Maimonides: Woher kommt das Böse in der Welt?

Wenn du ausgerechnet diese Antwort …

… an alle, hier auf meine Kosten Witze zu machen.

… von Eli für einen Witz hältst, dann muß man sich fragen, wie ernst du deine Frage

zu der ich gerne die Antworten gläubiger Menschen hätte

gemeint hast.

Elis Antwort kommt aus einer alten chassidischen bzw. rabbinischen Denktraditon. Und sie findet sich auch genauso und im selben Sinne im christl. Kontext: Z.B. in Paulus, Epheser 5.20
„ευχαριστουντες παντοτε υπερ παντων“
„dankend [sc. Gott] allezeit für alles

Und es ist auch genau derselbe Grundgedanke, auf dem Maimonides im 3. Buch des „More Newochim“ aka „Dux neutrorum“, auf das du dich vermutlich beziehst, die (von dir allerdings sehr ungenau wiedergegebene) Theodizee-Frage behandelt - und beantwortet.

Gruß
Metapher

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@Petra

… an alle, hier auf meine Kosten Witze zu machen.

Oh, das habe ich auch gar nicht beabsichtigt. Mir ging es in meinem Beitrag eher darum, aufzuzeigen, dass die Existenz des Bösen erst einmal auch eine reine Betrachtungsweise ist.

Die Frage ist dann aus meiner Sicht auch weniger, woher das Böse kommt, sondern was das Böse eigentlich ist. Dabei habe ich dann auch die jüdische Vorstellung im Kopf, dass alles zum Guten ist, letzlich es also garnichts Böses gibt bzw. geben wird.

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Hallo,

na das war ja wieder ein schönes Chaos. Vor allem finde ich die Stellen so witzig wo Atheisten und Katholiken gegenseitig reklamieren, „gut“ zu sein und die Juden und die Moslems sind sowieso böse. Nein, eigentlich ist „witzig“ vielleicht doch das falsche Wort …
Also schön, einfach mal ein paar Gedankengänge:

a.) Es gibt einen Unterschied zwischen Gott und organisierter Religion. Zwangsläufig kann ich Gott nicht nach Parametern definieren, aber ich kann soziale Parameter organisierter Religion beschreiben. Weil die von Menschen gemacht werden.

b.) Steinigungen im Namen der Scharia, die Ketzerverbrennungen des Mittelalters, Kardinal Meisners unglaubliche verbale Absonderungen wurden nicht von einem Gott, wie der auch immer geartet sein mag, begangen sondern von Menschen. Von Menschen mit einem oft genug klar erkennbaren Motiv für das Religion lediglich die Alibifunktion hergibt.

c.) Auch Ideologien, die sich nicht auf Gott beziehen haben hinreichend bewiesen, dass sie „böse“ sein können. Z.B. die Gulads des Kommunismus oder die Konzentrationslager der Nationalsozialismus. Es ist also kein Phänomen, dass sich auf Gott oder Religion zurückführen läßt sondern lediglich auf den kritiklosen Glauben an etwas, das Menschen anderen Menschen vorbeten.

Nehmen wir diese drei Dinge einmal zusammen, dann wird das Böse von Menschen gemacht. Von Menschen, die aus Gier handeln, aus Bequemlichkeit oder Angst nicht handeln, von Menschen, die innerlich ganz genau wissen, dass ihre Entscheidungen moralisch falsch sind, die aber trotzdem der großen Gruppe folgen. Jemand hier in diesem Thread hat die Theorie aufgestellt, Menschen wollten sich durch Macht schützen. Ist es nicht viel mehr so, dass sie sich durch große Gruppen, Religionsgemeinschaften, Parteien, etc. schützen. Der Mensch hat als Hordentier angefangen und er ist im Grunde doch immer noch eines. Wir grinsen schief, wenn wir von den Mitläufern zur Nazizeit hören, aber liegt nicht genau da das Problem? Wie viele Menschen akzeptieren das Böse, das die eigene Gruppe anderen antut? Sie unterstützen es sogar im Rahmen ihrer Anweisungen die von irgendwo höher aus der Hierarchie der eigenen Gruppe kommen. Und hier kommen wir dann gleich wieder zu Adolf Eichmannn, zur Banalität des Bösen. Nur reden wir nicht über einen Eichmann, wir reden über eine unendliche Anzahl williger weil kritikloser Helfer, geschult im wegsehen und wegdenken, ohne die das Böse nicht möglich wäre.

