze, er dürfte die Körner erst gestern ausgestreut haben, denn das Gift war auf eine Länge von ca. 20 m alle 40 bis 50 cm direkt um die Mäuselöcher rum ausgestreut. Direkt den Weg entlang. Und da waren auch noch sehr viel Körner, ich würd mal sagen so ein Häufchen mit einem Durchmesser von knapp 10 cm.
Ich habe es leider zu spät gesehen, da hatte er schon seine Schnauze dran. Viel hat er sicher nicht aufgenommen, hab ihn ja sofort unterbrochen.

Sandra

Muscidan enthält 75 mg Chlorphacinon/kg. Die LD50 beim Hund
beträgt 50 - 100 mg/kg.
Dein Hund müsste vom Muscidan in etwa die Menge seines eigenen
Körpergewichts fressen, um mit einer Wahrscheinlichkeit von
50% daran zu sterben.

Danke für diese Info! Das beruhigt mich schon ein wenig.
Aber wenn er nur eine geringe Menge aufgenommen hat - könnte es trotz sofortiger Gabe von Vit. K noch zu Blutungen kommen?
Und haben wir Langzeitschäden zu erwarten - wie etwa an den Nieren?

Sandra

Hallo Margit!

Ich habe gestern auch bei der Vergiftungszentrale angerufen, nachdem ich den Bauern kein zweites Mal erwischt hatte. Die wusste dann das Mittel und hat mir auch sehr lieb weitergeholfen.
Sie konnte mir jedoch auch nicht sagen, ob es mit einer einmaligen Gabe von Vit. K „gegessen“ ist…

Ich werde heute sofort eine andere Tierärztin anrufen und mich nochmal genauer erkundigen.

Sandra

Hi Margit!!!
Suüper Link!!!

Kannte ich noch nicht!!!
Danke
Steffen

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hallo,

du solltest evtl eine Information der Behörden in Erwägung ziehen. Der Bauer hat das Mittel nicht vorschriftsgemäß eingesetzt. Muscidan ist für die Bekämpfung von Ratten in Innenräumen gedacht. Außerdem muss es so ausgebracht werden, dass keine anderen Tiere gefährdet werden.

http://www.kwizda-agro.at/download/labels/Muscidan.pdf
http://www.kwizda-agro.at/download/msds/SDB%20-%20Mu…

Gruß, Niels

Hallo Niels!

Ich bin mir nicht sicher, wie das in Österreich ist - darf er es dort auch nicht auf freiem Feld ausstreuen?
Als ich ihn angerufen hatte, entschuldigte er sich zwar und meinte, er würde auch gleich Hinweisschilder aufstellen, aber das bringt ja auch nicht unbedingt so viel, wenn das Zeugs direkt neben dem Weg liegt.
Die Behörde möchte ich ungern einschalten, der besagte Bauer ist auch Jäger und wenn ich da behördlich was einleite, weiß ich, wo ich auf jeden Fall nicht mehr spazieren gehen darf :frowning:

Nachbehandlung - Weitergabe Vitamin K1?
Hat vielleicht noch jemand Erfahrung damit, wie in diesem Fall eine optimale Weiterbehandlung des Hundes aussieht? Der TA gestern meinte ja, es sei mit einer einmaligen Gabe getan, sollten dennoch Blutungen auftreten, muß nochmal Vit. K nachgespritzt werden.
Das kommt mir jedoch ein wenig unlogisch vor - ich warte doch nicht erst bis die Blutungen auftreten (kann ja 2 - 3 Tage dauern) bis ich wieder was unternehme! Kann er nicht vorsorglich erstmal ein paar Tage durchgehend Vit. K gespritzt bekommen bis die größte Gefahr vorüber ist? Soweit ich weiß kann man mit Vit. K1 nicht überdosieren - also wäre es doch egal! Oder sehe ich das falsch?