So, und bevor das nun aus der atheistischen Ecke falsch ausgelegt wird, nach dem Motto „Ich glaube nicht, also bin ich auch nicht böse“: Die Betonung hier liegt auf „KRITKLOS glauben“, nicht etwas auch „kritiklos GLAUBEN“. Atheisten neigen nämlich dazu, Atheismus ebenfalls kritiklos als die Lösung der Probleme zu sehen. Der Atheist in diesem Thread, der sicherlich richtig darstellte, dass er auch für das Recht Gläubiger ihre Religion in den eigenen vier Wänden auszuüben muss sich nämlich eine Frage stellen: Tut er das, weil er Atheist ist oder tut er es, weil er darüber hinaus doch noch an ein paar andere Dinge glaubt?

Und nun noch einmal in die katholische Ecke: Wenn jemand nicht katholisch ist und durchaus schwere Zweifel daran hat, dass bestimmte Entgleisungen entschuldbar sind, dann ist das nicht besudeln. Nicht der, der einen kinderschändenden Priester anklagt besudelt die Religion sondern der kinderschändende Priester tut es. Es wäre gerade im Katholizismus doch Zeit, sich den Problemen zu stellen statt eine Einigelungsmentalität vorzuführen. Besonders schlimm finde ich es, wenn ganz normale Leute, Eltern, Großeltern, solche Dinge mehr oder weniger akzeptieren und sogar in dieser Verteidigungsstellung ihren Platz einnehmen, nur, weil es sich um jemanden aus der eigenen Gruppe gehandelt hat. Sagen wir es mal offen: Wenn es um andere Kinderschänder gegangen wäre, dann hätten die gleichen Katholiken zum Messer gegriffen. Wenn es nicht ein Kardinal gewesen wäre, der den netten „Aus-Schwitz“-Kommentar gemacht hätte, dann hätten die gleichen Katholiken sich bitter empört. Aber gut und böse sind keine Bewertungen, die vor irgendwelchen Gruppengrenzen halt machen. Auch hier gilt wieder, dass nicht Gott Messdiener vergewaltigt hat. Nicht Gott hat in den Medien über Fixer und Homosexuelle gesprochen. Es waren Menschen, die Euren Glauben besudelt haben, Menschen aus den eigenen Reihen.

Bin ich gläubig? Nicht im Rahmen einer organisierten Religion. Glaube ich an Gott? Dann ja. Glaube ich an geschichtlich wiederholte Mechanismen? Mit Sicherheit. Denn das System, statt den eigenen Stall zu kehren, die Sauerei zu vertuschen, ist so alt wie die Menschheit. Darüber sollte man mal nachdenken, wenn man sich mit der Frage, woher das Böse kommt, befasst.

Gruß
Peter B.

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

War nicht so böse gemeint, wie es klang
Hallo Eli,

meine Antwort an dich war nicht böse gemeint. Ich meine, eigentlich ist das ja eine sehr schöne Geschichte, die du erzählt hast.

Ich war nur ein bisschen enttäuscht, dass du mir jetzt nicht die Antwort genannt und erklärt hast, die Maimonides damals gefunden hat. (Und ich bin doch eine neugierige Person.)

Aber deswegen habe ich gar nicht so geschimpft. Ich habe mich mehr über die Antworten „unter dir“ geärgert und gebe es jetzt in diesem Thread wohl erst einmal auf.

Irgendwie habe ich sowieso den Eindruck, dass hier zu viele meinen, über den Glauben anderer ihre Witze machen zu können oder diesen nicht ernst nehmen zu müssen. Warum schreibt jemand in einem Brett über Religionswissenschaft, wenn er nicht nur nicht an Gott glaubt, sondern diesen Glauben offenbar sogar für kindisch und nicht mehr zeitgemäß hält? Das frage ich mich schon länger.

Ich hatte mir zu diesem Thema eine interessante Diskussion mit unterschiedlichen Standpunkten erhofft, aber bis jetzt sieht es gar nicht danach aus.

Schöne Grüße

Petra

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Hallo Viktor,

Und die vielen „GUTMENSCHEN“ hier am Brett, die hätten
nichts zu geifern über andere Menschen und deren
Versagen.

Wieso „Gutmenschen“?

Also mir begegnet speziell dieser Begriff sonst in einem anderen Forum, dass längst vom Netz genommen wäre, wenn es von Deutschland aus „senden“ würde. Wegen Volksverhetzung, falls du weißt, was ich meine.

Ich weiß, Du möchtest eine andere Antwort,die von
Maimonides nochmals durchkauen. Warum ?

Weil ich mir denke, wenn ein kluger Mensch sich ausgiebig mit dieser Frage befasst und dabei nicht von Fernsehen und Internet abgelenkt wird, kommt vielleicht was Kluges dabei raus.

Doch wenn Du wissen willst wie das Böse sich ernährt,
dann lies die vielen „Hassreden“ atheistischer Beiträge
in diesem Brett oder die antichristlicher Prägung.

Was soll diese Aussage? Welchen Sinn hat sie? Meiner Meinung nach gar keinen.

Jesus sagt in etwa:
„Das Böse muß in die Welt kommen , aber wehe dem der
es es bewirkt.“

Das lasse ich jetzt mal unkommentiert stehen, da man dem eigentlich nichts mehr hinzufügen kann.

Schöne Grüße

Petra

Glaube ist eben keine Wissenschaft!

Warum schreibt jemand in einem Brett über Religionswissenschaft, wenn er nicht nur nicht an Gott glaubt, sondern diesen Glauben offenbar sogar für kindisch und nicht mehr zeitgemäß hält? Das frage ich mich schon länger.

Es ist das Ergebnis wissenschaftlicher Beschäftigung mit Glaube und Religion und Religionen, dass diese nicht mehr zeitgemäß sind.
Nur haben das noch nicht alle gemerkt.

Gruß Fritz

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vielleicht ist deine Frage …

Mich interessiert natürlich in erster Linie die Antwort, die Maimonides gefunden hat …

… auch ein wenig undeutlich gestellt?

Willst du wissen, wie sich Gläubige jedweder Richtung (theistisch oder nicht theistisch) zu der Frage „woher kommt …“ stellen?

Oder willst du wissen, wie Mamonides mit der Frage, die er so:

Woher kommt das Böse in der Welt, wenn doch Gott diese Welt geschaffen hat?

ja gar nicht stellt, sondern anders, in seinen diesbezüglichen Abhandlungen (wie unter erwähnt 3 Bd. Dux neutrorum) umgeht, bzw. wie er sie beantwortet?

Oder beides?

Gruß
Metapher

ot

@ FR: lass dich nicht ärgern, ein weiterer Kuraufenthalt täte dem Forum nicht gut.

Ich nehme das jetzt als Kompliment und danke dafür!

Gruß Fritz

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ot
Hallo,

Warum schreibt
jemand in einem Brett über Religionswissenschaft, wenn er
nicht nur nicht an Gott glaubt, sondern diesen Glauben
offenbar sogar für kindisch und nicht mehr zeitgemäß hält? Das
frage ich mich schon länger.

Wieso soll ich mich als Atheistin nicht über Religion als Wissenschaft informieren und austauschen können dürfen? Es geht in diesem Brett (in diesem Forum) nicht um Glauben, sondern um Wissenschaft.

Gruß
Elke

Nebenbei:
Dir ist doch aber auch bewusst, dass dieses:

Ich war nur ein bisschen enttäuscht, dass du mir jetzt nicht
die Antwort genannt und erklärt hast, die Maimonides damals
gefunden hat.

sich mit diesem:

Ich hatte mir zu diesem Thema eine interessante Diskussion mit
unterschiedlichen Standpunkten erhofft, aber bis jetzt sieht
es gar nicht danach aus.

widerspricht?

Wolltest du eine Erklärung einer ganz bestimmten Antwort eines ganz bestimmten Menschen auf eine Frage oder wolltest du das Thema weitläufig diskutiert haben? Aber ich glaube, diese Frage hat dir Metapher auch schon gestellt.