Habe so viel unterschiedliche Informationen gefunden im Internet, dass ich gar nicht mehr weiß, was richtig und was falsch ist.
Einmal heißt es, mindestens 2-wöchige Gabe von Vit. K1 und zwar 2 Mal täglich. An anderer Stelle liest man wieder, 3 Tage lang spritzen und dann hab ich noch gelesen, man könne auch 2 Wochen lang Vit. K-Tabletten geben…

Ich weiß, ich sollte das mit dem TA klären, nur meine Haustierärztin ist erst ab 17:00 Uhr erreichbar - ich wüsste halt vorher schon gern, was ich noch machen kann.
Aktivkohle kriegt er, Heilerde in Milch, Sonnenblumenöl (enthält sehr viel Vit. K), viel viel Wasser…

Hat noch jemand Tipps?

Sandra

Hallo,

du solltest evtl eine Information der Behörden in Erwägung
ziehen.

Bravo Niels…daran habe ich noch garnicht gedacht …
Grüße
MArgit

Hinweisschilder für Katzen, Rehe, Hasen ? usw…
Der soll das Zeug wegmachen…sowas geht doch nicht.
Grüße
Margit

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Natürlich! Der Meinung bin ich ebenfalls. Doch wie siehts denn da rechtlich aus?

Und wie gesagt, wenn ich ihn melde, weiß der sofort, von wem’s kommt… und dann kann ich mich mit Hund sicher nicht mehr gefahrlos in seinem Revier blicken lassen…

Sandra

Sprech doch da mal mit Deinem Arzt drüber, vielleicht informiert er …so als Kollege das Vet Amt…Man kann doch nicht zuschauen, wie sich andere Tiere u.U. vergiften. Einen anderen Weg zum Spazieren gibt es für Dich nicht ?

Grüße
Margit

Sprech doch da mal mit Deinem Arzt drüber, vielleicht
informiert er …so als Kollege das Vet Amt

Ja, das ist eine gute Idee! Da werd ich ihn gleich mal fragen. Ich werd mich auch mal unverbindlich beim AmtsTA erkundigen, wie es denn da gesetzlich genau aussieht. Ich kenn so viele Bauern, die auf ihren Feldern Gift ausstreuen, die machen’s halt nicht am Weg - was den Wildtieren und Katzen aber egal ist :frowning:

Man kann doch nicht zuschauen, wie sich andere Tiere u.U. vergiften.
Einen anderen Weg zum Spazieren gibt es für Dich nicht ?

Das möchte ich auch nicht. Wie gesagt, ich hab die anderen Hundebesitzer gleich informiert, mehr ist mir im Schock dann auch nicht mehr eingefallen.
Wenn ich recht überlege, spielt es eigentlich keine Rolle ob ich es mir mit diesem Jäger verscherze, denn gefahrlos kann man da ja ohnehin nicht mehr spazierengehen…

Sandra

http://www.agrarheute.com/index.php?redid=180214

Hallo,

Die Behörde möchte ich ungern einschalten, der besagte Bauer
ist auch Jäger und wenn ich da behördlich was einleite, weiß
ich, wo ich auf jeden Fall nicht mehr spazieren gehen darf :frowning:

??? Dann jagt er aber in einem anderen Gebiet oder? Sonst vergiftet er sich ja das Viehzeug selbst, dass er so gerne abknallen möchte. Die Köder sind ja anscheinend nicht so gesichert, dass wirklich nur Mäuse Zugang hätten…

Was bringt es Dir, diesen Vorfall unter den Tisch zu kehren?

Meiner Meinung nach mußt Du sogar die Behörden informieren, denn Dein Hund ist nicht der Einzige der dort Gassi geht.
Wenn es ihm nicht verboten wird, oder er nicht zumindest darauf hingewiesen wird die Köder ordnungsgemäß auszubringen, wird er es zu einem späteren Zeitpunkt wieder tun, sei es aus Unwissenheit oder sonstigen Gründen.

Gruß
Maja

Wenn Du Dich an Deinen Tierarzt wendest, sei nicht erstaunt, wenn dieser auch einen Jagdschein besitzt…