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Hallo Ultra

einen wichtigen Aspekt scheinst du bewusst zu unterschlagen,
wenn du von atheistischen Hassreden oder
ähnlichem redest. In der Regel hat man auch als überzeugter
Atheist nichts gegen Kirche und Religion selbst.

das mag für Dich und viele andere zutreffen.
Ich nehme an, daß Du die Beiträge dieses Brettes
aufmersam verfolgst.
Willst Du etwa abstreiten, daß einige mit ihrer „Kritik“
(welche wirklich keine mehr ist) sich durchgehend in
diesem Brett in gehässiger und abfälliger Weise gegen
Christen, die Kirchen und besonders die Katholiken
einschossen haben.
Ich wollte nur aufzeigen, wie „Das Böse“ seinen Anfang
nimmt - mit Hetze gegen Andersdenkende.
Nach dem Prinzip: „Warum denn in die Ferne schweifen…“
war es naheliegend hier das Brett als Beispiel zu
bringen.Hier kann jeder nachlesen - über Monate und
Jahre.
Gruß VIKTOR

Klare und deutliche Kritik ist nicht gehässig

Willst Du etwa abstreiten, daß einige mit ihrer „Kritik“ (welche wirklich keine mehr ist) sich durchgehend in diesem Brett in gehässiger und abfälliger Weise gegen Christen, die Kirchen und besonders die Katholiken einschossen haben.

Ich nenne es klare und deutliche und unmissverständliche und aufklärerische Kritik, was dir als empfindlichem Gläubigen, der du anscheinen bist, so gegen den Strich geht, dass du es als gehässig und abfällig ansiehst.

Auch glaube ich nicht, dass es an dir ist, zu entscheiden, was Kritik ist und was nicht.

Ich bitte um mehr Sachlichkeit und Gelassenheit!

Gruß Fritz

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Hallo, Petra!

Aber deswegen habe ich gar nicht so geschimpft.
und gebe es jetzt in diesem Thread wohl erst einmal auf.

Das kann ich sehr gut nachvollziehen.

Irgendwie habe ich sowieso den Eindruck, dass hier zu viele
meinen, über den Glauben anderer ihre Witze machen zu können
oder diesen nicht ernst nehmen zu müssen.

Das habe ich auch schon mehrmals beklagt. Vielleicht tröstet Dich der Gedanke, daß „in den letzten Tagen Spötter mit ihrem Spott kommen werden“.(2.Petrus 3:3) Wohin fehlgeleitete Intelligenz (die durchaus vorhanden sein mag) führt, steht in Vers 17 des zweiten Kapitels desselben Briefes: „Diese sind Quellen ohne Wasser…“ Solche Erlebnisse gehören unvermeidbar zum Leben eines Christen.

Warum schreibtjemand in einem Brett über Religionswissenschaft,
wenn er nicht nur nicht an Gott glaubt, sondern diesen Glauben
offenbar sogar für kindisch und nicht mehr zeitgemäß hält?

Der Kommentar von Elke ist durchaus nachvollzihbar. Du wärst wahrscheinlich überrascht, wenn nicht sogar entsetzt, wenn Dir klar würde, wie viele Pfarrer oder Theologiestudenten nicht an Gott glauben.

Alles Gute und mein Mitgefühl, Kai-Reginald

Guten Abend, Fritz!

Es ist das Ergebnis wissenschaftlicher Beschäftigung mit
Glaube und Religion und Religionen, dass diese nicht mehr
zeitgemäß sind.

Es ist nicht die Aufgabe eines begründeten(!) Glaubens, zeitgemäß zu sein. Manchmal sind auch die Zeiten verkehrt.

Nur haben das noch nicht alle gemerkt.

Oder sie „halten die Stellung“, um das einmal in Deiner lockeren Art zu formulieren. Gott ist keine Modeerscheinung. Daß es hier natürlich einen Riesenunterschied zwischen denen gibt, die wirklich glauben und ernsthaft nach Antwort suchen und denen, die irgendetwas mitmachen, weil das in ihrer Gegend oder Familie „eben so ist“, dürfte uns wohl beiden klar sein. Und die von Dir oft genug - zurecht! - beklagte Tatsache, daß ausgerechnet im Namen Gottes die größten Verbrechen begangen werden/wurden,(aber der Ton, in dem Du das sagst!) ändert nichts daran, daß es auch eine Art gibt, Gott zu dienen, die anderen gut tut.

Vielleicht könnte man es ja so sagen: praktiziertes Christentum ist in weiterem Sinn humanistisch.

Mit freundlichen Grüßen, Kai-Reginald

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Hallo Fritz,

Ich bitte um mehr Sachlichkeit und Gelassenheit!

der Bitte schließe ich mich gerne an - auch wenn ich es merkwürdig finde, dass sie gerade von Dir kommt. War es doch erst gestern, dass Du eben dieses Ansinnen - an Dich gestellt - entrüstet zurückgewiesen hast.

Ruhe und Sachlichkeit, so erfuhren wir noch gestern von Dir, sei eine „inhumane Haltung“, sei „Grundlage mannigfaltigen Elends in der Welt“. Ja was denn nun? So schnell die Meinung geändert? Oder ist Sachlichkeit und Gelassenheit nur etwas, das religiösen Menschen ansteht, während Aufgeregtheit und polemische Unsachlichkeit das Vorrecht von Atheisten ist? Wohl kaum.

Freundliche Grüße,
Ralf

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Guten Abend, Kai-Reginald!

aber der Ton, in dem Du das sagst!)

Du kannst den Ton nicht hören! Den denkst du dir zu meinen geschriebenen Worten dazu!
Engagement und Leidenschaft sind kein Geifern, sind nicht gehässig, abfällig oder hasserfüllt!

Wenn ihr Gottgläubige das doch einsehen wolltet.

Wenn jemsnd im Bratenrock, karierter Röhrenhose, Knöpfstiefeln und Gamaschen durch die Welt geht, ist es sicher kein Verbrechen, von ihm zu sagen, er sei nicht ganz zeitgemäß.
Wenn er so rumlaufen will, soll ers! Ich gönns ihm!

Anders wird die Sache, wenn dieser Herr glaubt, alle müssten so rumlaufen und mich am Ende davon überzeugen will, dass, wenn ich nicht so rumlaufe, mir großes Unglück drohe.

Ich finds nett, wie du Petra tröstetest. Freilich nicht ohne den Seitenhieb, Bratenrock und Gamaschen seien besser als Jeans und Teehemden.

Betse Grüße
Fritz

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Hallo, Ralf,

vielleicht schaust du dir nochmals den Kontext beider Aussagen an.

Aus dem Zusammenhang Gerissenes ist leicht, falsch zu interpretieren.

Also nochmals: Hier mehr Sachlichkeit! Dort scharfe Kritik.

Gruß Fritz

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Hi dahinden,

„Gott leidet selbst am Leiden der Welt mit“. Warum sollte das
sadistisch sein.

Da habe ich mich gestern zu kurz gefasst und mich daher ungeschickt zu verstehen gegeben.
Aber dein folgender Satz spornt mich an meine Gedanken anständiger rüber zu bringen :wink:

Nein, auch der beste, bravste, frömmste, gläubigste Mensch
muss leiden, ja Gott selber musste leiden.

Dann basiert die Politik von Gott auf Leid? Warum ist das für viele so selbstverständlich? Ws ist mit Menschen die anderen Leid zugefügt haben? Werden sie von Gott dafür belohnt? Sitzen jetzt Saddam und Hitler stolz neben dem lieben Gott, weil sie ihm zu Diensten waren?
Mit diesen zynischen Fragen möchte ich nicht beleidigen sondern nur meine Gedankengänge darstellen.

ach, weil Du nicht schon im Himmel bist, haderst Du mit Gott
(oder aus Deiner Sicht wohl mit dem Nichts) mit dem Argument,
es gebe Leid auf der Welt. Dann wäre ja die Folge, dass man
sagte, auf Gott könne man sich nicht verlassen, da das Leid
überhaupt existiere.

Die Götter die wir beide anbeten sind verschieden. Mein Gott ist unsere Erde, diese wunderschöne Welt mit ihren Pflanzen, Tieren und Menschen.

Aber deinen Kommentar in Bezug auf den Gott aus den Büchern, wo der Gedankengang die Schlussfolgerung hat: Dann wäre ja die Folge, dass man sagte, auf Gott könne man sich nicht verlassen, da das Leid überhaupt existiere. kann ich nur bestätigen. Dieses Fazit ziehe ich für mich heraus, wenn mir die Nachrichten wiedermal entsetzliche Bilder dieser Welt zeigen.

Nicht vollkommenes Ebenbild , aber doch Ebenbild mit Anlage der
Vollkommenheit sind wir gemäss der Lehre des Glaubens

Also hat er doch versagt, wenn er uns nach einem Ebenbild schaffen wollte es aber nicht geschah. Was mag sein Chef dazu gesagt haben?

die als leibliche, irdische vergänglich ist; da ist doch
wünschenswert, dass man auf jemanden vertrauen kann anstatt
nur auf sie

Da hast du wohl Recht. Es lebt sich freier, angenehmer und friedlicher wenn man auf jemanden vertrauen kann. Und in meinem Leben kann ich sehr sehr vielen Lebewesen vertrauen. Teilweise sogar mir :wink:
Ich vertraue auch Menschen die ich weder persönlich kenne noch je kennenlernen werde. Habe von ihnen in Zeitungen, Büchern oder Foren angenehme Zeilen gelesen, sie bei Interviews sprechen gehört oder von ihnen erfahren. Viele von diesen Lebewesen haben sogar das göttliche in ihrem Wesen. Das ist es was du mit „Anlage zur Vollkommenheit“ meintest. Ja, dann gebe ich dir in diesem Punkt von ganzem Herzen Recht.

Grüsse
Paula

Sternchen für deine Geduld, Freundlichkeit und den Informationen

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Guten Abend, Fritz!

Du kannst den Ton nicht hören! Den denkst du dir zu meinen

geschriebenen Worten dazu!
Engagement und Leidenschaft sind kein Geifern, sind nicht
gehässig, abfällig oder hasserfüllt!

Da stehen doch Ausrufezeichen bei Dir. A u s r u f e z e i c h e n heißt, daß hier keine Zimmerlaufstärke mehr vorliegt :wink:

Ich finds nett, wie du Petra tröstetest.

Schön, sie hoffentlich auch.

Freilich nicht ohne den Seitenhieb, Bratenrock und Gamaschen seien besser als Jeans und Teehemden.

Was ist ein Teehemd(entschuldige, ich binJahrgang ´59)? T-Shirt?
Wo bitte ist in meinem Brief an Petra ein Seitenhieb? Wenn Du damit allerdings meinst, daß es mich entsetzt, wie wenige Theologen (theos, ausgerechntet!) an Gott glauben, dann ist das wohl eher eine Aufforderung an „dahinden“, Petra und andere Glaubende, in „ihrem Haus“ einmal gründlich auszumisten oder etwas besseres zu suchen.

Bleib locker, Ihr Atheisten oder nichts-für-Gott-tuende seid doch längst in der Überzahl.

Kai-Reginald, der es traurig findet, wie so viel Intelligenz mit so wenig Verständnis einhergeht. Ist Dir noch nie aufgefallen, daß theoritesche Diskussionen vom Standpunkt der Evolution überflüssig und daher kontraproduktiv sind? Du benutzst Dein von Gott gegebenes Gehirn, um etwas zu tun, was eigentlich nur Menschen tun: fragen.
Dieser grundlegende Unterschied zwischen Mensch und Tier (von dem wir ja angeblich abstammen) allein ist schon Grund genug, anzuerkennen, daß wir im „Bilde Gottes“ geschaffen sind. Wir hinterfragen, musizieren, dichten, schreiben; lauter Dinge, die im evolutionären Sinn überflüssig sind, nicht aber dann, wenn wir Gottes Eigenschaften widerspiegeln (können): Liebe, Weisheit, Gerechtigkeit. (die vierte, Macht, steht wohl in erster Linie IHM zu).

P.S. Danke übrigens für den Filmtip, Superbesetzung, aber ich gehöre der arbeitenden Bevölkerung an und schlafe (meistens) nachts

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Hallo,

Gott ist keine Modeerscheinung.

Sondern?
Warum ändern sich dann Religionen?
Warum gibt es verschiedene Religionen?

Natürlich ist es Mode - okay, nennen wir es weniger despektierlich „Zeiterscheinung“.

Übrigens: was bei der Diskussion mit überzeugten Religionsanhängern mit missionarischem Touch so unerfreulich macht, ist das Gefühl in eine Gummiwand zu hauen – man hinterlässt Null Eindruck und bekommt immer nachgeworfen, dass man ja so zu bedauern sei.

Nur zur Vermeidung allzu plumper Schlussfolgerungen: Ich habe mehrere Jahre in einem kirchlichen Büro gearbeitet und dort mit sehr gottesgläubigen Menschen zu tun gehabt von denen ich nie so von obenherab-besserwisserisch-arrogant und vernagelt behandelt worden bin, wie es hier im Brett immer wieder geschieht.

Gruß
Elke

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Hallo Fritz,

vielleicht schaust du dir nochmals den Kontext beider Aussagen
an

den habe ich noch sehr gut im Gedächtnis. Der Kontext war eine offensichtliche Trollfrage, auf die Du dankbar mit dieser wahrlich scharfsinnig formulierten und einsichtig begründeten Argumentation reagiert hast:

Wie sollte ien fikties Wesen Geld nötig haben?
Hatte Rumpelstilzchen Geldsorgen?
Oder der Wolf?
Oder Hans im Glück?

Welch bestechende Ideologiekritik!

Aber die von sich behaupteten und behaupten, dass sie
die Stellvertreter dieses Phantoms seien, waren die
gerissensten, brutalsten, verlogensten, geldgierigsten,
unersättlischen Geldeintreiber auf unsrer Erde.

Peterpfennig, Handsalben, Ablässe etc.

Für diese galt und gilt Volaires:
Ecrasez l’infame! Und nochmals:
Ecrasez l’infame!
Und nochmals:Ecrasez l’infame!
Und nochmals:Ecrasez l’infame!
Und nochmals:Ecrasez l’infame!
Und nochmals:Ecrasez l’infame!
Und nochmals:Ecrasez l’infame!
Und noch Tausend Male!

Ich seh Dich förmlich vor mir - auf der Seifenkiste stehend, mit flammender Rhetorik den Geist Voltaires beschwörend, die unwissenden Massen aus ihrer selbstverschuldeten Unmündigkeit zum Lichte der Vernunft leitend …

So, und jetzt erkläre mir bitte doch noch einmal genau, in welchem Kontext in einem religionswissenschaftlichen Diskussionsforum Ruhe und Sachlichkeit verzichtbar ist und in welchem Kontext sie eingefordert werden darf. Das habe ich nämlich nicht verstanden.

Aus dem Zusammenhang Gerissenes ist leicht, falsch zu
interpretieren.

Was wäre denn da falsch zu interpretieren:

Ruhig und sachlich, in diesem Sinne, ist eine inhumane Haltung!

So eine ruhige und sachliche Haltung ist die Grundlage
mannigfaltigen Elends in der Welt!

Darum halte ich - in diesen Dingen - Ruhe und Sachlichkeit
für Mitverantworter des Elends dieser Welt!

Offen gesagt halte ich da selbst Viktors These, die Gottlosen (zu denen ich mich übrigens vorbehaltlos selbst zähle) seien für das Elend der Welt verantwortlich für deutlich nachvollziehbarer als die Schuld ausgerechnet bei „Ruhe und Sachlichkeit“ zu suchen (@Viktor: ich habe schon verstanden, dass es so nicht gemeint war).

Also nochmals: Hier mehr Sachlichkeit! Dort scharfe Kritik.

Das ist wohl des Pudels Kern bzw. der Deines Missverständnisses: scharfe Kritik und Sachlichkeit müssen sich durchaus nicht gegenseitig ausschließen. Im Gegenteil, ohne Sachlichkeit hat scharfe Kritik hier nichts verloren. Beides vereint wäre im Gegenteil höchst wünschenswert. Nach dem Motto ‚quod licet Fritz non licet Viktor‘ geht’s jedenfalls nicht. Diskussionen zwischen Parteien unterschiedlicher Auffassung finden nun einmal gewöhnlich auf einer gemeinsamen Ebene statt. Ob sich die nun auf Augenhöhe oder unterhalb der Gürtellinie befindet - dafür sind beide Seiten verantwortlich.

Freundliche Grüße,
Ralf

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